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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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des Betriebs gemäß gleichzeitig stattfinden müssen, so wird von diesem Verschluß bei einer Zugfahrt abgesehen und in anderer Weise eine Sicherung der nicht geschützten Fahrt zu erreichen gesucht.

Hoogen.


Schwachstromanlagen, die im Fernmelde-, Signal- und Sicherungswesen gebräuchlichen elektrischen Einrichtungen im Gegensatz zu den Licht und Kraft erzeugenden Starkstromanlagen. Im Eisenbahnbetrieb kommen S. vor als Läutewerke, Fernsprecher, Telegraphen, Blockeinrichtungen, Schalterwerke der Kraftstellwerke, Führerstandsignale, Verschiebemelder, elektrische Uhren u. a.

Hoogen.


Schwarzwaldbahn, die Verbindungsstrecke von Offenburg über Villingen nach Singen der badischen Staatsbahnen. Sie ist 149 km


Abb. 305.
lang und mit Ausnahme eines kurzen Stückes 2gleisig. Die Strecken Offenburg-Hausach und Villingen-Singen mit zusammen 96 km Länge sind in den Jahren 1866 bis 1869 eröffnet worden, während die Strecke Hausach-Villingen, 53 km lang, im Jahre 1873 dem Betrieb übergeben wurde.

Von Offenburg (161 m) bis Hausach (243 m) steigt die Bahn mit höchstens 6%0 und weiter bis Hornberg (386 m) mit 20%0.

Der schwierigste Teil der Bahn von Hornberg (386 m) über Sommerau (834 m), der höchste Punkt der S., die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten des Rheins und der Donau, bis St. Georgen (808 m), mit 28·7 km Länge (s. Abb. 305), hat 20%0 Größtneigung, 300 m kleinsten Krümmungshalbmesser, eine Planumbreite von 7·5 m, 37 Tunnel von zusammen 8·5 km Länge, einen größten Viadukt (Eisenbau) von 24 m Höhe und 146·5 m Länge.

Da der Höhenunterschied von Hornberg bis Sommerau 448 m beträgt, mußte die Linie behufs Einhaltung der Größtneigung von 20%0 durch 2 Entwicklungsschleifen (s. Abb. 305) verlängert werden.

Das von der Bahn durchfahrene Gebirge besteht der Hauptsache nach aus Granit, Gneis und Porphyr.

Zur Vermeidung größerer, die Bahnerhaltung verteuernder Brückenbauwerke wurde die Bahnlinie tunlichst in die Berglehnen gelegt, daher größere Erd- und Tunnelbauten erforderlich wurden. Der größte Teil der anfänglich im Granit ohne Ausmauerung belassenen Tunnel mußte nachträglich ausgemauert werden.

Die Kosten dieser Bahnstrecke werden mit 18·85 Mill. M., daher 1 km mit 650.000 M. angegeben.

Der längste Tunnel der Strecke ist der 1696·6 m lange, 2gleisige Tunnel bei Sommerau, der in der Geraden und der Steigung von 18·5%0 liegt; er wurde mit 7·2 m Planumbreite mit Hilfe eines Sohlstollens und 4 Schächten, deren tiefster 75 m mißt, im teils festen, teils verwitterten feldspatreichen Granit, der häufig mit Wasser und Lettenschichten durchzogen war, ausgeführt. Stellenweise war der Wasserzudrang, auch der Gebirgsdruck recht groß; die Ausmauerung mußte auf wesentlich größere Länge erfolgen, als ursprünglich vorgesehen war.

Die Kosten dieses Tunnels werden mit 2·75 Mill. M., daher mit 1600 M/m angegeben.

Auf der 149 km langen Strecke Offenbach-Singen verkehren 7 Personen- und 7 Schnellzüge. Die Schnellzugfahrt dauert 3 Std. bis 3 Std. 20 Min., woraus eine größte Reisegeschwindigkeit von rd. 50 km/Sid. folgt.

Dolezalek.


Schwebebahnen (suspended railways; chemins de fer suspendu; ferrovie suspese). Zum Unterschied von den Standbahnen liegt bei den S., die richtiger als "Hängebahnen" bezeichnet würden, der Schwerpunkt der Fahrzeuge unterhalb des

des Betriebs gemäß gleichzeitig stattfinden müssen, so wird von diesem Verschluß bei einer Zugfahrt abgesehen und in anderer Weise eine Sicherung der nicht geschützten Fahrt zu erreichen gesucht.

Hoogen.


Schwachstromanlagen, die im Fernmelde-, Signal- und Sicherungswesen gebräuchlichen elektrischen Einrichtungen im Gegensatz zu den Licht und Kraft erzeugenden Starkstromanlagen. Im Eisenbahnbetrieb kommen S. vor als Läutewerke, Fernsprecher, Telegraphen, Blockeinrichtungen, Schalterwerke der Kraftstellwerke, Führerstandsignale, Verschiebemelder, elektrische Uhren u. a.

Hoogen.


Schwarzwaldbahn, die Verbindungsstrecke von Offenburg über Villingen nach Singen der badischen Staatsbahnen. Sie ist 149 km


Abb. 305.
lang und mit Ausnahme eines kurzen Stückes 2gleisig. Die Strecken Offenburg-Hausach und Villingen-Singen mit zusammen 96 km Länge sind in den Jahren 1866 bis 1869 eröffnet worden, während die Strecke Hausach-Villingen, 53 km lang, im Jahre 1873 dem Betrieb übergeben wurde.

Von Offenburg (161 m) bis Hausach (243 m) steigt die Bahn mit höchstens 6 und weiter bis Hornberg (386 m) mit 20‰.

Der schwierigste Teil der Bahn von Hornberg (386 m) über Sommerau (834 m), der höchste Punkt der S., die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten des Rheins und der Donau, bis St. Georgen (808 m), mit 28·7 km Länge (s. Abb. 305), hat 20 Größtneigung, 300 m kleinsten Krümmungshalbmesser, eine Planumbreite von 7·5 m, 37 Tunnel von zusammen 8·5 km Länge, einen größten Viadukt (Eisenbau) von 24 m Höhe und 146·5 m Länge.

Da der Höhenunterschied von Hornberg bis Sommerau 448 m beträgt, mußte die Linie behufs Einhaltung der Größtneigung von 20 durch 2 Entwicklungsschleifen (s. Abb. 305) verlängert werden.

Das von der Bahn durchfahrene Gebirge besteht der Hauptsache nach aus Granit, Gneis und Porphyr.

Zur Vermeidung größerer, die Bahnerhaltung verteuernder Brückenbauwerke wurde die Bahnlinie tunlichst in die Berglehnen gelegt, daher größere Erd- und Tunnelbauten erforderlich wurden. Der größte Teil der anfänglich im Granit ohne Ausmauerung belassenen Tunnel mußte nachträglich ausgemauert werden.

Die Kosten dieser Bahnstrecke werden mit 18·85 Mill. M., daher 1 km mit 650.000 M. angegeben.

Der längste Tunnel der Strecke ist der 1696·6 m lange, 2gleisige Tunnel bei Sommerau, der in der Geraden und der Steigung von 18·5 liegt; er wurde mit 7·2 m Planumbreite mit Hilfe eines Sohlstollens und 4 Schächten, deren tiefster 75 m mißt, im teils festen, teils verwitterten feldspatreichen Granit, der häufig mit Wasser und Lettenschichten durchzogen war, ausgeführt. Stellenweise war der Wasserzudrang, auch der Gebirgsdruck recht groß; die Ausmauerung mußte auf wesentlich größere Länge erfolgen, als ursprünglich vorgesehen war.

Die Kosten dieses Tunnels werden mit 2·75 Mill. M., daher mit 1600 M/m angegeben.

Auf der 149 km langen Strecke Offenbach-Singen verkehren 7 Personen- und 7 Schnellzüge. Die Schnellzugfahrt dauert 3 Std. bis 3 Std. 20 Min., woraus eine größte Reisegeschwindigkeit von rd. 50 km/Sid. folgt.

Dolezalek.


Schwebebahnen (suspended railways; chemins de fer suspendu; ferrovie suspese). Zum Unterschied von den Standbahnen liegt bei den S., die richtiger als „Hängebahnen“ bezeichnet würden, der Schwerpunkt der Fahrzeuge unterhalb des

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[424/0444] des Betriebs gemäß gleichzeitig stattfinden müssen, so wird von diesem Verschluß bei einer Zugfahrt abgesehen und in anderer Weise eine Sicherung der nicht geschützten Fahrt zu erreichen gesucht. Hoogen. Schwachstromanlagen, die im Fernmelde-, Signal- und Sicherungswesen gebräuchlichen elektrischen Einrichtungen im Gegensatz zu den Licht und Kraft erzeugenden Starkstromanlagen. Im Eisenbahnbetrieb kommen S. vor als Läutewerke, Fernsprecher, Telegraphen, Blockeinrichtungen, Schalterwerke der Kraftstellwerke, Führerstandsignale, Verschiebemelder, elektrische Uhren u. a. Hoogen. Schwarzwaldbahn, die Verbindungsstrecke von Offenburg über Villingen nach Singen der badischen Staatsbahnen. Sie ist 149 km [Abbildung Abb. 305. ] lang und mit Ausnahme eines kurzen Stückes 2gleisig. Die Strecken Offenburg-Hausach und Villingen-Singen mit zusammen 96 km Länge sind in den Jahren 1866 bis 1869 eröffnet worden, während die Strecke Hausach-Villingen, 53 km lang, im Jahre 1873 dem Betrieb übergeben wurde. Von Offenburg (161 m) bis Hausach (243 m) steigt die Bahn mit höchstens 6‰ und weiter bis Hornberg (386 m) mit 20‰. Der schwierigste Teil der Bahn von Hornberg (386 m) über Sommerau (834 m), der höchste Punkt der S., die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten des Rheins und der Donau, bis St. Georgen (808 m), mit 28·7 km Länge (s. Abb. 305), hat 20‰ Größtneigung, 300 m kleinsten Krümmungshalbmesser, eine Planumbreite von 7·5 m, 37 Tunnel von zusammen 8·5 km Länge, einen größten Viadukt (Eisenbau) von 24 m Höhe und 146·5 m Länge. Da der Höhenunterschied von Hornberg bis Sommerau 448 m beträgt, mußte die Linie behufs Einhaltung der Größtneigung von 20‰ durch 2 Entwicklungsschleifen (s. Abb. 305) verlängert werden. Das von der Bahn durchfahrene Gebirge besteht der Hauptsache nach aus Granit, Gneis und Porphyr. Zur Vermeidung größerer, die Bahnerhaltung verteuernder Brückenbauwerke wurde die Bahnlinie tunlichst in die Berglehnen gelegt, daher größere Erd- und Tunnelbauten erforderlich wurden. Der größte Teil der anfänglich im Granit ohne Ausmauerung belassenen Tunnel mußte nachträglich ausgemauert werden. Die Kosten dieser Bahnstrecke werden mit 18·85 Mill. M., daher 1 km mit 650.000 M. angegeben. Der längste Tunnel der Strecke ist der 1696·6 m lange, 2gleisige Tunnel bei Sommerau, der in der Geraden und der Steigung von 18·5‰ liegt; er wurde mit 7·2 m Planumbreite mit Hilfe eines Sohlstollens und 4 Schächten, deren tiefster 75 m mißt, im teils festen, teils verwitterten feldspatreichen Granit, der häufig mit Wasser und Lettenschichten durchzogen war, ausgeführt. Stellenweise war der Wasserzudrang, auch der Gebirgsdruck recht groß; die Ausmauerung mußte auf wesentlich größere Länge erfolgen, als ursprünglich vorgesehen war. Die Kosten dieses Tunnels werden mit 2·75 Mill. M., daher mit 1600 M/m angegeben. Auf der 149 km langen Strecke Offenbach-Singen verkehren 7 Personen- und 7 Schnellzüge. Die Schnellzugfahrt dauert 3 Std. bis 3 Std. 20 Min., woraus eine größte Reisegeschwindigkeit von rd. 50 km/Sid. folgt. Dolezalek. Schwebebahnen (suspended railways; chemins de fer suspendu; ferrovie suspese). Zum Unterschied von den Standbahnen liegt bei den S., die richtiger als „Hängebahnen“ bezeichnet würden, der Schwerpunkt der Fahrzeuge unterhalb des

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/444>, abgerufen am 23.11.2024.