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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Aufsitzflächen der Bügel noch mehr verringern und den Druck auf das Dreifache, 90 bis


Abb. 123 a u. b.

Abb. 124.

Abb. 125.
Abb. 126.
Abb. 127.
Abb. 128.

100 kg/cm, erhöhen. Durch die Schnitte III wird dann endlich die gänzliche Lüftung des Obergerüstes bewirkt, falls sie nicht schon durch die Schnitte II herbeigeführt wurde. Der untere Ausschnitt bei den Bügelhölzern ist stets größer auszubilden als die Breite der über den Bügeln angeordneten Unterzüge, gewöhnlich um 10 cm. Die Mindestlänge L der Bügel ist unter der Anordnung zu bestimmen, daß der Druck in den Aufsitzflächen 30 kg/cm nicht übersteigt. Es soll hierzu stets astfreies Holz verwendet werden.

c) Sandtöpfe sind Blechbüchsen mit einem Loch, das mit einer Eisenschraube verschlossen ist (Abb. 127). In diese Blechbüchse ragt ein Zylinderstempel aus hartem Holz, der den Druck des L. aufnimmt und auf den unterhalb in der Blechbüchse befindlichen Sand überträgt. Der zur Verwendung gelangende Sand muß gereinigt, ganz trocken und nicht von zu kleiner Korngröße sein (am besten 2 mm). Beim Ausrüsten wird die Eisenschraube entfernt und etwas auf die Blechbüchse geklopft, worauf das Ausfließen des Sandes beginnt, das oft durch ein löffelartiges Instrument noch gefördert werden kann. Um die Sandtöpfe vor Feuchtigkeit zu bewahren, empfiehlt es sich, sämtliche Teile mit Ölfarbe zu streichen, auch unterhalb des Holzstempels in der Blechbüchse eine Asphaltlage zu geben sowie den Zwischenraum zwischen Stempel und Blechwand mit Asphaltmasse zu dichten und außerdem die ganzen Töpfe mit geteerten Tüchern zu umwickeln. Als zulässigen Druck auf den Sand nimmt man 5-6 kg/cm und macht den Durchmesser der Büchse 20-25 cm, wonach sich die Anzahl der unter dem L. anzubringenden Sandtöpfe ermittelt. Die Sandtöpfe sind stets hochwasserfrei im L. anzuordnen.

d) Senkschrauben oder Schraubenspindeln (Abb. 128) werden in der Regel zwischen Ober- und Untergerüst gelagert. Sie besitzen eine feste Mutter, die am Unterbau des Gerüstes befestigt ist. Die Schraube wird mittels eines viereckigen Schraubenschlüssels

Aufsitzflächen der Bügel noch mehr verringern und den Druck auf das Dreifache, 90 bis


Abb. 123 a u. b.

Abb. 124.

Abb. 125.
Abb. 126.
Abb. 127.
Abb. 128.

100 kg/cm, erhöhen. Durch die Schnitte III wird dann endlich die gänzliche Lüftung des Obergerüstes bewirkt, falls sie nicht schon durch die Schnitte II herbeigeführt wurde. Der untere Ausschnitt bei den Bügelhölzern ist stets größer auszubilden als die Breite der über den Bügeln angeordneten Unterzüge, gewöhnlich um 10 cm. Die Mindestlänge L der Bügel ist unter der Anordnung zu bestimmen, daß der Druck in den Aufsitzflächen 30 kg/cm nicht übersteigt. Es soll hierzu stets astfreies Holz verwendet werden.

c) Sandtöpfe sind Blechbüchsen mit einem Loch, das mit einer Eisenschraube verschlossen ist (Abb. 127). In diese Blechbüchse ragt ein Zylinderstempel aus hartem Holz, der den Druck des L. aufnimmt und auf den unterhalb in der Blechbüchse befindlichen Sand überträgt. Der zur Verwendung gelangende Sand muß gereinigt, ganz trocken und nicht von zu kleiner Korngröße sein (am besten 2 mm). Beim Ausrüsten wird die Eisenschraube entfernt und etwas auf die Blechbüchse geklopft, worauf das Ausfließen des Sandes beginnt, das oft durch ein löffelartiges Instrument noch gefördert werden kann. Um die Sandtöpfe vor Feuchtigkeit zu bewahren, empfiehlt es sich, sämtliche Teile mit Ölfarbe zu streichen, auch unterhalb des Holzstempels in der Blechbüchse eine Asphaltlage zu geben sowie den Zwischenraum zwischen Stempel und Blechwand mit Asphaltmasse zu dichten und außerdem die ganzen Töpfe mit geteerten Tüchern zu umwickeln. Als zulässigen Druck auf den Sand nimmt man 5–6 kg/cm und macht den Durchmesser der Büchse 20–25 cm, wonach sich die Anzahl der unter dem L. anzubringenden Sandtöpfe ermittelt. Die Sandtöpfe sind stets hochwasserfrei im L. anzuordnen.

d) Senkschrauben oder Schraubenspindeln (Abb. 128) werden in der Regel zwischen Ober- und Untergerüst gelagert. Sie besitzen eine feste Mutter, die am Unterbau des Gerüstes befestigt ist. Die Schraube wird mittels eines viereckigen Schraubenschlüssels

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[78/0086] Aufsitzflächen der Bügel noch mehr verringern und den Druck auf das Dreifache, 90 bis [Abbildung Abb. 123 a u. b. ] [Abbildung Abb. 124. ] [Abbildung Abb. 125. ] [Abbildung Abb. 126. ] [Abbildung Abb. 127. ] [Abbildung Abb. 128. ] 100 kg/cm, erhöhen. Durch die Schnitte III wird dann endlich die gänzliche Lüftung des Obergerüstes bewirkt, falls sie nicht schon durch die Schnitte II herbeigeführt wurde. Der untere Ausschnitt bei den Bügelhölzern ist stets größer auszubilden als die Breite der über den Bügeln angeordneten Unterzüge, gewöhnlich um 10 cm. Die Mindestlänge L der Bügel ist unter der Anordnung zu bestimmen, daß der Druck in den Aufsitzflächen 30 kg/cm nicht übersteigt. Es soll hierzu stets astfreies Holz verwendet werden. c) Sandtöpfe sind Blechbüchsen mit einem Loch, das mit einer Eisenschraube verschlossen ist (Abb. 127). In diese Blechbüchse ragt ein Zylinderstempel aus hartem Holz, der den Druck des L. aufnimmt und auf den unterhalb in der Blechbüchse befindlichen Sand überträgt. Der zur Verwendung gelangende Sand muß gereinigt, ganz trocken und nicht von zu kleiner Korngröße sein (am besten 2 mm). Beim Ausrüsten wird die Eisenschraube entfernt und etwas auf die Blechbüchse geklopft, worauf das Ausfließen des Sandes beginnt, das oft durch ein löffelartiges Instrument noch gefördert werden kann. Um die Sandtöpfe vor Feuchtigkeit zu bewahren, empfiehlt es sich, sämtliche Teile mit Ölfarbe zu streichen, auch unterhalb des Holzstempels in der Blechbüchse eine Asphaltlage zu geben sowie den Zwischenraum zwischen Stempel und Blechwand mit Asphaltmasse zu dichten und außerdem die ganzen Töpfe mit geteerten Tüchern zu umwickeln. Als zulässigen Druck auf den Sand nimmt man 5–6 kg/cm und macht den Durchmesser der Büchse 20–25 cm, wonach sich die Anzahl der unter dem L. anzubringenden Sandtöpfe ermittelt. Die Sandtöpfe sind stets hochwasserfrei im L. anzuordnen. d) Senkschrauben oder Schraubenspindeln (Abb. 128) werden in der Regel zwischen Ober- und Untergerüst gelagert. Sie besitzen eine feste Mutter, die am Unterbau des Gerüstes befestigt ist. Die Schraube wird mittels eines viereckigen Schraubenschlüssels

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/86>, abgerufen am 27.11.2024.