Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.im Seitengang, wo auch englisches Leder verwendet ist - mit Struckstoff überzogen. In allen diesen Räumen sind Waschbecken aus Fayence und die für die Bequemlichkeit notwendigen Einrichtungsgegenstände vorhanden. Der Krankenabort ist als Torfmullabort, die zwei anderen Aborte - an den Stirnseiten des Wagens gelegen - mit Wasserspülung und Ventilationsabsaugevorrichtung ausgestattet. Bei der inneren Ausstattung wurde das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, jederzeit eine Desinfektion des Wagens in allen Teilen einfach und rationell vornehmen zu können; deshalb sind die Möbelstoffe, Vorhänge und Teppiche so gewählt, daß diese ohne Beeinträchtigung des Aussehens jederzeit vorgenommen werden kann. Die zweiachsigen Krankenwagen der österr. Staatsbahnen sind als Personenwagen II./III. Klasse, jedoch hinsichtlich der Ausstattung abweichend von der Normaltype gebaut (Abb. 245). Die allgemeine Konstruktion dieser Wagen ist die gleiche wie die des vierachsigen Krankenwagens, nur mit dem Unterschiede, daß diese Wagen mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und einem Dachaufbau über dem Krankenraum ausgerüstet sind. Die Seitenwand-, Fußboden- und Dachkonstruktion ist auch hier mit doppelter Verschalung ausgeführt, jedoch sind die Zwischenräume nur über dem Krankenraum mit Preßkork ausgefüllt. Die innere Ausstattung ist mit Hinweglassung des nur auf den vierachsigen Wagen angewendeten größeren Komforts nicht geändert, so daß die Ausgestaltung der Wände, der Sitze in den Abteilen II. Klasse, der Einrichtung der Aborte, der Seitentüren zum Ein- und Ausladen des Kranken u. s. w., in derselben Art gelöst erscheint. Der Wagen umfaßt 11/2 Abteile II. Klasse, 11/2 Abteile III. Klasse und zwei Aborte, wobei das Doppelabteil III Klasse in ein Krankenabteil durch Entfernen eines Teiles der Einrichtungsgegenstände III. Klasse und durch Einstellen einer Krankentragbahre mit Matratze als Bett, eines Lehnstuhles aus Rohrgeflecht mit Kopflehne eines Klapptisches etc. umgewandelt ist. Anschließend an den Krankenraum ist der Abort für den Kranken angeordnet, der mit einem Torfmullklosett, Fayence-Waschbecken, einer Wasserkanne, einer Wasserflasche, zwei Gläsern, einem kleinen Lavoir und anderen ![]() Abb. 246. Zweiachsiger Krankenwagen der ungarischen Staatsbahnen. 1 = geschlossene Plattform mit Doppeltüren; 2 = Krankenraum; 3 = Ärzteraum; 4 = Begleitraum; 5 = Abort; 6 = Seitengang; K = Bett; d = Diwan; J = Instrumentenkasten; W = Waschvorrichtung; n = Nachtkästchen; g = Gasrechaud; s = Klappsitz f. d. Diener; t = Tisch; f = Waschbecken mit Zimmerklosett; ganze Wagenlänge über Buffer 12.230 mm; Radstand 6700 mm. Bei der Verwendung des Wagens als Krankenwagen werden die aus dem Wagen entfernten Einrichtungsgegenstände III. Klasse in der ![]() Abb. 247. Vierachsiger Abteilwagen III. Klasse der preußisch-hessischen Staatseisenbahnen mit Ausrüstung für Krankentransporte. K = Krankenraum; a = Schrank, enthaltend Waschvorrichtung u. dgl.; b = Bett; c = Rohrsessel; d = aufklappbarer Wandtisch; e = Wasserkanne; f = Kasten mit Gaskocher; h = Heizung; Radstand 12.250 mm; Wagenlänge über Buffer gemessen 18.620 mm. Der vierachsige Krankenwagen ist in Wien-Westbahnhof und je einer der zweiachsigen Wagen in Wien Ostbahnhof, Wien Franz Josef Bahnhof, Prag Franz Josef Bahnhof und in Lemberg stationiert. Die Bestellung hat schriftlich unter Beigabe eines ärztlichen Attestes über die Art der Erkrankung entweder in der Depotstation oder im Seitengang, wo auch englisches Leder verwendet ist – mit Struckstoff überzogen. In allen diesen Räumen sind Waschbecken aus Fayence und die für die Bequemlichkeit notwendigen Einrichtungsgegenstände vorhanden. Der Krankenabort ist als Torfmullabort, die zwei anderen Aborte – an den Stirnseiten des Wagens gelegen – mit Wasserspülung und Ventilationsabsaugevorrichtung ausgestattet. Bei der inneren Ausstattung wurde das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, jederzeit eine Desinfektion des Wagens in allen Teilen einfach und rationell vornehmen zu können; deshalb sind die Möbelstoffe, Vorhänge und Teppiche so gewählt, daß diese ohne Beeinträchtigung des Aussehens jederzeit vorgenommen werden kann. Die zweiachsigen Krankenwagen der österr. Staatsbahnen sind als Personenwagen II./III. Klasse, jedoch hinsichtlich der Ausstattung abweichend von der Normaltype gebaut (Abb. 245). Die allgemeine Konstruktion dieser Wagen ist die gleiche wie die des vierachsigen Krankenwagens, nur mit dem Unterschiede, daß diese Wagen mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und einem Dachaufbau über dem Krankenraum ausgerüstet sind. Die Seitenwand-, Fußboden- und Dachkonstruktion ist auch hier mit doppelter Verschalung ausgeführt, jedoch sind die Zwischenräume nur über dem Krankenraum mit Preßkork ausgefüllt. Die innere Ausstattung ist mit Hinweglassung des nur auf den vierachsigen Wagen angewendeten größeren Komforts nicht geändert, so daß die Ausgestaltung der Wände, der Sitze in den Abteilen II. Klasse, der Einrichtung der Aborte, der Seitentüren zum Ein- und Ausladen des Kranken u. s. w., in derselben Art gelöst erscheint. Der Wagen umfaßt 11/2 Abteile II. Klasse, 11/2 Abteile III. Klasse und zwei Aborte, wobei das Doppelabteil III Klasse in ein Krankenabteil durch Entfernen eines Teiles der Einrichtungsgegenstände III. Klasse und durch Einstellen einer Krankentragbahre mit Matratze als Bett, eines Lehnstuhles aus Rohrgeflecht mit Kopflehne eines Klapptisches etc. umgewandelt ist. Anschließend an den Krankenraum ist der Abort für den Kranken angeordnet, der mit einem Torfmullklosett, Fayence-Waschbecken, einer Wasserkanne, einer Wasserflasche, zwei Gläsern, einem kleinen Lavoir und anderen ![]() Abb. 246. Zweiachsiger Krankenwagen der ungarischen Staatsbahnen. 1 = geschlossene Plattform mit Doppeltüren; 2 = Krankenraum; 3 = Ärzteraum; 4 = Begleitraum; 5 = Abort; 6 = Seitengang; K = Bett; d = Diwan; J = Instrumentenkasten; W = Waschvorrichtung; n = Nachtkästchen; g = Gasrechaud; s = Klappsitz f. d. Diener; t = Tisch; f = Waschbecken mit Zimmerklosett; ganze Wagenlänge über Buffer 12.230 mm; Radstand 6700 mm. Bei der Verwendung des Wagens als Krankenwagen werden die aus dem Wagen entfernten Einrichtungsgegenstände III. Klasse in der ![]() Abb. 247. Vierachsiger Abteilwagen III. Klasse der preußisch-hessischen Staatseisenbahnen mit Ausrüstung für Krankentransporte. K = Krankenraum; a = Schrank, enthaltend Waschvorrichtung u. dgl.; b = Bett; c = Rohrsessel; d = aufklappbarer Wandtisch; e = Wasserkanne; f = Kasten mit Gaskocher; h = Heizung; Radstand 12.250 mm; Wagenlänge über Buffer gemessen 18.620 mm. Der vierachsige Krankenwagen ist in Wien-Westbahnhof und je einer der zweiachsigen Wagen in Wien Ostbahnhof, Wien Franz Josef Bahnhof, Prag Franz Josef Bahnhof und in Lemberg stationiert. 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im Seitengang, wo auch englisches Leder verwendet ist – mit Struckstoff überzogen.
In allen diesen Räumen sind Waschbecken aus Fayence und die für die Bequemlichkeit notwendigen Einrichtungsgegenstände vorhanden.
Der Krankenabort ist als Torfmullabort, die zwei anderen Aborte – an den Stirnseiten des Wagens gelegen – mit Wasserspülung und Ventilationsabsaugevorrichtung ausgestattet.
Bei der inneren Ausstattung wurde das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, jederzeit eine Desinfektion des Wagens in allen Teilen einfach und rationell vornehmen zu können; deshalb sind die Möbelstoffe, Vorhänge und Teppiche so gewählt, daß diese ohne Beeinträchtigung des Aussehens jederzeit vorgenommen werden kann.
Die zweiachsigen Krankenwagen der österr. Staatsbahnen sind als Personenwagen II./III. Klasse, jedoch hinsichtlich der Ausstattung abweichend von der Normaltype gebaut (Abb. 245).
Die allgemeine Konstruktion dieser Wagen ist die gleiche wie die des vierachsigen Krankenwagens, nur mit dem Unterschiede, daß diese Wagen mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und einem Dachaufbau über dem Krankenraum ausgerüstet sind.
Die Seitenwand-, Fußboden- und Dachkonstruktion ist auch hier mit doppelter Verschalung ausgeführt, jedoch sind die Zwischenräume nur über dem Krankenraum mit Preßkork ausgefüllt. Die innere Ausstattung ist mit Hinweglassung des nur auf den vierachsigen Wagen angewendeten größeren Komforts nicht geändert, so daß die Ausgestaltung der Wände, der Sitze in den Abteilen II. Klasse, der Einrichtung der Aborte, der Seitentüren zum Ein- und Ausladen des Kranken u. s. w., in derselben Art gelöst erscheint.
Der Wagen umfaßt 11/2 Abteile II. Klasse, 11/2 Abteile III. Klasse und zwei Aborte, wobei das Doppelabteil III Klasse in ein Krankenabteil durch Entfernen eines Teiles der Einrichtungsgegenstände III. Klasse und durch Einstellen einer Krankentragbahre mit Matratze als Bett, eines Lehnstuhles aus Rohrgeflecht mit Kopflehne eines Klapptisches etc. umgewandelt ist.
Anschließend an den Krankenraum ist der Abort für den Kranken angeordnet, der mit einem Torfmullklosett, Fayence-Waschbecken, einer Wasserkanne, einer Wasserflasche, zwei Gläsern, einem kleinen Lavoir und anderen
[Abbildung Abb. 246. Zweiachsiger Krankenwagen der ungarischen Staatsbahnen.
1 = geschlossene Plattform mit Doppeltüren; 2 = Krankenraum; 3 = Ärzteraum; 4 = Begleitraum; 5 = Abort; 6 = Seitengang; K = Bett; d = Diwan; J = Instrumentenkasten; W = Waschvorrichtung; n = Nachtkästchen; g = Gasrechaud; s = Klappsitz f. d. Diener; t = Tisch; f = Waschbecken mit Zimmerklosett; ganze Wagenlänge über Buffer 12.230 mm; Radstand 6700 mm.
]
Krankenutensilien ausgestattet ist. Ferner ist ein Gaskocher im Gang angebracht.
Bei der Verwendung des Wagens als Krankenwagen werden die aus dem Wagen entfernten Einrichtungsgegenstände III. Klasse in der
[Abbildung Abb. 247. Vierachsiger Abteilwagen III. Klasse der preußisch-hessischen Staatseisenbahnen mit Ausrüstung für Krankentransporte.
K = Krankenraum; a = Schrank, enthaltend Waschvorrichtung u. dgl.; b = Bett; c = Rohrsessel; d = aufklappbarer Wandtisch; e = Wasserkanne; f = Kasten mit Gaskocher; h = Heizung; Radstand 12.250 mm; Wagenlänge über Buffer gemessen 18.620 mm.
]
Depotstation des Wagens in Aufbewahrung genommen, hingegen bei Verwendung des Wagens als Personenwagen II./III. Klasse alle Krankeneinrichtungsgegenstände in dem Krankenabort versperrt untergebracht.
Der vierachsige Krankenwagen ist in Wien-Westbahnhof und je einer der zweiachsigen Wagen in Wien Ostbahnhof, Wien Franz Josef Bahnhof, Prag Franz Josef Bahnhof und in Lemberg stationiert.
Die Bestellung hat schriftlich unter Beigabe eines ärztlichen Attestes über die Art der Erkrankung entweder in der Depotstation oder
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/460>, abgerufen am 23.07.2024. |