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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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der Kolbenstange, des Kreuzkopfs und der Pleuelstange zu beschleunigen, in der zweiten Hälfte dagegen müssen die Massen verzögert werden. Zuerst wird daher nur ein Teildruck P auf den Kurbelzapfen fortgepflanzt; während der Verzögerung erhöhen die Massen den Treibdruck.

Beim Vorwärtsfahren wird von dem Kolbendruck P bei der Stellung nach Abb. 174 P/cos b auf das Rad, dessen Stützpunkte A und C sind, übertragen, während P tg b den Kreuzkopf


Abb. 174.
gegen die Gleitbahn aufwärts preßt, also auf Entlastung der Vorderachse hinwirkt.

Mit Bezug auf C als Momentenpunkt ergibt sich die Kraft S in der Richtung der Schienen zu:

Ebenso ist der Druck F gegen die Achsgabel bei Wahl von A als Momentenpunkt:
    1)

Die Vertikalkomponente P tg b, die durch die schiefe Richtung von P/cos b gegen AC entsteht, wird vom Treibrad auf die Schiene übertragen und vergrößert die Pressung zwischen beiden.

Von der gegen den vorderen Zylinderdeckel in der Richtung nach rechts wirkenden Dampfkraft Pd bleibt nach Abzug von F, das entgegengesetzt gerichtet ist, als den Rahmen nach rechts (vorwärts) bewegende Kraft:
    2)

Für die zweite halbe Umdrehung (in Abb. 174 ist eine Stellung punktiert gezeichnet) ergibt sich ebenso
    3)
als vorwärtstreibende Kraft.

Die Kraft S hält das Rad in A fest und so kommt bei der Verschiebung des Rahmens Drehung um A zu stande.

Pd-P stimmt der Größe nach mit dem Beschleunigungsdruck der Kolbenmassen u. s. w. überein; auf die Bewegung des Lokomotivschwerpunkts haben die Kräfte +/- (Pd-P) keinen Einfluß.

Für die Rückwärtsfahrt tritt nur eine Umkehrung der Kraftrichtungen und damit eine Belastung der Vorderachse um den Kreuzkopfdruck P tg b, bzw. eine gleich große Verminderung des Treibachsdrucks ein.

Der mittlere Wert Z der Zugkraft in kg ergibt sich aus:
    4)

(Arbeit am(Arbeit der
Treibradumfang für=mittleren Kolbenkräfte
eine Umdrehung)für einen vollen Hub)
mit         5)

Hierin ist l der Kolbenhub = 2 r und D der Durchmesser des Treibrads = 2 R.

Da P bei einer mittleren Dampfspannung pi und einem Güteverhältnis gm unter Beachtung der Reibungsverluste zu (d = Zylinderdurchmesser in cm) anzunehmen ist, so ist ferner:
    6)

Zu großer Zugkraft sind daher große Zylinder, kleine Treibräder nützlich.

Die Abweichungen der Zugkraft von ihrem mittleren Wert während einer Treibradumdrehung treten ebenso wie beim gewöhnlichen Schwungrad auf und werden durch die lebendige Kraft der L. bei der bedeutenden Masse derselben leicht ausgeglichen, so daß die Bewegung der L. im Beharrungszustand als gleichförmig anzusehen ist. Während des Anfahrens muß zwecks Beschleunigung der Zugmasse die Zugkraft stets größer bleiben als der Zugwiderstand.

Im Beharrungszustand ist
Z = (T + Q) z     7)
wenn Q das Gewicht der L., T das des Zugs, je in Tonnen, und z der Zugwiderstand für die Tonne Zuggewicht ist; z und Z sind in kg ausgedrückt.

Auch ist
    8)

Um anhaltend den Zug vom Gewicht T + Q befördern zu können, muß also dauernd der mittlere Dampfdruck pi im Zylinder zur Verfügung stehen, d. h. entsprechend der Geschwindigkeit v (m/Sek.), mit welcher gefahren wird, muß der Zylinder aus dem Kessel mit der erforderlichen Dampfmenge nachgefüllt werden können.

Dies vorausgesetzt, äußert die L. eine Leistung E = Z Bullet v = (T + Q) z Bullet v in mkg oder in PS.
    9)

der Kolbenstange, des Kreuzkopfs und der Pleuelstange zu beschleunigen, in der zweiten Hälfte dagegen müssen die Massen verzögert werden. Zuerst wird daher nur ein Teildruck P auf den Kurbelzapfen fortgepflanzt; während der Verzögerung erhöhen die Massen den Treibdruck.

Beim Vorwärtsfahren wird von dem Kolbendruck P bei der Stellung nach Abb. 174 P/cos β auf das Rad, dessen Stützpunkte A und C sind, übertragen, während P tg β den Kreuzkopf


Abb. 174.
gegen die Gleitbahn aufwärts preßt, also auf Entlastung der Vorderachse hinwirkt.

Mit Bezug auf C als Momentenpunkt ergibt sich die Kraft S in der Richtung der Schienen zu:

Ebenso ist der Druck F gegen die Achsgabel bei Wahl von A als Momentenpunkt:
    1)

Die Vertikalkomponente P tg β, die durch die schiefe Richtung von P/cos β gegen AC entsteht, wird vom Treibrad auf die Schiene übertragen und vergrößert die Pressung zwischen beiden.

Von der gegen den vorderen Zylinderdeckel in der Richtung nach rechts wirkenden Dampfkraft Pd bleibt nach Abzug von F, das entgegengesetzt gerichtet ist, als den Rahmen nach rechts (vorwärts) bewegende Kraft:
    2)

Für die zweite halbe Umdrehung (in Abb. 174 ist eine Stellung punktiert gezeichnet) ergibt sich ebenso
    3)
als vorwärtstreibende Kraft.

Die Kraft S hält das Rad in A fest und so kommt bei der Verschiebung des Rahmens Drehung um A zu stande.

PdP stimmt der Größe nach mit dem Beschleunigungsdruck der Kolbenmassen u. s. w. überein; auf die Bewegung des Lokomotivschwerpunkts haben die Kräfte ± (Pd–P) keinen Einfluß.

Für die Rückwärtsfahrt tritt nur eine Umkehrung der Kraftrichtungen und damit eine Belastung der Vorderachse um den Kreuzkopfdruck P tg β, bzw. eine gleich große Verminderung des Treibachsdrucks ein.

Der mittlere Wert Z der Zugkraft in kg ergibt sich aus:
    4)

(Arbeit am(Arbeit der
Treibradumfang für=mittleren Kolbenkräfte
eine Umdrehung)für einen vollen Hub)
mit         5)

Hierin ist l der Kolbenhub = 2 r und D der Durchmesser des Treibrads = 2 R.

Da P bei einer mittleren Dampfspannung pi und einem Güteverhältnis gm unter Beachtung der Reibungsverluste zu (d = Zylinderdurchmesser in cm) anzunehmen ist, so ist ferner:
    6)

Zu großer Zugkraft sind daher große Zylinder, kleine Treibräder nützlich.

Die Abweichungen der Zugkraft von ihrem mittleren Wert während einer Treibradumdrehung treten ebenso wie beim gewöhnlichen Schwungrad auf und werden durch die lebendige Kraft der L. bei der bedeutenden Masse derselben leicht ausgeglichen, so daß die Bewegung der L. im Beharrungszustand als gleichförmig anzusehen ist. Während des Anfahrens muß zwecks Beschleunigung der Zugmasse die Zugkraft stets größer bleiben als der Zugwiderstand.

Im Beharrungszustand ist
Z = (T + Q) z     7)
wenn Q das Gewicht der L., T das des Zugs, je in Tonnen, und z der Zugwiderstand für die Tonne Zuggewicht ist; z und Z sind in kg ausgedrückt.

Auch ist
    8)

Um anhaltend den Zug vom Gewicht T + Q befördern zu können, muß also dauernd der mittlere Dampfdruck pi im Zylinder zur Verfügung stehen, d. h. entsprechend der Geschwindigkeit v (m/Sek.), mit welcher gefahren wird, muß der Zylinder aus dem Kessel mit der erforderlichen Dampfmenge nachgefüllt werden können.

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    9)

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[138/0146] der Kolbenstange, des Kreuzkopfs und der Pleuelstange zu beschleunigen, in der zweiten Hälfte dagegen müssen die Massen verzögert werden. Zuerst wird daher nur ein Teildruck P auf den Kurbelzapfen fortgepflanzt; während der Verzögerung erhöhen die Massen den Treibdruck. Beim Vorwärtsfahren wird von dem Kolbendruck P bei der Stellung nach Abb. 174 P/cos β auf das Rad, dessen Stützpunkte A und C sind, übertragen, während P tg β den Kreuzkopf [Abbildung Abb. 174. ] gegen die Gleitbahn aufwärts preßt, also auf Entlastung der Vorderachse hinwirkt. Mit Bezug auf C als Momentenpunkt ergibt sich die Kraft S in der Richtung der Schienen zu: [FORMEL] Ebenso ist der Druck F gegen die Achsgabel bei Wahl von A als Momentenpunkt: [FORMEL] 1) Die Vertikalkomponente P tg β, die durch die schiefe Richtung von P/cos β gegen AC entsteht, wird vom Treibrad auf die Schiene übertragen und vergrößert die Pressung zwischen beiden. Von der gegen den vorderen Zylinderdeckel in der Richtung nach rechts wirkenden Dampfkraft Pd bleibt nach Abzug von F, das entgegengesetzt gerichtet ist, als den Rahmen nach rechts (vorwärts) bewegende Kraft: [FORMEL] 2) Für die zweite halbe Umdrehung (in Abb. 174 ist eine Stellung punktiert gezeichnet) ergibt sich ebenso [FORMEL] 3) als vorwärtstreibende Kraft. Die Kraft S hält das Rad in A fest und so kommt bei der Verschiebung des Rahmens Drehung um A zu stande. Pd–P stimmt der Größe nach mit dem Beschleunigungsdruck der Kolbenmassen u. s. w. überein; auf die Bewegung des Lokomotivschwerpunkts haben die Kräfte ± (Pd–P) keinen Einfluß. Für die Rückwärtsfahrt tritt nur eine Umkehrung der Kraftrichtungen und damit eine Belastung der Vorderachse um den Kreuzkopfdruck P tg β, bzw. eine gleich große Verminderung des Treibachsdrucks ein. Der mittlere Wert Z der Zugkraft in kg ergibt sich aus: [FORMEL] 4) (Arbeit am (Arbeit der Treibradumfang für = mittleren Kolbenkräfte eine Umdrehung) für einen vollen Hub) mit [FORMEL] 5) Hierin ist l der Kolbenhub = 2 r und D der Durchmesser des Treibrads = 2 R. Da P bei einer mittleren Dampfspannung pi und einem Güteverhältnis gm unter Beachtung der Reibungsverluste zu [FORMEL] (d = Zylinderdurchmesser in cm) anzunehmen ist, so ist ferner: [FORMEL] 6) Zu großer Zugkraft sind daher große Zylinder, kleine Treibräder nützlich. Die Abweichungen der Zugkraft von ihrem mittleren Wert während einer Treibradumdrehung treten ebenso wie beim gewöhnlichen Schwungrad auf und werden durch die lebendige Kraft der L. bei der bedeutenden Masse derselben leicht ausgeglichen, so daß die Bewegung der L. im Beharrungszustand als gleichförmig anzusehen ist. Während des Anfahrens muß zwecks Beschleunigung der Zugmasse die Zugkraft stets größer bleiben als der Zugwiderstand. Im Beharrungszustand ist Z = (T + Q) z 7) wenn Q das Gewicht der L., T das des Zugs, je in Tonnen, und z der Zugwiderstand für die Tonne Zuggewicht ist; z und Z sind in kg ausgedrückt. Auch ist [FORMEL] 8) Um anhaltend den Zug vom Gewicht T + Q befördern zu können, muß also dauernd der mittlere Dampfdruck pi im Zylinder zur Verfügung stehen, d. h. entsprechend der Geschwindigkeit v (m/Sek.), mit welcher gefahren wird, muß der Zylinder aus dem Kessel mit der erforderlichen Dampfmenge nachgefüllt werden können. Dies vorausgesetzt, äußert die L. eine Leistung E = Z ∙ v = (T + Q) z ∙ v in mkg oder in PS. [FORMEL] 9)

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/146>, abgerufen am 05.07.2024.