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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Hamburg, 1868 Stuttgart, 1872 Dresden, Frankfurt a. M., Hannover, Leipzig, 1876 München, Karlsruhe, Metz.

1892 gab es in Preußen bereits 79 S. mit 875·7 km Länge, am 1. April 1915 201 mit 3880·55 km. Bayern hatte Ende 1913 15 S. mit 263·91 km, Sachsen 23 mit 390·75 km, Württemberg 5 mit 97·68 km. Die Entwicklung in ganz Deutschland von 1900-1913, dem letzten Jahr mit normalen Verhältnissen, zeigt sich in folgenden Zahlen1 (die Angaben für 1900 sind eingeklammert): Anzahl der S. 292 (180), Länge 5283·17 (2921·35) km, Wagenzahl 26.291 (14.485), Bedienstete 75.513, gefahrene Personenwagenkm 785,237.176 (299,524.078), Güterwagenkm 2,994.419 (3,746.145!), beförderte Personen 2.954,454.369 (1.043,942.064), Güter t 1,783.089 (1,038.180), Betriebseinnahmen a) aus dem Personenverkehr 286,374.882 (107,169.595) M., b) aus dem Güterverkehr 1,582.495 (1,063.795) M., Gesamteinnahmen 295,899.302 (111,762.226) M., Betriebsausgaben 168,332.460 (60,975.537) M., Gesamtausgaben 193,678.461 (78,019.832) M., Reingewinn (soweit verteilt auf Dividenden, Tantiemen, Gratifikationen, Gewinnbeteiligungen Dritter) 27,037.576 (18,901.906) M., Anlagekapital 1.421,481.531 M., Unfälle: a) Tötungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 272 (198), 2. von Bahnbediensteten 21 (13), b) Verletzungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 1067 (633), 2. von Bahnbediensteten 129 (215). Die Kriegsjahre haben diese Entwicklung namentlich nach der Richtung hin verschoben, daß bei geringerer Bedienstetenzahl die Betriebsleistungen und damit auch die Betriebseinnahmen bei vielen Bahnen größer geworden sind, anderseits aber auch die Betriebsausgaben infolge der stark gestiegenen Löhne und Materialpreise sich erheblich vermehrt haben.

Das Jahr 1865 brachte auch Wien die erste S. Auf Grund der den Genfer Bauunternehmern C. Schalk, Jaquet & Co. am 25. Februar 1865 erteilten Konzession wurde die erste Teilstrecke der Probelinie Schottenring-Dornbach am 4. Oktober 1865 in Betrieb genommen. Weitere österreichische S. entstanden 1873 in Baden, 1875 in Prag, 1876 in Triest, 1878 in Graz, 1880 in Linz und Lemberg, 1882 in Krakau, 1891 in Klagenfurt, 1892 in Salzburg.

Die nachstehende Gegenüberstellung2 läßt die Entwicklung der österreichischen S. von 1903-1912 (die Zahlen für 1903 sind eingeklammert) erkennen: Zahl der S. 68 (46), Länge 754·38 (496·43) km, Wagenzahl 4722 (2995), Bedienstete 18.264 (9859), gefahrene Zugkm 89,237.773 (53,745.936), beförderte Personen 488,296.706 (233,136.921), Gütert 590.225 (330.430), Betriebseinnahmen a) aus dem Personenverkehr 74,519.040 (32,301.359) K, b) aus dem Güterverkehr 908.956 (324.594) K, Betriebsausgaben 47,061.563 (20,874.892) K, Gesamtausgaben 53,142.984 (22,779.924) K, Reingewinn 30,281.810 (12,625.489) K, Anlagekapital 329,759.235 (218,167.288) K, Unfälle: a) Tötungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 15, 2. von Bahnbediensteten 1, b) Verletzungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 453, 2. von Bahnbediensteten 42.

Ungarn3 hatte 1913 29 S. mit 408·11 km Länge. Befördert wurden 262,865.781 Personen und 1,035.312 Gütert. Die Betriebseinnahmen betrugen 43,936.013 K, die Betriebsausgaben 29,860.803 K. Das Anlagekapital belief sich auf 195,167.414 K.

In der Schweiz waren 1913 37 S. mit 468·6 km Länge im Betrieb. Geleistet wurden 31,435.697 Zugkm mit 149,477.338 beförderten Personen und 199.982 Gütert. Die Gesamteinnahme belief sich auf 18,372.680 Fr., die Gesamtausgabe auf 14,986.696 Fr., der Überschuß auf 3,385.984 Fr.

Einen ähnlichen Aufschwung haben die S. der übrigen Länder zu verzeichnen. Es gibt heute in der Welt wohl kaum eine größere Stadt ohne S. Von wesentlicher Bedeutung war dabei die Umwandlung des Pferdebetriebs in den elektrischen, die, um die Jahrhundertwende beginnend, sich nach und nach auf fast alle bedeutenderen S. erstreckte. Am meisten vorgeschritten ist hierin Österreich, das 1912 nur noch 1 km im Pferdebetrieb hatte, während in Preußen 1914 noch 10 S. mit 43·97 km Pferdebetrieb vorhanden waren. In den Städten bilden die S. nahezu überall das Hauptverkehrsmittel und sind dadurch auch zu einem wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor geworden. Die Ersparnis an Zeit und Arbeitskraft für die Bevölkerung ist außerordentlich groß. Wenn jeder Fahrgast bei jeder Fahrt nur 5 Min. Arbeitszeit

1 Nach der amtlichen Statistik der Kleinbahnen im Deutschen Reich in der Zeitschrift für Kleinbahnen.
2 Die Zahlen entstammen dem II. Teil der amtlichen österreichischen Eisenbahnstatistik. Dieser umfaßt unter Ausschluß der sog. nebenbahnähnlichen Kleinbahnen die Kleinbahnen im engeren Sinne, d. h. nach dem Ges. vom 8. August 1910 (s. u.) außer den Seilbahnen, Schwebebahnen und anderen eisenbahnähnlichen Transportmitteln insbesondere diejenigen, die hauptsächlich den örtlichen Verkehr in einer Gemeinde oder zwischen benachbarten Gemeinden vermitteln, im großen und ganzen also die S. Die Zahlen im Text enthalten daher die Angaben der amtlichen Statistik unter Ausscheidung der auf die Seilbahnen u. s. w. bezüglichen.
3 Die amtliche Statistik umfaßt die sog. Städte- und Gemeindebahnen, die im wesentlichen nur S. sind.

Hamburg, 1868 Stuttgart, 1872 Dresden, Frankfurt a. M., Hannover, Leipzig, 1876 München, Karlsruhe, Metz.

1892 gab es in Preußen bereits 79 S. mit 875·7 km Länge, am 1. April 1915 201 mit 3880·55 km. Bayern hatte Ende 1913 15 S. mit 263·91 km, Sachsen 23 mit 390·75 km, Württemberg 5 mit 97·68 km. Die Entwicklung in ganz Deutschland von 1900–1913, dem letzten Jahr mit normalen Verhältnissen, zeigt sich in folgenden Zahlen1 (die Angaben für 1900 sind eingeklammert): Anzahl der S. 292 (180), Länge 5283·17 (2921·35) km, Wagenzahl 26.291 (14.485), Bedienstete 75.513, gefahrene Personenwagenkm 785,237.176 (299,524.078), Güterwagenkm 2,994.419 (3,746.145!), beförderte Personen 2.954,454.369 (1.043,942.064), Güter t 1,783.089 (1,038.180), Betriebseinnahmen a) aus dem Personenverkehr 286,374.882 (107,169.595) M., b) aus dem Güterverkehr 1,582.495 (1,063.795) M., Gesamteinnahmen 295,899.302 (111,762.226) M., Betriebsausgaben 168,332.460 (60,975.537) M., Gesamtausgaben 193,678.461 (78,019.832) M., Reingewinn (soweit verteilt auf Dividenden, Tantiemen, Gratifikationen, Gewinnbeteiligungen Dritter) 27,037.576 (18,901.906) M., Anlagekapital 1.421,481.531 M., Unfälle: a) Tötungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 272 (198), 2. von Bahnbediensteten 21 (13), b) Verletzungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 1067 (633), 2. von Bahnbediensteten 129 (215). Die Kriegsjahre haben diese Entwicklung namentlich nach der Richtung hin verschoben, daß bei geringerer Bedienstetenzahl die Betriebsleistungen und damit auch die Betriebseinnahmen bei vielen Bahnen größer geworden sind, anderseits aber auch die Betriebsausgaben infolge der stark gestiegenen Löhne und Materialpreise sich erheblich vermehrt haben.

Das Jahr 1865 brachte auch Wien die erste S. Auf Grund der den Genfer Bauunternehmern C. Schalk, Jaquet & Co. am 25. Februar 1865 erteilten Konzession wurde die erste Teilstrecke der Probelinie Schottenring-Dornbach am 4. Oktober 1865 in Betrieb genommen. Weitere österreichische S. entstanden 1873 in Baden, 1875 in Prag, 1876 in Triest, 1878 in Graz, 1880 in Linz und Lemberg, 1882 in Krakau, 1891 in Klagenfurt, 1892 in Salzburg.

Die nachstehende Gegenüberstellung2 läßt die Entwicklung der österreichischen S. von 1903–1912 (die Zahlen für 1903 sind eingeklammert) erkennen: Zahl der S. 68 (46), Länge 754·38 (496·43) km, Wagenzahl 4722 (2995), Bedienstete 18.264 (9859), gefahrene Zugkm 89,237.773 (53,745.936), beförderte Personen 488,296.706 (233,136.921), Gütert 590.225 (330.430), Betriebseinnahmen a) aus dem Personenverkehr 74,519.040 (32,301.359) K, b) aus dem Güterverkehr 908.956 (324.594) K, Betriebsausgaben 47,061.563 (20,874.892) K, Gesamtausgaben 53,142.984 (22,779.924) K, Reingewinn 30,281.810 (12,625.489) K, Anlagekapital 329,759.235 (218,167.288) K, Unfälle: a) Tötungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 15, 2. von Bahnbediensteten 1, b) Verletzungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 453, 2. von Bahnbediensteten 42.

Ungarn3 hatte 1913 29 S. mit 408·11 km Länge. Befördert wurden 262,865.781 Personen und 1,035.312 Gütert. Die Betriebseinnahmen betrugen 43,936.013 K, die Betriebsausgaben 29,860.803 K. Das Anlagekapital belief sich auf 195,167.414 K.

In der Schweiz waren 1913 37 S. mit 468·6 km Länge im Betrieb. Geleistet wurden 31,435.697 Zugkm mit 149,477.338 beförderten Personen und 199.982 Gütert. Die Gesamteinnahme belief sich auf 18,372.680 Fr., die Gesamtausgabe auf 14,986.696 Fr., der Überschuß auf 3,385.984 Fr.

Einen ähnlichen Aufschwung haben die S. der übrigen Länder zu verzeichnen. Es gibt heute in der Welt wohl kaum eine größere Stadt ohne S. Von wesentlicher Bedeutung war dabei die Umwandlung des Pferdebetriebs in den elektrischen, die, um die Jahrhundertwende beginnend, sich nach und nach auf fast alle bedeutenderen S. erstreckte. Am meisten vorgeschritten ist hierin Österreich, das 1912 nur noch 1 km im Pferdebetrieb hatte, während in Preußen 1914 noch 10 S. mit 43·97 km Pferdebetrieb vorhanden waren. In den Städten bilden die S. nahezu überall das Hauptverkehrsmittel und sind dadurch auch zu einem wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor geworden. Die Ersparnis an Zeit und Arbeitskraft für die Bevölkerung ist außerordentlich groß. Wenn jeder Fahrgast bei jeder Fahrt nur 5 Min. Arbeitszeit

1 Nach der amtlichen Statistik der Kleinbahnen im Deutschen Reich in der Zeitschrift für Kleinbahnen.
2 Die Zahlen entstammen dem II. Teil der amtlichen österreichischen Eisenbahnstatistik. Dieser umfaßt unter Ausschluß der sog. nebenbahnähnlichen Kleinbahnen die Kleinbahnen im engeren Sinne, d. h. nach dem Ges. vom 8. August 1910 (s. u.) außer den Seilbahnen, Schwebebahnen und anderen eisenbahnähnlichen Transportmitteln insbesondere diejenigen, die hauptsächlich den örtlichen Verkehr in einer Gemeinde oder zwischen benachbarten Gemeinden vermitteln, im großen und ganzen also die S. Die Zahlen im Text enthalten daher die Angaben der amtlichen Statistik unter Ausscheidung der auf die Seilbahnen u. s. w. bezüglichen.
3 Die amtliche Statistik umfaßt die sog. Städte- und Gemeindebahnen, die im wesentlichen nur S. sind.
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[238/0248] Hamburg, 1868 Stuttgart, 1872 Dresden, Frankfurt a. M., Hannover, Leipzig, 1876 München, Karlsruhe, Metz. 1892 gab es in Preußen bereits 79 S. mit 875·7 km Länge, am 1. April 1915 201 mit 3880·55 km. Bayern hatte Ende 1913 15 S. mit 263·91 km, Sachsen 23 mit 390·75 km, Württemberg 5 mit 97·68 km. 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Die nachstehende Gegenüberstellung 2 läßt die Entwicklung der österreichischen S. von 1903–1912 (die Zahlen für 1903 sind eingeklammert) erkennen: Zahl der S. 68 (46), Länge 754·38 (496·43) km, Wagenzahl 4722 (2995), Bedienstete 18.264 (9859), gefahrene Zugkm 89,237.773 (53,745.936), beförderte Personen 488,296.706 (233,136.921), Gütert 590.225 (330.430), Betriebseinnahmen a) aus dem Personenverkehr 74,519.040 (32,301.359) K, b) aus dem Güterverkehr 908.956 (324.594) K, Betriebsausgaben 47,061.563 (20,874.892) K, Gesamtausgaben 53,142.984 (22,779.924) K, Reingewinn 30,281.810 (12,625.489) K, Anlagekapital 329,759.235 (218,167.288) K, Unfälle: a) Tötungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 15, 2. von Bahnbediensteten 1, b) Verletzungen 1. von Fahrgästen und fremden Personen 453, 2. von Bahnbediensteten 42. Ungarn 3 hatte 1913 29 S. mit 408·11 km Länge. Befördert wurden 262,865.781 Personen und 1,035.312 Gütert. Die Betriebseinnahmen betrugen 43,936.013 K, die Betriebsausgaben 29,860.803 K. Das Anlagekapital belief sich auf 195,167.414 K. In der Schweiz waren 1913 37 S. mit 468·6 km Länge im Betrieb. Geleistet wurden 31,435.697 Zugkm mit 149,477.338 beförderten Personen und 199.982 Gütert. Die Gesamteinnahme belief sich auf 18,372.680 Fr., die Gesamtausgabe auf 14,986.696 Fr., der Überschuß auf 3,385.984 Fr. Einen ähnlichen Aufschwung haben die S. der übrigen Länder zu verzeichnen. Es gibt heute in der Welt wohl kaum eine größere Stadt ohne S. Von wesentlicher Bedeutung war dabei die Umwandlung des Pferdebetriebs in den elektrischen, die, um die Jahrhundertwende beginnend, sich nach und nach auf fast alle bedeutenderen S. erstreckte. Am meisten vorgeschritten ist hierin Österreich, das 1912 nur noch 1 km im Pferdebetrieb hatte, während in Preußen 1914 noch 10 S. mit 43·97 km Pferdebetrieb vorhanden waren. In den Städten bilden die S. nahezu überall das Hauptverkehrsmittel und sind dadurch auch zu einem wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor geworden. Die Ersparnis an Zeit und Arbeitskraft für die Bevölkerung ist außerordentlich groß. Wenn jeder Fahrgast bei jeder Fahrt nur 5 Min. Arbeitszeit 1 Nach der amtlichen Statistik der Kleinbahnen im Deutschen Reich in der Zeitschrift für Kleinbahnen. 2 Die Zahlen entstammen dem II. Teil der amtlichen österreichischen Eisenbahnstatistik. Dieser umfaßt unter Ausschluß der sog. nebenbahnähnlichen Kleinbahnen die Kleinbahnen im engeren Sinne, d. h. nach dem Ges. vom 8. August 1910 (s. u.) außer den Seilbahnen, Schwebebahnen und anderen eisenbahnähnlichen Transportmitteln insbesondere diejenigen, die hauptsächlich den örtlichen Verkehr in einer Gemeinde oder zwischen benachbarten Gemeinden vermitteln, im großen und ganzen also die S. Die Zahlen im Text enthalten daher die Angaben der amtlichen Statistik unter Ausscheidung der auf die Seilbahnen u. s. w. bezüglichen. 3 Die amtliche Statistik umfaßt die sog. Städte- und Gemeindebahnen, die im wesentlichen nur S. sind.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/248>, abgerufen am 25.11.2024.