Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.weitergebaut, von wo sie sich als preußische Nebenbahn (ostfriesische Küstenbahn) über Wittmund nach Norden fortsetzt. Ferner führt von Jever eine Nebenbahn nach Carolinensiel-Harle, von wo aus die oldenburgische Nordseeinsel Wangeroog im Sommer durch einen Eisenbahndampfer bedient wird; auf dieser liegen 11·43 km schmalspurige Eisenbahn. Von Hude, Station der Ostbahn, führt eine Hauptbahn über Elsfleth und Brake nach Nordenham und setzt sich als Nebenbahn nach Blexen fort, das durch eine Dampferlinie mit Geestemünde-Bremerhaven verbunden ist. Die übrigen Strecken sind Stich- und Verbindungsbahnen, von denen die Strecken Oldenburg-Brake und Varel-Rodenkirchen Bedeutung für den durchgehenden Güterverkehr haben. Im Herzogtum Oldenburg kommt 1 km Eisenbahn auf 9·34 km2 und 680 Einwohner. Mit Wirkung vom 1. Januar 1914 hat Oldenburg die Bahn Wilhelmshaven-Oldenburg für 23 Mill. Mark gekauft. Verkehr. Es betrugen die Einnahmen im ganzen und auf den km:
Betrieb. Es wurden 1913 geleistet:
Verschiedene Strecken werden unter Ausnutzung der günstigen Neigungs- und Krümmungsverhältnisse mit Güterzügen von 150 Achsen befahren. Bau. Ursprünglich wurden die Bahnen mit größter Einfachheit, sogar z. T. mit hölzernen Brücken gebaut. Dies hat sich, wenn auch im Laufe der Zeit erheblichere Umbauten und Erweiterungen erfolgen mußten, als wirtschaftlich richtig erwiesen. Von den Hauptbahnen sind jetzt 364 km in der hier kostspieligen Steinbettung umgebaut. Für den Oberbau der Hauptgleise wurde seit 1889 die preußische Normalschiene 6e, später 8b verwendet, bis 1906 eine besondere oldenburgische Form von 42·3 kg Metergewicht eingeführt wurde, von der bis 1913 rund 200 km verlegt sind, teils in 18 m Länge auf 25 eisernen Rippenschwellen, teils in 15 m Länge auf 21-22 Holzschwellen, z. T. auf Stoß-Breitschwellen. Mit dem Bau zweiter Gleise ist 1894 begonnen, sie waren 1913 auf rund 200 km vorhanden. Ende 1913 waren 203 Lokomotiven und 107 Tender vorhanden. An Wagen waren Ende 1913 vorhanden:
Verwaltung. Nach dem Ges. vom 24. April 1906 wird die Eisenbahn von einer Eisenbahndirektion verwaltet, die aus dem Eisenbahndirektor, 2 administrativen und 4 technischen Mitgliedern besteht. In der Bahnunterhaltung sind 4 Bezirksinspektoren, in der Betriebsleitung 2, in der Werkstättenverwaltung 1 Oberbeamter tätig, der Maschinendienst wird von dem Dezernenten unmittelbar geleitet. Im Juli 1914 betrug der gesamte Personalbestand 5618, von denen 1722 im etatsmäßigen Beamtenverhältnis standen. Für die gegen feste Monatsvergütung dauernd Angestellten und die dauernd übernommenen Arbeiter ist eine Pensionskasse eingerichtet. Durch Ges. vom 7. Januar 1903 ist ein Eisenbahnrat nach preußischem Vorbild eingerichtet. Finanzielle Ergebnisse. Die Einnahmen und Ausgaben stellen sich folgendermaßen:
Seit 1903 wird neben dem Abschluß der Betriebskassenrechnung eine Reinertragsberechnung aufgestellt. Der Regel nach sollte der Überschuß der Betriebskasse, soweit er nicht für die Verzinsung der Eisenbahnschuld erforderlich war, der Eisenbahn verbleiben, indem er in einen Baufonds floß, dessen Bestände für die Neubauten und großen Ergänzungen verwendet werden. Seit 1906 wurden aber wechselnde Beträge, 1913 1,114.000 M., zu allgemeinen Landesausgaben herangezogen. Nach dem Ges. vom 6. Oktober 1914 sollen die Überschüsse in den Jahren 1914-1930 in folgender Reihenfolge verwendet werden: 1. Zur Verzinsung der Eisenbahnanleihen. 2. Zur Tilgung der Eisenbahnschuld mit jährlich 650.000 M. 3. Zum Ausgleich des nicht gedeckten Verschleißes durch Abführung weitergebaut, von wo sie sich als preußische Nebenbahn (ostfriesische Küstenbahn) über Wittmund nach Norden fortsetzt. Ferner führt von Jever eine Nebenbahn nach Carolinensiel-Harle, von wo aus die oldenburgische Nordseeinsel Wangeroog im Sommer durch einen Eisenbahndampfer bedient wird; auf dieser liegen 11·43 km schmalspurige Eisenbahn. Von Hude, Station der Ostbahn, führt eine Hauptbahn über Elsfleth und Brake nach Nordenham und setzt sich als Nebenbahn nach Blexen fort, das durch eine Dampferlinie mit Geestemünde-Bremerhaven verbunden ist. Die übrigen Strecken sind Stich- und Verbindungsbahnen, von denen die Strecken Oldenburg-Brake und Varel-Rodenkirchen Bedeutung für den durchgehenden Güterverkehr haben. Im Herzogtum Oldenburg kommt 1 km Eisenbahn auf 9·34 km2 und 680 Einwohner. Mit Wirkung vom 1. Januar 1914 hat Oldenburg die Bahn Wilhelmshaven-Oldenburg für 23 Mill. Mark gekauft. Verkehr. Es betrugen die Einnahmen im ganzen und auf den km:
Betrieb. Es wurden 1913 geleistet:
Verschiedene Strecken werden unter Ausnutzung der günstigen Neigungs- und Krümmungsverhältnisse mit Güterzügen von 150 Achsen befahren. Bau. Ursprünglich wurden die Bahnen mit größter Einfachheit, sogar z. T. mit hölzernen Brücken gebaut. Dies hat sich, wenn auch im Laufe der Zeit erheblichere Umbauten und Erweiterungen erfolgen mußten, als wirtschaftlich richtig erwiesen. Von den Hauptbahnen sind jetzt 364 km in der hier kostspieligen Steinbettung umgebaut. Für den Oberbau der Hauptgleise wurde seit 1889 die preußische Normalschiene 6e, später 8b verwendet, bis 1906 eine besondere oldenburgische Form von 42·3 kg Metergewicht eingeführt wurde, von der bis 1913 rund 200 km verlegt sind, teils in 18 m Länge auf 25 eisernen Rippenschwellen, teils in 15 m Länge auf 21–22 Holzschwellen, z. T. auf Stoß-Breitschwellen. Mit dem Bau zweiter Gleise ist 1894 begonnen, sie waren 1913 auf rund 200 km vorhanden. Ende 1913 waren 203 Lokomotiven und 107 Tender vorhanden. An Wagen waren Ende 1913 vorhanden:
Verwaltung. Nach dem Ges. vom 24. April 1906 wird die Eisenbahn von einer Eisenbahndirektion verwaltet, die aus dem Eisenbahndirektor, 2 administrativen und 4 technischen Mitgliedern besteht. In der Bahnunterhaltung sind 4 Bezirksinspektoren, in der Betriebsleitung 2, in der Werkstättenverwaltung 1 Oberbeamter tätig, der Maschinendienst wird von dem Dezernenten unmittelbar geleitet. Im Juli 1914 betrug der gesamte Personalbestand 5618, von denen 1722 im etatsmäßigen Beamtenverhältnis standen. Für die gegen feste Monatsvergütung dauernd Angestellten und die dauernd übernommenen Arbeiter ist eine Pensionskasse eingerichtet. Durch Ges. vom 7. Januar 1903 ist ein Eisenbahnrat nach preußischem Vorbild eingerichtet. Finanzielle Ergebnisse. Die Einnahmen und Ausgaben stellen sich folgendermaßen:
Seit 1903 wird neben dem Abschluß der Betriebskassenrechnung eine Reinertragsberechnung aufgestellt. Der Regel nach sollte der Überschuß der Betriebskasse, soweit er nicht für die Verzinsung der Eisenbahnschuld erforderlich war, der Eisenbahn verbleiben, indem er in einen Baufonds floß, dessen Bestände für die Neubauten und großen Ergänzungen verwendet werden. Seit 1906 wurden aber wechselnde Beträge, 1913 1,114.000 M., zu allgemeinen Landesausgaben herangezogen. Nach dem Ges. vom 6. Oktober 1914 sollen die Überschüsse in den Jahren 1914–1930 in folgender Reihenfolge verwendet werden: 1. Zur Verzinsung der Eisenbahnanleihen. 2. Zur Tilgung der Eisenbahnschuld mit jährlich 650.000 M. 3. Zum Ausgleich des nicht gedeckten Verschleißes durch Abführung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0469" n="452"/> weitergebaut, von wo sie sich als preußische Nebenbahn (ostfriesische Küstenbahn) über Wittmund nach Norden fortsetzt. 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Seit 1906 wurden aber wechselnde Beträge, 1913 1,114.000 M., zu allgemeinen Landesausgaben herangezogen. Nach dem Ges. vom 6. Oktober 1914 sollen die Überschüsse in den Jahren 1914–1930 in folgender Reihenfolge verwendet werden: 1. Zur Verzinsung der Eisenbahnanleihen. 2. Zur Tilgung der Eisenbahnschuld mit jährlich 650.000 M. 3. Zum Ausgleich des nicht gedeckten Verschleißes durch Abführung </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [452/0469]
weitergebaut, von wo sie sich als preußische Nebenbahn (ostfriesische Küstenbahn) über Wittmund nach Norden fortsetzt. Ferner führt von Jever eine Nebenbahn nach Carolinensiel-Harle, von wo aus die oldenburgische Nordseeinsel Wangeroog im Sommer durch einen Eisenbahndampfer bedient wird; auf dieser liegen 11·43 km schmalspurige Eisenbahn. Von Hude, Station der Ostbahn, führt eine Hauptbahn über Elsfleth und Brake nach Nordenham und setzt sich als Nebenbahn nach Blexen fort, das durch eine Dampferlinie mit Geestemünde-Bremerhaven verbunden ist. Die übrigen Strecken sind Stich- und Verbindungsbahnen, von denen die Strecken Oldenburg-Brake und Varel-Rodenkirchen Bedeutung für den durchgehenden Güterverkehr haben.
Im Herzogtum Oldenburg kommt 1 km Eisenbahn auf 9·34 km2 und 680 Einwohner.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1914 hat Oldenburg die Bahn Wilhelmshaven-Oldenburg für 23 Mill. Mark gekauft.
Verkehr. Es betrugen die Einnahmen im ganzen und auf den km:
Personenverkehr Güterverkehr Personenverkehr Güterverkehr
Mark Mark Mark Mark
1885 1,607.788 2,126.922 4542 6.038
1895 2,523.649 3,990.763 5781 9.092
1900 3,290.667 4,711.107 5917 8.436
1905 4,145.270 6,459.676 7178 11.142
1910 5,354.002 9,633.116 8107 14.540
1913 6,830.661 13,625.885 9885 19.198
Betrieb. Es wurden 1913 geleistet:
2,099.368 Güter- und Arbeitszug km,
3,373.951 Personenzug km, darunter
380.232 km in Schnell- und Eilzügen.
Verschiedene Strecken werden unter Ausnutzung der günstigen Neigungs- und Krümmungsverhältnisse mit Güterzügen von 150 Achsen befahren.
Bau. Ursprünglich wurden die Bahnen mit größter Einfachheit, sogar z. T. mit hölzernen Brücken gebaut. Dies hat sich, wenn auch im Laufe der Zeit erheblichere Umbauten und Erweiterungen erfolgen mußten, als wirtschaftlich richtig erwiesen.
Von den Hauptbahnen sind jetzt 364 km in der hier kostspieligen Steinbettung umgebaut. Für den Oberbau der Hauptgleise wurde seit 1889 die preußische Normalschiene 6e, später 8b verwendet, bis 1906 eine besondere oldenburgische Form von 42·3 kg Metergewicht eingeführt wurde, von der bis 1913 rund 200 km verlegt sind, teils in 18 m Länge auf 25 eisernen Rippenschwellen, teils in 15 m Länge auf 21–22 Holzschwellen, z. T. auf Stoß-Breitschwellen.
Mit dem Bau zweiter Gleise ist 1894 begonnen, sie waren 1913 auf rund 200 km vorhanden.
Ende 1913 waren 203 Lokomotiven und 107 Tender vorhanden.
An Wagen waren Ende 1913 vorhanden:
392 2-, 3- und 4achsige Personenwagen,
103 2- und 4achsige Gepäckwagen,
4252 Güterwagen,
35 Bahndienstwagen.
Verwaltung. Nach dem Ges. vom 24. April 1906 wird die Eisenbahn von einer Eisenbahndirektion verwaltet, die aus dem Eisenbahndirektor, 2 administrativen und 4 technischen Mitgliedern besteht.
In der Bahnunterhaltung sind 4 Bezirksinspektoren, in der Betriebsleitung 2, in der Werkstättenverwaltung 1 Oberbeamter tätig, der Maschinendienst wird von dem Dezernenten unmittelbar geleitet.
Im Juli 1914 betrug der gesamte Personalbestand 5618, von denen 1722 im etatsmäßigen Beamtenverhältnis standen.
Für die gegen feste Monatsvergütung dauernd Angestellten und die dauernd übernommenen Arbeiter ist eine Pensionskasse eingerichtet.
Durch Ges. vom 7. Januar 1903 ist ein Eisenbahnrat nach preußischem Vorbild eingerichtet.
Finanzielle Ergebnisse. Die Einnahmen und Ausgaben stellen sich folgendermaßen:
Verzinsung
Ausgaben des von
ohne Ver- Betriebs- Olden-
Einnahmen zinsung der Überschuß koeffi- burg
Eisenbahn- zient aufge-
schuld brachten
Anlage-
kapitals
Mark Mark Mark % %
1910 18,699.085 13,622.194 5,076.891 72·85 5·65
1911 20,426.158 15,237.417 5,188.741 74·60 5·46
1912 22,280.447 17.285.028 4,995.419 77·58 4·94
1913 23,674.612 18,854.151 4,820.461 79·64 4·44
Seit 1903 wird neben dem Abschluß der Betriebskassenrechnung eine Reinertragsberechnung aufgestellt.
Der Regel nach sollte der Überschuß der Betriebskasse, soweit er nicht für die Verzinsung der Eisenbahnschuld erforderlich war, der Eisenbahn verbleiben, indem er in einen Baufonds floß, dessen Bestände für die Neubauten und großen Ergänzungen verwendet werden. Seit 1906 wurden aber wechselnde Beträge, 1913 1,114.000 M., zu allgemeinen Landesausgaben herangezogen. Nach dem Ges. vom 6. Oktober 1914 sollen die Überschüsse in den Jahren 1914–1930 in folgender Reihenfolge verwendet werden: 1. Zur Verzinsung der Eisenbahnanleihen. 2. Zur Tilgung der Eisenbahnschuld mit jährlich 650.000 M. 3. Zum Ausgleich des nicht gedeckten Verschleißes durch Abführung
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/469>, abgerufen am 16.02.2025. |