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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Die geringste Steigung ist 194%0, die mittlere Steigung 381%0, die größte Steigung 480%0.

Wegen der außergewöhnlichen Steigungsverhältnisse mußten die Treibräder der Pilatusbahn-Maschine mit senkrechten Achsen, paarweise von beiden Seiten in eine liegende Doppelleiter-Zahnstange eingreifend, angeordnet werden.

Der Krümmungshalbmesser beträgt durchgängig 80 m, die Spurweite 0·80 m. Der Unterbau besteht aus einer durchlaufenden Mauerung und ist auf die ganze Länge mit Rollschaar und Granitplatten abgedeckt.

Der Oberbau besteht (s. Abb. 70 u. 71) aus den aus - und -Eisen gebildeten Querschwellen, den Laufschienen, der Langschwelle mit der Doppelleiter-Zahnstange und den nötigen Befestigungsteilen.

Die Querschwellen sind in die genuteten Granitplatten eingelassen und durch eiserne Bügel etwa 1 m tief mit dem Mauerwerk des Unterbaues verankert.

Der vollständige Oberbau wiegt 176 kg/m.

Das Rollmaterial besteht aus 11 Dampfwagen (Abb. 72).

Ganz besondere Sorgfalt wurde der Ausbildung der Bremsen und neuestens der Abfederung der Wagen gewidmet. Durch letztere ist es gelungen, die unvermeidlichen Erschütterungen der Maschine vom Wagenkasten fernzuhalten.

Bei der Bergfahrt ist der Wagen gegen Talfahrt stets gebremst. Bei der Talfahrt wird die Bremse bei Überschreitung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit selbsttätig angezogen.

Die Betriebseröffnung erfolgte am 4. Juni 1889. In 25jährigem Betrieb wurden 1,037.482 Personen befördert, ohne daß der geringste Unfall vorgekommen wäre.


Abb. 70.

Abb. 71.

Abb. 72.

Die regelmäßige Betriebszeit dauert vom April bis Dezember, wird jedoch je nach den Schneeverhältnissen verkürzt oder verlängert.

Das Gesellschaftskapital beträgt 2,850.000 Fr., davon sind Ende 1913 2,491.025 Fr. auf den Bau der Bahn, der Rest auf Nebengeschäfte

Die geringste Steigung ist 194‰, die mittlere Steigung 381‰, die größte Steigung 480‰.

Wegen der außergewöhnlichen Steigungsverhältnisse mußten die Treibräder der Pilatusbahn-Maschine mit senkrechten Achsen, paarweise von beiden Seiten in eine liegende Doppelleiter-Zahnstange eingreifend, angeordnet werden.

Der Krümmungshalbmesser beträgt durchgängig 80 m, die Spurweite 0·80 m. Der Unterbau besteht aus einer durchlaufenden Mauerung und ist auf die ganze Länge mit Rollschaar und Granitplatten abgedeckt.

Der Oberbau besteht (s. Abb. 70 u. 71) aus den aus - und -Eisen gebildeten Querschwellen, den Laufschienen, der Langschwelle mit der Doppelleiter-Zahnstange und den nötigen Befestigungsteilen.

Die Querschwellen sind in die genuteten Granitplatten eingelassen und durch eiserne Bügel etwa 1 m tief mit dem Mauerwerk des Unterbaues verankert.

Der vollständige Oberbau wiegt 176 kg/m.

Das Rollmaterial besteht aus 11 Dampfwagen (Abb. 72).

Ganz besondere Sorgfalt wurde der Ausbildung der Bremsen und neuestens der Abfederung der Wagen gewidmet. Durch letztere ist es gelungen, die unvermeidlichen Erschütterungen der Maschine vom Wagenkasten fernzuhalten.

Bei der Bergfahrt ist der Wagen gegen Talfahrt stets gebremst. Bei der Talfahrt wird die Bremse bei Überschreitung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit selbsttätig angezogen.

Die Betriebseröffnung erfolgte am 4. Juni 1889. In 25jährigem Betrieb wurden 1,037.482 Personen befördert, ohne daß der geringste Unfall vorgekommen wäre.


Abb. 70.

Abb. 71.

Abb. 72.

Die regelmäßige Betriebszeit dauert vom April bis Dezember, wird jedoch je nach den Schneeverhältnissen verkürzt oder verlängert.

Das Gesellschaftskapital beträgt 2,850.000 Fr., davon sind Ende 1913 2,491.025 Fr. auf den Bau der Bahn, der Rest auf Nebengeschäfte

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[83/0095] Die geringste Steigung ist 194‰, die mittlere Steigung 381‰, die größte Steigung 480‰. Wegen der außergewöhnlichen Steigungsverhältnisse mußten die Treibräder der Pilatusbahn-Maschine mit senkrechten Achsen, paarweise von beiden Seiten in eine liegende Doppelleiter-Zahnstange eingreifend, angeordnet werden. Der Krümmungshalbmesser beträgt durchgängig 80 m, die Spurweite 0·80 m. Der Unterbau besteht aus einer durchlaufenden Mauerung und ist auf die ganze Länge mit Rollschaar und Granitplatten abgedeckt. Der Oberbau besteht (s. Abb. 70 u. 71) aus den aus [Abbildung] - und [Abbildung] -Eisen gebildeten Querschwellen, den Laufschienen, der Langschwelle mit der Doppelleiter-Zahnstange und den nötigen Befestigungsteilen. Die Querschwellen sind in die genuteten Granitplatten eingelassen und durch eiserne Bügel etwa 1 m tief mit dem Mauerwerk des Unterbaues verankert. Der vollständige Oberbau wiegt 176 kg/m. Das Rollmaterial besteht aus 11 Dampfwagen (Abb. 72). Ganz besondere Sorgfalt wurde der Ausbildung der Bremsen und neuestens der Abfederung der Wagen gewidmet. Durch letztere ist es gelungen, die unvermeidlichen Erschütterungen der Maschine vom Wagenkasten fernzuhalten. Bei der Bergfahrt ist der Wagen gegen Talfahrt stets gebremst. Bei der Talfahrt wird die Bremse bei Überschreitung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit selbsttätig angezogen. Die Betriebseröffnung erfolgte am 4. Juni 1889. In 25jährigem Betrieb wurden 1,037.482 Personen befördert, ohne daß der geringste Unfall vorgekommen wäre. [Abbildung Abb. 70. ] [Abbildung Abb. 71. ] [Abbildung Abb. 72. ] Die regelmäßige Betriebszeit dauert vom April bis Dezember, wird jedoch je nach den Schneeverhältnissen verkürzt oder verlängert. Das Gesellschaftskapital beträgt 2,850.000 Fr., davon sind Ende 1913 2,491.025 Fr. auf den Bau der Bahn, der Rest auf Nebengeschäfte

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/95>, abgerufen am 24.07.2024.