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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Der Juli ist darnach der verkehrsstärkste, der Februar der verkehrsschwächste Monat. Mehr als den Durchschnitt bringen die Monate Mai bis Oktober. Auf das Sommerhalbjahr entfallen 57%, auf das Winterhalbjahr 43%, auf die Zeit des Sommerfahrplans (1. Mai bis 30. September) mit 153 Tagen 49%, auf die Zeit des Winterfahrplans (1. Oktober bis 30. April) mit 212 oder 213 Tagen 51%. Die bedeutenden Schwankungen in den Einnahmen der Monate März bis Juni erklären sich aus der Lage des Oster- und Pfingstfestes.

Dretzky.


Personenwagen (passenger-carriages; voitures; carrozze), Eisenbahnwagen, die zur Beförderung von Reisenden bestimmt und hierfür dauernd mit entsprechenden Einrichtungen versehen sind.

Inhaltsübersicht: I. Geschichtliches. - II. Bauformen. - A. Allgemeines. - B. P. für Hauptbahnen. 1. Abteilwagen; 2. Durchgangswagen; 3. Saalwagen, Schlafwagen, Speisewagen. - C. P. für Nebenbahnen. - D. Amerikanische Wagen aus Stahl. - III. Laufwerk und Untergestell. - IV. Kasten. - V. Äußere Ausstattung. - VI. Innere Einrichtung.

I. Geschichtliches.

Die ersten auf Eisenbahnen verwendeten P. waren den Straßenfuhrwerken nachgebildet. Der Innenraum wurde durch Querwände gewöhnlich in 3 von den beiden Langseiten durch Türen zugängliche Abteile getrennt, die sich äußerlich wie die nebeneinander gesetzten Kasten eines Postwagens darstellten. Das Reisegepäck wurde wie bei den Postwagen auf dem Dach des Wagens untergebracht.

Ein P. I. Klasse der London-Birmingham-Eisenbahn aus der Zeit ihrer Eröffnung (1838) ist in den Abb. 17 a u. b dargestellt. Jedes Abteil bildete eine für sich bestehende sog. Berline mit Türen und Fenstern auf beiden Seiten und mit 6 Sitzplätzen, so daß der ganze Wagen im Innern 18 Personen faßte. Außen auf den beiden Enden des Daches waren unbedeckte Sitze angebracht.

Die Liverpool-Manchester-Eisenbahn verwendete 2 Arten von Wagen I. Klasse, die sich durch die größere oder geringere Bequemlichkeit der Sitzplätze unterschieden und 2 Gattungen von Wagen II. Klasse, die eine mit, die andere ohne Fenster.

Lange Zeit hindurch wurden Reisende auch in offenen Wagen ohne Dach stehend befördert. Auf der Scarborough and Whitby-Bahn wurde es für ein ausreichendes Maß von Bequemlichkeit gehalten, die Reisenden, die zum geringsten Satz fuhren, in einer Art Kiepe, die hinter dem Wagen aufgehängt wurde, zu befördern. Erst auf Veranlassung des Parlaments wurden notdürftig ausgestattete bedeckte Wagen III. Klasse eingeführt; diese besaßen jedoch meistens keine Fenster, sondern waren bloß mit Vorhängen an den Seiten versehen.


Abb. 17 a.

Abb. 17 b.

Die überwiegende Mehrzahl der Wagen hatte nur 2 Achsen; doch gab es auch 3- und 4achsige P.

In Amerika wurde im Gegensatz zu den Fahrzeugen englischer Bauart der Innenraum der P. gewöhnlich nicht durch Querwände unterteilt, so daß in der Regel nur ein Raum vorhanden war, der etwa 70 Fahrgäste aufnehmen konnte. Zwischen den Sitzen war der ganzen Länge des Wagens nach ein Durchgang. Die Stirnwände hatten Türen; durch diese gelangte man von den an den Stirnenden



Der Juli ist darnach der verkehrsstärkste, der Februar der verkehrsschwächste Monat. Mehr als den Durchschnitt bringen die Monate Mai bis Oktober. Auf das Sommerhalbjahr entfallen 57%, auf das Winterhalbjahr 43%, auf die Zeit des Sommerfahrplans (1. Mai bis 30. September) mit 153 Tagen 49%, auf die Zeit des Winterfahrplans (1. Oktober bis 30. April) mit 212 oder 213 Tagen 51%. Die bedeutenden Schwankungen in den Einnahmen der Monate März bis Juni erklären sich aus der Lage des Oster- und Pfingstfestes.

Dretzky.


Personenwagen (passenger-carriages; voitures; carrozze), Eisenbahnwagen, die zur Beförderung von Reisenden bestimmt und hierfür dauernd mit entsprechenden Einrichtungen versehen sind.

Inhaltsübersicht: I. Geschichtliches. – II. Bauformen. – A. Allgemeines. – B. P. für Hauptbahnen. 1. Abteilwagen; 2. Durchgangswagen; 3. Saalwagen, Schlafwagen, Speisewagen. – C. P. für Nebenbahnen. – D. Amerikanische Wagen aus Stahl. – III. Laufwerk und Untergestell. – IV. Kasten. – V. Äußere Ausstattung. – VI. Innere Einrichtung.

I. Geschichtliches.

Die ersten auf Eisenbahnen verwendeten P. waren den Straßenfuhrwerken nachgebildet. Der Innenraum wurde durch Querwände gewöhnlich in 3 von den beiden Langseiten durch Türen zugängliche Abteile getrennt, die sich äußerlich wie die nebeneinander gesetzten Kasten eines Postwagens darstellten. Das Reisegepäck wurde wie bei den Postwagen auf dem Dach des Wagens untergebracht.

Ein P. I. Klasse der London-Birmingham-Eisenbahn aus der Zeit ihrer Eröffnung (1838) ist in den Abb. 17 a u. b dargestellt. Jedes Abteil bildete eine für sich bestehende sog. Berline mit Türen und Fenstern auf beiden Seiten und mit 6 Sitzplätzen, so daß der ganze Wagen im Innern 18 Personen faßte. Außen auf den beiden Enden des Daches waren unbedeckte Sitze angebracht.

Die Liverpool-Manchester-Eisenbahn verwendete 2 Arten von Wagen I. Klasse, die sich durch die größere oder geringere Bequemlichkeit der Sitzplätze unterschieden und 2 Gattungen von Wagen II. Klasse, die eine mit, die andere ohne Fenster.

Lange Zeit hindurch wurden Reisende auch in offenen Wagen ohne Dach stehend befördert. Auf der Scarborough and Whitby-Bahn wurde es für ein ausreichendes Maß von Bequemlichkeit gehalten, die Reisenden, die zum geringsten Satz fuhren, in einer Art Kiepe, die hinter dem Wagen aufgehängt wurde, zu befördern. Erst auf Veranlassung des Parlaments wurden notdürftig ausgestattete bedeckte Wagen III. Klasse eingeführt; diese besaßen jedoch meistens keine Fenster, sondern waren bloß mit Vorhängen an den Seiten versehen.


Abb. 17 a.

Abb. 17 b.

Die überwiegende Mehrzahl der Wagen hatte nur 2 Achsen; doch gab es auch 3- und 4achsige P.

In Amerika wurde im Gegensatz zu den Fahrzeugen englischer Bauart der Innenraum der P. gewöhnlich nicht durch Querwände unterteilt, so daß in der Regel nur ein Raum vorhanden war, der etwa 70 Fahrgäste aufnehmen konnte. Zwischen den Sitzen war der ganzen Länge des Wagens nach ein Durchgang. Die Stirnwände hatten Türen; durch diese gelangte man von den an den Stirnenden

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[17/0025] Der Juli ist darnach der verkehrsstärkste, der Februar der verkehrsschwächste Monat. Mehr als den Durchschnitt bringen die Monate Mai bis Oktober. Auf das Sommerhalbjahr entfallen 57%, auf das Winterhalbjahr 43%, auf die Zeit des Sommerfahrplans (1. Mai bis 30. September) mit 153 Tagen 49%, auf die Zeit des Winterfahrplans (1. Oktober bis 30. April) mit 212 oder 213 Tagen 51%. Die bedeutenden Schwankungen in den Einnahmen der Monate März bis Juni erklären sich aus der Lage des Oster- und Pfingstfestes. Dretzky. Personenwagen (passenger-carriages; voitures; carrozze), Eisenbahnwagen, die zur Beförderung von Reisenden bestimmt und hierfür dauernd mit entsprechenden Einrichtungen versehen sind. Inhaltsübersicht: I. Geschichtliches. – II. Bauformen. – A. Allgemeines. – B. P. für Hauptbahnen. 1. Abteilwagen; 2. Durchgangswagen; 3. Saalwagen, Schlafwagen, Speisewagen. – C. P. für Nebenbahnen. – D. Amerikanische Wagen aus Stahl. – III. Laufwerk und Untergestell. – IV. Kasten. – V. Äußere Ausstattung. – VI. Innere Einrichtung. I. Geschichtliches. Die ersten auf Eisenbahnen verwendeten P. waren den Straßenfuhrwerken nachgebildet. Der Innenraum wurde durch Querwände gewöhnlich in 3 von den beiden Langseiten durch Türen zugängliche Abteile getrennt, die sich äußerlich wie die nebeneinander gesetzten Kasten eines Postwagens darstellten. Das Reisegepäck wurde wie bei den Postwagen auf dem Dach des Wagens untergebracht. Ein P. I. Klasse der London-Birmingham-Eisenbahn aus der Zeit ihrer Eröffnung (1838) ist in den Abb. 17 a u. b dargestellt. Jedes Abteil bildete eine für sich bestehende sog. Berline mit Türen und Fenstern auf beiden Seiten und mit 6 Sitzplätzen, so daß der ganze Wagen im Innern 18 Personen faßte. Außen auf den beiden Enden des Daches waren unbedeckte Sitze angebracht. Die Liverpool-Manchester-Eisenbahn verwendete 2 Arten von Wagen I. Klasse, die sich durch die größere oder geringere Bequemlichkeit der Sitzplätze unterschieden und 2 Gattungen von Wagen II. Klasse, die eine mit, die andere ohne Fenster. Lange Zeit hindurch wurden Reisende auch in offenen Wagen ohne Dach stehend befördert. Auf der Scarborough and Whitby-Bahn wurde es für ein ausreichendes Maß von Bequemlichkeit gehalten, die Reisenden, die zum geringsten Satz fuhren, in einer Art Kiepe, die hinter dem Wagen aufgehängt wurde, zu befördern. Erst auf Veranlassung des Parlaments wurden notdürftig ausgestattete bedeckte Wagen III. Klasse eingeführt; diese besaßen jedoch meistens keine Fenster, sondern waren bloß mit Vorhängen an den Seiten versehen. [Abbildung Abb. 17 a. ] [Abbildung Abb. 17 b. ] Die überwiegende Mehrzahl der Wagen hatte nur 2 Achsen; doch gab es auch 3- und 4achsige P. In Amerika wurde im Gegensatz zu den Fahrzeugen englischer Bauart der Innenraum der P. gewöhnlich nicht durch Querwände unterteilt, so daß in der Regel nur ein Raum vorhanden war, der etwa 70 Fahrgäste aufnehmen konnte. Zwischen den Sitzen war der ganzen Länge des Wagens nach ein Durchgang. Die Stirnwände hatten Türen; durch diese gelangte man von den an den Stirnenden

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/25>, abgerufen am 24.11.2024.