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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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langen eingleisigen vollspurigen Linie Ploesti-Campina-Sinaia-Predeal-Landesgrenze, nach dem Pauschsystem der englischen Gesellschaft Crawley & Co. übertragen, die später durch eine französische abgelöst wurde. Die Linie wurde 1879 dem Betrieb übergeben. Die Kosten betrugen 37,114.691·44 Fr.

Während der russisch-rumänisch-türkische Krieg 1877/78 einerseits die Fertigstellung der Linie Ploesti-Predeal verzögerte, wurden anderseits durch dessen Einwirkung überraschend schnell neue Eisenbahnlinien erbaut, allerdings ohne Zutun der rumänischen Regierung.

Die Schwierigkeiten des Aufmarsches des russischen Heeres an die Donau und die Hemmnisse im Nachschubdienst wegen Hochwassers und mangelhafter Straßen durch das damals rumänische Bessarabien veranlaßte die russische Heeresleitung, den Bau der 304 km langen, von Bender über Reni nach Galatz führenden, eingleisigen Eisenbahnlinie mit russischer Spurweite anzuordnen. Die Eröffnung der Linie für den Verkehr erfolgte am 27. Oktober 1877. Aus gleichen Ursachen wurde von den Russen im Jahre 1877 die 80 km lange eingleisige Kriegsbahn Fratesti-Zimniza mit gewöhnlicher Vollspur erbaut. Sowohl die Strecke Galatz-Reni als auch die letztgenannte Linie wurden nach dem Krieg wieder beseitigt.

Seit dem Jahre 1880 begann der rumänische Staat, der nach dem Krieg 1877/78 über größere finanzielle Mittel verfügte (Eisenbahnanleihe von 2371/2 Mill. Fr. zu 6% für die Erwerbung der Linien der Rumänischen Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft) nicht allein die Verstaatlichung der den Gesellschaften konzessionierten und von solchen erbauten Linien, sondern begann auch selbst neue Linien zu bauen.

Bis zum Jahre 1888 wurden folgende gesellschaftliche Linien vom rumänischen Staat erworben oder für dessen Rechnung erbaute Strecken in Betrieb übernommen:



Die Linie Cernavoda-Constantza wurde durch Kauf erworben. Sie war in der Dobrudscha, die nach dem Krieg aus dem türkischen in rumänischen Besitz übergegangen war, von einer englischen Gesellschaft2 noch unter der türkischen Herrschaft erbaut worden, die die Bahn mit einer jährlich wiederkehrenden Unterbilanz betrieb.

Am 30. Oktober 1888 wurde das von der österreichischen Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn-Gesellschaft verwaltete Netz auf rumänischem Gebiet - angeblich wegen Mängel im Betrieb, tatsächlich aber aus fiskalischen Gründen - von der rumänischen Regierung mit Beschlag belegt und für Rechnung der Aktionäre in Betrieb genommen. Im Februar 1889 wurde jedoch zwischen der rumänischen Regierung und der Gesellschaft eine Einigung erzielt, indem sich der rumänische Staat verpflichtete, an die Gesellschaft bis zum Erlöschen der Konzession (1960) jährlich 3,865.000 Fr. zu zahlen; später wurde das Netz für 60,495.640·00 Fr. durch den rumänischen Staat käuflich erworben.

Schon die Vergebung des Baues - nicht aber auch des Betriebs - der Linie Ploesti-Predeal ließ darauf schließen, daß die rumänische Regierung den Bau und die Verwaltung aller bestehenden und zukünftigen Linien in eigene Hand zu nehmen gedenke. Demzufolge wurde auch im Jahre 1879 ein Gesetz eingebracht wegen Herstellung einer Verbindungslinie von Buzeu über Focsani nach Marasesti (90·272 km), wodurch die Entfernung von Bukarest über Barbosi-Tecuciu nach Marasesti um 121·6 km abgekürzt wurde. Der Bau der Linie kostete 8,999.996·16 Fr.; sie wurde am 1. September 1881 eröffnet.

2 The Danube and Black Sea Railway and Küstendjie Harbour Company Limited.

langen eingleisigen vollspurigen Linie Ploeşti-Câmpina-Sinaia-Predeal-Landesgrenze, nach dem Pauschsystem der englischen Gesellschaft Crawley & Co. übertragen, die später durch eine französische abgelöst wurde. Die Linie wurde 1879 dem Betrieb übergeben. Die Kosten betrugen 37,114.691·44 Fr.

Während der russisch-rumänisch-türkische Krieg 1877/78 einerseits die Fertigstellung der Linie Ploeşti-Predeal verzögerte, wurden anderseits durch dessen Einwirkung überraschend schnell neue Eisenbahnlinien erbaut, allerdings ohne Zutun der rumänischen Regierung.

Die Schwierigkeiten des Aufmarsches des russischen Heeres an die Donau und die Hemmnisse im Nachschubdienst wegen Hochwassers und mangelhafter Straßen durch das damals rumänische Bessarabien veranlaßte die russische Heeresleitung, den Bau der 304 km langen, von Bender über Reni nach Galatz führenden, eingleisigen Eisenbahnlinie mit russischer Spurweite anzuordnen. Die Eröffnung der Linie für den Verkehr erfolgte am 27. Oktober 1877. Aus gleichen Ursachen wurde von den Russen im Jahre 1877 die 80 km lange eingleisige Kriegsbahn Frateşti-Zimniza mit gewöhnlicher Vollspur erbaut. Sowohl die Strecke Galatz-Reni als auch die letztgenannte Linie wurden nach dem Krieg wieder beseitigt.

Seit dem Jahre 1880 begann der rumänische Staat, der nach dem Krieg 1877/78 über größere finanzielle Mittel verfügte (Eisenbahnanleihe von 2371/2 Mill. Fr. zu 6% für die Erwerbung der Linien der Rumänischen Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft) nicht allein die Verstaatlichung der den Gesellschaften konzessionierten und von solchen erbauten Linien, sondern begann auch selbst neue Linien zu bauen.

Bis zum Jahre 1888 wurden folgende gesellschaftliche Linien vom rumänischen Staat erworben oder für dessen Rechnung erbaute Strecken in Betrieb übernommen:



Die Linie Cernavoda-Constantza wurde durch Kauf erworben. Sie war in der Dobrudscha, die nach dem Krieg aus dem türkischen in rumänischen Besitz übergegangen war, von einer englischen Gesellschaft2 noch unter der türkischen Herrschaft erbaut worden, die die Bahn mit einer jährlich wiederkehrenden Unterbilanz betrieb.

Am 30. Oktober 1888 wurde das von der österreichischen Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn-Gesellschaft verwaltete Netz auf rumänischem Gebiet – angeblich wegen Mängel im Betrieb, tatsächlich aber aus fiskalischen Gründen – von der rumänischen Regierung mit Beschlag belegt und für Rechnung der Aktionäre in Betrieb genommen. Im Februar 1889 wurde jedoch zwischen der rumänischen Regierung und der Gesellschaft eine Einigung erzielt, indem sich der rumänische Staat verpflichtete, an die Gesellschaft bis zum Erlöschen der Konzession (1960) jährlich 3,865.000 Fr. zu zahlen; später wurde das Netz für 60,495.640·00 Fr. durch den rumänischen Staat käuflich erworben.

Schon die Vergebung des Baues – nicht aber auch des Betriebs – der Linie Ploeşti-Predeal ließ darauf schließen, daß die rumänische Regierung den Bau und die Verwaltung aller bestehenden und zukünftigen Linien in eigene Hand zu nehmen gedenke. Demzufolge wurde auch im Jahre 1879 ein Gesetz eingebracht wegen Herstellung einer Verbindungslinie von Buzeu über Focsani nach Maraşeşti (90·272 km), wodurch die Entfernung von Bukarest über Barboşi-Tecuciu nach Maraşeşti um 121·6 km abgekürzt wurde. Der Bau der Linie kostete 8,999.996·16 Fr.; sie wurde am 1. September 1881 eröffnet.

2 The Danube and Black Sea Railway and Küstendjié Harbour Company Limited.
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[250/0265] langen eingleisigen vollspurigen Linie Ploeşti-Câmpina-Sinaia-Predeal-Landesgrenze, nach dem Pauschsystem der englischen Gesellschaft Crawley & Co. übertragen, die später durch eine französische abgelöst wurde. Die Linie wurde 1879 dem Betrieb übergeben. Die Kosten betrugen 37,114.691·44 Fr. Während der russisch-rumänisch-türkische Krieg 1877/78 einerseits die Fertigstellung der Linie Ploeşti-Predeal verzögerte, wurden anderseits durch dessen Einwirkung überraschend schnell neue Eisenbahnlinien erbaut, allerdings ohne Zutun der rumänischen Regierung. Die Schwierigkeiten des Aufmarsches des russischen Heeres an die Donau und die Hemmnisse im Nachschubdienst wegen Hochwassers und mangelhafter Straßen durch das damals rumänische Bessarabien veranlaßte die russische Heeresleitung, den Bau der 304 km langen, von Bender über Reni nach Galatz führenden, eingleisigen Eisenbahnlinie mit russischer Spurweite anzuordnen. Die Eröffnung der Linie für den Verkehr erfolgte am 27. Oktober 1877. Aus gleichen Ursachen wurde von den Russen im Jahre 1877 die 80 km lange eingleisige Kriegsbahn Frateşti-Zimniza mit gewöhnlicher Vollspur erbaut. Sowohl die Strecke Galatz-Reni als auch die letztgenannte Linie wurden nach dem Krieg wieder beseitigt. Seit dem Jahre 1880 begann der rumänische Staat, der nach dem Krieg 1877/78 über größere finanzielle Mittel verfügte (Eisenbahnanleihe von 2371/2 Mill. Fr. zu 6% für die Erwerbung der Linien der Rumänischen Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft) nicht allein die Verstaatlichung der den Gesellschaften konzessionierten und von solchen erbauten Linien, sondern begann auch selbst neue Linien zu bauen. Bis zum Jahre 1888 wurden folgende gesellschaftliche Linien vom rumänischen Staat erworben oder für dessen Rechnung erbaute Strecken in Betrieb übernommen: Die Linie Cernavoda-Constantza wurde durch Kauf erworben. Sie war in der Dobrudscha, die nach dem Krieg aus dem türkischen in rumänischen Besitz übergegangen war, von einer englischen Gesellschaft 2 noch unter der türkischen Herrschaft erbaut worden, die die Bahn mit einer jährlich wiederkehrenden Unterbilanz betrieb. Am 30. Oktober 1888 wurde das von der österreichischen Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn-Gesellschaft verwaltete Netz auf rumänischem Gebiet – angeblich wegen Mängel im Betrieb, tatsächlich aber aus fiskalischen Gründen – von der rumänischen Regierung mit Beschlag belegt und für Rechnung der Aktionäre in Betrieb genommen. Im Februar 1889 wurde jedoch zwischen der rumänischen Regierung und der Gesellschaft eine Einigung erzielt, indem sich der rumänische Staat verpflichtete, an die Gesellschaft bis zum Erlöschen der Konzession (1960) jährlich 3,865.000 Fr. zu zahlen; später wurde das Netz für 60,495.640·00 Fr. durch den rumänischen Staat käuflich erworben. Schon die Vergebung des Baues – nicht aber auch des Betriebs – der Linie Ploeşti-Predeal ließ darauf schließen, daß die rumänische Regierung den Bau und die Verwaltung aller bestehenden und zukünftigen Linien in eigene Hand zu nehmen gedenke. Demzufolge wurde auch im Jahre 1879 ein Gesetz eingebracht wegen Herstellung einer Verbindungslinie von Buzeu über Focsani nach Maraşeşti (90·272 km), wodurch die Entfernung von Bukarest über Barboşi-Tecuciu nach Maraşeşti um 121·6 km abgekürzt wurde. Der Bau der Linie kostete 8,999.996·16 Fr.; sie wurde am 1. September 1881 eröffnet. 2 The Danube and Black Sea Railway and Küstendjié Harbour Company Limited.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/265>, abgerufen am 24.11.2024.