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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Ist S der Schwerpunkt der gesamten Lokomotive, S2 der Schwerpunkt des umlaufenden Gewichts und S1 der Schwerpunkt der Lokomotive ohne dieses Gewicht, so muß nach dem Grundsatz von der Erhaltung der Schwerpunktlage bei der Fortbewegung der Lokomotive der Schwerpunkt S sich unbeeinflußt weiterbewegen. Bei der Verlegung des Gewichts G um den Kolbenhub h = 2 r von vorn nach hinten muß daher der Schwerpunkt S1 um den Betrag a nach vorne rücken. Dies drückt sich durch die Gleichung
G h = L s aus.

Hieraus ergibt sich der sog. Zuckweg
s = G/L h
worin G das umlaufende, unausgeglichene Gewicht, L das dem Schwerpunkt S1 entsprechende übrige Gewicht der Lokomotive ist.

In ähnlicher Weise läßt sich das Drehen der Lokomotive ableiten.

Verlegt sich in Abb. 229 die einseitig umlaufende Masse m im Abstand l von der Lokomotivmitte um den Weg r von der Mittellage nach hinten, so muß die übrige Lokomotivmasse mit Ausnahme der gewöhnlich etwas verschiebbaren Achssätze eine kleine ausgleichende Drehbewegung um die lotrechte Schwerpunktachse im entgegengesetzten Sinn vollführen. Ist Q das Trägheitsmoment der Lokomotive mit Rücksicht auf die lotrechte Schwerpunktachse und x der entsprechende Winkelausschlag, so erhält man:
Q x = m r l

Das Trägheitsmoment läßt sich ersetzen durch
Q = L/gr
wenn L das Lokomotivgewicht ohne die Achssätze, g die Beschleunigung der Erdschwere und r der Trägheitshebelarm ist. Man erhält dann den Winkelausschlag der Drehbewegung von der Lokomotivmitte nach einer Seite

wenn G das unausgeglichene, umlaufende Gewicht im Rad ist.

2. Die hin- und hergehenden Massen des Triebwerks wirken auf den Gang der Lokomotive störend ein. Es sei zunächst nur ein Triebwerk betrachtet und die hin und her gehenden Massen nicht ausgeglichen. Es ist ferner angenommen, daß die Lokomotive ohne Dampfdruck in den Zylindern am Gleis fährt und daß die Triebstange unendliche Länge besitzt. Denkt man sich in Abb. 230 die ganze Masse M


Abb. 229.
der hin und her gehenden Triebwerksteile im Kreuzkopf vereinigt, so wird diese Masse im Kurbelzapfen zunächst einen Verzögerungsdruck, in der linken Hälfte des Kolbenhubs aber einen Beschleunigungsdruck

ausüben, wenn v die Geschwindigkeit im Kurbelkreis, r der Kurbelhalbmesser und ph der Kurbelwinkel ist. Fügt man in der Achsmitte 2 gleiche und entgegengesetzt gerichtete Kräfte P' und P'' an, so bilden P und P' ein Drehmoment, während P'' zwischen Achslager und Rahmen zur Wirkung kommt. Das Drehmoment der Kräfte P und P' am Hebelarm r sin ph bringt nun eine Wirkung am Umfang des Triebrads hervor. Es ist
U R = r sin ph P
wenn U die Umfangskraft infolge der Massenwirkung am Radhalbmesser R. Hieraus ergibt sich


Abb. 230.

Es erscheint somit durch die hin und her gehende Masse M auch eine wechselnde Kraft U am Umfang des Triebrads. Da man bei. den älteren Untersuchungen der S. die Lokomotiven der vereinfachten Vorstellung wegen

Ist S der Schwerpunkt der gesamten Lokomotive, S2 der Schwerpunkt des umlaufenden Gewichts und S1 der Schwerpunkt der Lokomotive ohne dieses Gewicht, so muß nach dem Grundsatz von der Erhaltung der Schwerpunktlage bei der Fortbewegung der Lokomotive der Schwerpunkt S sich unbeeinflußt weiterbewegen. Bei der Verlegung des Gewichts G um den Kolbenhub h = 2 r von vorn nach hinten muß daher der Schwerpunkt S1 um den Betrag a nach vorne rücken. Dies drückt sich durch die Gleichung
G h = L σ aus.

Hieraus ergibt sich der sog. Zuckweg
σ = G/L h
worin G das umlaufende, unausgeglichene Gewicht, L das dem Schwerpunkt S1 entsprechende übrige Gewicht der Lokomotive ist.

In ähnlicher Weise läßt sich das Drehen der Lokomotive ableiten.

Verlegt sich in Abb. 229 die einseitig umlaufende Masse m im Abstand l von der Lokomotivmitte um den Weg r von der Mittellage nach hinten, so muß die übrige Lokomotivmasse mit Ausnahme der gewöhnlich etwas verschiebbaren Achssätze eine kleine ausgleichende Drehbewegung um die lotrechte Schwerpunktachse im entgegengesetzten Sinn vollführen. Ist Q das Trägheitsmoment der Lokomotive mit Rücksicht auf die lotrechte Schwerpunktachse und x der entsprechende Winkelausschlag, so erhält man:
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Das Trägheitsmoment läßt sich ersetzen durch
Q = L/
wenn L das Lokomotivgewicht ohne die Achssätze, g die Beschleunigung der Erdschwere und ρ der Trägheitshebelarm ist. Man erhält dann den Winkelausschlag der Drehbewegung von der Lokomotivmitte nach einer Seite

wenn G das unausgeglichene, umlaufende Gewicht im Rad ist.

2. Die hin- und hergehenden Massen des Triebwerks wirken auf den Gang der Lokomotive störend ein. Es sei zunächst nur ein Triebwerk betrachtet und die hin und her gehenden Massen nicht ausgeglichen. Es ist ferner angenommen, daß die Lokomotive ohne Dampfdruck in den Zylindern am Gleis fährt und daß die Triebstange unendliche Länge besitzt. Denkt man sich in Abb. 230 die ganze Masse M


Abb. 229.
der hin und her gehenden Triebwerksteile im Kreuzkopf vereinigt, so wird diese Masse im Kurbelzapfen zunächst einen Verzögerungsdruck, in der linken Hälfte des Kolbenhubs aber einen Beschleunigungsdruck

ausüben, wenn v die Geschwindigkeit im Kurbelkreis, r der Kurbelhalbmesser und φ der Kurbelwinkel ist. Fügt man in der Achsmitte 2 gleiche und entgegengesetzt gerichtete Kräfte P' und P'' an, so bilden P und P' ein Drehmoment, während P'' zwischen Achslager und Rahmen zur Wirkung kommt. Das Drehmoment der Kräfte P und P' am Hebelarm r sin φ bringt nun eine Wirkung am Umfang des Triebrads hervor. Es ist
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wenn U die Umfangskraft infolge der Massenwirkung am Radhalbmesser R. Hieraus ergibt sich


Abb. 230.

Es erscheint somit durch die hin und her gehende Masse M auch eine wechselnde Kraft U am Umfang des Triebrads. Da man bei. den älteren Untersuchungen der S. die Lokomotiven der vereinfachten Vorstellung wegen

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[229/0239] Ist S der Schwerpunkt der gesamten Lokomotive, S2 der Schwerpunkt des umlaufenden Gewichts und S1 der Schwerpunkt der Lokomotive ohne dieses Gewicht, so muß nach dem Grundsatz von der Erhaltung der Schwerpunktlage bei der Fortbewegung der Lokomotive der Schwerpunkt S sich unbeeinflußt weiterbewegen. Bei der Verlegung des Gewichts G um den Kolbenhub h = 2 r von vorn nach hinten muß daher der Schwerpunkt S1 um den Betrag a nach vorne rücken. Dies drückt sich durch die Gleichung G h = L σ aus. Hieraus ergibt sich der sog. Zuckweg σ = G/L h worin G das umlaufende, unausgeglichene Gewicht, L das dem Schwerpunkt S1 entsprechende übrige Gewicht der Lokomotive ist. In ähnlicher Weise läßt sich das Drehen der Lokomotive ableiten. Verlegt sich in Abb. 229 die einseitig umlaufende Masse m im Abstand l von der Lokomotivmitte um den Weg r von der Mittellage nach hinten, so muß die übrige Lokomotivmasse mit Ausnahme der gewöhnlich etwas verschiebbaren Achssätze eine kleine ausgleichende Drehbewegung um die lotrechte Schwerpunktachse im entgegengesetzten Sinn vollführen. Ist Q das Trägheitsmoment der Lokomotive mit Rücksicht auf die lotrechte Schwerpunktachse und x der entsprechende Winkelausschlag, so erhält man: Q x = m r l Das Trägheitsmoment läßt sich ersetzen durch Q = L/gρ wenn L das Lokomotivgewicht ohne die Achssätze, g die Beschleunigung der Erdschwere und ρ der Trägheitshebelarm ist. Man erhält dann den Winkelausschlag der Drehbewegung von der Lokomotivmitte nach einer Seite [FORMEL] wenn G das unausgeglichene, umlaufende Gewicht im Rad ist. 2. Die hin- und hergehenden Massen des Triebwerks wirken auf den Gang der Lokomotive störend ein. Es sei zunächst nur ein Triebwerk betrachtet und die hin und her gehenden Massen nicht ausgeglichen. Es ist ferner angenommen, daß die Lokomotive ohne Dampfdruck in den Zylindern am Gleis fährt und daß die Triebstange unendliche Länge besitzt. Denkt man sich in Abb. 230 die ganze Masse M [Abbildung Abb. 229. ] der hin und her gehenden Triebwerksteile im Kreuzkopf vereinigt, so wird diese Masse im Kurbelzapfen zunächst einen Verzögerungsdruck, in der linken Hälfte des Kolbenhubs aber einen Beschleunigungsdruck [FORMEL] ausüben, wenn v die Geschwindigkeit im Kurbelkreis, r der Kurbelhalbmesser und φ der Kurbelwinkel ist. Fügt man in der Achsmitte 2 gleiche und entgegengesetzt gerichtete Kräfte P' und P'' an, so bilden P und P' ein Drehmoment, während P'' zwischen Achslager und Rahmen zur Wirkung kommt. Das Drehmoment der Kräfte P und P' am Hebelarm r sin φ bringt nun eine Wirkung am Umfang des Triebrads hervor. Es ist U R = r sin φ P wenn U die Umfangskraft infolge der Massenwirkung am Radhalbmesser R. Hieraus ergibt sich [FORMEL] [Abbildung Abb. 230. ] Es erscheint somit durch die hin und her gehende Masse M auch eine wechselnde Kraft U am Umfang des Triebrads. Da man bei. den älteren Untersuchungen der S. die Lokomotiven der vereinfachten Vorstellung wegen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/239>, abgerufen am 28.11.2024.