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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Zeitaufwand von nur einer halben Stunde bewirkt werden kann, nötigenfalls unter Anwendung von Zwischenstücken, wie ein solches in Abb. 3 dargestellt ist. Da die Beschaffungskosten gering sind, so hält man eine große Anzahl solcher Pflüge in Vorrat, um, wenn nötig, alle im Betrieb befindlichen Lokomotiven damit auszurüsten. Die Verwaltung ist der Ansicht, daß dadurch die Freihaltung der Strecke sicherer gewährleistet wird als durch vereinzelte Sonderfahrten besonderer schwerer Pflüge (Organ, 10. Erg.-Bd., S. 64).

Der kleine norwegische S. ist in Abb. 292 in Seitenansicht und in den Abb. 293 a u. b


Abb. 292. Kleiner norwegischer Schneeplug.

Abb. 293 a u. b.
in Vorder-, Hinter- und Seitenansicht dargestellt; mit ihm hat die Verwaltung der genannten Bahnen sehr günstige Erfahrungen gemacht.

Man hält es dort für schwer möglich, mit Hilfe anderer Mittel das Gleis hinreichend kurze Zeit vor dem Eintreffen eines jeden Zuges freizuschaffen, weil es in Norwegen erfahrungsmäßig bei starkem Schneefall oder beim Schneesturm stets von neuem wieder mit frischen Schneemassen verlegt wird. Aus diesem Grund hat man es als unumgänglich nötig angesehen, jedem Zug selbst ein kräftiges Hilfsmittel in Gestalt des an der Lokomotive angebrachten S. beizugeben. Dabei haben sich die Pflüge besser bewährt, die stärker im Blech, kräftiger gebaut und 500 bis 1000 kg schwer waren.

Älter, aber auch schon nach dem eingangs erwähnten Grundgedanken erbaut, ist ein S. der Northern Pacific-Eisenbahn in Amerika. Er ist aus Holz hergestellt, mit Eisenbeschlag versehen und vorn an der Lokomotive so befestigt, daß er nach der Höhe verstellt werden kann, wobei er in der tiefsten Stellung mit kleinen Rollen auf den Schienen läuft (Heusingers Handbuch der speziellen Eisenbahntechnik, Bd. IV).

Schließlich mögen als hierher gehörig noch die kleinen Schneeräumer erwähnt werden,


Abb. 294. Fest angebrachte Schneeräumer.
die auf der Gotthardbahn an den Berglokomotiven (6-8-Kuppler) fest angebracht sind (Abb. 294) und mit denen Schneehöhen von 0·3-0·35 m noch ungehindert durchfahren werden können (Schwz. Bauztg. 1887, S. 127 ff.). Auch zahlreiche Schmalspurbahnen (so z. B. die bosnisch-hercegovinischen Staatsbahnen) verwenden ähnliche S.

3. S. auf besonderen Wagen.

a) Pflüge mit Keilwirkung. Zu den älteren Pflügen dieser Art sind die meist aus Holz gefertigten, auch wohl mit Eisenblech beschlagenen Pflüge mehrerer österreichischer Eisenbahnverwaltungen zu nennen, deren Form durch das in


Abb. 295. Schema eines Schneepflugs mit Keilwirkung.
Abb. 295 gegebene Schema veranschaulicht wird. An diesem ist die untere und obere Keilfläche nach außen windschief gehalten, so

Zeitaufwand von nur einer halben Stunde bewirkt werden kann, nötigenfalls unter Anwendung von Zwischenstücken, wie ein solches in Abb. 3 dargestellt ist. Da die Beschaffungskosten gering sind, so hält man eine große Anzahl solcher Pflüge in Vorrat, um, wenn nötig, alle im Betrieb befindlichen Lokomotiven damit auszurüsten. Die Verwaltung ist der Ansicht, daß dadurch die Freihaltung der Strecke sicherer gewährleistet wird als durch vereinzelte Sonderfahrten besonderer schwerer Pflüge (Organ, 10. Erg.-Bd., S. 64).

Der kleine norwegische S. ist in Abb. 292 in Seitenansicht und in den Abb. 293 a u. b


Abb. 292. Kleiner norwegischer Schneeplug.

Abb. 293 a u. b.
in Vorder-, Hinter- und Seitenansicht dargestellt; mit ihm hat die Verwaltung der genannten Bahnen sehr günstige Erfahrungen gemacht.

Man hält es dort für schwer möglich, mit Hilfe anderer Mittel das Gleis hinreichend kurze Zeit vor dem Eintreffen eines jeden Zuges freizuschaffen, weil es in Norwegen erfahrungsmäßig bei starkem Schneefall oder beim Schneesturm stets von neuem wieder mit frischen Schneemassen verlegt wird. Aus diesem Grund hat man es als unumgänglich nötig angesehen, jedem Zug selbst ein kräftiges Hilfsmittel in Gestalt des an der Lokomotive angebrachten S. beizugeben. Dabei haben sich die Pflüge besser bewährt, die stärker im Blech, kräftiger gebaut und 500 bis 1000 kg schwer waren.

Älter, aber auch schon nach dem eingangs erwähnten Grundgedanken erbaut, ist ein S. der Northern Pacific-Eisenbahn in Amerika. Er ist aus Holz hergestellt, mit Eisenbeschlag versehen und vorn an der Lokomotive so befestigt, daß er nach der Höhe verstellt werden kann, wobei er in der tiefsten Stellung mit kleinen Rollen auf den Schienen läuft (Heusingers Handbuch der speziellen Eisenbahntechnik, Bd. IV).

Schließlich mögen als hierher gehörig noch die kleinen Schneeräumer erwähnt werden,


Abb. 294. Fest angebrachte Schneeräumer.
die auf der Gotthardbahn an den Berglokomotiven (6–8-Kuppler) fest angebracht sind (Abb. 294) und mit denen Schneehöhen von 0·3–0·35 m noch ungehindert durchfahren werden können (Schwz. Bauztg. 1887, S. 127 ff.). Auch zahlreiche Schmalspurbahnen (so z. B. die bosnisch-hercegovinischen Staatsbahnen) verwenden ähnliche S.

3. S. auf besonderen Wagen.

a) Pflüge mit Keilwirkung. Zu den älteren Pflügen dieser Art sind die meist aus Holz gefertigten, auch wohl mit Eisenblech beschlagenen Pflüge mehrerer österreichischer Eisenbahnverwaltungen zu nennen, deren Form durch das in


Abb. 295. Schema eines Schneepflugs mit Keilwirkung.
Abb. 295 gegebene Schema veranschaulicht wird. An diesem ist die untere und obere Keilfläche nach außen windschief gehalten, so

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[410/0430] Zeitaufwand von nur einer halben Stunde bewirkt werden kann, nötigenfalls unter Anwendung von Zwischenstücken, wie ein solches in Abb. 3 dargestellt ist. Da die Beschaffungskosten gering sind, so hält man eine große Anzahl solcher Pflüge in Vorrat, um, wenn nötig, alle im Betrieb befindlichen Lokomotiven damit auszurüsten. Die Verwaltung ist der Ansicht, daß dadurch die Freihaltung der Strecke sicherer gewährleistet wird als durch vereinzelte Sonderfahrten besonderer schwerer Pflüge (Organ, 10. Erg.-Bd., S. 64). Der kleine norwegische S. ist in Abb. 292 in Seitenansicht und in den Abb. 293 a u. b [Abbildung Abb. 292. Kleiner norwegischer Schneeplug. ] [Abbildung Abb. 293 a u. b. ] in Vorder-, Hinter- und Seitenansicht dargestellt; mit ihm hat die Verwaltung der genannten Bahnen sehr günstige Erfahrungen gemacht. Man hält es dort für schwer möglich, mit Hilfe anderer Mittel das Gleis hinreichend kurze Zeit vor dem Eintreffen eines jeden Zuges freizuschaffen, weil es in Norwegen erfahrungsmäßig bei starkem Schneefall oder beim Schneesturm stets von neuem wieder mit frischen Schneemassen verlegt wird. Aus diesem Grund hat man es als unumgänglich nötig angesehen, jedem Zug selbst ein kräftiges Hilfsmittel in Gestalt des an der Lokomotive angebrachten S. beizugeben. Dabei haben sich die Pflüge besser bewährt, die stärker im Blech, kräftiger gebaut und 500 bis 1000 kg schwer waren. Älter, aber auch schon nach dem eingangs erwähnten Grundgedanken erbaut, ist ein S. der Northern Pacific-Eisenbahn in Amerika. Er ist aus Holz hergestellt, mit Eisenbeschlag versehen und vorn an der Lokomotive so befestigt, daß er nach der Höhe verstellt werden kann, wobei er in der tiefsten Stellung mit kleinen Rollen auf den Schienen läuft (Heusingers Handbuch der speziellen Eisenbahntechnik, Bd. IV). Schließlich mögen als hierher gehörig noch die kleinen Schneeräumer erwähnt werden, [Abbildung Abb. 294. Fest angebrachte Schneeräumer. ] die auf der Gotthardbahn an den Berglokomotiven (6–8-Kuppler) fest angebracht sind (Abb. 294) und mit denen Schneehöhen von 0·3–0·35 m noch ungehindert durchfahren werden können (Schwz. Bauztg. 1887, S. 127 ff.). Auch zahlreiche Schmalspurbahnen (so z. B. die bosnisch-hercegovinischen Staatsbahnen) verwenden ähnliche S. 3. S. auf besonderen Wagen. a) Pflüge mit Keilwirkung. Zu den älteren Pflügen dieser Art sind die meist aus Holz gefertigten, auch wohl mit Eisenblech beschlagenen Pflüge mehrerer österreichischer Eisenbahnverwaltungen zu nennen, deren Form durch das in [Abbildung Abb. 295. Schema eines Schneepflugs mit Keilwirkung. ] Abb. 295 gegebene Schema veranschaulicht wird. An diesem ist die untere und obere Keilfläche nach außen windschief gehalten, so

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/430>, abgerufen am 24.11.2024.