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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Aus einem vom portugiesischen Auslandsminister Antonio Marcieiro im Jahre 1913 über die Arbeiten und Erfolge der republikanischen Herrschaft erstatteten und in der Zeitschrift "Nord und Süd" abgedruckten Bericht ergibt sich, daß die Eisenbahnen in Portugal in den letzten Jahren vielfach besser geworden sind, sowohl bei den Privatgesellschaften, als auch auf den beiden Staatsbahngruppen. Ein Ges. vom 3. April desselben Jahres hat die Regierung ermächtigt, zum Ausbau und zur Ergänzung des Staatsbahnnetzes und für Materialbeschaffung eine Anleihe bis zu 4300 Contos zu machen. 130 km sollen neu gebaut werden, als erste eine Schmalspurbahn von Vidago nach Chaves zum Anschluß an die Linie, die an der spanischen Grenze nach Verin führt. Weiter war u. a. eine Bahn von Carvigaes nach Miranda du Duero geplant und eine Schmalspurbahn ausgeschrieben von Thorma nach Praja da Nazareth, mit Abzweigung über Leiria, wodurch der Besuch der in der Nähe dieser Stadt erhaltenen Denkmäler und Bauten erleichtert werden soll. Endlich sollte die Ringbahnlinie von Porto und eine Linie von Contumil nach dem Hafen von Leixoes gebaut werden. Wie weit diese Pläne zur Ausführung gebracht sind, ließ sich nicht feststellen.

Literatur: Minutoli, Portugal und seine Kolonien. Stuttgart 1855. - Bito Aranha, Le Portugal; Paris librairie Larousse, ohne Jahresangabe. - Angel Marvand, Le Portugal et les colonies, etude politique et economique, Paris 1912. - Annuaire des chemins de fer et des tramways (ancien Marchal). 29e annee, Paris 1914, zwar die neuesten Nachrichten enthaltend, aber nicht zuverlässig. - G. Pawlowski, Grande Encyclopedie, Paris 1903. - v. der Leyen, Die Kgl. Gesellschaft der Portugiesischen Eisenbahnen. Arch. f. Ebw. 1885, S. 458 ff. - P. F. Kupka, Die Eisenbahnen der pyrenäischen Halbinsel. Arch. f. Ebw. 1896, S. 445 ff. u. 684 ff. - Caminhos de Ferro do Estado. Relatorio Geral da Geremcia do Conselho de Administracao. I e II parte de 30 de Septembre de 1899 a 31 de Decembre de 1910. Lisboa Typ. dos Caminhos de Ferro do Estado. - Compagnie royale des chemins de fer Portugais. Rapport du conseil d'Administration presente a l'assemblee Generale du (ohne Datum) 1885, 1iere partie, Lisbonne, imprimerie nationale 1885. - Pires de Souza Gomes, Art. Portugiesische Eisenbahnen. Enzykl. d. E.-W., 1. Aufl.; Ztg. d. VDEV. 1913, S. 14 u. 859. - Statistik im Arch. f. Ebw. 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1908, 1912.

Firnhaber.


Portugiesisch-Ostafrika: Mosambik. Das im Norden an Deutsch-Ostafrika grenzende Schutzgebiet ist etwa so groß wie Deutschland und Italien zusammen.

Für die beiden wichtigsten Bahnen, die Beira- und die Delagoabahn ist von besonderem Wert, daß sie an das britische Eisenbahnnetz von Südafrika anschließen und die erstere Rhodesien (s. Britisch-Südafrika), insbesondere seine Hauptstadt Salisbury, die letztere Transvaal (s. Britisch-Südafrika) mit seinen Großstädten Pretoria und Johannesburg, auf kürzestem Wege mit den wichtigen Hafenplätzen am Indischen Ozean, Beira und Laurenzo Markes verbinden. Dadurch sind diese Bahnen zu wichtigen interkolonialen Durchgangslinien für den großen Verkehr geworden und deshalb für die benachbarten britischen Kolonien von jeher das Ziel eifriger Bestrebungen auf Erwerb oder Verschmelzung gewesen.

1. Die Beirabahn.

Im Jahre 1891 verpflichtete sich Portugal durch Vertrag mit England, eine Eisenbahn von Beira nach einem Punkt an der Grenze von Maschonaland zu bauen. Der Bau erfolgte durch die von der Südafrikanischen Chartergesellschaft in Rhodesia gegründete Beira-Eisenbahngesellschaft; der Bahnbau begann in Fontesvilla oder Ponto do Pungwe, 56 km westlich von Beira, weil man den für kleine Dampfer schiffbaren Pungwefluß von Beira aus benutzen wollte. Spurweite 65 cm. Die Bahn bis zur rhodesischen Grenzstation Menini war Dezember 1898 beendet. Im Juli 1895 war die Beira Junction Company zur Herstellung der fehlenden Strecke Beira-Fontesvilla gegründet worden, die diese Strecke mit Kapspur bis Ende Oktober 1896 fertiggestellt hatte. Die Bahn wurde von Umtali auf rhodesischem Gebiet mit Kapspur bis zur Hauptstadt Salisbury weitergebaut. Da die 283 km lange Strecke Fontesvilla-Menini mit 65 cm Spurweite gebaut war und sich für einen durchgehenden Verkehr mit den beiden angrenzenden Strecken nicht eignete, so wurde sie bis zum 1. August 1900 in Kapspur umgebaut. Den Betrieb übernahm auf der ganzen 595 km langen Bahnlinie Beira-Umtali-Salisbury die Maschonaland-Eisenbahngesellschaft.

Die sehr günstigen Betriebsergebnisse für die Jahre 1907-1909 (seitdem werden sie nicht mehr getrennt angeführt) gestalteten sich folgendermaßen:



2. Die Delagoabahn.

Ihre ersten Vorarbeiten veranlaßte 1869 der portugiesische Gouverneur von Mosambik, ungefähr gleichzeitig mit der Regierung von Transvaal. Durch Vertrag vom 20. April 1876 erhielt

Aus einem vom portugiesischen Auslandsminister Antonio Marcieiro im Jahre 1913 über die Arbeiten und Erfolge der republikanischen Herrschaft erstatteten und in der Zeitschrift „Nord und Süd“ abgedruckten Bericht ergibt sich, daß die Eisenbahnen in Portugal in den letzten Jahren vielfach besser geworden sind, sowohl bei den Privatgesellschaften, als auch auf den beiden Staatsbahngruppen. Ein Ges. vom 3. April desselben Jahres hat die Regierung ermächtigt, zum Ausbau und zur Ergänzung des Staatsbahnnetzes und für Materialbeschaffung eine Anleihe bis zu 4300 Contos zu machen. 130 km sollen neu gebaut werden, als erste eine Schmalspurbahn von Vidago nach Chaves zum Anschluß an die Linie, die an der spanischen Grenze nach Verin führt. Weiter war u. a. eine Bahn von Carvigaes nach Miranda du Duero geplant und eine Schmalspurbahn ausgeschrieben von Thorma nach Praja da Nazareth, mit Abzweigung über Leiria, wodurch der Besuch der in der Nähe dieser Stadt erhaltenen Denkmäler und Bauten erleichtert werden soll. Endlich sollte die Ringbahnlinie von Porto und eine Linie von Contumil nach dem Hafen von Leixoes gebaut werden. Wie weit diese Pläne zur Ausführung gebracht sind, ließ sich nicht feststellen.

Literatur: Minutoli, Portugal und seine Kolonien. Stuttgart 1855. – Bito Aranha, Le Portugal; Paris librairie Larousse, ohne Jahresangabe. – Angel Marvand, Le Portugal et les colonies, étude politique et économique, Paris 1912. – Annuaire des chemins de fer et des tramways (ancien Marchal). 29e année, Paris 1914, zwar die neuesten Nachrichten enthaltend, aber nicht zuverlässig. – G. Pawlowski, Grande Encyclopédie, Paris 1903. – v. der Leyen, Die Kgl. Gesellschaft der Portugiesischen Eisenbahnen. Arch. f. Ebw. 1885, S. 458 ff. – P. F. Kupka, Die Eisenbahnen der pyrenäischen Halbinsel. Arch. f. Ebw. 1896, S. 445 ff. u. 684 ff. – Caminhos de Ferro do Estado. Relatorio Geral da Geremcia do Conselho de Administraçao. I e II parte de 30 de Septembre de 1899 a 31 de Decembre de 1910. Lisboa Typ. dos Caminhos de Ferro do Estado. – Compagnie royale des chemins de fer Portugais. Rapport du conseil d'Administration présenté a l'assemblée Générale du (ohne Datum) 1885, 1ière partie, Lisbonne, imprimerie nationale 1885. – Pires de Souza Gomes, Art. Portugiesische Eisenbahnen. Enzykl. d. E.-W., 1. Aufl.; Ztg. d. VDEV. 1913, S. 14 u. 859. – Statistik im Arch. f. Ebw. 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1908, 1912.

Firnhaber.


Portugiesisch-Ostafrika: Mosambik. Das im Norden an Deutsch-Ostafrika grenzende Schutzgebiet ist etwa so groß wie Deutschland und Italien zusammen.

Für die beiden wichtigsten Bahnen, die Beira- und die Delagoabahn ist von besonderem Wert, daß sie an das britische Eisenbahnnetz von Südafrika anschließen und die erstere Rhodesien (s. Britisch-Südafrika), insbesondere seine Hauptstadt Salisbury, die letztere Transvaal (s. Britisch-Südafrika) mit seinen Großstädten Pretoria und Johannesburg, auf kürzestem Wege mit den wichtigen Hafenplätzen am Indischen Ozean, Beira und Laurenzo Markes verbinden. Dadurch sind diese Bahnen zu wichtigen interkolonialen Durchgangslinien für den großen Verkehr geworden und deshalb für die benachbarten britischen Kolonien von jeher das Ziel eifriger Bestrebungen auf Erwerb oder Verschmelzung gewesen.

1. Die Beirabahn.

Im Jahre 1891 verpflichtete sich Portugal durch Vertrag mit England, eine Eisenbahn von Beira nach einem Punkt an der Grenze von Maschonaland zu bauen. Der Bau erfolgte durch die von der Südafrikanischen Chartergesellschaft in Rhodesia gegründete Beira-Eisenbahngesellschaft; der Bahnbau begann in Fontesvilla oder Ponto do Pungwe, 56 km westlich von Beira, weil man den für kleine Dampfer schiffbaren Pungwefluß von Beira aus benutzen wollte. Spurweite 65 cm. Die Bahn bis zur rhodesischen Grenzstation Menini war Dezember 1898 beendet. Im Juli 1895 war die Beira Junction Company zur Herstellung der fehlenden Strecke Beira-Fontesvilla gegründet worden, die diese Strecke mit Kapspur bis Ende Oktober 1896 fertiggestellt hatte. Die Bahn wurde von Umtali auf rhodesischem Gebiet mit Kapspur bis zur Hauptstadt Salisbury weitergebaut. Da die 283 km lange Strecke Fontesvilla-Menini mit 65 cm Spurweite gebaut war und sich für einen durchgehenden Verkehr mit den beiden angrenzenden Strecken nicht eignete, so wurde sie bis zum 1. August 1900 in Kapspur umgebaut. Den Betrieb übernahm auf der ganzen 595 km langen Bahnlinie Beira-Umtali-Salisbury die Maschonaland-Eisenbahngesellschaft.

Die sehr günstigen Betriebsergebnisse für die Jahre 1907–1909 (seitdem werden sie nicht mehr getrennt angeführt) gestalteten sich folgendermaßen:



2. Die Delagoabahn.

Ihre ersten Vorarbeiten veranlaßte 1869 der portugiesische Gouverneur von Mosambik, ungefähr gleichzeitig mit der Regierung von Transvaal. Durch Vertrag vom 20. April 1876 erhielt

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[94/0106] Aus einem vom portugiesischen Auslandsminister Antonio Marcieiro im Jahre 1913 über die Arbeiten und Erfolge der republikanischen Herrschaft erstatteten und in der Zeitschrift „Nord und Süd“ abgedruckten Bericht ergibt sich, daß die Eisenbahnen in Portugal in den letzten Jahren vielfach besser geworden sind, sowohl bei den Privatgesellschaften, als auch auf den beiden Staatsbahngruppen. Ein Ges. vom 3. April desselben Jahres hat die Regierung ermächtigt, zum Ausbau und zur Ergänzung des Staatsbahnnetzes und für Materialbeschaffung eine Anleihe bis zu 4300 Contos zu machen. 130 km sollen neu gebaut werden, als erste eine Schmalspurbahn von Vidago nach Chaves zum Anschluß an die Linie, die an der spanischen Grenze nach Verin führt. Weiter war u. a. eine Bahn von Carvigaes nach Miranda du Duero geplant und eine Schmalspurbahn ausgeschrieben von Thorma nach Praja da Nazareth, mit Abzweigung über Leiria, wodurch der Besuch der in der Nähe dieser Stadt erhaltenen Denkmäler und Bauten erleichtert werden soll. Endlich sollte die Ringbahnlinie von Porto und eine Linie von Contumil nach dem Hafen von Leixoes gebaut werden. Wie weit diese Pläne zur Ausführung gebracht sind, ließ sich nicht feststellen. Literatur: Minutoli, Portugal und seine Kolonien. Stuttgart 1855. – Bito Aranha, Le Portugal; Paris librairie Larousse, ohne Jahresangabe. – Angel Marvand, Le Portugal et les colonies, étude politique et économique, Paris 1912. – Annuaire des chemins de fer et des tramways (ancien Marchal). 29e année, Paris 1914, zwar die neuesten Nachrichten enthaltend, aber nicht zuverlässig. – G. Pawlowski, Grande Encyclopédie, Paris 1903. – v. der Leyen, Die Kgl. Gesellschaft der Portugiesischen Eisenbahnen. Arch. f. Ebw. 1885, S. 458 ff. – P. F. Kupka, Die Eisenbahnen der pyrenäischen Halbinsel. Arch. f. Ebw. 1896, S. 445 ff. u. 684 ff. – Caminhos de Ferro do Estado. Relatorio Geral da Geremcia do Conselho de Administraçao. I e II parte de 30 de Septembre de 1899 a 31 de Decembre de 1910. Lisboa Typ. dos Caminhos de Ferro do Estado. – Compagnie royale des chemins de fer Portugais. Rapport du conseil d'Administration présenté a l'assemblée Générale du (ohne Datum) 1885, 1ière partie, Lisbonne, imprimerie nationale 1885. – Pires de Souza Gomes, Art. Portugiesische Eisenbahnen. Enzykl. d. E.-W., 1. Aufl.; Ztg. d. VDEV. 1913, S. 14 u. 859. – Statistik im Arch. f. Ebw. 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1908, 1912. Firnhaber. Portugiesisch-Ostafrika: Mosambik. Das im Norden an Deutsch-Ostafrika grenzende Schutzgebiet ist etwa so groß wie Deutschland und Italien zusammen. Für die beiden wichtigsten Bahnen, die Beira- und die Delagoabahn ist von besonderem Wert, daß sie an das britische Eisenbahnnetz von Südafrika anschließen und die erstere Rhodesien (s. Britisch-Südafrika), insbesondere seine Hauptstadt Salisbury, die letztere Transvaal (s. Britisch-Südafrika) mit seinen Großstädten Pretoria und Johannesburg, auf kürzestem Wege mit den wichtigen Hafenplätzen am Indischen Ozean, Beira und Laurenzo Markes verbinden. Dadurch sind diese Bahnen zu wichtigen interkolonialen Durchgangslinien für den großen Verkehr geworden und deshalb für die benachbarten britischen Kolonien von jeher das Ziel eifriger Bestrebungen auf Erwerb oder Verschmelzung gewesen. 1. Die Beirabahn. Im Jahre 1891 verpflichtete sich Portugal durch Vertrag mit England, eine Eisenbahn von Beira nach einem Punkt an der Grenze von Maschonaland zu bauen. Der Bau erfolgte durch die von der Südafrikanischen Chartergesellschaft in Rhodesia gegründete Beira-Eisenbahngesellschaft; der Bahnbau begann in Fontesvilla oder Ponto do Pungwe, 56 km westlich von Beira, weil man den für kleine Dampfer schiffbaren Pungwefluß von Beira aus benutzen wollte. Spurweite 65 cm. Die Bahn bis zur rhodesischen Grenzstation Menini war Dezember 1898 beendet. Im Juli 1895 war die Beira Junction Company zur Herstellung der fehlenden Strecke Beira-Fontesvilla gegründet worden, die diese Strecke mit Kapspur bis Ende Oktober 1896 fertiggestellt hatte. Die Bahn wurde von Umtali auf rhodesischem Gebiet mit Kapspur bis zur Hauptstadt Salisbury weitergebaut. Da die 283 km lange Strecke Fontesvilla-Menini mit 65 cm Spurweite gebaut war und sich für einen durchgehenden Verkehr mit den beiden angrenzenden Strecken nicht eignete, so wurde sie bis zum 1. August 1900 in Kapspur umgebaut. Den Betrieb übernahm auf der ganzen 595 km langen Bahnlinie Beira-Umtali-Salisbury die Maschonaland-Eisenbahngesellschaft. Die sehr günstigen Betriebsergebnisse für die Jahre 1907–1909 (seitdem werden sie nicht mehr getrennt angeführt) gestalteten sich folgendermaßen: 2. Die Delagoabahn. Ihre ersten Vorarbeiten veranlaßte 1869 der portugiesische Gouverneur von Mosambik, ungefähr gleichzeitig mit der Regierung von Transvaal. Durch Vertrag vom 20. April 1876 erhielt

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/106>, abgerufen am 28.11.2024.