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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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in ihren äußersten Grenzen schaubildlich. Die Zahlen von 1 bis 8 hierin entsprechen den einzelnen Arbeitsstufen der Tabelle 1.

Kombinierte Rüping-Verfahren.

Rüping-Rütgers-Werke. Die Rütgers-Werke haben das Rüping-Verfahren auch für nasse Hölzer geeignet umgestaltet in der Weise, daß der ersten Periode des Rüping-Verfahrens ein Trocknungsprozeß vorgeschoben wird derart, daß die Hölzer in heißem Öl hinreichend lange unter geringer Luftleere erhitzt werden. Hierdurch soll das Wasser des Holzes verdampft und ebenso wie bei der Volltränkung mit Teeröl entfernt werden. Nach Durchführung dieses Trocknungsprozesses wird das Öl abgelassen und dann das Rüping-Verfahren in vorbeschriebener Weise durchgeführt.

Heidenstam-Rüping. Nachdem die Preßluft einige Zeit auf das Holz gewirkt und dasselbe gefüllt hat, wird der Kessel entlüftet und sofort mit Öl gefüllt. Hierauf wird das Rüping-Verfahren angewendet. Heidenstam behauptet, daß hierbei nur die Preßluft aus dem Splintholz entweicht und die in das Kernholz eingepreßte Luft dabei darinbleibt.

B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer.

I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen.

1. Verbreitung in verschiedenen Ländern.

In Europa von Laubhölzern die Buche und Eiche, von Nadelhölzern die Lärche, Fichte, Tanne und Kiefer oder Föhre. Von den Nadelhölzern ist in Mitteleuropa Kiefernholz gegenwärtig am beliebtesten; in England wird fast ausschließlich die baltische Kiefer zum Holzschwellenbau benutzt. Noch im Jahre 1895, bevor man gute T. hatte, war der Buchenschwellenverbrauch in Deutschland sehr gering. Dagegen waren in Westeuropa, besonders in Frankreich, Buchenhölzer früher in ausgedehnterem Maße als Baustoff für Bahnschwellen in Anwendung gekommen. Die Schweizer Bundesbahnen benutzten bis zum Jahre 1907 größtenteils getränkte Eichen-, Kiefern- und Lärchenschwellen. Das Verhältnis der getränkten zu den nicht getränkten Schwellen im Gebiet des VDEV. ist aus Tabelle 2 ersichtlich.

Tabelle 2.

Die Zahl der getränkten Schwellen in % der gesamten Schwellenzahl ist außerdem schaubildlich in Abb. 312 dargestellt. Darnach hat das Tränken namentlich bis 1900 zugenommen, besonders in Österreich, wo jedoch die Zahl der getränkten Schwellen sogar im Höchstfall nur 50% beträgt. Seit 1900 ist die Zunahme der Tränkung in Preußen und Deutschland gering gewesen; in Österreich und bei sämtlichen Vereinsbahnen stellt sich sogar wieder ein Rückgang im Tränken ein. Man ersieht dies aus Tabelle 3, worin nach Holzarten getrennt angegeben ist, wieviel Schwellen einer bestimmten Holzgattung bei den einzelnen Verwaltungen getränkt wurden.

Das Schwellentränken wird von den Bahnen teils im Eigenbetrieb besorgt, teils an Unternehmer vergeben. In Deutschland wird letzteres vorgezogen. 47 Tränkungsanstalten befanden sich 1911 in Deutschland, 14 in Frankreich und 9 in Belgien. Von diesen 70 Anstalten wurden 14 von den Eisenbahnverwaltungen selbst betrieben; die übrigen 56 waren in Privathänden. Die 9 Anlagen in Belgien sind sämtlich in privatem Besitz, während 6 von den 47 in Deutschland und 9 von den 14 in Frankreich von der Eisenbahn selbst verwaltet werden. Diese 6 staatlichen Tränkanstalten in Deutschland sind: Zernsdorf und Northeim für die preußische, Kirchseeon für die bayerische, Wulknitz und Falkenstein für die sächsische und Zuffenhausen für die württembergische Bahnverwaltung. Außer den

in ihren äußersten Grenzen schaubildlich. Die Zahlen von 1 bis 8 hierin entsprechen den einzelnen Arbeitsstufen der Tabelle 1.

Kombinierte Rüping-Verfahren.

Rüping-Rütgers-Werke. Die Rütgers-Werke haben das Rüping-Verfahren auch für nasse Hölzer geeignet umgestaltet in der Weise, daß der ersten Periode des Rüping-Verfahrens ein Trocknungsprozeß vorgeschoben wird derart, daß die Hölzer in heißem Öl hinreichend lange unter geringer Luftleere erhitzt werden. Hierdurch soll das Wasser des Holzes verdampft und ebenso wie bei der Volltränkung mit Teeröl entfernt werden. Nach Durchführung dieses Trocknungsprozesses wird das Öl abgelassen und dann das Rüping-Verfahren in vorbeschriebener Weise durchgeführt.

Heidenstam-Rüping. Nachdem die Preßluft einige Zeit auf das Holz gewirkt und dasselbe gefüllt hat, wird der Kessel entlüftet und sofort mit Öl gefüllt. Hierauf wird das Rüping-Verfahren angewendet. Heidenstam behauptet, daß hierbei nur die Preßluft aus dem Splintholz entweicht und die in das Kernholz eingepreßte Luft dabei darinbleibt.

B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer.

I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen.

1. Verbreitung in verschiedenen Ländern.

In Europa von Laubhölzern die Buche und Eiche, von Nadelhölzern die Lärche, Fichte, Tanne und Kiefer oder Föhre. Von den Nadelhölzern ist in Mitteleuropa Kiefernholz gegenwärtig am beliebtesten; in England wird fast ausschließlich die baltische Kiefer zum Holzschwellenbau benutzt. Noch im Jahre 1895, bevor man gute T. hatte, war der Buchenschwellenverbrauch in Deutschland sehr gering. Dagegen waren in Westeuropa, besonders in Frankreich, Buchenhölzer früher in ausgedehnterem Maße als Baustoff für Bahnschwellen in Anwendung gekommen. Die Schweizer Bundesbahnen benutzten bis zum Jahre 1907 größtenteils getränkte Eichen-, Kiefern- und Lärchenschwellen. Das Verhältnis der getränkten zu den nicht getränkten Schwellen im Gebiet des VDEV. ist aus Tabelle 2 ersichtlich.

Tabelle 2.

Die Zahl der getränkten Schwellen in % der gesamten Schwellenzahl ist außerdem schaubildlich in Abb. 312 dargestellt. Darnach hat das Tränken namentlich bis 1900 zugenommen, besonders in Österreich, wo jedoch die Zahl der getränkten Schwellen sogar im Höchstfall nur 50% beträgt. Seit 1900 ist die Zunahme der Tränkung in Preußen und Deutschland gering gewesen; in Österreich und bei sämtlichen Vereinsbahnen stellt sich sogar wieder ein Rückgang im Tränken ein. Man ersieht dies aus Tabelle 3, worin nach Holzarten getrennt angegeben ist, wieviel Schwellen einer bestimmten Holzgattung bei den einzelnen Verwaltungen getränkt wurden.

Das Schwellentränken wird von den Bahnen teils im Eigenbetrieb besorgt, teils an Unternehmer vergeben. In Deutschland wird letzteres vorgezogen. 47 Tränkungsanstalten befanden sich 1911 in Deutschland, 14 in Frankreich und 9 in Belgien. Von diesen 70 Anstalten wurden 14 von den Eisenbahnverwaltungen selbst betrieben; die übrigen 56 waren in Privathänden. Die 9 Anlagen in Belgien sind sämtlich in privatem Besitz, während 6 von den 47 in Deutschland und 9 von den 14 in Frankreich von der Eisenbahn selbst verwaltet werden. Diese 6 staatlichen Tränkanstalten in Deutschland sind: Zernsdorf und Northeim für die preußische, Kirchseeon für die bayerische, Wulknitz und Falkenstein für die sächsische und Zuffenhausen für die württembergische Bahnverwaltung. Außer den

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[344/0357] in ihren äußersten Grenzen schaubildlich. Die Zahlen von 1 bis 8 hierin entsprechen den einzelnen Arbeitsstufen der Tabelle 1. Kombinierte Rüping-Verfahren. Rüping-Rütgers-Werke. Die Rütgers-Werke haben das Rüping-Verfahren auch für nasse Hölzer geeignet umgestaltet in der Weise, daß der ersten Periode des Rüping-Verfahrens ein Trocknungsprozeß vorgeschoben wird derart, daß die Hölzer in heißem Öl hinreichend lange unter geringer Luftleere erhitzt werden. Hierdurch soll das Wasser des Holzes verdampft und ebenso wie bei der Volltränkung mit Teeröl entfernt werden. Nach Durchführung dieses Trocknungsprozesses wird das Öl abgelassen und dann das Rüping-Verfahren in vorbeschriebener Weise durchgeführt. Heidenstam-Rüping. Nachdem die Preßluft einige Zeit auf das Holz gewirkt und dasselbe gefüllt hat, wird der Kessel entlüftet und sofort mit Öl gefüllt. Hierauf wird das Rüping-Verfahren angewendet. Heidenstam behauptet, daß hierbei nur die Preßluft aus dem Splintholz entweicht und die in das Kernholz eingepreßte Luft dabei darinbleibt. B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer. I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen. 1. Verbreitung in verschiedenen Ländern. In Europa von Laubhölzern die Buche und Eiche, von Nadelhölzern die Lärche, Fichte, Tanne und Kiefer oder Föhre. Von den Nadelhölzern ist in Mitteleuropa Kiefernholz gegenwärtig am beliebtesten; in England wird fast ausschließlich die baltische Kiefer zum Holzschwellenbau benutzt. Noch im Jahre 1895, bevor man gute T. hatte, war der Buchenschwellenverbrauch in Deutschland sehr gering. Dagegen waren in Westeuropa, besonders in Frankreich, Buchenhölzer früher in ausgedehnterem Maße als Baustoff für Bahnschwellen in Anwendung gekommen. Die Schweizer Bundesbahnen benutzten bis zum Jahre 1907 größtenteils getränkte Eichen-, Kiefern- und Lärchenschwellen. Das Verhältnis der getränkten zu den nicht getränkten Schwellen im Gebiet des VDEV. ist aus Tabelle 2 ersichtlich. Tabelle 2. Die Zahl der getränkten Schwellen in % der gesamten Schwellenzahl ist außerdem schaubildlich in Abb. 312 dargestellt. Darnach hat das Tränken namentlich bis 1900 zugenommen, besonders in Österreich, wo jedoch die Zahl der getränkten Schwellen sogar im Höchstfall nur 50% beträgt. Seit 1900 ist die Zunahme der Tränkung in Preußen und Deutschland gering gewesen; in Österreich und bei sämtlichen Vereinsbahnen stellt sich sogar wieder ein Rückgang im Tränken ein. Man ersieht dies aus Tabelle 3, worin nach Holzarten getrennt angegeben ist, wieviel Schwellen einer bestimmten Holzgattung bei den einzelnen Verwaltungen getränkt wurden. Das Schwellentränken wird von den Bahnen teils im Eigenbetrieb besorgt, teils an Unternehmer vergeben. In Deutschland wird letzteres vorgezogen. 47 Tränkungsanstalten befanden sich 1911 in Deutschland, 14 in Frankreich und 9 in Belgien. Von diesen 70 Anstalten wurden 14 von den Eisenbahnverwaltungen selbst betrieben; die übrigen 56 waren in Privathänden. Die 9 Anlagen in Belgien sind sämtlich in privatem Besitz, während 6 von den 47 in Deutschland und 9 von den 14 in Frankreich von der Eisenbahn selbst verwaltet werden. Diese 6 staatlichen Tränkanstalten in Deutschland sind: Zernsdorf und Northeim für die preußische, Kirchseeon für die bayerische, Wulknitz und Falkenstein für die sächsische und Zuffenhausen für die württembergische Bahnverwaltung. Außer den

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/357>, abgerufen am 22.11.2024.