Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

Bild:
<< vorherige Seite

Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt.

Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife).


Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe.


Wagenladungstarif s. Gütertarif.


Wagenlaufmiete s. Wagendienst.


Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern.

Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel.

In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien.

In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest.

In Italien: S. A. "L'Ausiliare" Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma.

In Frankreich: Societe de Location de Materiel de Transport, Paris; Ste. Ame. pour la Location de Materiel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Reservoirs, Paris.

In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles.

Zahlreich sind die W. in Großbritannien.


Wagenmiete s. Wagendienst.


Wagenraumtarife s. Gütertarife.


Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht.

Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1-2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird.

Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien.

Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben.

Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen.

In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen.

Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten.

Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion).

Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann.

Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles

Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt.

Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife).


Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe.


Wagenladungstarif s. Gütertarif.


Wagenlaufmiete s. Wagendienst.


Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern.

Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel.

In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien.

In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest.

In Italien: S. A. „L'Ausiliare“ Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma.

In Frankreich: Société de Location de Matériel de Transport, Paris; Sté. Ame. pour la Location de Matériel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Réservoirs, Paris.

In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles.

Zahlreich sind die W. in Großbritannien.


Wagenmiete s. Wagendienst.


Wagenraumtarife s. Gütertarife.


Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht.

Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1–2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird.

Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien.

Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben.

Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen.

In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen.

Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten.

Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion).

Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann.

Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0264" n="249"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenladung,</hi> tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt.</p><lb/>
          <p>Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenladungsbahnhöfe</hi> s. <hi rendition="#g">Rohgutbahnhöfe</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenladungstarif</hi> s. <hi rendition="#g">Gütertarif</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenlaufmiete</hi> s. <hi rendition="#g">Wagendienst</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenleihgesellschaften,</hi> Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern.</p><lb/>
          <p>Von W. sind zu nennen: In <hi rendition="#g">Deutschland</hi>: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein &amp; Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Österreich</hi>: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Ungarn</hi>: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Italien</hi>: S. A. &#x201E;L'Ausiliare&#x201C; Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie &amp; Tramvie, Roma.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Frankreich</hi>: Société de Location de Matériel de Transport, Paris; Sté. Ame. pour la Location de Matériel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Réservoirs, Paris.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Belgien</hi>: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles.</p><lb/>
          <p>Zahlreich sind die W. in <hi rendition="#g">Großbritannien</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenmiete</hi> s. <hi rendition="#g">Wagendienst</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenraumtarife</hi> s. <hi rendition="#g">Gütertarife</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wagenreinigung</hi><hi rendition="#i">(nettoyage des voitures).</hi> Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht.</p><lb/>
          <p>Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1&#x2013;2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird.</p><lb/>
          <p>Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien.</p><lb/>
          <p>Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben.</p><lb/>
          <p>Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen.</p><lb/>
          <p>In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen.</p><lb/>
          <p>Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten.</p><lb/>
          <p>Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion).</p><lb/>
          <p>Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann.</p><lb/>
          <p>Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0264] Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt. Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife). Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe. Wagenladungstarif s. Gütertarif. Wagenlaufmiete s. Wagendienst. Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern. Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel. In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien. In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest. In Italien: S. A. „L'Ausiliare“ Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma. In Frankreich: Société de Location de Matériel de Transport, Paris; Sté. Ame. pour la Location de Matériel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Réservoirs, Paris. In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles. Zahlreich sind die W. in Großbritannien. Wagenmiete s. Wagendienst. Wagenraumtarife s. Gütertarife. Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht. Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1–2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird. Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien. Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben. Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen. In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen. Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten. Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion). Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann. Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:41Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:41Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/264
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/264>, abgerufen am 16.07.2024.