Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.
Letztere beiden Angaben stimmen jedoch bei Anwendung der Frankschen Widerstandsformeln nicht. Verwertbar ist dabei aber die Richtersche Formel, wenn man sie umändert in Unter Benutzung des Werts N/H aus obigen Angaben kann bei bekannter Heizfläche H in den Fällen, für die die Tabellenwerte zutreffen, die Leistung der L. nach folgender Formel bestimmt werden: Bei gegebenem H und dem Zuggewicht T kann hiernach auch die erreichbare Geschwindigkeit ermittelt werden oder umgekehrt, wenn diese gegeben, das Zuggewicht T in t, wobei natürlich auch das Gewicht Q der L. als bekannt vorausgesetzt ist. Vorstehende Rechnungen stützen sich auf Werte von N: H, d. i. auf die Dampferzeugung von 1 m2 Heizfläche. Letztere ist sehr schwankend und ändert bei sonst gleichen Verhältnissen schon durch Abweichungen des Verhältnisses R: H sehr stark. Strahl geht nun von der sehr richtigen Erwägung aus, daß die Dampferzeugung für den m2 Rostfläche viel geringer schwankt und berechnet zunächst die erzeugte Dampfmenge aus Hierin ist D = erzeugte Dampfmenge, H = gesamte feuerberührte Heizfläche, eventuell einschließlich Überhitzer, a = 3800 für Heißdampflokomotiven, a = 4250 bei Naßdampflokomotiven. Zu grunde gelegt wird ein Dampfverbrauch von
Für das wirtschaftlichste pi = 3·6 kg/cm2 bei 1 stufiger Dampfdehnung und pi = 3·4 kg/cm2 bei 2stufiger Dampfdehnung ergibt sich eine bestimmte wirtschaftlichste Geschwindigkeit V', bei der die Leistung Bei kleinerer oder größerer Geschwindigkeit Vkl bzw. Vgr ist dann 2. Schienenreibung, Kupplung der Achsen. Der nach den Witterungseinflüssen sehr verschiedene Reibungskoeffizient f zwischen Rad und Schiene kann zu 1/5-1/7 angenommen werden; wird ferner das Verhältnis der während des Anfahrens oder auf Steigungen geäußerten größeren Zugkraft Z1 zur normalen Zugkraft Z :
Letztere beiden Angaben stimmen jedoch bei Anwendung der Frankschen Widerstandsformeln nicht. Verwertbar ist dabei aber die Richtersche Formel, wenn man sie umändert in Unter Benutzung des Werts N/H aus obigen Angaben kann bei bekannter Heizfläche H in den Fällen, für die die Tabellenwerte zutreffen, die Leistung der L. nach folgender Formel bestimmt werden: Bei gegebenem H und dem Zuggewicht T kann hiernach auch die erreichbare Geschwindigkeit ermittelt werden oder umgekehrt, wenn diese gegeben, das Zuggewicht T in t, wobei natürlich auch das Gewicht Q der L. als bekannt vorausgesetzt ist. Vorstehende Rechnungen stützen sich auf Werte von N: H, d. i. auf die Dampferzeugung von 1 m2 Heizfläche. Letztere ist sehr schwankend und ändert bei sonst gleichen Verhältnissen schon durch Abweichungen des Verhältnisses R: H sehr stark. Strahl geht nun von der sehr richtigen Erwägung aus, daß die Dampferzeugung für den m2 Rostfläche viel geringer schwankt und berechnet zunächst die erzeugte Dampfmenge aus Hierin ist D = erzeugte Dampfmenge, H = gesamte feuerberührte Heizfläche, eventuell einschließlich Überhitzer, a = 3800 für Heißdampflokomotiven, a = 4250 bei Naßdampflokomotiven. Zu grunde gelegt wird ein Dampfverbrauch von
Für das wirtschaftlichste pi = 3·6 kg/cm2 bei 1 stufiger Dampfdehnung und pi = 3·4 kg/cm2 bei 2stufiger Dampfdehnung ergibt sich eine bestimmte wirtschaftlichste Geschwindigkeit V', bei der die Leistung Bei kleinerer oder größerer Geschwindigkeit Vkl bzw. Vgr ist dann 2. Schienenreibung, Kupplung der Achsen. Der nach den Witterungseinflüssen sehr verschiedene Reibungskoeffizient f zwischen Rad und Schiene kann zu 1/5–1/7 angenommen werden; wird ferner das Verhältnis der während des Anfahrens oder auf Steigungen geäußerten größeren Zugkraft Z1 zur normalen Zugkraft Z : <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="140"/><lb/><table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0219.jpg" rendition="#c"><row><cell/></row></table><lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0218.jpg" rendition="#c"/><lb/> hiervon ist <hi rendition="#i">n</hi> Umlaufzahl der Triebräder für die Minute<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">a</hi> = 6·0 für Naßdampfzwilling<lb/> 6·5 für Naßdampfzweizylinderverbund<lb/> 7·0 für Heißdampfzwilling<lb/> 7·5 für Naßdampfvierzylinderverbund<lb/> 8·0 für Heißdampfvierzylinderverbund.</hi></p><lb/> <p>Letztere beiden Angaben stimmen jedoch bei Anwendung der Frankschen Widerstandsformeln nicht. Verwertbar ist dabei aber die Richtersche Formel, wenn man sie umändert in<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0220.jpg" rendition="#c"/><lb/> und dabei wählt: <space dim="horizontal"/> 11)<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">a</hi> = 5·8 für Naßdampfzwilling<lb/> 6·2 für Naßdampfzweizylinderverbund<lb/> 6·9 für Heißdampfzwilling<lb/> 7·2 für Naßdampfvierzylinderverbund<lb/> 7·5 für Heißdampfvierzylinderverbund</hi><lb/> (vgl. <hi rendition="#g">Nordmann</hi>, Die Leistungsfähigkeit der Lokomotiven u. s. w. Glasers Ann. 1911, Bd. II, S. 237).</p><lb/> <p>Unter Benutzung des Werts <hi rendition="#i">N</hi>/<hi rendition="#i">H</hi> aus obigen Angaben kann bei bekannter Heizfläche <hi rendition="#i">H</hi> in den Fällen, für die die Tabellenwerte zutreffen, die Leistung der L. nach folgender Formel bestimmt werden:<lb/><hi rendition="#c"><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0221.jpg"/><space dim="horizontal"/> 12)</hi></p><lb/> <p>Bei gegebenem <hi rendition="#i">H</hi> und dem Zuggewicht <hi rendition="#i">T</hi> kann hiernach auch die erreichbare Geschwindigkeit ermittelt werden oder umgekehrt, wenn diese gegeben, das Zuggewicht <hi rendition="#i">T</hi> in <hi rendition="#i">t,</hi> wobei natürlich auch das Gewicht <hi rendition="#i">Q</hi> der L. als bekannt vorausgesetzt ist.</p><lb/> <p>Vorstehende Rechnungen stützen sich auf Werte von N: H, d. i. auf die Dampferzeugung von 1 <hi rendition="#i">m</hi><hi rendition="#sup">2</hi> Heizfläche. Letztere ist sehr schwankend und ändert bei sonst gleichen Verhältnissen schon durch Abweichungen des Verhältnisses R: H sehr stark. <hi rendition="#g">Strahl</hi> geht nun von der sehr richtigen Erwägung aus, daß die Dampferzeugung für den <hi rendition="#i">m</hi><hi rendition="#sup">2</hi> <hi rendition="#g">Rost</hi>fläche viel geringer schwankt und berechnet zunächst die erzeugte Dampfmenge aus<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0222.jpg" rendition="#c"/></p><lb/> <p>Hierin ist <list><item><hi rendition="#i">D</hi> = erzeugte Dampfmenge,</item><lb/><item><hi rendition="#i">H</hi> = gesamte feuerberührte Heizfläche, eventuell einschließlich Überhitzer,</item><lb/><item><hi rendition="#i">a</hi> = 3800 für Heißdampflokomotiven,</item><lb/><item><hi rendition="#i">a</hi> = 4250 bei Naßdampflokomotiven.</item><lb/></list></p><lb/> <p>Zu grunde gelegt wird ein Dampfverbrauch von</p><lb/> <table> <row> <cell>11–12</cell> <cell><hi rendition="#i">kg/PSi/</hi>Std.</cell> <cell>für Naßdampfzwilling,</cell> </row><lb/> <row> <cell>9·5–10</cell> <cell><hi rendition="#i">kg/PSi/</hi>Std.</cell> <cell>für Naßdampfverbund,</cell> </row><lb/> <row> <cell>6·5–7</cell> <cell><hi rendition="#i">kg/PSi/</hi>Std.</cell> <cell>für Heißdampfzwilling,</cell> </row><lb/> <row> <cell>6·0–6·4</cell> <cell><hi rendition="#i">kg/PSi/</hi>Std.</cell> <cell>für Heißdampfverbund.</cell> </row><lb/> </table> <p>Für das wirtschaftlichste <hi rendition="#i">pi</hi> = 3·6 <hi rendition="#i">kg/cm</hi><hi rendition="#sup">2</hi> bei 1 stufiger Dampfdehnung und <hi rendition="#i">pi</hi> = 3·4 <hi rendition="#i">kg/cm</hi><hi rendition="#sup">2</hi> bei 2stufiger Dampfdehnung ergibt sich eine bestimmte wirtschaftlichste Geschwindigkeit <hi rendition="#i">V',</hi> bei der die Leistung<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0224.jpg" rendition="#c"/></p><lb/> <p>Bei kleinerer oder größerer Geschwindigkeit <hi rendition="#i">Vkl</hi> bzw. <hi rendition="#i">Vgr</hi> ist dann<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0223.jpg" rendition="#c"/></p><lb/> <p>2. <hi rendition="#g">Schienenreibung, Kupplung der Achsen</hi>. Der nach den Witterungseinflüssen sehr verschiedene Reibungskoeffizient <hi rendition="#i">f</hi> zwischen Rad und Schiene kann zu <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi>–<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">7</hi> angenommen werden; wird ferner das Verhältnis der während des Anfahrens oder auf Steigungen geäußerten größeren Zugkraft <hi rendition="#i">Z</hi><hi rendition="#sub">1</hi> zur normalen Zugkraft <hi rendition="#i">Z : </hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0148]
[FORMEL]
hiervon ist n Umlaufzahl der Triebräder für die Minute
a = 6·0 für Naßdampfzwilling
6·5 für Naßdampfzweizylinderverbund
7·0 für Heißdampfzwilling
7·5 für Naßdampfvierzylinderverbund
8·0 für Heißdampfvierzylinderverbund.
Letztere beiden Angaben stimmen jedoch bei Anwendung der Frankschen Widerstandsformeln nicht. Verwertbar ist dabei aber die Richtersche Formel, wenn man sie umändert in
[FORMEL]
und dabei wählt: 11)
a = 5·8 für Naßdampfzwilling
6·2 für Naßdampfzweizylinderverbund
6·9 für Heißdampfzwilling
7·2 für Naßdampfvierzylinderverbund
7·5 für Heißdampfvierzylinderverbund
(vgl. Nordmann, Die Leistungsfähigkeit der Lokomotiven u. s. w. Glasers Ann. 1911, Bd. II, S. 237).
Unter Benutzung des Werts N/H aus obigen Angaben kann bei bekannter Heizfläche H in den Fällen, für die die Tabellenwerte zutreffen, die Leistung der L. nach folgender Formel bestimmt werden:
[FORMEL] 12)
Bei gegebenem H und dem Zuggewicht T kann hiernach auch die erreichbare Geschwindigkeit ermittelt werden oder umgekehrt, wenn diese gegeben, das Zuggewicht T in t, wobei natürlich auch das Gewicht Q der L. als bekannt vorausgesetzt ist.
Vorstehende Rechnungen stützen sich auf Werte von N: H, d. i. auf die Dampferzeugung von 1 m2 Heizfläche. Letztere ist sehr schwankend und ändert bei sonst gleichen Verhältnissen schon durch Abweichungen des Verhältnisses R: H sehr stark. Strahl geht nun von der sehr richtigen Erwägung aus, daß die Dampferzeugung für den m2 Rostfläche viel geringer schwankt und berechnet zunächst die erzeugte Dampfmenge aus
[FORMEL]
Hierin ist D = erzeugte Dampfmenge,
H = gesamte feuerberührte Heizfläche, eventuell einschließlich Überhitzer,
a = 3800 für Heißdampflokomotiven,
a = 4250 bei Naßdampflokomotiven.
Zu grunde gelegt wird ein Dampfverbrauch von
11–12 kg/PSi/Std. für Naßdampfzwilling,
9·5–10 kg/PSi/Std. für Naßdampfverbund,
6·5–7 kg/PSi/Std. für Heißdampfzwilling,
6·0–6·4 kg/PSi/Std. für Heißdampfverbund.
Für das wirtschaftlichste pi = 3·6 kg/cm2 bei 1 stufiger Dampfdehnung und pi = 3·4 kg/cm2 bei 2stufiger Dampfdehnung ergibt sich eine bestimmte wirtschaftlichste Geschwindigkeit V', bei der die Leistung
[FORMEL]
Bei kleinerer oder größerer Geschwindigkeit Vkl bzw. Vgr ist dann
[FORMEL]
2. Schienenreibung, Kupplung der Achsen. Der nach den Witterungseinflüssen sehr verschiedene Reibungskoeffizient f zwischen Rad und Schiene kann zu 1/5–1/7 angenommen werden; wird ferner das Verhältnis der während des Anfahrens oder auf Steigungen geäußerten größeren Zugkraft Z1 zur normalen Zugkraft Z :
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/148>, abgerufen am 05.07.2024. |