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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Tabelle 4. Die preußischen Staatseisenbahnen tränken seit dem Jahre 1909 sämtliche Schwellen nach dem Rüping-Verfahren. In Sachsen wurde bis 1895 nur mit reiner Zinkchloridlösung getränkt; erst 1896 setzte man Teeröl hinzu und verwendete das Mischungsverfahren; ebenfalls in Österreich-Ungarn bei leichtem Oberbau. Dagegen kommt bei schwerem Oberbau für Buchenschwellen das Doppelverfahren zur Anwendung.

Tabelle 4.

Von ausländischen Bahnen lassen die Schweizer Bundesbahnen seit 1907 Schwellen in privaten Anstalten zu Zofingen, Glovelier und Sargans mit Teeröl nach Rüping tränken. Auch in Dänemark ging man 1907 zum Rüping-Verfahren über. Die rumänischen Staatsbahnen haben erst 1913 ihre Tränkanlage zu Ploesti umgebaut und arbeiten jetzt nach Rüping. Dagegen tränkt man in Belgien immer noch mit Teeröl nach Bethell. Die holländische Eisenbahngesellschaft behandelt ihre Schwellen mit reinem Zinkchlorid, während die niederländischen Staatseisenbahnen ihre Kiefernschwellen mit Zinkchlorid und Teeröl gemischt tränken. In Frankreich begann man 1880 alle Schwellen mit Ausnahme der splintreichen Eichenschwellen mit Teeröl zu tränken; 1886 ging man zur Zinkchloridtränkung über, bis 1890, von wo an mit Zinkchlorid und Teeröl vermischt getränkt wurde. Jetzt ist bei fast allen französischen Bahnen wieder die Volltränkung mit Teeröl eingeführt; nur bei der französischen Nordbahn wird nach Blythe und für die französische Staatsbahn in Bordeaux nach Rüping getränkt. Die Paris-Orleans-Bahn läßt ihre Eichen- und Buchenschwellen mit Teeröl nach Bethell, die Kiefernschwellen mit Kupfersulfat in Privatanstalten tränken. Die italienischen Staatsbahnen geben ihre Schwellen an Unternehmer, von denen sie nach Guissani und (seit 1907) nach Rüping behandelt werden. So sind in Neapel nach letzterem Sparverfahren vom Januar 1907 bis Oktober 1912 fertiggestellt worden: 682.652 Buchenschwellen, 40.750 Schwellen aus Steineiche, 173.851 aus Zerreiche und 1,722.884 aus Fichtenholz. Mit Ausnahme der London- und Südwest-Bahn, die noch heute ohne Druck in offenen Gefäßen Schwellen tränkt, behandeln die meisten englischen Bahnen ihre Schwellen mit Teeröl nach Bethell. Irgendwelche neuere Versuche sind wenig angestellt worden und mit Ausnahme von 50.000 nach Rüping getränkten Schwellen für die Große Nordbahn sind nur vereinzelt Bestrebungen bekannt, die darauf hinzielen, durch Anwendung von Sparverfahren weniger Teeröl zu verbrauchen. Kurz vor dem Weltkrieg waren jedoch auch schon in England wie in Schweden und Norwegen Unterhandlungen wegen Übernahme des Rüping-Verfahrens im Gang. In den Vereinigten Staaten arbeiten gegenwärtig etwa 14 Anstalten mit Zinkchlorid, teils allein, teils mit Teeröl vermischt, 42 mit Teeröl nach Bethell, 2 mit Quecksilberchlorid und 4 nach Rüping. So ist z. B. die Missouri-, Kansas- und Texasbahn auf das Rüpingsche T. übergegangen und die Atchison-Topeka- und Santa Fe-Eisenbahn hat in Sommerville (Texas) im Jahre 1907 in 7 Monaten etwa 11/4 Mill. Bahnschwellen und 3 Mill. Festmeter anderer Hölzer nach dem Rüping-Verfahren fertiggestellt.

2. Tränkstoffaufnahme.

Nach Art und Trockenheit des Holzes ist die Tränkstoffaufnahme bei jedem T. verschieden. Vorschriften darüber weichen bei den einzelnen Verwaltungen oft voneinander ab. Wirken die Tränkstoffe mit Druck auf die Holzflächen, so hat man es in der Hand, durch Druckerhöhung oder durch längeres Belassen im Tränkkessel beliebige Tränkstoffmengen einzupressen. Da jedoch Menge und Gewicht der zugeführten Tränkstoffe stets

Tabelle 4. Die preußischen Staatseisenbahnen tränken seit dem Jahre 1909 sämtliche Schwellen nach dem Rüping-Verfahren. In Sachsen wurde bis 1895 nur mit reiner Zinkchloridlösung getränkt; erst 1896 setzte man Teeröl hinzu und verwendete das Mischungsverfahren; ebenfalls in Österreich-Ungarn bei leichtem Oberbau. Dagegen kommt bei schwerem Oberbau für Buchenschwellen das Doppelverfahren zur Anwendung.

Tabelle 4.

Von ausländischen Bahnen lassen die Schweizer Bundesbahnen seit 1907 Schwellen in privaten Anstalten zu Zofingen, Glovelier und Sargans mit Teeröl nach Rüping tränken. Auch in Dänemark ging man 1907 zum Rüping-Verfahren über. Die rumänischen Staatsbahnen haben erst 1913 ihre Tränkanlage zu Ploësti umgebaut und arbeiten jetzt nach Rüping. Dagegen tränkt man in Belgien immer noch mit Teeröl nach Bethell. Die holländische Eisenbahngesellschaft behandelt ihre Schwellen mit reinem Zinkchlorid, während die niederländischen Staatseisenbahnen ihre Kiefernschwellen mit Zinkchlorid und Teeröl gemischt tränken. In Frankreich begann man 1880 alle Schwellen mit Ausnahme der splintreichen Eichenschwellen mit Teeröl zu tränken; 1886 ging man zur Zinkchloridtränkung über, bis 1890, von wo an mit Zinkchlorid und Teeröl vermischt getränkt wurde. Jetzt ist bei fast allen französischen Bahnen wieder die Volltränkung mit Teeröl eingeführt; nur bei der französischen Nordbahn wird nach Blythe und für die französische Staatsbahn in Bordeaux nach Rüping getränkt. Die Paris-Orleans-Bahn läßt ihre Eichen- und Buchenschwellen mit Teeröl nach Bethell, die Kiefernschwellen mit Kupfersulfat in Privatanstalten tränken. Die italienischen Staatsbahnen geben ihre Schwellen an Unternehmer, von denen sie nach Guissani und (seit 1907) nach Rüping behandelt werden. So sind in Neapel nach letzterem Sparverfahren vom Januar 1907 bis Oktober 1912 fertiggestellt worden: 682.652 Buchenschwellen, 40.750 Schwellen aus Steineiche, 173.851 aus Zerreiche und 1,722.884 aus Fichtenholz. Mit Ausnahme der London- und Südwest-Bahn, die noch heute ohne Druck in offenen Gefäßen Schwellen tränkt, behandeln die meisten englischen Bahnen ihre Schwellen mit Teeröl nach Bethell. Irgendwelche neuere Versuche sind wenig angestellt worden und mit Ausnahme von 50.000 nach Rüping getränkten Schwellen für die Große Nordbahn sind nur vereinzelt Bestrebungen bekannt, die darauf hinzielen, durch Anwendung von Sparverfahren weniger Teeröl zu verbrauchen. Kurz vor dem Weltkrieg waren jedoch auch schon in England wie in Schweden und Norwegen Unterhandlungen wegen Übernahme des Rüping-Verfahrens im Gang. In den Vereinigten Staaten arbeiten gegenwärtig etwa 14 Anstalten mit Zinkchlorid, teils allein, teils mit Teeröl vermischt, 42 mit Teeröl nach Bethell, 2 mit Quecksilberchlorid und 4 nach Rüping. So ist z. B. die Missouri-, Kansas- und Texasbahn auf das Rüpingsche T. übergegangen und die Atchison-Topeka- und Santa Fé-Eisenbahn hat in Sommerville (Texas) im Jahre 1907 in 7 Monaten etwa 11/4 Mill. Bahnschwellen und 3 Mill. Festmeter anderer Hölzer nach dem Rüping-Verfahren fertiggestellt.

2. Tränkstoffaufnahme.

Nach Art und Trockenheit des Holzes ist die Tränkstoffaufnahme bei jedem T. verschieden. Vorschriften darüber weichen bei den einzelnen Verwaltungen oft voneinander ab. Wirken die Tränkstoffe mit Druck auf die Holzflächen, so hat man es in der Hand, durch Druckerhöhung oder durch längeres Belassen im Tränkkessel beliebige Tränkstoffmengen einzupressen. Da jedoch Menge und Gewicht der zugeführten Tränkstoffe stets

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[346/0359] Tabelle 4. Die preußischen Staatseisenbahnen tränken seit dem Jahre 1909 sämtliche Schwellen nach dem Rüping-Verfahren. In Sachsen wurde bis 1895 nur mit reiner Zinkchloridlösung getränkt; erst 1896 setzte man Teeröl hinzu und verwendete das Mischungsverfahren; ebenfalls in Österreich-Ungarn bei leichtem Oberbau. Dagegen kommt bei schwerem Oberbau für Buchenschwellen das Doppelverfahren zur Anwendung. Tabelle 4. Von ausländischen Bahnen lassen die Schweizer Bundesbahnen seit 1907 Schwellen in privaten Anstalten zu Zofingen, Glovelier und Sargans mit Teeröl nach Rüping tränken. Auch in Dänemark ging man 1907 zum Rüping-Verfahren über. Die rumänischen Staatsbahnen haben erst 1913 ihre Tränkanlage zu Ploësti umgebaut und arbeiten jetzt nach Rüping. Dagegen tränkt man in Belgien immer noch mit Teeröl nach Bethell. Die holländische Eisenbahngesellschaft behandelt ihre Schwellen mit reinem Zinkchlorid, während die niederländischen Staatseisenbahnen ihre Kiefernschwellen mit Zinkchlorid und Teeröl gemischt tränken. In Frankreich begann man 1880 alle Schwellen mit Ausnahme der splintreichen Eichenschwellen mit Teeröl zu tränken; 1886 ging man zur Zinkchloridtränkung über, bis 1890, von wo an mit Zinkchlorid und Teeröl vermischt getränkt wurde. Jetzt ist bei fast allen französischen Bahnen wieder die Volltränkung mit Teeröl eingeführt; nur bei der französischen Nordbahn wird nach Blythe und für die französische Staatsbahn in Bordeaux nach Rüping getränkt. Die Paris-Orleans-Bahn läßt ihre Eichen- und Buchenschwellen mit Teeröl nach Bethell, die Kiefernschwellen mit Kupfersulfat in Privatanstalten tränken. Die italienischen Staatsbahnen geben ihre Schwellen an Unternehmer, von denen sie nach Guissani und (seit 1907) nach Rüping behandelt werden. So sind in Neapel nach letzterem Sparverfahren vom Januar 1907 bis Oktober 1912 fertiggestellt worden: 682.652 Buchenschwellen, 40.750 Schwellen aus Steineiche, 173.851 aus Zerreiche und 1,722.884 aus Fichtenholz. Mit Ausnahme der London- und Südwest-Bahn, die noch heute ohne Druck in offenen Gefäßen Schwellen tränkt, behandeln die meisten englischen Bahnen ihre Schwellen mit Teeröl nach Bethell. Irgendwelche neuere Versuche sind wenig angestellt worden und mit Ausnahme von 50.000 nach Rüping getränkten Schwellen für die Große Nordbahn sind nur vereinzelt Bestrebungen bekannt, die darauf hinzielen, durch Anwendung von Sparverfahren weniger Teeröl zu verbrauchen. Kurz vor dem Weltkrieg waren jedoch auch schon in England wie in Schweden und Norwegen Unterhandlungen wegen Übernahme des Rüping-Verfahrens im Gang. In den Vereinigten Staaten arbeiten gegenwärtig etwa 14 Anstalten mit Zinkchlorid, teils allein, teils mit Teeröl vermischt, 42 mit Teeröl nach Bethell, 2 mit Quecksilberchlorid und 4 nach Rüping. So ist z. B. die Missouri-, Kansas- und Texasbahn auf das Rüpingsche T. übergegangen und die Atchison-Topeka- und Santa Fé-Eisenbahn hat in Sommerville (Texas) im Jahre 1907 in 7 Monaten etwa 11/4 Mill. Bahnschwellen und 3 Mill. Festmeter anderer Hölzer nach dem Rüping-Verfahren fertiggestellt. 2. Tränkstoffaufnahme. Nach Art und Trockenheit des Holzes ist die Tränkstoffaufnahme bei jedem T. verschieden. Vorschriften darüber weichen bei den einzelnen Verwaltungen oft voneinander ab. Wirken die Tränkstoffe mit Druck auf die Holzflächen, so hat man es in der Hand, durch Druckerhöhung oder durch längeres Belassen im Tränkkessel beliebige Tränkstoffmengen einzupressen. Da jedoch Menge und Gewicht der zugeführten Tränkstoffe stets

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/359>, abgerufen am 22.11.2024.