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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Die Beschickung sehr großer Rostflächen von Lokomotiven, die in Amerika bis zu 9 m2 ausgeführt werden, stellt an einen Heizer bereits seine physische Kraft übersteigende Anforderungen. Es werden daher dort mechanische Rostbeschickungseinrichtungen verwendet. Ein Beispiel einer solchen, nach Bauart Barnum, zeigt Abb. 150. Die Kohle wird am Tender durch Brechmaschinen, die eine kleine Dampfmaschine treibt, entsprechend zerkleinert und durch Gurtförderer in den 4 Schnecken zugeführt. Die Schnecken werden durch 2 rechts und links am Rahmen der Lokomotive angebrachte Dampfmaschinen, durch Vermittlung von Kugelrädern bewegt und die Kohle durch Abstreifbleche auf den R. gebracht.

Über R. s. ferner: Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882. - Pechar, Die Lokomotivfeuerbüchse. Sonderabdruck aus Glasers Ann. 1883. - Das Eisenbahn-Maschinenwesen der Gegenwart. Berlin 1914.

Gölsdorf-Rihosek.


Rotgrünblindheit, die häufigste Form der Farbenblindheit, bei der die Empfindung für Rot und Grün fehlt (s. Farbenblindheit).


Rother Christian v., preußischer Staatsminister, geb. am 14. November 1778 in Ruppersdorf in Schlesien, gest. am 7. November 1849 auf seinem Gut Rogan bei Parchwitz in Schlesien. R. stammte aus ganz kleinen Verhältnissen, war ursprünglich Subalternbeamter und wurde wegen einer ausgezeichneten Schrift über die Kassenverwaltung in den höheren Staatsdienst übernommen, in dem er 1820 zum Präsidenten der Staatsschuldenverwaltung und Chef der Seehandlung aufrückte. Als Chef des Departements für Handel, Fabrikation und Bauwesen (1835-1837) hat R. sich besondere Verdienste um die Anlage von Kunststraßen und später um den Bau von Eisenbahnen in Preußen erworben. Das Zustandekommen der Eisenbahn von Magdeburg nach Leipzig war zum erheblichen Teil sein Verdienst, ebenso hat er zur Förderung der ersten Eisenbahnen in Rheinland und Westfalen wesentlich mit gewirkt und dazu beigetragen, daß die leitenden Kreise der Staatsregierung ihre Abneigung gegenüber den Eisenbahnen aufgaben und allmählich eine freundlichere Stellung einnahmen.

v. der Leyen.


Rothornbahn s. Brienz-Rothornbahn.


Rothschild, Salomon Mayer Freiherr von, geb. 9. September 1774 zu Frankfurt a. M., gest. 27. Juli 1855, seit 1826 Chef des Wiener Wechselhauses S. M. Rothschild. R. hatte den von Professor Riepl (s. d.) entworfenen Plan der Erbauung einer Eisenbahn von Wien durch Mähren nach Galizien sofort aufgegriffen und mit seinen reichen Mitteln so weit gefördert, daß ihm am 4. März 1836 die Privilegiumsurkunde für die Errichtung einer Eisenbahn von Wien nach Bochnia (Galizien) mit Seitenbahnen auf 50 Jahre verliehen wurde. Dieses erste Privilegium für eine österreichische Lokomotiveisenbahn ging am 19. Mai 1836 an eine Aktiengesellschaft über, die unter der Firma "a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn" gegründet wurde. R.s Scharfblick und Uneigennützigkeit bewährten sich in glänzender Weise, als bald nach Gründung der Gesellschaft Zweifel an der Ausführbarkeit des Unternehmens um sich griffen und R. in der Generalversammlung vom 19. Oktober 1836 sich bereit erklärte, das Privilegium der Nordbahn gegen Ersatz der Auslagen rückzuübernehmen.

Die Stadt Wien wählte R. zum Ehrenbürger und die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ehrte sein Andenken, indem sie gelegentlich der Vollendung ihres neuen Bahnhofgebäudes in Wien im Jahre 1865 daselbst sein lebensgroßes Standbild errichten ließ. Auf der Vorderseite des Sockels steht die Inschrift: "Die Gesellschaft der a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ihrem Gründer Salomon Freiherr von Rothschild", auf der linken Seite: "Er gründete diese Bahn, die erste, die in Österreich mit Dampf befahren wurde".


Rottenführer, Vorarbeiter, Bahnrichter (foreman of gang; chef d'equipe; capo squadra), nennt man den mit der Ausführung der Bahnunterhaltungsarbeiten betrauten Bahnbediensteten. Der nächste Vorgesetzte des R. ist der Bahnmeister. Untergebene des R. sind die Bahnunterhaltungsarbeiter (Rottenarbeiter) und, sofern ihm auch die Streckenbegehung übertragen ist, auch die Bahnwärter und Schrankenwärter (s. d.). Dem R. obliegt nach näherer Anweisung und zur Unterstützung des Bahnmeisters die Erhaltung des ordnungsmäßigen Zustandes der Bahn und der zugehörigen Nebenanlagen, jedoch ausschließlich der Stellwerksanlagen und Gebäude. Insbesondere hat er dafür zu sorgen, daß die Bahn von allen Fahrhindernissen frei ist, ferner zu achten auf die Brauchbarkeit der Weichen und Signaleinrichtungen und Wegeschranken, auf Brüche und sonstige Mängel an Gleisen, ferner hat er für die Entwässerung der Gleisbettung und des Bahnkörpers zu sorgen und darauf zu achten, daß die Signale deutlich erscheinen, die Flammen brennen und daß alle Ausrüstungsgegenstände der Bahn, insbesondere Schranken, Einfriedigungen, Neigungs- und Krümmungstafeln in gutem Zustand sind. Neben den Bahnunterhaltungsarbeiten obliegt ihm auch die hierauf bezügliche Sicherung

Die Beschickung sehr großer Rostflächen von Lokomotiven, die in Amerika bis zu 9 m2 ausgeführt werden, stellt an einen Heizer bereits seine physische Kraft übersteigende Anforderungen. Es werden daher dort mechanische Rostbeschickungseinrichtungen verwendet. Ein Beispiel einer solchen, nach Bauart Barnum, zeigt Abb. 150. Die Kohle wird am Tender durch Brechmaschinen, die eine kleine Dampfmaschine treibt, entsprechend zerkleinert und durch Gurtförderer in den 4 Schnecken zugeführt. Die Schnecken werden durch 2 rechts und links am Rahmen der Lokomotive angebrachte Dampfmaschinen, durch Vermittlung von Kugelrädern bewegt und die Kohle durch Abstreifbleche auf den R. gebracht.

Über R. s. ferner: Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882. – Pechar, Die Lokomotivfeuerbüchse. Sonderabdruck aus Glasers Ann. 1883. – Das Eisenbahn-Maschinenwesen der Gegenwart. Berlin 1914.

Gölsdorf-Rihosek.


Rotgrünblindheit, die häufigste Form der Farbenblindheit, bei der die Empfindung für Rot und Grün fehlt (s. Farbenblindheit).


Rother Christian v., preußischer Staatsminister, geb. am 14. November 1778 in Ruppersdorf in Schlesien, gest. am 7. November 1849 auf seinem Gut Rogan bei Parchwitz in Schlesien. R. stammte aus ganz kleinen Verhältnissen, war ursprünglich Subalternbeamter und wurde wegen einer ausgezeichneten Schrift über die Kassenverwaltung in den höheren Staatsdienst übernommen, in dem er 1820 zum Präsidenten der Staatsschuldenverwaltung und Chef der Seehandlung aufrückte. Als Chef des Departements für Handel, Fabrikation und Bauwesen (1835–1837) hat R. sich besondere Verdienste um die Anlage von Kunststraßen und später um den Bau von Eisenbahnen in Preußen erworben. Das Zustandekommen der Eisenbahn von Magdeburg nach Leipzig war zum erheblichen Teil sein Verdienst, ebenso hat er zur Förderung der ersten Eisenbahnen in Rheinland und Westfalen wesentlich mit gewirkt und dazu beigetragen, daß die leitenden Kreise der Staatsregierung ihre Abneigung gegenüber den Eisenbahnen aufgaben und allmählich eine freundlichere Stellung einnahmen.

v. der Leyen.


Rothornbahn s. Brienz-Rothornbahn.


Rothschild, Salomon Mayer Freiherr von, geb. 9. September 1774 zu Frankfurt a. M., gest. 27. Juli 1855, seit 1826 Chef des Wiener Wechselhauses S. M. Rothschild. R. hatte den von Professor Riepl (s. d.) entworfenen Plan der Erbauung einer Eisenbahn von Wien durch Mähren nach Galizien sofort aufgegriffen und mit seinen reichen Mitteln so weit gefördert, daß ihm am 4. März 1836 die Privilegiumsurkunde für die Errichtung einer Eisenbahn von Wien nach Bochnia (Galizien) mit Seitenbahnen auf 50 Jahre verliehen wurde. Dieses erste Privilegium für eine österreichische Lokomotiveisenbahn ging am 19. Mai 1836 an eine Aktiengesellschaft über, die unter der Firma „a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn“ gegründet wurde. R.s Scharfblick und Uneigennützigkeit bewährten sich in glänzender Weise, als bald nach Gründung der Gesellschaft Zweifel an der Ausführbarkeit des Unternehmens um sich griffen und R. in der Generalversammlung vom 19. Oktober 1836 sich bereit erklärte, das Privilegium der Nordbahn gegen Ersatz der Auslagen rückzuübernehmen.

Die Stadt Wien wählte R. zum Ehrenbürger und die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ehrte sein Andenken, indem sie gelegentlich der Vollendung ihres neuen Bahnhofgebäudes in Wien im Jahre 1865 daselbst sein lebensgroßes Standbild errichten ließ. Auf der Vorderseite des Sockels steht die Inschrift: „Die Gesellschaft der a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ihrem Gründer Salomon Freiherr von Rothschild“, auf der linken Seite: „Er gründete diese Bahn, die erste, die in Österreich mit Dampf befahren wurde“.


Rottenführer, Vorarbeiter, Bahnrichter (foreman of gang; chef d'équipe; capo squadra), nennt man den mit der Ausführung der Bahnunterhaltungsarbeiten betrauten Bahnbediensteten. Der nächste Vorgesetzte des R. ist der Bahnmeister. Untergebene des R. sind die Bahnunterhaltungsarbeiter (Rottenarbeiter) und, sofern ihm auch die Streckenbegehung übertragen ist, auch die Bahnwärter und Schrankenwärter (s. d.). Dem R. obliegt nach näherer Anweisung und zur Unterstützung des Bahnmeisters die Erhaltung des ordnungsmäßigen Zustandes der Bahn und der zugehörigen Nebenanlagen, jedoch ausschließlich der Stellwerksanlagen und Gebäude. Insbesondere hat er dafür zu sorgen, daß die Bahn von allen Fahrhindernissen frei ist, ferner zu achten auf die Brauchbarkeit der Weichen und Signaleinrichtungen und Wegeschranken, auf Brüche und sonstige Mängel an Gleisen, ferner hat er für die Entwässerung der Gleisbettung und des Bahnkörpers zu sorgen und darauf zu achten, daß die Signale deutlich erscheinen, die Flammen brennen und daß alle Ausrüstungsgegenstände der Bahn, insbesondere Schranken, Einfriedigungen, Neigungs- und Krümmungstafeln in gutem Zustand sind. Neben den Bahnunterhaltungsarbeiten obliegt ihm auch die hierauf bezügliche Sicherung

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[245/0259] Die Beschickung sehr großer Rostflächen von Lokomotiven, die in Amerika bis zu 9 m2 ausgeführt werden, stellt an einen Heizer bereits seine physische Kraft übersteigende Anforderungen. Es werden daher dort mechanische Rostbeschickungseinrichtungen verwendet. Ein Beispiel einer solchen, nach Bauart Barnum, zeigt Abb. 150. Die Kohle wird am Tender durch Brechmaschinen, die eine kleine Dampfmaschine treibt, entsprechend zerkleinert und durch Gurtförderer in den 4 Schnecken zugeführt. Die Schnecken werden durch 2 rechts und links am Rahmen der Lokomotive angebrachte Dampfmaschinen, durch Vermittlung von Kugelrädern bewegt und die Kohle durch Abstreifbleche auf den R. gebracht. Über R. s. ferner: Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882. – Pechar, Die Lokomotivfeuerbüchse. Sonderabdruck aus Glasers Ann. 1883. – Das Eisenbahn-Maschinenwesen der Gegenwart. Berlin 1914. Gölsdorf-Rihosek. Rotgrünblindheit, die häufigste Form der Farbenblindheit, bei der die Empfindung für Rot und Grün fehlt (s. Farbenblindheit). Rother Christian v., preußischer Staatsminister, geb. am 14. November 1778 in Ruppersdorf in Schlesien, gest. am 7. November 1849 auf seinem Gut Rogan bei Parchwitz in Schlesien. R. stammte aus ganz kleinen Verhältnissen, war ursprünglich Subalternbeamter und wurde wegen einer ausgezeichneten Schrift über die Kassenverwaltung in den höheren Staatsdienst übernommen, in dem er 1820 zum Präsidenten der Staatsschuldenverwaltung und Chef der Seehandlung aufrückte. Als Chef des Departements für Handel, Fabrikation und Bauwesen (1835–1837) hat R. sich besondere Verdienste um die Anlage von Kunststraßen und später um den Bau von Eisenbahnen in Preußen erworben. Das Zustandekommen der Eisenbahn von Magdeburg nach Leipzig war zum erheblichen Teil sein Verdienst, ebenso hat er zur Förderung der ersten Eisenbahnen in Rheinland und Westfalen wesentlich mit gewirkt und dazu beigetragen, daß die leitenden Kreise der Staatsregierung ihre Abneigung gegenüber den Eisenbahnen aufgaben und allmählich eine freundlichere Stellung einnahmen. v. der Leyen. Rothornbahn s. Brienz-Rothornbahn. Rothschild, Salomon Mayer Freiherr von, geb. 9. September 1774 zu Frankfurt a. M., gest. 27. Juli 1855, seit 1826 Chef des Wiener Wechselhauses S. M. Rothschild. R. hatte den von Professor Riepl (s. d.) entworfenen Plan der Erbauung einer Eisenbahn von Wien durch Mähren nach Galizien sofort aufgegriffen und mit seinen reichen Mitteln so weit gefördert, daß ihm am 4. März 1836 die Privilegiumsurkunde für die Errichtung einer Eisenbahn von Wien nach Bochnia (Galizien) mit Seitenbahnen auf 50 Jahre verliehen wurde. Dieses erste Privilegium für eine österreichische Lokomotiveisenbahn ging am 19. Mai 1836 an eine Aktiengesellschaft über, die unter der Firma „a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn“ gegründet wurde. R.s Scharfblick und Uneigennützigkeit bewährten sich in glänzender Weise, als bald nach Gründung der Gesellschaft Zweifel an der Ausführbarkeit des Unternehmens um sich griffen und R. in der Generalversammlung vom 19. Oktober 1836 sich bereit erklärte, das Privilegium der Nordbahn gegen Ersatz der Auslagen rückzuübernehmen. Die Stadt Wien wählte R. zum Ehrenbürger und die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ehrte sein Andenken, indem sie gelegentlich der Vollendung ihres neuen Bahnhofgebäudes in Wien im Jahre 1865 daselbst sein lebensgroßes Standbild errichten ließ. Auf der Vorderseite des Sockels steht die Inschrift: „Die Gesellschaft der a. p. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ihrem Gründer Salomon Freiherr von Rothschild“, auf der linken Seite: „Er gründete diese Bahn, die erste, die in Österreich mit Dampf befahren wurde“. Rottenführer, Vorarbeiter, Bahnrichter (foreman of gang; chef d'équipe; capo squadra), nennt man den mit der Ausführung der Bahnunterhaltungsarbeiten betrauten Bahnbediensteten. Der nächste Vorgesetzte des R. ist der Bahnmeister. Untergebene des R. sind die Bahnunterhaltungsarbeiter (Rottenarbeiter) und, sofern ihm auch die Streckenbegehung übertragen ist, auch die Bahnwärter und Schrankenwärter (s. d.). Dem R. obliegt nach näherer Anweisung und zur Unterstützung des Bahnmeisters die Erhaltung des ordnungsmäßigen Zustandes der Bahn und der zugehörigen Nebenanlagen, jedoch ausschließlich der Stellwerksanlagen und Gebäude. Insbesondere hat er dafür zu sorgen, daß die Bahn von allen Fahrhindernissen frei ist, ferner zu achten auf die Brauchbarkeit der Weichen und Signaleinrichtungen und Wegeschranken, auf Brüche und sonstige Mängel an Gleisen, ferner hat er für die Entwässerung der Gleisbettung und des Bahnkörpers zu sorgen und darauf zu achten, daß die Signale deutlich erscheinen, die Flammen brennen und daß alle Ausrüstungsgegenstände der Bahn, insbesondere Schranken, Einfriedigungen, Neigungs- und Krümmungstafeln in gutem Zustand sind. Neben den Bahnunterhaltungsarbeiten obliegt ihm auch die hierauf bezügliche Sicherung

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/259>, abgerufen am 23.11.2024.