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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Es betrugen im Jahre 1912/13


die Einnahmen57,370.281 Dollar
die Ausgaben36,243.447 Dollar
der Überschuß21,126.834 Dollar

Dieses in sich geschlossene Eisenbahnnetz ist das bei weitem bedeutendste von Mexiko und es übt einen starken Einfluß aus auf die übrigen Bahnen, von denen die folgenden größeren, deren Werte z. T. auch in europäischen Händen sind, erwähnt werden mögen:

Die Interoceanic Railway of Mexico, zwischen Acapulco und Veracruz, einschließlich der gepachteten Linien 1698 km lang. Sie ist im Jahre 1888 begründet und wird von der Gesellschaft der National Railways of Mexico betrieben. Ihre Einnahmen betrugen 1913: 9,121.389 Dollar, ihre Ausgaben 5,866.027 Dollar.

Die Mexican Railway Company lim., 602 km lang, gegründet im Jahre 1864. Ihre Hauptstrecke (423 km) verbindet die Hauptstadt Mexiko mit dem wichtigsten Hafenplatz Veracruz. Die Einnahmen betrugen 1912: 8,715.018 Dollar, die Ausgaben 4,028.414 Dollar.

Die Mexican Northwestern-Eisenbahn von Juarez nach Tabalaoca (566 km), mit zwei kleinen Zweigbahnen im Gesamtumfang 33 km, die 1909 gegründet ist.

Die United Railroads of Yucatan, 814 km, die gebildet sind durch Zusammenschluß einer größeren Zahl kleiner Industrie- und Hafenbahnen im Staate Yucatan.

Die Southern Pacific Railway of Mexico, die 1909 an ein amerikanisches Konsortium konzessioniert und durch Zusammenlegung einer Anzahl kleinerer Bahnen gebildet ist. Sie schließt an die Southern Pacific-Bahn der Vereinigten Staaten an (s. d.), die ihr ganzes Aktienkapital von 75 Mill. Dollar besitzt. Die Hauptstrecke der Bahn (1302 km) geht von Empalone nach Guadalagara. Eine Anzahl Zweigbahnen haben eine Länge von 1113 km, das Gesamtnetz also 2415 km, wovon 1913 erst 1591 km fertiggestellt und im Betrieb waren.

Die übrigen Eisenbahnen von Mexiko sind Nebenbahnen, Kleinbahnen, Privatanschlußbahnen von geringem Umfang.

Eine vollständige Statistik über die Eisenbahnen von Mexiko gibt es nicht und über die Finanz- und Verkehrsverhältnisse gelangen nur spärliche Nachrichten in die Öffentlichkeit.

Literatur: Kupka, Die Eisenbahnen Mexikos. Arch. f. Ebw. 1908, S. 305 ff. - Russell, The seven Kings in Mexiko, in der Zeitschrift: Cosmopolitan, Juli 1907, S. 271 ff. Resenna condensada de los ferrocariles de los Estades Unides Mejicanos, 21. Dez. 1909, mit einer Karte. (Bericht dem 8. internationalen Eisenbahnkongreß im Juli 1910 vorgelegt.) Mejico 1910.

v. der Leyen.


Midland Railway (1533 englische Meilen = 2467 km), eine der wichtigsten englischen Eisenbahngesellschaften mit dem Sitz in Derby, hervorgegangen aus der am 10. Mai 1844 erfolgten Vereinigung der North Midland, Midland Counties und Birmingham and Derby-Eisenbahn. Die M. hat ihr Netz durch Fusionen mit anderen Bahnen und Bau neuer Linien bedeutend erweitert.

Ursprünglich hatte die M. keine selbständige Verbindung mit London. Erst 1862 wurde beschlossen, eine Verbindung zwischen Bedford und London zu schaffen. Die Hauptstation in London, St. Pancras, wurde am 1. Oktober 1868 eröffnet.

Die Hauptlinie der M. durchquert, von London ausgehend, ganz England und führt über Leicester nach Carlisle. Der Schwerpunkt des Bahnnetzes liegt in den Industriegegenden von Derby, Nottingham, Sheffield und Leeds, von wo aus die M. Linien nach Bristol, Manchester, Heysham sowie nach Lincoln betreibt. Ferner hat die M. in Irland durch Ankauf die Belfast and Northern Counties-Bahnen (1903) erworben.

Bemerkenswerte Bauwerke sind der Totley-Tunnel (6,230 Yards = 5·69 km) und der Bahnhof St. Pancras mit 7 Bahnsteigen (260 m lang) und 10 Gleisen.

Das Anlagekapital betrug Ende 1912 203·7 Mill. L (4155·9 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 14 Mill. L (285·6 Mill. M.), denen 8·8 Mill. L (179·5 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 63%.

Grünthal.


Milchbeförderung. Diese erfolgt mit Rücksicht auf die große Bedeutung, die der Milch als Volksnahrungsmittel zukommt, auf den Eisenbahnen unter vielfachen Begünstigungen.

Das hauptsächlichste Erfordernis für die M. ist eine schnelle Beförderung und Zustellung an die Verbraucher.

Die Milch leidet unter den Erschütterungen der Fahrt während einer längeren Beförderung. In der kurzen Zeit vom Nachmittag, wo das Melken stattfindet, bis zum folgenden Morgen gegen 7 Uhr, die Zeit der Ablieferung an die Verbraucher, müssen alle nötigen Verrichtungen vorgenommen werden. (Herbeischaffung der Milch von den oft weit entfernten Landgütern nach der Sammelstelle, Sterilisierung und Fertigstellung zum Versand, Beförderung auf der Bahn, Empfangnahme auf der Ankunftstation, Verteilung an die Abnehmer und Zuführung an die städtischen Verbraucher.)

Der Milchverkehr bewegt sich in der Regel auf kurzen Entfernungen. Die Milchzone reicht in Berlin auf etwa 175 km, in Wien in westlicher und nordwestlicher Richtung auf rd. 50-75 km, in östlicher und südlicher Richtung auf 100-125 km und in Paris auf etwa 150 km. Die größten Milchmengen werden den Konsumplätzen aus weit geringeren Entfernungen (Berlin 30-40 km, Paris 50-75 km) zugeführt. Auf dem Festland kommt ein Versand von Milch über 200 km nur ausnahmsweise vor, während in England und den Vereinigten Staaten von Amerika die Milch infolge teilweisen Fehlens landwirtschaftlicher Betriebe in der unmittelbaren Umgebung der großen Städte mitunter über sehr große Entfernungen zugeführt werden muß.

Es betrugen im Jahre 1912/13


die Einnahmen57,370.281 Dollar
die Ausgaben36,243.447 Dollar
der Überschuß21,126.834 Dollar

Dieses in sich geschlossene Eisenbahnnetz ist das bei weitem bedeutendste von Mexiko und es übt einen starken Einfluß aus auf die übrigen Bahnen, von denen die folgenden größeren, deren Werte z. T. auch in europäischen Händen sind, erwähnt werden mögen:

Die Interoceanic Railway of Mexico, zwischen Acapulco und Veracruz, einschließlich der gepachteten Linien 1698 km lang. Sie ist im Jahre 1888 begründet und wird von der Gesellschaft der National Railways of Mexico betrieben. Ihre Einnahmen betrugen 1913: 9,121.389 Dollar, ihre Ausgaben 5,866.027 Dollar.

Die Mexican Railway Company lim., 602 km lang, gegründet im Jahre 1864. Ihre Hauptstrecke (423 km) verbindet die Hauptstadt Mexiko mit dem wichtigsten Hafenplatz Veracruz. Die Einnahmen betrugen 1912: 8,715.018 Dollar, die Ausgaben 4,028.414 Dollar.

Die Mexican Northwestern-Eisenbahn von Juarez nach Tabalaoca (566 km), mit zwei kleinen Zweigbahnen im Gesamtumfang 33 km, die 1909 gegründet ist.

Die United Railroads of Yucatan, 814 km, die gebildet sind durch Zusammenschluß einer größeren Zahl kleiner Industrie- und Hafenbahnen im Staate Yucatan.

Die Southern Pacific Railway of Mexico, die 1909 an ein amerikanisches Konsortium konzessioniert und durch Zusammenlegung einer Anzahl kleinerer Bahnen gebildet ist. Sie schließt an die Southern Pacific-Bahn der Vereinigten Staaten an (s. d.), die ihr ganzes Aktienkapital von 75 Mill. Dollar besitzt. Die Hauptstrecke der Bahn (1302 km) geht von Empalone nach Guadalagara. Eine Anzahl Zweigbahnen haben eine Länge von 1113 km, das Gesamtnetz also 2415 km, wovon 1913 erst 1591 km fertiggestellt und im Betrieb waren.

Die übrigen Eisenbahnen von Mexiko sind Nebenbahnen, Kleinbahnen, Privatanschlußbahnen von geringem Umfang.

Eine vollständige Statistik über die Eisenbahnen von Mexiko gibt es nicht und über die Finanz- und Verkehrsverhältnisse gelangen nur spärliche Nachrichten in die Öffentlichkeit.

Literatur: Kupka, Die Eisenbahnen Mexikos. Arch. f. Ebw. 1908, S. 305 ff. – Russell, The seven Kings in Mexiko, in der Zeitschrift: Cosmopolitan, Juli 1907, S. 271 ff. Reseña condensada de los ferrocariles de los Estades Unides Mejicanos, 21. Dez. 1909, mit einer Karte. (Bericht dem 8. internationalen Eisenbahnkongreß im Juli 1910 vorgelegt.) Mejico 1910.

v. der Leyen.


Midland Railway (1533 englische Meilen = 2467 km), eine der wichtigsten englischen Eisenbahngesellschaften mit dem Sitz in Derby, hervorgegangen aus der am 10. Mai 1844 erfolgten Vereinigung der North Midland, Midland Counties und Birmingham and Derby-Eisenbahn. Die M. hat ihr Netz durch Fusionen mit anderen Bahnen und Bau neuer Linien bedeutend erweitert.

Ursprünglich hatte die M. keine selbständige Verbindung mit London. Erst 1862 wurde beschlossen, eine Verbindung zwischen Bedford und London zu schaffen. Die Hauptstation in London, St. Pancras, wurde am 1. Oktober 1868 eröffnet.

Die Hauptlinie der M. durchquert, von London ausgehend, ganz England und führt über Leicester nach Carlisle. Der Schwerpunkt des Bahnnetzes liegt in den Industriegegenden von Derby, Nottingham, Sheffield und Leeds, von wo aus die M. Linien nach Bristol, Manchester, Heysham sowie nach Lincoln betreibt. Ferner hat die M. in Irland durch Ankauf die Belfast and Northern Counties-Bahnen (1903) erworben.

Bemerkenswerte Bauwerke sind der Totley-Tunnel (6,230 Yards = 5·69 km) und der Bahnhof St. Pancras mit 7 Bahnsteigen (260 m lang) und 10 Gleisen.

Das Anlagekapital betrug Ende 1912 203·7 Mill. (4155·9 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 14 Mill. (285·6 Mill. M.), denen 8·8 Mill. (179·5 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 63%.

Grünthal.


Milchbeförderung. Diese erfolgt mit Rücksicht auf die große Bedeutung, die der Milch als Volksnahrungsmittel zukommt, auf den Eisenbahnen unter vielfachen Begünstigungen.

Das hauptsächlichste Erfordernis für die M. ist eine schnelle Beförderung und Zustellung an die Verbraucher.

Die Milch leidet unter den Erschütterungen der Fahrt während einer längeren Beförderung. In der kurzen Zeit vom Nachmittag, wo das Melken stattfindet, bis zum folgenden Morgen gegen 7 Uhr, die Zeit der Ablieferung an die Verbraucher, müssen alle nötigen Verrichtungen vorgenommen werden. (Herbeischaffung der Milch von den oft weit entfernten Landgütern nach der Sammelstelle, Sterilisierung und Fertigstellung zum Versand, Beförderung auf der Bahn, Empfangnahme auf der Ankunftstation, Verteilung an die Abnehmer und Zuführung an die städtischen Verbraucher.)

Der Milchverkehr bewegt sich in der Regel auf kurzen Entfernungen. Die Milchzone reicht in Berlin auf etwa 175 km, in Wien in westlicher und nordwestlicher Richtung auf rd. 50–75 km, in östlicher und südlicher Richtung auf 100–125 km und in Paris auf etwa 150 km. Die größten Milchmengen werden den Konsumplätzen aus weit geringeren Entfernungen (Berlin 30–40 km, Paris 50–75 km) zugeführt. Auf dem Festland kommt ein Versand von Milch über 200 km nur ausnahmsweise vor, während in England und den Vereinigten Staaten von Amerika die Milch infolge teilweisen Fehlens landwirtschaftlicher Betriebe in der unmittelbaren Umgebung der großen Städte mitunter über sehr große Entfernungen zugeführt werden muß.

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[271/0286] Es betrugen im Jahre 1912/13 die Einnahmen 57,370.281 Dollar die Ausgaben 36,243.447 Dollar der Überschuß 21,126.834 Dollar Dieses in sich geschlossene Eisenbahnnetz ist das bei weitem bedeutendste von Mexiko und es übt einen starken Einfluß aus auf die übrigen Bahnen, von denen die folgenden größeren, deren Werte z. T. auch in europäischen Händen sind, erwähnt werden mögen: Die Interoceanic Railway of Mexico, zwischen Acapulco und Veracruz, einschließlich der gepachteten Linien 1698 km lang. Sie ist im Jahre 1888 begründet und wird von der Gesellschaft der National Railways of Mexico betrieben. Ihre Einnahmen betrugen 1913: 9,121.389 Dollar, ihre Ausgaben 5,866.027 Dollar. Die Mexican Railway Company lim., 602 km lang, gegründet im Jahre 1864. Ihre Hauptstrecke (423 km) verbindet die Hauptstadt Mexiko mit dem wichtigsten Hafenplatz Veracruz. Die Einnahmen betrugen 1912: 8,715.018 Dollar, die Ausgaben 4,028.414 Dollar. Die Mexican Northwestern-Eisenbahn von Juarez nach Tabalaoca (566 km), mit zwei kleinen Zweigbahnen im Gesamtumfang 33 km, die 1909 gegründet ist. Die United Railroads of Yucatan, 814 km, die gebildet sind durch Zusammenschluß einer größeren Zahl kleiner Industrie- und Hafenbahnen im Staate Yucatan. Die Southern Pacific Railway of Mexico, die 1909 an ein amerikanisches Konsortium konzessioniert und durch Zusammenlegung einer Anzahl kleinerer Bahnen gebildet ist. Sie schließt an die Southern Pacific-Bahn der Vereinigten Staaten an (s. d.), die ihr ganzes Aktienkapital von 75 Mill. Dollar besitzt. Die Hauptstrecke der Bahn (1302 km) geht von Empalone nach Guadalagara. Eine Anzahl Zweigbahnen haben eine Länge von 1113 km, das Gesamtnetz also 2415 km, wovon 1913 erst 1591 km fertiggestellt und im Betrieb waren. Die übrigen Eisenbahnen von Mexiko sind Nebenbahnen, Kleinbahnen, Privatanschlußbahnen von geringem Umfang. 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Diese erfolgt mit Rücksicht auf die große Bedeutung, die der Milch als Volksnahrungsmittel zukommt, auf den Eisenbahnen unter vielfachen Begünstigungen. Das hauptsächlichste Erfordernis für die M. ist eine schnelle Beförderung und Zustellung an die Verbraucher. Die Milch leidet unter den Erschütterungen der Fahrt während einer längeren Beförderung. In der kurzen Zeit vom Nachmittag, wo das Melken stattfindet, bis zum folgenden Morgen gegen 7 Uhr, die Zeit der Ablieferung an die Verbraucher, müssen alle nötigen Verrichtungen vorgenommen werden. (Herbeischaffung der Milch von den oft weit entfernten Landgütern nach der Sammelstelle, Sterilisierung und Fertigstellung zum Versand, Beförderung auf der Bahn, Empfangnahme auf der Ankunftstation, Verteilung an die Abnehmer und Zuführung an die städtischen Verbraucher.) Der Milchverkehr bewegt sich in der Regel auf kurzen Entfernungen. Die Milchzone reicht in Berlin auf etwa 175 km, in Wien in westlicher und nordwestlicher Richtung auf rd. 50–75 km, in östlicher und südlicher Richtung auf 100–125 km und in Paris auf etwa 150 km. Die größten Milchmengen werden den Konsumplätzen aus weit geringeren Entfernungen (Berlin 30–40 km, Paris 50–75 km) zugeführt. Auf dem Festland kommt ein Versand von Milch über 200 km nur ausnahmsweise vor, während in England und den Vereinigten Staaten von Amerika die Milch infolge teilweisen Fehlens landwirtschaftlicher Betriebe in der unmittelbaren Umgebung der großen Städte mitunter über sehr große Entfernungen zugeführt werden muß.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/286>, abgerufen am 22.11.2024.