Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Für den Transport des Kranes wird der Kranausleger gesenkt, was durch das Kranwindwerk mittels Handkurbeln erfolgt. Das Hakengeschirr wird hochgehoben, bis sich dasselbe in den oberen Gabeln feststützt, dann werden die beiden Zugstangen ausgehängt und der Ausleger wird mittels Windwerks gesenkt, bis er auf dem Sattel eines eigenen Beiwagens aufliegt. In dieser Stellung erfolgt der Transport. Das Heben des Auslegers erfolgt in umgekehrter Weise, wobei durch zwei schwache Drahtseile das Gegengewicht gegen das Ausfahren durch Sperrklinken selbsttätig gehindert wird. Bis zu rund 10 t (in Krümmungen entsprechend weniger) ist der Kran auf den Schienen stabil. Sollen Lasten über 10.000 kg gehoben und Abb. 254. Der solcherart unterstützte Kran hat noch bei 20 t Belastung am Kranhaken volle Standsicherheit. Die Ausladung des Kranes beträgt vom Kranmittel 5·5 m, die höchste Hakenstellung von Schienenoberkante 6·5 m. Das Eigengewicht des Kranes beträgt 42.000 kg, das Gegengewicht ist mit 10.000 kg bemessen. Der Kurs des Gegengewichtes beträgt 1·5 m. Die Hubgeschwindigkeit bei Dampfbetrieb ist etwa 1·25 m i. d. Minute, die Drehgeschwindigkeit, am Lasthaken gemessen, etwa 20 m i. d. Minute. Dem im Bahnbetriebe herrschenden Bedürfnis nach einem K., dessen Umrißlinien beim Transporte ohne Zuhilfenahme eines Schutzwagens innerhalb des Bahnprofiles bleiben, soll der in den Abb. 255 a und b dargestellte, von Karl Flohr in Berlin gebaute K. abhelfen. Derselbe ruht auf einem gewöhnlichen Wagengestell mit 31/2 m Achsstand, hat eine Tragkraft von 6 t bei 41/2 m Ausladung vom Hakenmittel bis Kranmittel. Das Krangerüst ist um die Säule a auf Kugel- und Rollenlagern drehbar angeordnet. Das Windwerk b dient zum Drehen des Kranes und nach erfolgter Umschaltung auch zum Verschieben des Gegengewichtes c. Der mit vier Rädern versehene Ausläufer läuft auf einer die obere Begrenzung des Kranunterteiles Für den Transport des Kranes wird der Kranausleger gesenkt, was durch das Kranwindwerk mittels Handkurbeln erfolgt. Das Hakengeschirr wird hochgehoben, bis sich dasselbe in den oberen Gabeln feststützt, dann werden die beiden Zugstangen ausgehängt und der Ausleger wird mittels Windwerks gesenkt, bis er auf dem Sattel eines eigenen Beiwagens aufliegt. In dieser Stellung erfolgt der Transport. Das Heben des Auslegers erfolgt in umgekehrter Weise, wobei durch zwei schwache Drahtseile das Gegengewicht gegen das Ausfahren durch Sperrklinken selbsttätig gehindert wird. Bis zu rund 10 t (in Krümmungen entsprechend weniger) ist der Kran auf den Schienen stabil. Sollen Lasten über 10.000 kg gehoben und Abb. 254. Der solcherart unterstützte Kran hat noch bei 20 t Belastung am Kranhaken volle Standsicherheit. Die Ausladung des Kranes beträgt vom Kranmittel 5·5 m, die höchste Hakenstellung von Schienenoberkante 6·5 m. Das Eigengewicht des Kranes beträgt 42.000 kg, das Gegengewicht ist mit 10.000 kg bemessen. Der Kurs des Gegengewichtes beträgt 1·5 m. Die Hubgeschwindigkeit bei Dampfbetrieb ist etwa 1·25 m i. d. Minute, die Drehgeschwindigkeit, am Lasthaken gemessen, etwa 20 m i. d. Minute. Dem im Bahnbetriebe herrschenden Bedürfnis nach einem K., dessen Umrißlinien beim Transporte ohne Zuhilfenahme eines Schutzwagens innerhalb des Bahnprofiles bleiben, soll der in den Abb. 255 a und b dargestellte, von Karl Flohr in Berlin gebaute K. abhelfen. Derselbe ruht auf einem gewöhnlichen Wagengestell mit 31/2 m Achsstand, hat eine Tragkraft von 6 t bei 41/2 m Ausladung vom Hakenmittel bis Kranmittel. Das Krangerüst ist um die Säule a auf Kugel- und Rollenlagern drehbar angeordnet. Das Windwerk b dient zum Drehen des Kranes und nach erfolgter Umschaltung auch zum Verschieben des Gegengewichtes c. 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Für den Transport des Kranes wird der Kranausleger gesenkt, was durch das Kranwindwerk mittels Handkurbeln erfolgt. Das Hakengeschirr wird hochgehoben, bis sich dasselbe in den oberen Gabeln feststützt, dann werden die beiden Zugstangen ausgehängt und der Ausleger wird mittels Windwerks gesenkt, bis er auf dem Sattel eines eigenen Beiwagens aufliegt. In dieser Stellung erfolgt der Transport.
Das Heben des Auslegers erfolgt in umgekehrter Weise, wobei durch zwei schwache Drahtseile das Gegengewicht gegen das Ausfahren durch Sperrklinken selbsttätig gehindert wird.
Bis zu rund 10 t (in Krümmungen entsprechend weniger) ist der Kran auf den Schienen stabil.
Sollen Lasten über 10.000 kg gehoben und
[Abbildung Abb. 254.
]
gesenkt werden, dann ist es notwendig, die beiden Roste, die auf einem Beiwagen mitgeführt werden, zu verwenden, und zwar in der Weise, daß man sie zu beiden Seiten der Schienen gut verlegt. Hierauf werden die an jeder Längsseite des K. befindlichen zwei kräftigen Stützschrauben so lange in die Stahlpfannen der Roste niedergewunden, bis der ganze Kran nicht mehr auf den Federn und Achsen, sondern ausschließlich auf den vier Schraubenspindeln ruht.
Der solcherart unterstützte Kran hat noch bei 20 t Belastung am Kranhaken volle Standsicherheit. Die Ausladung des Kranes beträgt vom Kranmittel 5·5 m, die höchste Hakenstellung von Schienenoberkante 6·5 m. Das Eigengewicht des Kranes beträgt 42.000 kg, das Gegengewicht ist mit 10.000 kg bemessen. Der Kurs des Gegengewichtes beträgt 1·5 m. Die Hubgeschwindigkeit bei Dampfbetrieb ist etwa 1·25 m i. d. Minute, die Drehgeschwindigkeit, am Lasthaken gemessen, etwa 20 m i. d. Minute.
Dem im Bahnbetriebe herrschenden Bedürfnis nach einem K., dessen Umrißlinien beim Transporte ohne Zuhilfenahme eines Schutzwagens innerhalb des Bahnprofiles bleiben, soll der in den Abb. 255 a und b dargestellte, von Karl Flohr in Berlin gebaute K. abhelfen.
Derselbe ruht auf einem gewöhnlichen Wagengestell mit 31/2 m Achsstand, hat eine Tragkraft von 6 t bei 41/2 m Ausladung vom Hakenmittel bis Kranmittel. Das Krangerüst ist um die Säule a auf Kugel- und Rollenlagern drehbar angeordnet. Das Windwerk b dient zum Drehen des Kranes und nach erfolgter Umschaltung auch zum Verschieben des Gegengewichtes c.
Der mit vier Rädern versehene Ausläufer läuft auf einer die obere Begrenzung des Kranunterteiles
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