Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.machten Schule auf dem Gebiet des Eisenbahnbaues. Er schrieb auch über die Neubauten in der Legrader Lehne (Linie Kanisza-Barcz), Wien 1868. 1869 übernahm P. die Trassierung der Bahnen der europäischen Türkei. 1871 erkrankte er infolge Überanstrengung und übernahm nach Wiederherstellung seiner Gesundheit 1872 auf Einladung der türkischen Regierung das Studium der Bahnen in Kleinasien. Im Verlauf der Arbeit erfuhr er manche bittere Enttäuschungen und es war ihm nicht vergönnt, das große Werk der Vollendung zuzuführen. Von ihm erschienen außerdem: "Ventilation und Abkühlung langer Alpentunnels", Wien 1881; "Eiserner Oberbau, System Pressel", Wien 1886, und "Les chemins de fer en Turquic d'Asie", Zürich 1902. Preßluftblockapparate s. Kraftstellwerke. Preßwasserstellwerke s. Kraftstellwerke. Preßluftlokomotiven, Lokomotiven, die durch gepreßte Luft angetrieben werden. Die Druckluft wird in Stahlbehältern auf der Lokomotive mitgeführt und an einem oder mehreren Punkten der Strecke (Füllort) ergänzt. Die Antriebsmaschine unterscheidet sich in der Bauart von jener einer Dampflokomotive nicht wesentlich. Statt Dampf kommt Druckluft zur Verwendung, die jedoch zunächst durch ein besonderes Druckminderungsventil von dem hohen Behälterdruck auf einen viel niedrigeren Arbeitsdruck gebracht wird. Der größte Behälterdruck beträgt bei älteren Bauarten 50-60, bei neueren 100-150 Atm. Damit die Behälter diesem ![]() Abb. 75 a. ![]() ![]() großen Druck entsprechen, ist ihr Durchmesser vermindert und die Anzahl der Behälter vermehrt (Stahlflaschen). Durch die starke Raumvermehrung bei der Ausdehnung der hochgespannten Luft wird Wärme gebunden. Bei Vorhandensein von Wasserdampf und niedriger Außentemperatur tritt die Gefahr der Vereisung ein. Es werden die P. daher mitunter mit Luftvorwärmern versehen. Bei 2facher Dehnung machten Schule auf dem Gebiet des Eisenbahnbaues. Er schrieb auch über die Neubauten in der Legrader Lehne (Linie Kanisza-Barcz), Wien 1868. 1869 übernahm P. die Trassierung der Bahnen der europäischen Türkei. 1871 erkrankte er infolge Überanstrengung und übernahm nach Wiederherstellung seiner Gesundheit 1872 auf Einladung der türkischen Regierung das Studium der Bahnen in Kleinasien. Im Verlauf der Arbeit erfuhr er manche bittere Enttäuschungen und es war ihm nicht vergönnt, das große Werk der Vollendung zuzuführen. Von ihm erschienen außerdem: „Ventilation und Abkühlung langer Alpentunnels“, Wien 1881; „Eiserner Oberbau, System Pressel“, Wien 1886, und „Les chemins de fer en Turquic d'Asie“, Zürich 1902. Preßluftblockapparate s. Kraftstellwerke. Preßwasserstellwerke s. Kraftstellwerke. Preßluftlokomotiven, Lokomotiven, die durch gepreßte Luft angetrieben werden. Die Druckluft wird in Stahlbehältern auf der Lokomotive mitgeführt und an einem oder mehreren Punkten der Strecke (Füllort) ergänzt. Die Antriebsmaschine unterscheidet sich in der Bauart von jener einer Dampflokomotive nicht wesentlich. Statt Dampf kommt Druckluft zur Verwendung, die jedoch zunächst durch ein besonderes Druckminderungsventil von dem hohen Behälterdruck auf einen viel niedrigeren Arbeitsdruck gebracht wird. Der größte Behälterdruck beträgt bei älteren Bauarten 50–60, bei neueren 100–150 Atm. Damit die Behälter diesem ![]() Abb. 75 a. ![]() ![]() großen Druck entsprechen, ist ihr Durchmesser vermindert und die Anzahl der Behälter vermehrt (Stahlflaschen). Durch die starke Raumvermehrung bei der Ausdehnung der hochgespannten Luft wird Wärme gebunden. Bei Vorhandensein von Wasserdampf und niedriger Außentemperatur tritt die Gefahr der Vereisung ein. Es werden die P. daher mitunter mit Luftvorwärmern versehen. 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machten Schule auf dem Gebiet des Eisenbahnbaues. Er schrieb auch über die Neubauten in der Legrader Lehne (Linie Kanisza-Barcz), Wien 1868.
1869 übernahm P. die Trassierung der Bahnen der europäischen Türkei. 1871 erkrankte er infolge Überanstrengung und übernahm nach Wiederherstellung seiner Gesundheit 1872 auf Einladung der türkischen Regierung das Studium der Bahnen in Kleinasien. Im Verlauf der Arbeit erfuhr er manche bittere Enttäuschungen und es war ihm nicht vergönnt, das große Werk der Vollendung zuzuführen.
Von ihm erschienen außerdem: „Ventilation und Abkühlung langer Alpentunnels“, Wien 1881; „Eiserner Oberbau, System Pressel“, Wien 1886, und „Les chemins de fer en Turquic d'Asie“, Zürich 1902.
Preßluftblockapparate s. Kraftstellwerke.
Preßwasserstellwerke s. Kraftstellwerke.
Preßluftlokomotiven, Lokomotiven, die durch gepreßte Luft angetrieben werden. Die Druckluft wird in Stahlbehältern auf der Lokomotive mitgeführt und an einem oder mehreren Punkten der Strecke (Füllort) ergänzt. Die Antriebsmaschine unterscheidet sich in der Bauart von jener einer Dampflokomotive nicht wesentlich. Statt Dampf kommt Druckluft zur Verwendung, die jedoch zunächst durch ein besonderes Druckminderungsventil von dem hohen Behälterdruck auf einen viel niedrigeren Arbeitsdruck gebracht wird. Der größte Behälterdruck beträgt bei älteren Bauarten 50–60, bei neueren 100–150 Atm. Damit die Behälter diesem
[Abbildung Abb. 75 a.
]
[Abbildung Abb. 75 b.
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[Abbildung Abb. 75 c.
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großen Druck entsprechen, ist ihr Durchmesser vermindert und die Anzahl der Behälter vermehrt (Stahlflaschen). Durch die starke Raumvermehrung bei der Ausdehnung der hochgespannten Luft wird Wärme gebunden. Bei Vorhandensein von Wasserdampf und niedriger Außentemperatur tritt die Gefahr der Vereisung ein. Es werden die P. daher mitunter mit Luftvorwärmern versehen. Bei 2facher Dehnung
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/128>, abgerufen am 22.02.2025. |