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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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nach unten herausgezogen werden kann. Die in Abb. 109 dargestellte; beiden österreichischen Staatsbahnen verwendete Bauart hat statt des Kegelventils eine Bronzekugel als selbsttätiges Absperrorgan. Beide Bauarten haben gewöhnlich
Abb. 109. Bauart der österreichischen Staatsbahnen.
Abb. 110. Amerikanische Bauart.

noch auf dem einen der S. auf den Lokomotiven einen kleinen von Hand mittels eines Zuges zu betätigenden Spritzhahn für Rauchkammereinspritzung vorgesehen.

Abb. 110 zeigt die in Amerika übliche Bauart der S. Sie hat den Vorteil, daß die selbsttätige Absperrvorrichtung (in Abb. 110 ein Ventil) im Kessel selbst liegt. Wird der S. infolge einer Beschädigung abgerissen, so schließt das im Kessel selbst liegende Ventil nach außen ab, verhindert das Entströmen des Kesselwassers und somit Verbrühungen von Personen.

Gölsdorf +.


Speisepumpe (feed pump; pompe d'alimentation; pompa d'alimentazione), eine Kolbenpumpe zur Förderung des Speisewassers in den Dampfkessel. An den ältesten Lokomotiven wurde die S. von Hand aus angetrieben; später erfolgte der Antrieb durch Exzenter von einer der Achsen aus, daher auch der früher oft gebrauchte Ausdruck "Fahrpumpe". Um auch während des Stillstandes der Lokomotive speisen zu können, hat man vereinzelt S. mit Antrieb durch eine kleine Dampfmaschine, sog. Schwungradpumpen, ausgeführt.

Die S. sind ab Anfang der Sechzigerjahre vorigen Jahrhunderts immer mehr durch die Dampfstrahlpumpen (s. d.) verdrängt worden, da diese die vielen Unzukömmlichkeiten der damaligen Bauarten der S., wie Einfrieren, Defekte am Antrieb u. s. w. nicht aufweisen und überdies ermöglichen, während der Fahrt und während des Stillstandes zu speisen.

Der Vorteil der S., beträchtlich vorgewärmtes Wasser aus dem Tender ansaugen zu können, ist den Dampfstrahlpumpen nicht eigen; es hat daher nicht an Bestrebungen gefehlt, die S. weiter zu verbessern (z. B. London-Brighton-Bahn, Paris-Orleans-Bahn u. s. w.).

Durch die in neuester Zeit in brauchbarer, betriebssicherer Ausführung entstandenen "Vorwärmer" sind auch die S. wesentlich verbessert worden. Da sie in dieser Form einen wesentlichen Teil der Vorwärmeranlage bilden, sind sie dort behandelt (s. Vorwärmer).

Gölsdorf +.


Speiserohre (feed pipes; tuyaux d'alimentation; tubi d'alimentazione), jene Rohrleitungen, die das von der Speisevorrichtung (Injektor oder Dampfstrahlpumpe) oder der Kolbenpumpe angesaugte Speisewasser in den Kessel führen. Im allgemeinen sind in jeder Speiserohrleitung 2 Absperrvorrichtungen an gebracht: eine dicht am Kessel, um Ausbesserungen (Reinigung der Speiserohrleitung u. s. w.) vornehmen zu können, ohne den Kessel kalt machen zu müssen, und eine zweite (Speiseventil), die selbsttätig das Zurücklaufen des im Kessel befindlichen Wassers in die Speiserohrleitung bzw. in die Speisepumpen verhindert. Getrennte Anordnung dieser 2 Absperrvorrichtungen kommt viel bei Stabilkesseln vor, ins besondere dann, wenn von einer Hauptspeisevorrichtung aus mehrere Kessel gespeist werden. Bei Lokomotiven sind diese beiden Absperrungen stets in einem Konstruktionsglied, dem Speiskopf (s. d.), vereinigt. In neuerer Zeit werden fast alle Lokomotiven so eingerichtet, daß sie im Bedarfsfall als Feuerspritze verwendet werden können. Zu diesem Behuf ist in die Speiserohrleitung, dicht an der Speisepumpe (Injektor), ein Zwischenstück aus Metallguß ein geschaltet, das eine für gewöhnlich mit einer Überwurfmutter geschlossene Zweigmündung besitzt; an diese kann ein Feuerspritzenschlauch angeschraubt werden.

Gölsdorf +.


Speisevorrichtung (feed apparatus; appareil d'alimentation; apparecchi per alimentatione), Gesamtbezeichnung für die aus verschiedenen Einzelteilen bestehende Einrichtung, die bestimmt ist, das Speisewasser einem Dampfkessel zuzuführen. Die S. besteht aus: dem Apparat, der das Wasser aus dem Wasserkasten der Lokomotive oder dem Tender ansaugt, d. i. einer Dampfstrahlpumpe (s. d.) oder einer Kolbenpumpe; aus den Speiserohren (s. d.) und dem Speisekopf (s. d.).

Bezüglich der an Lokomotiven vorkommenden S. enthalten die T. V. im § 94 folgende Bestimmungen:

1. Jeder Kessel ist mit wenigstens 2 voneinander unabhängigen S. zu versehen, von denen jede einzelne zum Speisen des Kessels ausreicht und mindestens eine unabhängig von der Bewegung der Lokomotive wirken kann.

2. An der Einmündung der S. in den Kessel müssen selbsttätige Ventile zur Verhinderung des Wasserabflusses aus dem Kessel angebracht sein.

3. Bei neuen Lokomotiven sind diese selbsttätigen Ventile von außen verschließbar herzustellen oder es sind zwischen ihnen und dem Kessel besondere Abschlüsse einzuschalten.

Gölsdorf +.


Speisewagen s. Personenwagen.


Speisewasser (feed-water; eau d'alimentation; aqua d'alimentazione) zur Wasserversorgung der Dampfkessel.

nach unten herausgezogen werden kann. Die in Abb. 109 dargestellte; beiden österreichischen Staatsbahnen verwendete Bauart hat statt des Kegelventils eine Bronzekugel als selbsttätiges Absperrorgan. Beide Bauarten haben gewöhnlich
Abb. 109. Bauart der österreichischen Staatsbahnen.
Abb. 110. Amerikanische Bauart.

noch auf dem einen der S. auf den Lokomotiven einen kleinen von Hand mittels eines Zuges zu betätigenden Spritzhahn für Rauchkammereinspritzung vorgesehen.

Abb. 110 zeigt die in Amerika übliche Bauart der S. Sie hat den Vorteil, daß die selbsttätige Absperrvorrichtung (in Abb. 110 ein Ventil) im Kessel selbst liegt. Wird der S. infolge einer Beschädigung abgerissen, so schließt das im Kessel selbst liegende Ventil nach außen ab, verhindert das Entströmen des Kesselwassers und somit Verbrühungen von Personen.

Gölsdorf †.


Speisepumpe (feed pump; pompe d'alimentation; pompa d'alimentazione), eine Kolbenpumpe zur Förderung des Speisewassers in den Dampfkessel. An den ältesten Lokomotiven wurde die S. von Hand aus angetrieben; später erfolgte der Antrieb durch Exzenter von einer der Achsen aus, daher auch der früher oft gebrauchte Ausdruck „Fahrpumpe“. Um auch während des Stillstandes der Lokomotive speisen zu können, hat man vereinzelt S. mit Antrieb durch eine kleine Dampfmaschine, sog. Schwungradpumpen, ausgeführt.

Die S. sind ab Anfang der Sechzigerjahre vorigen Jahrhunderts immer mehr durch die Dampfstrahlpumpen (s. d.) verdrängt worden, da diese die vielen Unzukömmlichkeiten der damaligen Bauarten der S., wie Einfrieren, Defekte am Antrieb u. s. w. nicht aufweisen und überdies ermöglichen, während der Fahrt und während des Stillstandes zu speisen.

Der Vorteil der S., beträchtlich vorgewärmtes Wasser aus dem Tender ansaugen zu können, ist den Dampfstrahlpumpen nicht eigen; es hat daher nicht an Bestrebungen gefehlt, die S. weiter zu verbessern (z. B. London-Brighton-Bahn, Paris-Orleans-Bahn u. s. w.).

Durch die in neuester Zeit in brauchbarer, betriebssicherer Ausführung entstandenen „Vorwärmer“ sind auch die S. wesentlich verbessert worden. Da sie in dieser Form einen wesentlichen Teil der Vorwärmeranlage bilden, sind sie dort behandelt (s. Vorwärmer).

Gölsdorf †.


Speiserohre (feed pipes; tuyaux d'alimentation; tubi d'alimentazione), jene Rohrleitungen, die das von der Speisevorrichtung (Injektor oder Dampfstrahlpumpe) oder der Kolbenpumpe angesaugte Speisewasser in den Kessel führen. Im allgemeinen sind in jeder Speiserohrleitung 2 Absperrvorrichtungen an gebracht: eine dicht am Kessel, um Ausbesserungen (Reinigung der Speiserohrleitung u. s. w.) vornehmen zu können, ohne den Kessel kalt machen zu müssen, und eine zweite (Speiseventil), die selbsttätig das Zurücklaufen des im Kessel befindlichen Wassers in die Speiserohrleitung bzw. in die Speisepumpen verhindert. Getrennte Anordnung dieser 2 Absperrvorrichtungen kommt viel bei Stabilkesseln vor, ins besondere dann, wenn von einer Hauptspeisevorrichtung aus mehrere Kessel gespeist werden. Bei Lokomotiven sind diese beiden Absperrungen stets in einem Konstruktionsglied, dem Speiskopf (s. d.), vereinigt. In neuerer Zeit werden fast alle Lokomotiven so eingerichtet, daß sie im Bedarfsfall als Feuerspritze verwendet werden können. Zu diesem Behuf ist in die Speiserohrleitung, dicht an der Speisepumpe (Injektor), ein Zwischenstück aus Metallguß ein geschaltet, das eine für gewöhnlich mit einer Überwurfmutter geschlossene Zweigmündung besitzt; an diese kann ein Feuerspritzenschlauch angeschraubt werden.

Gölsdorf †.


Speisevorrichtung (feed apparatus; appareil d'alimentation; apparecchi per alimentatione), Gesamtbezeichnung für die aus verschiedenen Einzelteilen bestehende Einrichtung, die bestimmt ist, das Speisewasser einem Dampfkessel zuzuführen. Die S. besteht aus: dem Apparat, der das Wasser aus dem Wasserkasten der Lokomotive oder dem Tender ansaugt, d. i. einer Dampfstrahlpumpe (s. d.) oder einer Kolbenpumpe; aus den Speiserohren (s. d.) und dem Speisekopf (s. d.).

Bezüglich der an Lokomotiven vorkommenden S. enthalten die T. V. im § 94 folgende Bestimmungen:

1. Jeder Kessel ist mit wenigstens 2 voneinander unabhängigen S. zu versehen, von denen jede einzelne zum Speisen des Kessels ausreicht und mindestens eine unabhängig von der Bewegung der Lokomotive wirken kann.

2. An der Einmündung der S. in den Kessel müssen selbsttätige Ventile zur Verhinderung des Wasserabflusses aus dem Kessel angebracht sein.

3. Bei neuen Lokomotiven sind diese selbsttätigen Ventile von außen verschließbar herzustellen oder es sind zwischen ihnen und dem Kessel besondere Abschlüsse einzuschalten.

Gölsdorf †.


Speisewagen s. Personenwagen.


Speisewasser (feed-water; eau d'alimentation; aqua d'alimentazione) zur Wasserversorgung der Dampfkessel.

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[98/0103] nach unten herausgezogen werden kann. Die in Abb. 109 dargestellte; beiden österreichischen Staatsbahnen verwendete Bauart hat statt des Kegelventils eine Bronzekugel als selbsttätiges Absperrorgan. Beide Bauarten haben gewöhnlich [Abbildung Abb. 109. Bauart der österreichischen Staatsbahnen. ] [Abbildung Abb. 110. Amerikanische Bauart. ] noch auf dem einen der S. auf den Lokomotiven einen kleinen von Hand mittels eines Zuges zu betätigenden Spritzhahn für Rauchkammereinspritzung vorgesehen. Abb. 110 zeigt die in Amerika übliche Bauart der S. Sie hat den Vorteil, daß die selbsttätige Absperrvorrichtung (in Abb. 110 ein Ventil) im Kessel selbst liegt. Wird der S. infolge einer Beschädigung abgerissen, so schließt das im Kessel selbst liegende Ventil nach außen ab, verhindert das Entströmen des Kesselwassers und somit Verbrühungen von Personen. Gölsdorf †. Speisepumpe (feed pump; pompe d'alimentation; pompa d'alimentazione), eine Kolbenpumpe zur Förderung des Speisewassers in den Dampfkessel. An den ältesten Lokomotiven wurde die S. von Hand aus angetrieben; später erfolgte der Antrieb durch Exzenter von einer der Achsen aus, daher auch der früher oft gebrauchte Ausdruck „Fahrpumpe“. Um auch während des Stillstandes der Lokomotive speisen zu können, hat man vereinzelt S. mit Antrieb durch eine kleine Dampfmaschine, sog. Schwungradpumpen, ausgeführt. Die S. sind ab Anfang der Sechzigerjahre vorigen Jahrhunderts immer mehr durch die Dampfstrahlpumpen (s. d.) verdrängt worden, da diese die vielen Unzukömmlichkeiten der damaligen Bauarten der S., wie Einfrieren, Defekte am Antrieb u. s. w. nicht aufweisen und überdies ermöglichen, während der Fahrt und während des Stillstandes zu speisen. Der Vorteil der S., beträchtlich vorgewärmtes Wasser aus dem Tender ansaugen zu können, ist den Dampfstrahlpumpen nicht eigen; es hat daher nicht an Bestrebungen gefehlt, die S. weiter zu verbessern (z. B. London-Brighton-Bahn, Paris-Orleans-Bahn u. s. w.). Durch die in neuester Zeit in brauchbarer, betriebssicherer Ausführung entstandenen „Vorwärmer“ sind auch die S. wesentlich verbessert worden. Da sie in dieser Form einen wesentlichen Teil der Vorwärmeranlage bilden, sind sie dort behandelt (s. Vorwärmer). Gölsdorf †. Speiserohre (feed pipes; tuyaux d'alimentation; tubi d'alimentazione), jene Rohrleitungen, die das von der Speisevorrichtung (Injektor oder Dampfstrahlpumpe) oder der Kolbenpumpe angesaugte Speisewasser in den Kessel führen. Im allgemeinen sind in jeder Speiserohrleitung 2 Absperrvorrichtungen an gebracht: eine dicht am Kessel, um Ausbesserungen (Reinigung der Speiserohrleitung u. s. w.) vornehmen zu können, ohne den Kessel kalt machen zu müssen, und eine zweite (Speiseventil), die selbsttätig das Zurücklaufen des im Kessel befindlichen Wassers in die Speiserohrleitung bzw. in die Speisepumpen verhindert. Getrennte Anordnung dieser 2 Absperrvorrichtungen kommt viel bei Stabilkesseln vor, ins besondere dann, wenn von einer Hauptspeisevorrichtung aus mehrere Kessel gespeist werden. Bei Lokomotiven sind diese beiden Absperrungen stets in einem Konstruktionsglied, dem Speiskopf (s. d.), vereinigt. In neuerer Zeit werden fast alle Lokomotiven so eingerichtet, daß sie im Bedarfsfall als Feuerspritze verwendet werden können. Zu diesem Behuf ist in die Speiserohrleitung, dicht an der Speisepumpe (Injektor), ein Zwischenstück aus Metallguß ein geschaltet, das eine für gewöhnlich mit einer Überwurfmutter geschlossene Zweigmündung besitzt; an diese kann ein Feuerspritzenschlauch angeschraubt werden. Gölsdorf †. Speisevorrichtung (feed apparatus; appareil d'alimentation; apparecchi per alimentatione), Gesamtbezeichnung für die aus verschiedenen Einzelteilen bestehende Einrichtung, die bestimmt ist, das Speisewasser einem Dampfkessel zuzuführen. Die S. besteht aus: dem Apparat, der das Wasser aus dem Wasserkasten der Lokomotive oder dem Tender ansaugt, d. i. einer Dampfstrahlpumpe (s. d.) oder einer Kolbenpumpe; aus den Speiserohren (s. d.) und dem Speisekopf (s. d.). Bezüglich der an Lokomotiven vorkommenden S. enthalten die T. V. im § 94 folgende Bestimmungen: 1. Jeder Kessel ist mit wenigstens 2 voneinander unabhängigen S. zu versehen, von denen jede einzelne zum Speisen des Kessels ausreicht und mindestens eine unabhängig von der Bewegung der Lokomotive wirken kann. 2. An der Einmündung der S. in den Kessel müssen selbsttätige Ventile zur Verhinderung des Wasserabflusses aus dem Kessel angebracht sein. 3. Bei neuen Lokomotiven sind diese selbsttätigen Ventile von außen verschließbar herzustellen oder es sind zwischen ihnen und dem Kessel besondere Abschlüsse einzuschalten. Gölsdorf †. Speisewagen s. Personenwagen. Speisewasser (feed-water; eau d'alimentation; aqua d'alimentazione) zur Wasserversorgung der Dampfkessel.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/103>, abgerufen am 27.11.2024.