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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Die festen Fenster werden gewöhnlich ohne besondere Rahmen in Falze der Fenstersäulen und Querriegel gelegt und mit Holzleisten befestigt. Ihr unterer Rand sitzt der besseren Abdichtung wegen meist in der Nut einer zwischen die Fenstersäulen eingeschobenen Gußleiste.

Wagen mit besserer Ausstattung erhalten manchmal zum Schutz gegen Kälte und gegen das lästige Beschlagen der Scheiben doppelte Fenster, von denen das innere zum Öffnen eingerichtet ist, damit die einander zugekehrten Fensterflächen gereinigt werden können.

Die beweglichen Fenster sind in Holzrahmen (Eichen-, Eschen-, Nussbaum-, Mahagoni- oder Teakholz) oder in Metallrahmen gefaßt, in neuerer Zeit vielfach auch rahmenlos ausgeführt (Schweiz). Sie werden beim Öffnen in Schächte der Wand herabgelassen oder hinaufgeschoben. Seitliche Nuten der Fenstersäulen bilden dabei die Führung. Aufwärts schiebbare Fenster werden nur angewendet, wenn die Bauart des Kastengerippes, wie z. B. bei den amerikanischen Wagen, die Anordnung von Fensterschächten im unteren Teil der Wände nicht zuläßt. Herablaßbare Fenster sind auf europäischen Bahnen die Regel. Sie können, weil der Raum in den Wänden nach unten weniger beschränkt ist als nach oben, höher ausgeführt werden als hinaufschiebbare Fenster.

Die unterhalb der Fensterbrüstungen liegenden Schächte (Fenstertaschen) werden zur Vermeidung von Schädigungen durch das eindringende Regen- oder Niederschlagwasser mit einem dauerhaften Ölfarbenanstrich oder zweckmäßiger noch mit Zinkblecheinsätzen versehen, die mit dem Bekleidungsblech verlötet werden. Für den Abfluß des Wassers wird durch Anbringung von Ablaufröhrchen gesorgt. Damit Gegenstände, die in die Fensterschächte hineinfallen, sowie der sich dort ansammelnde Schmutz und Staub entfernt werden können, sind in der inneren Wandverschalung Putzklappen angeordnet.

Die beweglichen Fenster werden nach unten durch Aufsetzen auf den Rand der Regenleiste und an den beiden Seiten durch Leisten, die mit Tuch oder Plüsch überzogen und auf die Rahmen geschraubt sind, gegen Regen und Zugluft abgedichtet. Derselbe Zweck wird noch vollkommener durch Druckrahmen erreicht, die durch Federn ständig gegen die Fenster gepreßt werden. Bei Verwendung von rahmenlosen Fenstern werden die Führungsnuten meist mit Filz ausgekleidet, der sich dicht gegen die Scheiben legt. Diese erhalten zudem stets Druckrahmen zur weiteren Dichtung.

Zum Heben und Senken der Fenster dienen Ledergurte, Borten und Heberinge. Für schwere Fenster ist Gewichtsausgleich durch Federkraft oder Gewichte nötig. Dieser bewirkt, daß die Fenster sich ohne besonderen Kraftaufwand bewegen lassen und in jeder Lage stehen bleiben. (Näheres über die Bauart solcher Ausgleichvorrichtungen s. Eis. T. d. G. [Personenwagen u. s. w.], 2. Aufl.)

Die nach aufwärts schiebbaren Fenster der amerikanischen Wagen können durch federnde Riegel, die seitlich in Vertiefungen oder Zahnleisten eingreifen, in beliebiger Höhe festgestellt werden.

Für die Fenster der oberen Wagenklassen wird Spiegelglas, für die der unteren Klassen gewöhnliches Fensterglas und für die der Aborte und Waschräume Milchglas oder Ornamentglas verwendet.

Türen. Man unterscheidet zwischen Drehtüren und Schiebetüren. Beide werden gewöhnlich einflügelig ausgeführt. Schiebetüren werden nur dann angewendet, wenn es an Platz für die aufschlagenden Drehtüren mangelt.

Die Einsteigtüren an den Langseiten der P. sind fast stets einflügelige Drehtüren, die in 3 kräftigen Gelenkbändern hängen und in der Regel nach außen aufschlagen, wobei sie sich meist von links nach rechts öffnen. Nach innen aufgehende Türen, wie sie z. B. an den Vorbauten französischer D-Zugwagen zu finden sind, bieten wohl größere Sicherheit gegen Hinausfallen bei zufälligem Öffnen, sind aber beim Aussteigen hinderlich und können nur schwer dicht gehalten werden.

Die lichte Öffnung der Seitentüren ist 600 bis 700 mm breit und 1·82-2 m hoch. Das Rahmenwerk dieser Türen wird zuweilen aus Formeisen, gewöhnlich jedoch aus Eichen-, Eschen- oder besser noch aus dem sich nicht so leicht verziehenden Teakholz hergestellt und innen mit Holz, außen wie der Kasten mit Blech oder Holz verschalt. Die Längsrahmen der Türen sind bei Durchgangswagen gerade, bei Abteilwagen unten, gleich den Kastenwänden, geschweift. Die Oberrahmen und Längsrahmen der Seitentüren sind, wie die Abb. 45 ff. zeigen, seitlich stufenförmig abgeschrägt und mit einer Eisenleiste beschlagen. Bei geschlossener Tür legt sich der Stufenabsatz des Türrahmens an den mit Leder oder Filzstreifen aufgefütterten Absatz des Türfalzes an, während der halbrunde Kopf der Beschlagleiste außen die Fuge zwischen der Tür und dem Rahmen der Türöffnung abdeckt. Unten schlägt die Tür in einen Ausschnitt der Bodenschwelle. Die Abdichtung wird hier durch ein Winkeleisen bewirkt, das auf der Innenseite des unteren Türrahmens sitzt und in eine Nut der Bodenschwelle

Die festen Fenster werden gewöhnlich ohne besondere Rahmen in Falze der Fenstersäulen und Querriegel gelegt und mit Holzleisten befestigt. Ihr unterer Rand sitzt der besseren Abdichtung wegen meist in der Nut einer zwischen die Fenstersäulen eingeschobenen Gußleiste.

Wagen mit besserer Ausstattung erhalten manchmal zum Schutz gegen Kälte und gegen das lästige Beschlagen der Scheiben doppelte Fenster, von denen das innere zum Öffnen eingerichtet ist, damit die einander zugekehrten Fensterflächen gereinigt werden können.

Die beweglichen Fenster sind in Holzrahmen (Eichen-, Eschen-, Nussbaum-, Mahagoni- oder Teakholz) oder in Metallrahmen gefaßt, in neuerer Zeit vielfach auch rahmenlos ausgeführt (Schweiz). Sie werden beim Öffnen in Schächte der Wand herabgelassen oder hinaufgeschoben. Seitliche Nuten der Fenstersäulen bilden dabei die Führung. Aufwärts schiebbare Fenster werden nur angewendet, wenn die Bauart des Kastengerippes, wie z. B. bei den amerikanischen Wagen, die Anordnung von Fensterschächten im unteren Teil der Wände nicht zuläßt. Herablaßbare Fenster sind auf europäischen Bahnen die Regel. Sie können, weil der Raum in den Wänden nach unten weniger beschränkt ist als nach oben, höher ausgeführt werden als hinaufschiebbare Fenster.

Die unterhalb der Fensterbrüstungen liegenden Schächte (Fenstertaschen) werden zur Vermeidung von Schädigungen durch das eindringende Regen- oder Niederschlagwasser mit einem dauerhaften Ölfarbenanstrich oder zweckmäßiger noch mit Zinkblecheinsätzen versehen, die mit dem Bekleidungsblech verlötet werden. Für den Abfluß des Wassers wird durch Anbringung von Ablaufröhrchen gesorgt. Damit Gegenstände, die in die Fensterschächte hineinfallen, sowie der sich dort ansammelnde Schmutz und Staub entfernt werden können, sind in der inneren Wandverschalung Putzklappen angeordnet.

Die beweglichen Fenster werden nach unten durch Aufsetzen auf den Rand der Regenleiste und an den beiden Seiten durch Leisten, die mit Tuch oder Plüsch überzogen und auf die Rahmen geschraubt sind, gegen Regen und Zugluft abgedichtet. Derselbe Zweck wird noch vollkommener durch Druckrahmen erreicht, die durch Federn ständig gegen die Fenster gepreßt werden. Bei Verwendung von rahmenlosen Fenstern werden die Führungsnuten meist mit Filz ausgekleidet, der sich dicht gegen die Scheiben legt. Diese erhalten zudem stets Druckrahmen zur weiteren Dichtung.

Zum Heben und Senken der Fenster dienen Ledergurte, Borten und Heberinge. Für schwere Fenster ist Gewichtsausgleich durch Federkraft oder Gewichte nötig. Dieser bewirkt, daß die Fenster sich ohne besonderen Kraftaufwand bewegen lassen und in jeder Lage stehen bleiben. (Näheres über die Bauart solcher Ausgleichvorrichtungen s. Eis. T. d. G. [Personenwagen u. s. w.], 2. Aufl.)

Die nach aufwärts schiebbaren Fenster der amerikanischen Wagen können durch federnde Riegel, die seitlich in Vertiefungen oder Zahnleisten eingreifen, in beliebiger Höhe festgestellt werden.

Für die Fenster der oberen Wagenklassen wird Spiegelglas, für die der unteren Klassen gewöhnliches Fensterglas und für die der Aborte und Waschräume Milchglas oder Ornamentglas verwendet.

Türen. Man unterscheidet zwischen Drehtüren und Schiebetüren. Beide werden gewöhnlich einflügelig ausgeführt. Schiebetüren werden nur dann angewendet, wenn es an Platz für die aufschlagenden Drehtüren mangelt.

Die Einsteigtüren an den Langseiten der P. sind fast stets einflügelige Drehtüren, die in 3 kräftigen Gelenkbändern hängen und in der Regel nach außen aufschlagen, wobei sie sich meist von links nach rechts öffnen. Nach innen aufgehende Türen, wie sie z. B. an den Vorbauten französischer D-Zugwagen zu finden sind, bieten wohl größere Sicherheit gegen Hinausfallen bei zufälligem Öffnen, sind aber beim Aussteigen hinderlich und können nur schwer dicht gehalten werden.

Die lichte Öffnung der Seitentüren ist 600 bis 700 mm breit und 1·82–2 m hoch. Das Rahmenwerk dieser Türen wird zuweilen aus Formeisen, gewöhnlich jedoch aus Eichen-, Eschen- oder besser noch aus dem sich nicht so leicht verziehenden Teakholz hergestellt und innen mit Holz, außen wie der Kasten mit Blech oder Holz verschalt. Die Längsrahmen der Türen sind bei Durchgangswagen gerade, bei Abteilwagen unten, gleich den Kastenwänden, geschweift. Die Oberrahmen und Längsrahmen der Seitentüren sind, wie die Abb. 45 ff. zeigen, seitlich stufenförmig abgeschrägt und mit einer Eisenleiste beschlagen. Bei geschlossener Tür legt sich der Stufenabsatz des Türrahmens an den mit Leder oder Filzstreifen aufgefütterten Absatz des Türfalzes an, während der halbrunde Kopf der Beschlagleiste außen die Fuge zwischen der Tür und dem Rahmen der Türöffnung abdeckt. Unten schlägt die Tür in einen Ausschnitt der Bodenschwelle. Die Abdichtung wird hier durch ein Winkeleisen bewirkt, das auf der Innenseite des unteren Türrahmens sitzt und in eine Nut der Bodenschwelle

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[50/0062] Die festen Fenster werden gewöhnlich ohne besondere Rahmen in Falze der Fenstersäulen und Querriegel gelegt und mit Holzleisten befestigt. Ihr unterer Rand sitzt der besseren Abdichtung wegen meist in der Nut einer zwischen die Fenstersäulen eingeschobenen Gußleiste. Wagen mit besserer Ausstattung erhalten manchmal zum Schutz gegen Kälte und gegen das lästige Beschlagen der Scheiben doppelte Fenster, von denen das innere zum Öffnen eingerichtet ist, damit die einander zugekehrten Fensterflächen gereinigt werden können. Die beweglichen Fenster sind in Holzrahmen (Eichen-, Eschen-, Nussbaum-, Mahagoni- oder Teakholz) oder in Metallrahmen gefaßt, in neuerer Zeit vielfach auch rahmenlos ausgeführt (Schweiz). Sie werden beim Öffnen in Schächte der Wand herabgelassen oder hinaufgeschoben. Seitliche Nuten der Fenstersäulen bilden dabei die Führung. Aufwärts schiebbare Fenster werden nur angewendet, wenn die Bauart des Kastengerippes, wie z. B. bei den amerikanischen Wagen, die Anordnung von Fensterschächten im unteren Teil der Wände nicht zuläßt. Herablaßbare Fenster sind auf europäischen Bahnen die Regel. Sie können, weil der Raum in den Wänden nach unten weniger beschränkt ist als nach oben, höher ausgeführt werden als hinaufschiebbare Fenster. Die unterhalb der Fensterbrüstungen liegenden Schächte (Fenstertaschen) werden zur Vermeidung von Schädigungen durch das eindringende Regen- oder Niederschlagwasser mit einem dauerhaften Ölfarbenanstrich oder zweckmäßiger noch mit Zinkblecheinsätzen versehen, die mit dem Bekleidungsblech verlötet werden. Für den Abfluß des Wassers wird durch Anbringung von Ablaufröhrchen gesorgt. Damit Gegenstände, die in die Fensterschächte hineinfallen, sowie der sich dort ansammelnde Schmutz und Staub entfernt werden können, sind in der inneren Wandverschalung Putzklappen angeordnet. Die beweglichen Fenster werden nach unten durch Aufsetzen auf den Rand der Regenleiste und an den beiden Seiten durch Leisten, die mit Tuch oder Plüsch überzogen und auf die Rahmen geschraubt sind, gegen Regen und Zugluft abgedichtet. Derselbe Zweck wird noch vollkommener durch Druckrahmen erreicht, die durch Federn ständig gegen die Fenster gepreßt werden. Bei Verwendung von rahmenlosen Fenstern werden die Führungsnuten meist mit Filz ausgekleidet, der sich dicht gegen die Scheiben legt. Diese erhalten zudem stets Druckrahmen zur weiteren Dichtung. Zum Heben und Senken der Fenster dienen Ledergurte, Borten und Heberinge. Für schwere Fenster ist Gewichtsausgleich durch Federkraft oder Gewichte nötig. Dieser bewirkt, daß die Fenster sich ohne besonderen Kraftaufwand bewegen lassen und in jeder Lage stehen bleiben. (Näheres über die Bauart solcher Ausgleichvorrichtungen s. Eis. T. d. G. [Personenwagen u. s. w.], 2. Aufl.) Die nach aufwärts schiebbaren Fenster der amerikanischen Wagen können durch federnde Riegel, die seitlich in Vertiefungen oder Zahnleisten eingreifen, in beliebiger Höhe festgestellt werden. Für die Fenster der oberen Wagenklassen wird Spiegelglas, für die der unteren Klassen gewöhnliches Fensterglas und für die der Aborte und Waschräume Milchglas oder Ornamentglas verwendet. Türen. Man unterscheidet zwischen Drehtüren und Schiebetüren. Beide werden gewöhnlich einflügelig ausgeführt. Schiebetüren werden nur dann angewendet, wenn es an Platz für die aufschlagenden Drehtüren mangelt. Die Einsteigtüren an den Langseiten der P. sind fast stets einflügelige Drehtüren, die in 3 kräftigen Gelenkbändern hängen und in der Regel nach außen aufschlagen, wobei sie sich meist von links nach rechts öffnen. Nach innen aufgehende Türen, wie sie z. B. an den Vorbauten französischer D-Zugwagen zu finden sind, bieten wohl größere Sicherheit gegen Hinausfallen bei zufälligem Öffnen, sind aber beim Aussteigen hinderlich und können nur schwer dicht gehalten werden. Die lichte Öffnung der Seitentüren ist 600 bis 700 mm breit und 1·82–2 m hoch. Das Rahmenwerk dieser Türen wird zuweilen aus Formeisen, gewöhnlich jedoch aus Eichen-, Eschen- oder besser noch aus dem sich nicht so leicht verziehenden Teakholz hergestellt und innen mit Holz, außen wie der Kasten mit Blech oder Holz verschalt. Die Längsrahmen der Türen sind bei Durchgangswagen gerade, bei Abteilwagen unten, gleich den Kastenwänden, geschweift. Die Oberrahmen und Längsrahmen der Seitentüren sind, wie die Abb. 45 ff. zeigen, seitlich stufenförmig abgeschrägt und mit einer Eisenleiste beschlagen. Bei geschlossener Tür legt sich der Stufenabsatz des Türrahmens an den mit Leder oder Filzstreifen aufgefütterten Absatz des Türfalzes an, während der halbrunde Kopf der Beschlagleiste außen die Fuge zwischen der Tür und dem Rahmen der Türöffnung abdeckt. Unten schlägt die Tür in einen Ausschnitt der Bodenschwelle. Die Abdichtung wird hier durch ein Winkeleisen bewirkt, das auf der Innenseite des unteren Türrahmens sitzt und in eine Nut der Bodenschwelle

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/62>, abgerufen am 23.11.2024.