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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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Zu dieser Sperrung des Spanngewichts wird der Spannungsunterschied benutzt, der während der Hebelumstellung in dem Zugdraht Abb. 104. Hebelspannwerk für Signalleitungen.

und Nachlaßdraht entsteht.

Abb. 104 zeigt ein S. für Signalleitungen. An dem einen Ende der beiden in einem Bock
Abb. 105. Sperrvorrichtung.
gelagerten zweiarmigen Hebel sind verstellbare Gewichte angebracht, an dem andern Ende tragen diese Hebel bewegliche Klemmbacken, zwischen denen eine kreisförmig gebogene, gezahnte Stange liegt (Abb. 105). Die Drahtleitung ist um Seilrollen geführt, von denen 4 in dem festen Gestell, 2 in den beweglichen Gewichtshebeln gelagert sind. Wird beim Umlegen des Stellhebels der eine Draht der Doppelleitung angezogen, der andere nachgelassen, so hebt sich das eine Gewicht, das andere senkt sich. Die Klemmbacken stellen sich schräg. Dabei greift die höher stehende unter einen Zahn der Sperrstange und hindert das weitere Anheben des Spanngewichts. In der Ruhestellung des Hebels, bei Abb. 106. Hebelspannwerk für Weichenleitungen.

der die Spannungen der beiden Drähte gleich oder nur wenig verschieden sind, gleiten die Klemmbacken beim Auf- und Niedergehen der Gewichte an der Zahnstange entlang.

Abb. 106 stellt ein mit dem vorbeschriebenen im wesentlichen übereinstimmendes S. für Weichenleitungen nach der Einheitsform der preußischen Staatsbahnen dar.

Eine abweichende Bauart findet sich bei den sog. Hängespannwerken (Abb. 107), bei denen die Spanngewichte ohne Hebelübertragung in die Drahtleitung eingehängt werden.

Die S. haben aber nicht nur die Längenänderungen der Drahtleitung auszugleichen, sondern auch gewisse Sicherungsbedingungen zu erfüllen, die für den Fall eines Bruches der Drahtleitung gefordert werden. Nach diesen sog. Reißbedingungen soll:

Zu dieser Sperrung des Spanngewichts wird der Spannungsunterschied benutzt, der während der Hebelumstellung in dem Zugdraht Abb. 104. Hebelspannwerk für Signalleitungen.

und Nachlaßdraht entsteht.

Abb. 104 zeigt ein S. für Signalleitungen. An dem einen Ende der beiden in einem Bock
Abb. 105. Sperrvorrichtung.
gelagerten zweiarmigen Hebel sind verstellbare Gewichte angebracht, an dem andern Ende tragen diese Hebel bewegliche Klemmbacken, zwischen denen eine kreisförmig gebogene, gezahnte Stange liegt (Abb. 105). Die Drahtleitung ist um Seilrollen geführt, von denen 4 in dem festen Gestell, 2 in den beweglichen Gewichtshebeln gelagert sind. Wird beim Umlegen des Stellhebels der eine Draht der Doppelleitung angezogen, der andere nachgelassen, so hebt sich das eine Gewicht, das andere senkt sich. Die Klemmbacken stellen sich schräg. Dabei greift die höher stehende unter einen Zahn der Sperrstange und hindert das weitere Anheben des Spanngewichts. In der Ruhestellung des Hebels, bei Abb. 106. Hebelspannwerk für Weichenleitungen.

der die Spannungen der beiden Drähte gleich oder nur wenig verschieden sind, gleiten die Klemmbacken beim Auf- und Niedergehen der Gewichte an der Zahnstange entlang.

Abb. 106 stellt ein mit dem vorbeschriebenen im wesentlichen übereinstimmendes S. für Weichenleitungen nach der Einheitsform der preußischen Staatsbahnen dar.

Eine abweichende Bauart findet sich bei den sog. Hängespannwerken (Abb. 107), bei denen die Spanngewichte ohne Hebelübertragung in die Drahtleitung eingehängt werden.

Die S. haben aber nicht nur die Längenänderungen der Drahtleitung auszugleichen, sondern auch gewisse Sicherungsbedingungen zu erfüllen, die für den Fall eines Bruches der Drahtleitung gefordert werden. Nach diesen sog. Reißbedingungen soll:

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[95/0100] Zu dieser Sperrung des Spanngewichts wird der Spannungsunterschied benutzt, der während der Hebelumstellung in dem Zugdraht [Abbildung Abb. 104. Hebelspannwerk für Signalleitungen. ] und Nachlaßdraht entsteht. Abb. 104 zeigt ein S. für Signalleitungen. An dem einen Ende der beiden in einem Bock [Abbildung Abb. 105. Sperrvorrichtung. ] gelagerten zweiarmigen Hebel sind verstellbare Gewichte angebracht, an dem andern Ende tragen diese Hebel bewegliche Klemmbacken, zwischen denen eine kreisförmig gebogene, gezahnte Stange liegt (Abb. 105). Die Drahtleitung ist um Seilrollen geführt, von denen 4 in dem festen Gestell, 2 in den beweglichen Gewichtshebeln gelagert sind. Wird beim Umlegen des Stellhebels der eine Draht der Doppelleitung angezogen, der andere nachgelassen, so hebt sich das eine Gewicht, das andere senkt sich. Die Klemmbacken stellen sich schräg. Dabei greift die höher stehende unter einen Zahn der Sperrstange und hindert das weitere Anheben des Spanngewichts. In der Ruhestellung des Hebels, bei [Abbildung Abb. 106. Hebelspannwerk für Weichenleitungen. ] der die Spannungen der beiden Drähte gleich oder nur wenig verschieden sind, gleiten die Klemmbacken beim Auf- und Niedergehen der Gewichte an der Zahnstange entlang. Abb. 106 stellt ein mit dem vorbeschriebenen im wesentlichen übereinstimmendes S. für Weichenleitungen nach der Einheitsform der preußischen Staatsbahnen dar. Eine abweichende Bauart findet sich bei den sog. Hängespannwerken (Abb. 107), bei denen die Spanngewichte ohne Hebelübertragung in die Drahtleitung eingehängt werden. Die S. haben aber nicht nur die Längenänderungen der Drahtleitung auszugleichen, sondern auch gewisse Sicherungsbedingungen zu erfüllen, die für den Fall eines Bruches der Drahtleitung gefordert werden. Nach diesen sog. Reißbedingungen soll:

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/100>, abgerufen am 28.09.2024.