Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.Die Dehnung soll den im Dampf enthaltenen Arbeitsvorrat durch Entspannung möglichst ausnutzen. Sie darf jedoch nicht auf ![]() Abb. 177 a., Abb. 177 b. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Abb. 184. Die Vorausströmung wird zugelassen, um bei Beginn des Kolbenrückwegs bereits einen genügenden Querschnitt für den Dampfaustritt zur Verfügung zu haben. Andernfalls würde ein schädlicher Gegendruck entstehen. Die Kompression steigert die Pressung des nach der Ausströmung im Zylinder und dem schädlichen Raum zurückbleibenden Dampfes, so daß bei Beginn der Voreinströmung der Raum vor dem Kolben schon mit hochgespanntem Dampf gefüllt ist und keine Druckverluste beim Beginn des neuen Kolbenhubs durch das Nachfüllen des schädlichen Raumes entstehen. Die Voreinströmung wird so bemessen, daß der Schieber bei Beginn des neuen Kolbenwegs bereits einen genügenden Querschnitt für die Einströmung freigelegt hat. Andernfalls würde der Dampfdruck während der Einströmung infolge Drosselung zu weit unter der Kesselspannung bleiben. II. Die einfache Schiebersteuerung; Schieberbewegung und Schieberdiagramme. Der Schieber (s. auch Art. Dampfschieber, Bd. III) dient der Führung des Dampfes nach den oben angegebenen Gesetzen. Abb. 177 u. 184 zeigen ihn und den Schieberspiegel in seiner einfachsten Form. Abb. 178-183 zeigen, Die Dehnung soll den im Dampf enthaltenen Arbeitsvorrat durch Entspannung möglichst ausnutzen. Sie darf jedoch nicht auf ![]() Abb. 177 a., Abb. 177 b. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Abb. 184. Die Vorausströmung wird zugelassen, um bei Beginn des Kolbenrückwegs bereits einen genügenden Querschnitt für den Dampfaustritt zur Verfügung zu haben. Andernfalls würde ein schädlicher Gegendruck entstehen. Die Kompression steigert die Pressung des nach der Ausströmung im Zylinder und dem schädlichen Raum zurückbleibenden Dampfes, so daß bei Beginn der Voreinströmung der Raum vor dem Kolben schon mit hochgespanntem Dampf gefüllt ist und keine Druckverluste beim Beginn des neuen Kolbenhubs durch das Nachfüllen des schädlichen Raumes entstehen. Die Voreinströmung wird so bemessen, daß der Schieber bei Beginn des neuen Kolbenwegs bereits einen genügenden Querschnitt für die Einströmung freigelegt hat. Andernfalls würde der Dampfdruck während der Einströmung infolge Drosselung zu weit unter der Kesselspannung bleiben. II. Die einfache Schiebersteuerung; Schieberbewegung und Schieberdiagramme. Der Schieber (s. auch Art. Dampfschieber, Bd. III) dient der Führung des Dampfes nach den oben angegebenen Gesetzen. Abb. 177 u. 184 zeigen ihn und den Schieberspiegel in seiner einfachsten Form. Abb. 178–183 zeigen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0206" n="196"/> <p>Die <hi rendition="#g">Dehnung</hi> soll den im Dampf enthaltenen Arbeitsvorrat durch Entspannung möglichst ausnutzen. Sie darf jedoch nicht auf<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0230.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 177 a., Abb. 177 b.</head><lb/></figure><lb/> Kosten der Einströmung zu sehr vergrößert werden, weil sonst die Wandungstemperatur zu weit sinken und der demnächst einströmende<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0235.jpg"><head>Abb. 178.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0231.jpg"><head>Abb. 179.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0237.jpg"><head>Abb. 180.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0236.jpg"><head>Abb. 181.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0232.jpg"><head>Abb. 182.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0238.jpg"><head>Abb. 183.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0233.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 184.</head><lb/></figure><lb/> Frischdampf zu große Niederschlagsverluste erleiden würde. Die wirtschaftlichste Füllung, d. h. das günstigste Verhältnis der Einströmung zum Kolbenweg liegt bei 0·2. Erheblich kleinere Füllungen können übrigens bei den üblichen S. für Lokomotiven nicht verwirklicht werden, weil die Kompression dann unzulässig groß wird (s. aber das später Mitgeteilte über Doppelschiebersteuerung und Kammerschieber). Die Niederschlagsverluste können durch Dampfüberhitzung vermieden, kleinere Füllungen, also größere Dehnungen durch Verbundanordnung ermöglicht und wirtschaftlich gemacht werden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Vorausströmung</hi> wird zugelassen, um bei Beginn des Kolbenrückwegs bereits einen genügenden Querschnitt für den Dampfaustritt zur Verfügung zu haben. 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Die Dehnung soll den im Dampf enthaltenen Arbeitsvorrat durch Entspannung möglichst ausnutzen. Sie darf jedoch nicht auf
[Abbildung Abb. 177 a., Abb. 177 b.
]
Kosten der Einströmung zu sehr vergrößert werden, weil sonst die Wandungstemperatur zu weit sinken und der demnächst einströmende
[Abbildung Abb. 178.
]
[Abbildung Abb. 179.
]
[Abbildung Abb. 180.
]
[Abbildung Abb. 181.
]
[Abbildung Abb. 182.
]
[Abbildung Abb. 183.
]
[Abbildung Abb. 184.
]
Frischdampf zu große Niederschlagsverluste erleiden würde. Die wirtschaftlichste Füllung, d. h. das günstigste Verhältnis der Einströmung zum Kolbenweg liegt bei 0·2. Erheblich kleinere Füllungen können übrigens bei den üblichen S. für Lokomotiven nicht verwirklicht werden, weil die Kompression dann unzulässig groß wird (s. aber das später Mitgeteilte über Doppelschiebersteuerung und Kammerschieber). Die Niederschlagsverluste können durch Dampfüberhitzung vermieden, kleinere Füllungen, also größere Dehnungen durch Verbundanordnung ermöglicht und wirtschaftlich gemacht werden.
Die Vorausströmung wird zugelassen, um bei Beginn des Kolbenrückwegs bereits einen genügenden Querschnitt für den Dampfaustritt zur Verfügung zu haben. Andernfalls würde ein schädlicher Gegendruck entstehen.
Die Kompression steigert die Pressung des nach der Ausströmung im Zylinder und dem schädlichen Raum zurückbleibenden Dampfes, so daß bei Beginn der Voreinströmung der Raum vor dem Kolben schon mit hochgespanntem Dampf gefüllt ist und keine Druckverluste beim Beginn des neuen Kolbenhubs durch das Nachfüllen des schädlichen Raumes entstehen.
Die Voreinströmung wird so bemessen, daß der Schieber bei Beginn des neuen Kolbenwegs bereits einen genügenden Querschnitt für die Einströmung freigelegt hat. Andernfalls würde der Dampfdruck während der Einströmung infolge Drosselung zu weit unter der Kesselspannung bleiben.
II. Die einfache Schiebersteuerung; Schieberbewegung und Schieberdiagramme.
Der Schieber (s. auch Art. Dampfschieber, Bd. III) dient der Führung des Dampfes nach den oben angegebenen Gesetzen. Abb. 177 u. 184 zeigen ihn und den Schieberspiegel in seiner einfachsten Form. Abb. 178–183 zeigen,
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/206>, abgerufen am 25.07.2024. |