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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Die L. verbindet London (Endbahnhöfe London Bridge und Victoria-Station) mit den am Ärmelkanal liegenden Städten Eastbourne, Brighton und Portsmouth (Festlandsverkehr nach Frankreich Newhaven-Dieppe).

Die L. betreibt hauptsächlich Personenverkehr (Einstellung von Pullman cars in die Züge u. s. w.). Der luxuriöseste Zug, man kann wohl sagen der ganzen Welt, ist der "Southern Belle" (Victoria-Brighton). Seit 1904 beschäftigt sich die L. mit der Einführung des elektrischen Betriebs auf ihren Linien, u. zw. unter Anwendung des Einphasen-Wechselstroms. Am 1. Dezember 1909 wurde auf der Strecke Victoria-London Bridge der elektrische Betrieb eröffnet, der später mit Rücksicht auf die sehr günstigen Ergebnisse auch auf die Abschnitte Battersea Park und Peckham Rye über Tulse Hill nach Crystal Palace und nach Selhurst ausgedehnt wurde (12. Mai 1911).

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rd. 29·4 Mill. L (599·8 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 3·7 Mill. L (75·5 Mill. M.), denen 2·2 Mill. L (44·9 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 61%.

Grünthal.


Londoner Chatham and Dover s. South Eastern and Chatham Railway.


Londoner Schnellbahnen.

A. Stadtbegriff und Ausbreitung des Stadtverkehrs.

Das geschlossen bebaute eigentliche London (London proper) ist wesentlich in der Grafschaft London zusammengefaßt, in deren Kern die City von London einen Verwaltungskörper für sich bildet. Das Gebiet der von London abhängigen Vororte, d. h. Außen-London (Outer London) wird etwa durch die Grenzlinie des hauptstädtischen Polizeibezirks, die auch im wesentlichen die wirtschaftliche Einheit Groß-London (Greater London) umschließt, von dem offenen Lande, der Country, abgegrenzt. Da der Verkehr auch über diese Grenze, die von Charing Cross nach allen Richtungen ungefähr 20 km entfernt liegt, stellenweise und zum Teil weit hinausgreift, so wird neuerdings noch eine Zone der weiteren Vororte (suburban ring) hinzugerechnet, die im Umkreise von 50 km um St. Paul endigt.

Die City, das Herz der Londoner Geschäftsstadt, hatte im Jahre 1901 auf 2·7 km2 Flächenraum nicht mehr als 26.923 Einwohner. City und Grafschaft zusammen umfassen 302·8 km2, Außen-London 1491·7 km2, Groß-London, d. i. City, Grafschaft und Außen-London, insgesamt 1794·5 km2 oder das 28fache des Flächenraums von Berlin im Weichbilde. Die Bevölkerung betrug:


Innerhalb derIn Außen-In Groß-
Im JahreGrafschaftsgrenzenLondonLondon
18914,227.9451,405.8525,633.806
19014,536.2672,045.1356,581.402
19114,522.9612,730.0027,252.963
Zunahme im
Jahrzehnt
1891-1901+ 308.313+ 639.283+ 947.596
1901-1911- 13.306+ 684.867+ 671.561

Die Zahlen lassen die zunehmende Abwanderung der Wohnbevölkerung nach außen, gleichzeitig eine Verlangsamung des Großstadtwachstums erkennen.

In der hauptstädtischen Personenbeförderung sind die Träger des Großverkehrs Motoromnibusse, elektrische Straßenbahnen und Schnellbahnen mit Dampf- oder elektrischem Betrieb. Die Schnellbahnen sind entweder im Besitz selbständiger örtlicher Verwaltungen oder Fernbahnnetzen örtlich eingegliedert; sie sind auf Viadukten, in Tunneln oder offen, d. h. in Einschnitten und auf Dämmen geführt; eine besondere Form bilden die Röhrenbahnen, die sich 20-30, ja bis 50 m tief unter der Erde hinziehen. Die Omnibusse und Schnellbahnen gehören durchweg Privatunternehmungen, die Straßenbahnen befinden sich zum großen Teil in der Hand des Grafschaftsrats.

Über den Gesamtumfang des Groß-Londoner Ortsverkehrs sind genaue Angaben nicht zu beschaffen. Im Jahre 1907 wurden bei einer Bevölkerung von 7,217.939 Köpfen auf den örtlichen Schnellbahnen, Straßenbahnen und den Linien der großen Omnibusgesellschaften insgesamt 1.280,840.179, auf den Kopf 177·5 Fahrten, ferner auf den von Fernbahngesellschaften betriebenen Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) und auf Linien kleinerer Omnibusunternehmungen und in Droschken insgesamt 970,000.000, auf den Kopf 134·4 Fahrten zurückgelegt. Dies ergibt alles in allem rund 21/4 Milliarden und auf den Bewohner rund 312 Fahrten. Inzwischen hat der Verkehr bei normaler Weiterentwicklung zwischen einzelnen Verkehrsmitteln gewaltige Verschiebungen erfahren, indem der Verkehr der Schnellbahnen zum Teil auf die elektrischen Straßenbahnen und Motoromnibusse abgewandert ist. Im Jahre 1913 beförderten die Omnibusse rd. 580 Mill., die Straßenbahnen des Grafschaftsrats 500 Mill., die der Vereinigten Straßenbahngesellschaft (London United Tramways) rd. 61 Mill. Personen.

Die Tafel VII zeigt die gewaltige Ausdehnung der Großbeförderungsmittel. Die Motoromnibuslinien und die Straßenbahnen sind darin schwarz punktiert und mit gezahntem Strich, die Schnellbahnen mit festem durchgehenden

Die L. verbindet London (Endbahnhöfe London Bridge und Victoria-Station) mit den am Ärmelkanal liegenden Städten Eastbourne, Brighton und Portsmouth (Festlandsverkehr nach Frankreich Newhaven-Dieppe).

Die L. betreibt hauptsächlich Personenverkehr (Einstellung von Pullman cars in die Züge u. s. w.). Der luxuriöseste Zug, man kann wohl sagen der ganzen Welt, ist der „Southern Belle“ (Victoria-Brighton). Seit 1904 beschäftigt sich die L. mit der Einführung des elektrischen Betriebs auf ihren Linien, u. zw. unter Anwendung des Einphasen-Wechselstroms. Am 1. Dezember 1909 wurde auf der Strecke Victoria-London Bridge der elektrische Betrieb eröffnet, der später mit Rücksicht auf die sehr günstigen Ergebnisse auch auf die Abschnitte Battersea Park und Peckham Rye über Tulse Hill nach Crystal Palace und nach Selhurst ausgedehnt wurde (12. Mai 1911).

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rd. 29·4 Mill. (599·8 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 3·7 Mill. (75·5 Mill. M.), denen 2·2 Mill. (44·9 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 61%.

Grünthal.


Londoner Chatham and Dover s. South Eastern and Chatham Railway.


Londoner Schnellbahnen.

A. Stadtbegriff und Ausbreitung des Stadtverkehrs.

Das geschlossen bebaute eigentliche London (London proper) ist wesentlich in der Grafschaft London zusammengefaßt, in deren Kern die City von London einen Verwaltungskörper für sich bildet. Das Gebiet der von London abhängigen Vororte, d. h. Außen-London (Outer London) wird etwa durch die Grenzlinie des hauptstädtischen Polizeibezirks, die auch im wesentlichen die wirtschaftliche Einheit Groß-London (Greater London) umschließt, von dem offenen Lande, der Country, abgegrenzt. Da der Verkehr auch über diese Grenze, die von Charing Cross nach allen Richtungen ungefähr 20 km entfernt liegt, stellenweise und zum Teil weit hinausgreift, so wird neuerdings noch eine Zone der weiteren Vororte (suburban ring) hinzugerechnet, die im Umkreise von 50 km um St. Paul endigt.

Die City, das Herz der Londoner Geschäftsstadt, hatte im Jahre 1901 auf 2·7 km2 Flächenraum nicht mehr als 26.923 Einwohner. City und Grafschaft zusammen umfassen 302·8 km2, Außen-London 1491·7 km2, Groß-London, d. i. City, Grafschaft und Außen-London, insgesamt 1794·5 km2 oder das 28fache des Flächenraums von Berlin im Weichbilde. Die Bevölkerung betrug:


Innerhalb derIn Außen-In Groß-
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18914,227.9451,405.8525,633.806
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Die Zahlen lassen die zunehmende Abwanderung der Wohnbevölkerung nach außen, gleichzeitig eine Verlangsamung des Großstadtwachstums erkennen.

In der hauptstädtischen Personenbeförderung sind die Träger des Großverkehrs Motoromnibusse, elektrische Straßenbahnen und Schnellbahnen mit Dampf- oder elektrischem Betrieb. Die Schnellbahnen sind entweder im Besitz selbständiger örtlicher Verwaltungen oder Fernbahnnetzen örtlich eingegliedert; sie sind auf Viadukten, in Tunneln oder offen, d. h. in Einschnitten und auf Dämmen geführt; eine besondere Form bilden die Röhrenbahnen, die sich 20–30, ja bis 50 m tief unter der Erde hinziehen. Die Omnibusse und Schnellbahnen gehören durchweg Privatunternehmungen, die Straßenbahnen befinden sich zum großen Teil in der Hand des Grafschaftsrats.

Über den Gesamtumfang des Groß-Londoner Ortsverkehrs sind genaue Angaben nicht zu beschaffen. Im Jahre 1907 wurden bei einer Bevölkerung von 7,217.939 Köpfen auf den örtlichen Schnellbahnen, Straßenbahnen und den Linien der großen Omnibusgesellschaften insgesamt 1.280,840.179, auf den Kopf 177·5 Fahrten, ferner auf den von Fernbahngesellschaften betriebenen Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) und auf Linien kleinerer Omnibusunternehmungen und in Droschken insgesamt 970,000.000, auf den Kopf 134·4 Fahrten zurückgelegt. Dies ergibt alles in allem rund 21/4 Milliarden und auf den Bewohner rund 312 Fahrten. Inzwischen hat der Verkehr bei normaler Weiterentwicklung zwischen einzelnen Verkehrsmitteln gewaltige Verschiebungen erfahren, indem der Verkehr der Schnellbahnen zum Teil auf die elektrischen Straßenbahnen und Motoromnibusse abgewandert ist. Im Jahre 1913 beförderten die Omnibusse rd. 580 Mill., die Straßenbahnen des Grafschaftsrats 500 Mill., die der Vereinigten Straßenbahngesellschaft (London United Tramways) rd. 61 Mill. Personen.

Die Tafel VII zeigt die gewaltige Ausdehnung der Großbeförderungsmittel. Die Motoromnibuslinien und die Straßenbahnen sind darin schwarz punktiert und mit gezahntem Strich, die Schnellbahnen mit festem durchgehenden

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[224/0238] Die L. verbindet London (Endbahnhöfe London Bridge und Victoria-Station) mit den am Ärmelkanal liegenden Städten Eastbourne, Brighton und Portsmouth (Festlandsverkehr nach Frankreich Newhaven-Dieppe). Die L. betreibt hauptsächlich Personenverkehr (Einstellung von Pullman cars in die Züge u. s. w.). Der luxuriöseste Zug, man kann wohl sagen der ganzen Welt, ist der „Southern Belle“ (Victoria-Brighton). Seit 1904 beschäftigt sich die L. mit der Einführung des elektrischen Betriebs auf ihren Linien, u. zw. unter Anwendung des Einphasen-Wechselstroms. Am 1. Dezember 1909 wurde auf der Strecke Victoria-London Bridge der elektrische Betrieb eröffnet, der später mit Rücksicht auf die sehr günstigen Ergebnisse auch auf die Abschnitte Battersea Park und Peckham Rye über Tulse Hill nach Crystal Palace und nach Selhurst ausgedehnt wurde (12. Mai 1911). Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rd. 29·4 Mill. ₤ (599·8 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 3·7 Mill. ₤ (75·5 Mill. M.), denen 2·2 Mill. ₤ (44·9 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden. Der Betriebskoeffizient betrug 61%. Grünthal. Londoner Chatham and Dover s. South Eastern and Chatham Railway. Londoner Schnellbahnen. A. Stadtbegriff und Ausbreitung des Stadtverkehrs. Das geschlossen bebaute eigentliche London (London proper) ist wesentlich in der Grafschaft London zusammengefaßt, in deren Kern die City von London einen Verwaltungskörper für sich bildet. Das Gebiet der von London abhängigen Vororte, d. h. Außen-London (Outer London) wird etwa durch die Grenzlinie des hauptstädtischen Polizeibezirks, die auch im wesentlichen die wirtschaftliche Einheit Groß-London (Greater London) umschließt, von dem offenen Lande, der Country, abgegrenzt. Da der Verkehr auch über diese Grenze, die von Charing Cross nach allen Richtungen ungefähr 20 km entfernt liegt, stellenweise und zum Teil weit hinausgreift, so wird neuerdings noch eine Zone der weiteren Vororte (suburban ring) hinzugerechnet, die im Umkreise von 50 km um St. Paul endigt. Die City, das Herz der Londoner Geschäftsstadt, hatte im Jahre 1901 auf 2·7 km2 Flächenraum nicht mehr als 26.923 Einwohner. City und Grafschaft zusammen umfassen 302·8 km2, Außen-London 1491·7 km2, Groß-London, d. i. City, Grafschaft und Außen-London, insgesamt 1794·5 km2 oder das 28fache des Flächenraums von Berlin im Weichbilde. Die Bevölkerung betrug: Innerhalb der In Außen- In Groß- Im Jahre Grafschaftsgrenzen London London 1891 4,227.945 1,405.852 5,633.806 1901 4,536.267 2,045.135 6,581.402 1911 4,522.961 2,730.002 7,252.963 Zunahme im Jahrzehnt 1891–1901 + 308.313 + 639.283 + 947.596 1901–1911 – 13.306 + 684.867 + 671.561 Die Zahlen lassen die zunehmende Abwanderung der Wohnbevölkerung nach außen, gleichzeitig eine Verlangsamung des Großstadtwachstums erkennen. In der hauptstädtischen Personenbeförderung sind die Träger des Großverkehrs Motoromnibusse, elektrische Straßenbahnen und Schnellbahnen mit Dampf- oder elektrischem Betrieb. Die Schnellbahnen sind entweder im Besitz selbständiger örtlicher Verwaltungen oder Fernbahnnetzen örtlich eingegliedert; sie sind auf Viadukten, in Tunneln oder offen, d. h. in Einschnitten und auf Dämmen geführt; eine besondere Form bilden die Röhrenbahnen, die sich 20–30, ja bis 50 m tief unter der Erde hinziehen. Die Omnibusse und Schnellbahnen gehören durchweg Privatunternehmungen, die Straßenbahnen befinden sich zum großen Teil in der Hand des Grafschaftsrats. Über den Gesamtumfang des Groß-Londoner Ortsverkehrs sind genaue Angaben nicht zu beschaffen. Im Jahre 1907 wurden bei einer Bevölkerung von 7,217.939 Köpfen auf den örtlichen Schnellbahnen, Straßenbahnen und den Linien der großen Omnibusgesellschaften insgesamt 1.280,840.179, auf den Kopf 177·5 Fahrten, ferner auf den von Fernbahngesellschaften betriebenen Schnellbahnen (Stadt- und Vorortbahnen) und auf Linien kleinerer Omnibusunternehmungen und in Droschken insgesamt 970,000.000, auf den Kopf 134·4 Fahrten zurückgelegt. Dies ergibt alles in allem rund 21/4 Milliarden und auf den Bewohner rund 312 Fahrten. Inzwischen hat der Verkehr bei normaler Weiterentwicklung zwischen einzelnen Verkehrsmitteln gewaltige Verschiebungen erfahren, indem der Verkehr der Schnellbahnen zum Teil auf die elektrischen Straßenbahnen und Motoromnibusse abgewandert ist. Im Jahre 1913 beförderten die Omnibusse rd. 580 Mill., die Straßenbahnen des Grafschaftsrats 500 Mill., die der Vereinigten Straßenbahngesellschaft (London United Tramways) rd. 61 Mill. Personen. Die Tafel VII zeigt die gewaltige Ausdehnung der Großbeförderungsmittel. Die Motoromnibuslinien und die Straßenbahnen sind darin schwarz punktiert und mit gezahntem Strich, die Schnellbahnen mit festem durchgehenden

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/238>, abgerufen am 27.11.2024.