Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.![]() Abb. 434. Gewölbte Haltestellenform der Stadtbahn. In betreff der technischen Grundlagen für die Bemessung und Anordnung der Tunnel- und Stationsräume sowie der Betriebsmittel herrscht im Gesamtnetz der Stadt- und Nordsüdbahn fast vollkommene Einheitlichkeit. Die Ausführungsweise der Bauten gestaltete sich nach den örtlichen Verhältnissen sehr verschieden. In dem weithin anstehenden weichen Kalksteingebirge konnten die Tunnel in einfachster Weise unterirdisch vorgetrieben oder im Tagebau hergestellt werden. Die Abb. 433 und 434 stellen die vielfach angewendete gewölbte Bauweise dar. Wo die Tunnel dicht unter der Erdoberfläche liegen, gelangten flache Decken aus Eisenträgern mit Wölbkappen zur Anwendung. Streckenweise - insbesondere auf der Nordsüdbahn - sind die Tunnel im Vollschildvortrieb als kreisförmige Eisenröhren ausgebildet oder im Firstenschildvortrieb aus Betonmauerwerk hergestellt worden. Auch gelangten in einzelnen Fällen unrunde Eisenröhren im Schutz gemauerten Deckengewölbes zur Ausführung (Abb. 435). Die Seineunterfahrungen wurden in verschiedener Weise ausgebildet; z. T. sind sie als Eisenröhren im Schildvortrieb hergestellt (Abb. 436). Bei der Unterfahrung der Cite-Insel (Abb. 437) wurden fertige Tunnelabschnitte auf den Wasserläufen herangeflößt ![]() Abb. 435. Anschlußstrecke des in Abb. 438. dargestellten Seinetunnels. ![]() Abb. 436. Oberer Seinetunnel der Linie 8. ![]() Abb. 434. Gewölbte Haltestellenform der Stadtbahn. In betreff der technischen Grundlagen für die Bemessung und Anordnung der Tunnel- und Stationsräume sowie der Betriebsmittel herrscht im Gesamtnetz der Stadt- und Nordsüdbahn fast vollkommene Einheitlichkeit. Die Ausführungsweise der Bauten gestaltete sich nach den örtlichen Verhältnissen sehr verschieden. In dem weithin anstehenden weichen Kalksteingebirge konnten die Tunnel in einfachster Weise unterirdisch vorgetrieben oder im Tagebau hergestellt werden. Die Abb. 433 und 434 stellen die vielfach angewendete gewölbte Bauweise dar. Wo die Tunnel dicht unter der Erdoberfläche liegen, gelangten flache Decken aus Eisenträgern mit Wölbkappen zur Anwendung. Streckenweise – insbesondere auf der Nordsüdbahn – sind die Tunnel im Vollschildvortrieb als kreisförmige Eisenröhren ausgebildet oder im Firstenschildvortrieb aus Betonmauerwerk hergestellt worden. Auch gelangten in einzelnen Fällen unrunde Eisenröhren im Schutz gemauerten Deckengewölbes zur Ausführung (Abb. 435). Die Seineunterfahrungen wurden in verschiedener Weise ausgebildet; z. T. sind sie als Eisenröhren im Schildvortrieb hergestellt (Abb. 436). Bei der Unterfahrung der Cité-Insel (Abb. 437) wurden fertige Tunnelabschnitte auf den Wasserläufen herangeflößt ![]() Abb. 435. Anschlußstrecke des in Abb. 438. dargestellten Seinetunnels. ![]() Abb. 436. Oberer Seinetunnel der Linie 8. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0480" n="463"/> </p><lb/> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0604.jpg" rendition="#c"> <head>Abb. 434. Gewölbte Haltestellenform der Stadtbahn.</head><lb/> </figure><lb/> <p>In betreff der technischen Grundlagen für die Bemessung und Anordnung der Tunnel- und Stationsräume sowie der Betriebsmittel herrscht im Gesamtnetz der Stadt- und Nordsüdbahn fast vollkommene Einheitlichkeit. Die Ausführungsweise der Bauten gestaltete sich nach den örtlichen Verhältnissen sehr verschieden. In dem weithin anstehenden weichen Kalksteingebirge konnten die Tunnel in einfachster Weise unterirdisch vorgetrieben oder im Tagebau hergestellt werden. Die Abb. 433 und 434 stellen die vielfach angewendete gewölbte Bauweise dar. Wo die Tunnel dicht unter der Erdoberfläche liegen, gelangten flache Decken aus Eisenträgern mit Wölbkappen zur Anwendung. Streckenweise – insbesondere auf der Nordsüdbahn – sind die Tunnel im Vollschildvortrieb als kreisförmige Eisenröhren ausgebildet oder im Firstenschildvortrieb aus Betonmauerwerk hergestellt worden. Auch gelangten in einzelnen Fällen unrunde Eisenröhren im Schutz gemauerten Deckengewölbes zur Ausführung (Abb. 435).</p><lb/> <p>Die Seineunterfahrungen wurden in verschiedener Weise ausgebildet; z. T. sind sie als Eisenröhren im Schildvortrieb hergestellt (Abb. 436). Bei der Unterfahrung der Cité-Insel (Abb. 437) wurden fertige Tunnelabschnitte auf den Wasserläufen herangeflößt<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0605.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 435. Anschlußstrecke des in Abb. 438. dargestellten Seinetunnels.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0606.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 436. Oberer Seinetunnel der Linie 8.</head><lb/></figure><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [463/0480]
[Abbildung Abb. 434. Gewölbte Haltestellenform der Stadtbahn.
]
In betreff der technischen Grundlagen für die Bemessung und Anordnung der Tunnel- und Stationsräume sowie der Betriebsmittel herrscht im Gesamtnetz der Stadt- und Nordsüdbahn fast vollkommene Einheitlichkeit. Die Ausführungsweise der Bauten gestaltete sich nach den örtlichen Verhältnissen sehr verschieden. In dem weithin anstehenden weichen Kalksteingebirge konnten die Tunnel in einfachster Weise unterirdisch vorgetrieben oder im Tagebau hergestellt werden. Die Abb. 433 und 434 stellen die vielfach angewendete gewölbte Bauweise dar. Wo die Tunnel dicht unter der Erdoberfläche liegen, gelangten flache Decken aus Eisenträgern mit Wölbkappen zur Anwendung. Streckenweise – insbesondere auf der Nordsüdbahn – sind die Tunnel im Vollschildvortrieb als kreisförmige Eisenröhren ausgebildet oder im Firstenschildvortrieb aus Betonmauerwerk hergestellt worden. Auch gelangten in einzelnen Fällen unrunde Eisenröhren im Schutz gemauerten Deckengewölbes zur Ausführung (Abb. 435).
Die Seineunterfahrungen wurden in verschiedener Weise ausgebildet; z. T. sind sie als Eisenröhren im Schildvortrieb hergestellt (Abb. 436). Bei der Unterfahrung der Cité-Insel (Abb. 437) wurden fertige Tunnelabschnitte auf den Wasserläufen herangeflößt
[Abbildung Abb. 435. Anschlußstrecke des in Abb. 438. dargestellten Seinetunnels.
]
[Abbildung Abb. 436. Oberer Seinetunnel der Linie 8.
]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/480 |
Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/480>, abgerufen am 05.07.2024. |