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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Das K. ist vor allen anderen Metallen durch eine eigenartig schöne rote Farbe ausgezeichnet. Das spezifische Gewicht beträgt bei völlig reinem und dichtem K. 8·945 und bei gewöhnlichem Handelskupfer, das mehr oder weniger porös ist, 8·2-8·5. K. schmilzt zwischen 1050 und 1100°, ist sehr dünnflüssig und besitzt in diesem Zustande eine meergrüne Farbe. Der Bruch des K. zeigt einen lichtroten Seidenschimmer und ist in gegossenem Zustande körnig, in geschmiedetem und gewalztem Zustande sehnig und auf elektrolytischem Wege niedergeschlagen, fein und gleichmäßig kristallisiert. Es zeichnet sich bei nicht unbedeutender Härte und Festigkeit durch eine große Dehnbarkeit aus, läßt sich, infolge mechanischer Bearbeitung hart geworden, durch Erhitzen auf 600-800° C wieder geschmeidig machen, ist sehr wenig schweißbar und besitzt in völlig reinem Zustande eine sehr hohe Leitungsfähigkeit für Elektrizität. Zu Gußwaren ist es ungeeignet, weil es blasige Güsse liefert. Wegen seiner Fähigkeit, sich mit Metallen verbinden zu lassen und dadurch gießbar und härter zu werden, wird das K. endlich auch zur Darstellung wertvoller und vielseitig verwendbarer Metallmischungen benutzt, von denen die Legierungen von K. und Zink als Messing und von K. und Zinn als Bronze allgemein bekannt sind. Wegen dieser vorzüglichen Eigenschaften findet sowohl das K. wie auch seine Legierungen in den Elektrizitäts- und Kabelwerken, ferner in den Lokomotivfabriken, Eisenbahnwerkstätten und Schiffswerften, dann in Munitionsfabriken sowie Fabriken für Maschinen- und Apparatebau, die den Bedürfnissen der chemischen Großindustrie und sonstiger gewerblicher Zwecke dienen, ferner in Kupferschmiedereien einschließlich der Bedachungsanstalten sowie Fabriken für Metallwaren, Drahterzeugung, Drahtgewebe und Niete und endlich in Gravier- und Ätzanstalten ausgedehnte und vielseitige Verwendung. Als Hauptkupferfabrikate sind zu nennen:

Lokomotiv-Feuerbüchsplatten, volles und gelochtes Rundkupfer für Stehbolzen, Kupferschmiedebleche, Dachkupferbleche, gebeizte, hartblanke oder gelochte Kupferbleche, Kupferböden, Kupferschalen, Vierkantkupferstangen, Rund- und Fassonkupferstangen, nahtlose Kupferrohre, runde oder profilierte Trolleydrähte, Kupferfeindrähte, Kupferseile, blanke oder verzinnte Kupfer- und Bronzedrähte und endlose Kupferbänder.

Als Hauptmessingfabrikate sind zu erwähnen:

Schwarze, gebeizte, hartblanke oder polierte Messingbleche, endlose Messingbänder, Kondensatorplatten, Criso- und Messinggravurplatten, Rund- und Fassonmessingstangen, nahtlose Messing- und Kondensatorrohre, blanke oder verzinnte Messing- und Tombakdrähte sowie Feindrähte in Messing und Tombak.

Je nach ihrem Legierungsgrad unterscheidet man die Messingbleche in


Platinen- und
Hartmessingblechemit 58% K.und42% Zink
Druckmessingblechemit 63% K.und37% Zink
Halbtombakblechemit 68% K.und32% Zink
Gelbtombakblechemit 72% K.und28% Zink
Hellrottombakblechemit 80% K.und20% Zink
Mittelrottombakblechemit 85% K.und15% Zink
mit mehr alsundweniger als
Rottombakbleche85% K.15% Zink

Den Kupfersorten des Handels sind häufig Verbindungen von Schwefel, Sauerstoff, Nickel, Arsen, Antimon und Wismut beigemengt. Mit Ausnahme von Nickel und Arsen, die bis zu 0·5% unter Verminderung der Leitfähigkeit die Festigkeit des K. erhöhen, beeinflussen größere Mengen Arsen, dann aber in bereits geringen Mengen Schwefel, Sauerstoff, Antimon und Wismut seine guten Eigenschaften nachteilig. Sie machen porös und kalt- oder auch rotbrüchig, also spröde bei der mechanischen Verarbeitung in kaltem oder geglühtem Zustande. Das gute elektrische Leitungsvermögen hängt von der gänzlichen Abwesenheit fremder Beimengungen, Gold und Silber ausgenommen, ab und wird besonders bei einer guten Elektrolytmarke gewährleistet. Wenn deshalb eine Kupfersorte auf ihre Eigenschaften beurteilt werden soll, so ist sie durch die chemische Untersuchung auf ihre prozentuelle Zusammensetzung, durch eine Widerstandmessung auf ihre Leitfähigkeit und durch die mechanische Untersuchung auf Rot- oder Kaltbruch und die sog. Qualitätswerte, d. s. Bruchbelastung auf Zug, Dehnung und Querschnittsverminderung (Kontraktion) zu prüfen.

An gute Kupferfabrikate wird man im allgemeinen folgende Ansprüche zu stellen haben:

1. Kupferdraht.


Kz = 2400 kg/cm2für weichen,chemisch
= 3700 kg/cm2bis 4500 kg/cm2reinen
für hartgezogenenKupferdraht.

Je dünner der hartgezogene Draht ist, desto größer ist seine relative Festigkeit. Der Kupferdraht wird je nach Verwendungszweck in weichem oder in hartgezogenem Zustande (in letzterem meist für Freileitungen), u. zw. in Ringen bis zu 80 kg geliefert. Trolley- oder Fahrdraht wird auf Haspel, u. zw. bis 350 kg ohne Lötstelle ausgeführt. Die elektrische Leitfähigkeit für Kupferdraht soll bei 15° mindestens 57 Siemens-Einheiten, d. i. 95%, betragen.

Das K. ist vor allen anderen Metallen durch eine eigenartig schöne rote Farbe ausgezeichnet. Das spezifische Gewicht beträgt bei völlig reinem und dichtem K. 8·945 und bei gewöhnlichem Handelskupfer, das mehr oder weniger porös ist, 8·2–8·5. K. schmilzt zwischen 1050 und 1100°, ist sehr dünnflüssig und besitzt in diesem Zustande eine meergrüne Farbe. Der Bruch des K. zeigt einen lichtroten Seidenschimmer und ist in gegossenem Zustande körnig, in geschmiedetem und gewalztem Zustande sehnig und auf elektrolytischem Wege niedergeschlagen, fein und gleichmäßig kristallisiert. Es zeichnet sich bei nicht unbedeutender Härte und Festigkeit durch eine große Dehnbarkeit aus, läßt sich, infolge mechanischer Bearbeitung hart geworden, durch Erhitzen auf 600–800° C wieder geschmeidig machen, ist sehr wenig schweißbar und besitzt in völlig reinem Zustande eine sehr hohe Leitungsfähigkeit für Elektrizität. Zu Gußwaren ist es ungeeignet, weil es blasige Güsse liefert. Wegen seiner Fähigkeit, sich mit Metallen verbinden zu lassen und dadurch gießbar und härter zu werden, wird das K. endlich auch zur Darstellung wertvoller und vielseitig verwendbarer Metallmischungen benutzt, von denen die Legierungen von K. und Zink als Messing und von K. und Zinn als Bronze allgemein bekannt sind. Wegen dieser vorzüglichen Eigenschaften findet sowohl das K. wie auch seine Legierungen in den Elektrizitäts- und Kabelwerken, ferner in den Lokomotivfabriken, Eisenbahnwerkstätten und Schiffswerften, dann in Munitionsfabriken sowie Fabriken für Maschinen- und Apparatebau, die den Bedürfnissen der chemischen Großindustrie und sonstiger gewerblicher Zwecke dienen, ferner in Kupferschmiedereien einschließlich der Bedachungsanstalten sowie Fabriken für Metallwaren, Drahterzeugung, Drahtgewebe und Niete und endlich in Gravier- und Ätzanstalten ausgedehnte und vielseitige Verwendung. Als Hauptkupferfabrikate sind zu nennen:

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Als Hauptmessingfabrikate sind zu erwähnen:

Schwarze, gebeizte, hartblanke oder polierte Messingbleche, endlose Messingbänder, Kondensatorplatten, Criso- und Messinggravurplatten, Rund- und Fassonmessingstangen, nahtlose Messing- und Kondensatorrohre, blanke oder verzinnte Messing- und Tombakdrähte sowie Feindrähte in Messing und Tombak.

Je nach ihrem Legierungsgrad unterscheidet man die Messingbleche in


Platinen- und
Hartmessingblechemit 58% K.und42% Zink
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Halbtombakblechemit 68% K.und32% Zink
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Den Kupfersorten des Handels sind häufig Verbindungen von Schwefel, Sauerstoff, Nickel, Arsen, Antimon und Wismut beigemengt. Mit Ausnahme von Nickel und Arsen, die bis zu 0·5% unter Verminderung der Leitfähigkeit die Festigkeit des K. erhöhen, beeinflussen größere Mengen Arsen, dann aber in bereits geringen Mengen Schwefel, Sauerstoff, Antimon und Wismut seine guten Eigenschaften nachteilig. Sie machen porös und kalt- oder auch rotbrüchig, also spröde bei der mechanischen Verarbeitung in kaltem oder geglühtem Zustande. Das gute elektrische Leitungsvermögen hängt von der gänzlichen Abwesenheit fremder Beimengungen, Gold und Silber ausgenommen, ab und wird besonders bei einer guten Elektrolytmarke gewährleistet. Wenn deshalb eine Kupfersorte auf ihre Eigenschaften beurteilt werden soll, so ist sie durch die chemische Untersuchung auf ihre prozentuelle Zusammensetzung, durch eine Widerstandmessung auf ihre Leitfähigkeit und durch die mechanische Untersuchung auf Rot- oder Kaltbruch und die sog. Qualitätswerte, d. s. Bruchbelastung auf Zug, Dehnung und Querschnittsverminderung (Kontraktion) zu prüfen.

An gute Kupferfabrikate wird man im allgemeinen folgende Ansprüche zu stellen haben:

1. Kupferdraht.


Kz = 2400 kg/cm2für weichen,chemisch
= 3700 kg/cm2bis 4500 kg/cm2reinen
für hartgezogenenKupferdraht.

Je dünner der hartgezogene Draht ist, desto größer ist seine relative Festigkeit. Der Kupferdraht wird je nach Verwendungszweck in weichem oder in hartgezogenem Zustande (in letzterem meist für Freileitungen), u. zw. in Ringen bis zu 80 kg geliefert. Trolley- oder Fahrdraht wird auf Haspel, u. zw. bis 350 kg ohne Lötstelle ausgeführt. Die elektrische Leitfähigkeit für Kupferdraht soll bei 15° mindestens 57 Siemens-Einheiten, d. i. 95%, betragen.

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[19/0027] Das K. ist vor allen anderen Metallen durch eine eigenartig schöne rote Farbe ausgezeichnet. Das spezifische Gewicht beträgt bei völlig reinem und dichtem K. 8·945 und bei gewöhnlichem Handelskupfer, das mehr oder weniger porös ist, 8·2–8·5. K. schmilzt zwischen 1050 und 1100°, ist sehr dünnflüssig und besitzt in diesem Zustande eine meergrüne Farbe. Der Bruch des K. zeigt einen lichtroten Seidenschimmer und ist in gegossenem Zustande körnig, in geschmiedetem und gewalztem Zustande sehnig und auf elektrolytischem Wege niedergeschlagen, fein und gleichmäßig kristallisiert. Es zeichnet sich bei nicht unbedeutender Härte und Festigkeit durch eine große Dehnbarkeit aus, läßt sich, infolge mechanischer Bearbeitung hart geworden, durch Erhitzen auf 600–800° C wieder geschmeidig machen, ist sehr wenig schweißbar und besitzt in völlig reinem Zustande eine sehr hohe Leitungsfähigkeit für Elektrizität. Zu Gußwaren ist es ungeeignet, weil es blasige Güsse liefert. Wegen seiner Fähigkeit, sich mit Metallen verbinden zu lassen und dadurch gießbar und härter zu werden, wird das K. endlich auch zur Darstellung wertvoller und vielseitig verwendbarer Metallmischungen benutzt, von denen die Legierungen von K. und Zink als Messing und von K. und Zinn als Bronze allgemein bekannt sind. Wegen dieser vorzüglichen Eigenschaften findet sowohl das K. wie auch seine Legierungen in den Elektrizitäts- und Kabelwerken, ferner in den Lokomotivfabriken, Eisenbahnwerkstätten und Schiffswerften, dann in Munitionsfabriken sowie Fabriken für Maschinen- und Apparatebau, die den Bedürfnissen der chemischen Großindustrie und sonstiger gewerblicher Zwecke dienen, ferner in Kupferschmiedereien einschließlich der Bedachungsanstalten sowie Fabriken für Metallwaren, Drahterzeugung, Drahtgewebe und Niete und endlich in Gravier- und Ätzanstalten ausgedehnte und vielseitige Verwendung. Als Hauptkupferfabrikate sind zu nennen: Lokomotiv-Feuerbüchsplatten, volles und gelochtes Rundkupfer für Stehbolzen, Kupferschmiedebleche, Dachkupferbleche, gebeizte, hartblanke oder gelochte Kupferbleche, Kupferböden, Kupferschalen, Vierkantkupferstangen, Rund- und Fassonkupferstangen, nahtlose Kupferrohre, runde oder profilierte Trolleydrähte, Kupferfeindrähte, Kupferseile, blanke oder verzinnte Kupfer- und Bronzedrähte und endlose Kupferbänder. Als Hauptmessingfabrikate sind zu erwähnen: Schwarze, gebeizte, hartblanke oder polierte Messingbleche, endlose Messingbänder, Kondensatorplatten, Criso- und Messinggravurplatten, Rund- und Fassonmessingstangen, nahtlose Messing- und Kondensatorrohre, blanke oder verzinnte Messing- und Tombakdrähte sowie Feindrähte in Messing und Tombak. Je nach ihrem Legierungsgrad unterscheidet man die Messingbleche in Platinen- und Hartmessingbleche mit 58% K. und 42% Zink Druckmessingbleche mit 63% K. und 37% Zink Halbtombakbleche mit 68% K. und 32% Zink Gelbtombakbleche mit 72% K. und 28% Zink Hellrottombakbleche mit 80% K. und 20% Zink Mittelrottombakbleche mit 85% K. und 15% Zink mit mehr als und weniger als Rottombakbleche 85% K. 15% Zink Den Kupfersorten des Handels sind häufig Verbindungen von Schwefel, Sauerstoff, Nickel, Arsen, Antimon und Wismut beigemengt. Mit Ausnahme von Nickel und Arsen, die bis zu 0·5% unter Verminderung der Leitfähigkeit die Festigkeit des K. erhöhen, beeinflussen größere Mengen Arsen, dann aber in bereits geringen Mengen Schwefel, Sauerstoff, Antimon und Wismut seine guten Eigenschaften nachteilig. Sie machen porös und kalt- oder auch rotbrüchig, also spröde bei der mechanischen Verarbeitung in kaltem oder geglühtem Zustande. Das gute elektrische Leitungsvermögen hängt von der gänzlichen Abwesenheit fremder Beimengungen, Gold und Silber ausgenommen, ab und wird besonders bei einer guten Elektrolytmarke gewährleistet. Wenn deshalb eine Kupfersorte auf ihre Eigenschaften beurteilt werden soll, so ist sie durch die chemische Untersuchung auf ihre prozentuelle Zusammensetzung, durch eine Widerstandmessung auf ihre Leitfähigkeit und durch die mechanische Untersuchung auf Rot- oder Kaltbruch und die sog. Qualitätswerte, d. s. Bruchbelastung auf Zug, Dehnung und Querschnittsverminderung (Kontraktion) zu prüfen. An gute Kupferfabrikate wird man im allgemeinen folgende Ansprüche zu stellen haben: 1. Kupferdraht. Kz = 2400 kg/cm2 für weichen, chemisch = 3700 kg/cm2 bis 4500 kg/cm2 reinen für hartgezogenen Kupferdraht. Je dünner der hartgezogene Draht ist, desto größer ist seine relative Festigkeit. Der Kupferdraht wird je nach Verwendungszweck in weichem oder in hartgezogenem Zustande (in letzterem meist für Freileitungen), u. zw. in Ringen bis zu 80 kg geliefert. Trolley- oder Fahrdraht wird auf Haspel, u. zw. bis 350 kg ohne Lötstelle ausgeführt. Die elektrische Leitfähigkeit für Kupferdraht soll bei 15° mindestens 57 Siemens-Einheiten, d. i. 95%, betragen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/27>, abgerufen am 23.11.2024.