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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Übertragung voll ausgenutzt wird; je mehr nutzlose Bewegung, desto spitzer wird die übertragene Schrift; sie bleibt dann in größerer Entfernung leicht aus. Anderseits muß aber durch empfindliche Einstellung der Übertragungseinrichtung dafür gesorgt werden, daß etwa spitz ankommende Schrift möglichst kräftig übertragen wird. Die selbsttätige Übertragung sollte beschränkt bleiben auf groß-Betriebsstellen, auf denen ein besonderer Aufsichtsbeamter mit ausreichender Sachkenntnis vorhanden ist, der die Gewähr bietet für sachgemäße Benutzung dieser Einrichtungen.

Auch darf nicht angenommen werden, daß die Zahl der auf Übertragung zusammenzuschaltenden Leitungen unbegrenzt ist. Je mehr selbsttätige Übertragungen im Beförderungsweg eines Telegramms gleichzeitig arbeiten, desto mehr steigern sich die Schwierigkeiten. Es sollten in der Regel nicht mehr als 2, allenfalls unter ganz besonders günstigen Voraussetzungen ausnahmsweise 3 Leitungen auf Übertragung zusammengeschaltet werden.

Eine wichtige Anwendung findet die selbsttätige Übertragung bei der täglichen Übermittlung des Zeitsignals an die Betriebsstellen von einer Zentralstelle aus. Nach diesem Zeitsignal haben die Betriebsstellen ihre Uhren einzustellen; denn genau richtige, auf allen Stellen übereinstimmende Zeitangaben sind für einen geordneten und gesicherten Eisenbahnbetrieb unerläßliche Bedingung. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Einrichtung, wie sie in Deutschland in Anwendung steht und in Abb. 284 in einfachen Linien dargestellt ist. Auf der Zentralstelle (in Deutschland Berlin) befindet sich eine Präzisionsuhr PU, deren genau richtiger Gang von einer astronomischen Stelle (Sternwarte u. s. w.) aus überwacht wird. Das 24-Stunden-Rad der Uhr betätigt 2 Stromschließer. Durch den einen wird


Abb. 283.

Abb. 284.

Übertragung voll ausgenutzt wird; je mehr nutzlose Bewegung, desto spitzer wird die übertragene Schrift; sie bleibt dann in größerer Entfernung leicht aus. Anderseits muß aber durch empfindliche Einstellung der Übertragungseinrichtung dafür gesorgt werden, daß etwa spitz ankommende Schrift möglichst kräftig übertragen wird. Die selbsttätige Übertragung sollte beschränkt bleiben auf groß-Betriebsstellen, auf denen ein besonderer Aufsichtsbeamter mit ausreichender Sachkenntnis vorhanden ist, der die Gewähr bietet für sachgemäße Benutzung dieser Einrichtungen.

Auch darf nicht angenommen werden, daß die Zahl der auf Übertragung zusammenzuschaltenden Leitungen unbegrenzt ist. Je mehr selbsttätige Übertragungen im Beförderungsweg eines Telegramms gleichzeitig arbeiten, desto mehr steigern sich die Schwierigkeiten. Es sollten in der Regel nicht mehr als 2, allenfalls unter ganz besonders günstigen Voraussetzungen ausnahmsweise 3 Leitungen auf Übertragung zusammengeschaltet werden.

Eine wichtige Anwendung findet die selbsttätige Übertragung bei der täglichen Übermittlung des Zeitsignals an die Betriebsstellen von einer Zentralstelle aus. Nach diesem Zeitsignal haben die Betriebsstellen ihre Uhren einzustellen; denn genau richtige, auf allen Stellen übereinstimmende Zeitangaben sind für einen geordneten und gesicherten Eisenbahnbetrieb unerläßliche Bedingung. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Einrichtung, wie sie in Deutschland in Anwendung steht und in Abb. 284 in einfachen Linien dargestellt ist. Auf der Zentralstelle (in Deutschland Berlin) befindet sich eine Präzisionsuhr PU, deren genau richtiger Gang von einer astronomischen Stelle (Sternwarte u. s. w.) aus überwacht wird. Das 24-Stunden-Rad der Uhr betätigt 2 Stromschließer. Durch den einen wird


Abb. 283.

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Übertragung voll ausgenutzt wird; je mehr nutzlose Bewegung, desto spitzer wird die übertragene Schrift; sie bleibt dann in größerer Entfernung leicht aus. Anderseits muß aber durch empfindliche Einstellung der Übertragungseinrichtung dafür gesorgt werden, daß etwa spitz ankommende Schrift möglichst kräftig übertragen wird. Die selbsttätige Übertragung sollte beschränkt bleiben auf groß-Betriebsstellen, auf denen ein besonderer Aufsichtsbeamter mit ausreichender Sachkenntnis vorhanden ist, der die Gewähr bietet für sachgemäße Benutzung dieser Einrichtungen.</p><lb/>
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[293/0305] Übertragung voll ausgenutzt wird; je mehr nutzlose Bewegung, desto spitzer wird die übertragene Schrift; sie bleibt dann in größerer Entfernung leicht aus. Anderseits muß aber durch empfindliche Einstellung der Übertragungseinrichtung dafür gesorgt werden, daß etwa spitz ankommende Schrift möglichst kräftig übertragen wird. Die selbsttätige Übertragung sollte beschränkt bleiben auf groß-Betriebsstellen, auf denen ein besonderer Aufsichtsbeamter mit ausreichender Sachkenntnis vorhanden ist, der die Gewähr bietet für sachgemäße Benutzung dieser Einrichtungen. Auch darf nicht angenommen werden, daß die Zahl der auf Übertragung zusammenzuschaltenden Leitungen unbegrenzt ist. Je mehr selbsttätige Übertragungen im Beförderungsweg eines Telegramms gleichzeitig arbeiten, desto mehr steigern sich die Schwierigkeiten. Es sollten in der Regel nicht mehr als 2, allenfalls unter ganz besonders günstigen Voraussetzungen ausnahmsweise 3 Leitungen auf Übertragung zusammengeschaltet werden. Eine wichtige Anwendung findet die selbsttätige Übertragung bei der täglichen Übermittlung des Zeitsignals an die Betriebsstellen von einer Zentralstelle aus. Nach diesem Zeitsignal haben die Betriebsstellen ihre Uhren einzustellen; denn genau richtige, auf allen Stellen übereinstimmende Zeitangaben sind für einen geordneten und gesicherten Eisenbahnbetrieb unerläßliche Bedingung. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Einrichtung, wie sie in Deutschland in Anwendung steht und in Abb. 284 in einfachen Linien dargestellt ist. Auf der Zentralstelle (in Deutschland Berlin) befindet sich eine Präzisionsuhr PU, deren genau richtiger Gang von einer astronomischen Stelle (Sternwarte u. s. w.) aus überwacht wird. Das 24-Stunden-Rad der Uhr betätigt 2 Stromschließer. Durch den einen wird [Abbildung Abb. 283. ] [Abbildung Abb. 284. ]

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/305>, abgerufen am 28.09.2024.