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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Haken am Ausleger ausgeführt, um jeweilig die größte zulässige Last anheben zu können. Die kleineren Spurweiten vermindern beträchtlich das Standmoment, so daß gleich schwere K. bei abnehmender Spurweite bedeutend weniger Hublast gestatten. Die Tragfedern müssen für die resultierende Kraft aus Belastung und Kippmoment berechnet werden, sind daher bedeutend stärker als üblich und beim normalen Fahren härter, d. h. sie zeigen nur eine geringe Einsenkung. Um dies zu vermeiden, hat man
Abb. 250. Kratenderlokomotive für die Firma Krupp in Essen, gebaut von der Maschinenfabrik Eßlingen, Württemberg.
vereinzelt mit Dampf vom Führerstande gesteuerte Einschubkeile zwischen Achslager und Rahmen zwecks Aufhebung des Federspieles angeordnet. Meist sind die K. gefeuerte Dampflokomotiven, seltener feuerlose Heißwasserlokomotiven oder elektrische Lokomotiven, letztere mit Akkumulatoren, da die Stromzuführung durch die Oberleitung für die Verwendung des Kranes hinderlich ist.

Für minder häufigen Gebrauch hat man auch bei geringeren Lasten von Hand betriebene Krane aufgebaut.

Die konstruktive Durchbildung sei an 2 Ausführungen gezeigt. Die B-Type (Abb. 250), gebaut von der Maschinenfabrik Esslingen für die Firma Krupp in Essen, trägt den Kran in Kesselmitte bzw. Radstandmitte; sie ragt mit ihrem
Abb. 251. Kratenderlokomotive der Eisenwerke in Reschitza, gebaut von der Maschinenfabrik der Staatseisenbahngesellschaft in Wien.
Ausleger über das Lichtraumprofil, bedarf daher keines Schutzwagens. Der Ausleger ist in den Hauptschildern in vertikalem Sinne um einen Zapfen drehbar angeordnet, so daß derselbe für den Transport in die Grenzen des Lichtraumprofils herabgesenkt werden kann. Die Lokomotive ist von der meist üblichen Bauart mit Krausschen Kastenrahmen, der zugleich die Wasservorräte enthält und außenliegender Allansteuerung. Die Tragkraft des Kranes beträgt 3000 kg, die Ausladung 4·25 m. Der Antrieb des Hubwerkes erfolgt durch eine Zwillingsdampfmaschine mit mehrfachem Rädervorgelege, die Drehbewegung durch eine andere kleine Dampfmaschine mittels Schneckenradantriebes. Die Dampfzuführung liegt in der Kranachse, das Gegengewicht des Auslegers schwingt über das Führerhausdach. Die Schienen

Haken am Ausleger ausgeführt, um jeweilig die größte zulässige Last anheben zu können. Die kleineren Spurweiten vermindern beträchtlich das Standmoment, so daß gleich schwere K. bei abnehmender Spurweite bedeutend weniger Hublast gestatten. Die Tragfedern müssen für die resultierende Kraft aus Belastung und Kippmoment berechnet werden, sind daher bedeutend stärker als üblich und beim normalen Fahren härter, d. h. sie zeigen nur eine geringe Einsenkung. Um dies zu vermeiden, hat man
Abb. 250. Kratenderlokomotive für die Firma Krupp in Essen, gebaut von der Maschinenfabrik Eßlingen, Württemberg.
vereinzelt mit Dampf vom Führerstande gesteuerte Einschubkeile zwischen Achslager und Rahmen zwecks Aufhebung des Federspieles angeordnet. Meist sind die K. gefeuerte Dampflokomotiven, seltener feuerlose Heißwasserlokomotiven oder elektrische Lokomotiven, letztere mit Akkumulatoren, da die Stromzuführung durch die Oberleitung für die Verwendung des Kranes hinderlich ist.

Für minder häufigen Gebrauch hat man auch bei geringeren Lasten von Hand betriebene Krane aufgebaut.

Die konstruktive Durchbildung sei an 2 Ausführungen gezeigt. Die B-Type (Abb. 250), gebaut von der Maschinenfabrik Esslingen für die Firma Krupp in Essen, trägt den Kran in Kesselmitte bzw. Radstandmitte; sie ragt mit ihrem
Abb. 251. Kratenderlokomotive der Eisenwerke in Reschitza, gebaut von der Maschinenfabrik der Staatseisenbahngesellschaft in Wien.
Ausleger über das Lichtraumprofil, bedarf daher keines Schutzwagens. Der Ausleger ist in den Hauptschildern in vertikalem Sinne um einen Zapfen drehbar angeordnet, so daß derselbe für den Transport in die Grenzen des Lichtraumprofils herabgesenkt werden kann. Die Lokomotive ist von der meist üblichen Bauart mit Krausschen Kastenrahmen, der zugleich die Wasservorräte enthält und außenliegender Allansteuerung. Die Tragkraft des Kranes beträgt 3000 kg, die Ausladung 4·25 m. Der Antrieb des Hubwerkes erfolgt durch eine Zwillingsdampfmaschine mit mehrfachem Rädervorgelege, die Drehbewegung durch eine andere kleine Dampfmaschine mittels Schneckenradantriebes. Die Dampfzuführung liegt in der Kranachse, das Gegengewicht des Auslegers schwingt über das Führerhausdach. Die Schienen

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[456/0473] Haken am Ausleger ausgeführt, um jeweilig die größte zulässige Last anheben zu können. Die kleineren Spurweiten vermindern beträchtlich das Standmoment, so daß gleich schwere K. bei abnehmender Spurweite bedeutend weniger Hublast gestatten. Die Tragfedern müssen für die resultierende Kraft aus Belastung und Kippmoment berechnet werden, sind daher bedeutend stärker als üblich und beim normalen Fahren härter, d. h. sie zeigen nur eine geringe Einsenkung. Um dies zu vermeiden, hat man [Abbildung Abb. 250. Kratenderlokomotive für die Firma Krupp in Essen, gebaut von der Maschinenfabrik Eßlingen, Württemberg. ] vereinzelt mit Dampf vom Führerstande gesteuerte Einschubkeile zwischen Achslager und Rahmen zwecks Aufhebung des Federspieles angeordnet. Meist sind die K. gefeuerte Dampflokomotiven, seltener feuerlose Heißwasserlokomotiven oder elektrische Lokomotiven, letztere mit Akkumulatoren, da die Stromzuführung durch die Oberleitung für die Verwendung des Kranes hinderlich ist. Für minder häufigen Gebrauch hat man auch bei geringeren Lasten von Hand betriebene Krane aufgebaut. Die konstruktive Durchbildung sei an 2 Ausführungen gezeigt. Die B-Type (Abb. 250), gebaut von der Maschinenfabrik Esslingen für die Firma Krupp in Essen, trägt den Kran in Kesselmitte bzw. Radstandmitte; sie ragt mit ihrem [Abbildung Abb. 251. Kratenderlokomotive der Eisenwerke in Reschitza, gebaut von der Maschinenfabrik der Staatseisenbahngesellschaft in Wien. ] Ausleger über das Lichtraumprofil, bedarf daher keines Schutzwagens. Der Ausleger ist in den Hauptschildern in vertikalem Sinne um einen Zapfen drehbar angeordnet, so daß derselbe für den Transport in die Grenzen des Lichtraumprofils herabgesenkt werden kann. Die Lokomotive ist von der meist üblichen Bauart mit Krausschen Kastenrahmen, der zugleich die Wasservorräte enthält und außenliegender Allansteuerung. Die Tragkraft des Kranes beträgt 3000 kg, die Ausladung 4·25 m. Der Antrieb des Hubwerkes erfolgt durch eine Zwillingsdampfmaschine mit mehrfachem Rädervorgelege, die Drehbewegung durch eine andere kleine Dampfmaschine mittels Schneckenradantriebes. Die Dampfzuführung liegt in der Kranachse, das Gegengewicht des Auslegers schwingt über das Führerhausdach. Die Schienen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/473>, abgerufen am 22.11.2024.