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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Gleichzeitig erregt ein Zweigstrom auch den Sperrmagneten am Fahrstraßenschalter, wodurch der Signalsteuerstrom auch bei c solange unterbrochen wird, bis der Fahrstraßenhebel wieder zurückgelegt ist. Dieser sperrt sich dann wieder selbsttätig.

Für den Fall des Versagens der Auflösung durch den Schienenstromschließer ist eine Hilfsauslösetaste vorgesehen.

Über die mit den K. zusammen arbeitenden Streckenblockungen und die Schaltung bei Einfahrsignalen s. Art. Blockeinrichtungen, Bd. II, S. 386.

3. Das Schalterwerk.

Zum Schalterwerk im Stellwerksgebäude wird bei diesem Druckluftstellwerke dasselbe Werk benutzt, wie beim elektrischen Stellwerk von Siemens & Halske. Es erübrigt sich daher dessen Beschreibung. Die Schaltung ist natürlich den Erfordernissen des Luftdruckwerks entsprechend anders ausgebildet.

4. Die Kraftanlage

(Kraftstation) für Druckluft und elektrischen Strom (Abb. 240).

Gewöhnlich wird die zum Betriebe der Stellwerksanlage erforderliche Druckluft in einer elektrisch betriebenen Drucklufterzeugungsanlage der erforderliche Gleichstrom durch einen elektrisch betriebenen Umformer hergestellt und dann werden beide Kraftmittel gespeichert. Eine solche Anlage ist in Abb. 240 übersichtlich dargestellt. Sie enthält die bereits unter I e, 4 beschriebenen Einzeleinrichtungen, so daß hier auf eine Wiederholung verzichtet werden kann.

5. Die Rohrleitung.

Vom Druckluftkessel wird die Druckluft in schmiedeeisernen Rohren, die von 50 mm Durchmesser allmählich auf 13 mm abnehmen, nach dem Antrieb der Weichen und Signale geleitet. Diese Rohre werden in der Regel etwa 80 cm tief in die Erde verlegt, in Sand gebettet und zugleich mit den Kabeln mit Backsteinen abgedeckt.

Literatur: Adams, The block System of signaling on american railroads. New York 1901. - Boda, Die Sicherung des Zugverkehrs auf den Eisenbahnen. Prag 1898 und 1903. - Druckschriften der Signalbauanstalten: Siemens & Halske, Berlin; C. Stahmer in Georgsmarienhütte; Maschinenfabrik Bruchsal. - Gadow, Die Kraftstellwerke. Anhang zum 6. Bd. des Eisenbahnbaues. Hb. d. Ing. W. V. Teil. 1913. - Haßler, Die elektrischen Eisenbahnsignale mit bes. Berücks. der württ. Einrichtungen. Stuttgart 1895. - Scheibner, Die Kraftstellwerke der Eisenbahnen. 2 Bde. Sammlung Göschen. Berlin 1913. - Scholkmann, Der Eisenbahnbau der Gegenwart. 4. Absch. Wiesbaden 1904. - Schubert, Die Sicherungswerke im Eisenbahnbetrieb. Wiesbaden 1903. - Schwerin, Elektrische Eisenbahnsignale und Weichen in "Wärmetechnik und Signalwesen". Leipzig 1908. - Ztschr. für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen. Berlin. Jahrg. 1912 und 1913.

Hentzen.


Kraftübertragung (Arbeitsübertragung) (transmission of power or energy; transmission ou transport d'energie; trasporto di forza), die dauernde Fortleitung von Energiemengen auf eine gewisse Entfernung. Der Zweck ist fast immer der, daß man die Energie im großen erzeugen will, um sie dann für den Antrieb kleiner Maschinen an beliebigem Ort zur Verfügung zu haben. In anderen Fällen will man die Energie an einer Stelle erzeugen können, wo sie besonders preiswert zu beschaffen ist (Wasserkraftanlagen, Brennstoffzufuhr zu Wasser), worauf sie an den Ort der Verwendung übertragen werden muß.

Diese Fortleitung der Energie bezeichnet man oft als Kraftübertragung; sie sollte richtiger als Arbeits- oder Energieübertragung bezeichnet werden. Als praktisch meist verwendete Formen der Übertragung sind zu nennen die elektrische Kraftübertragung und die mechanische Kraftübertragung durch Druckwasser (hydraulisch) und Druckluft (pneumatisch). Bei jeder dieser Formen wird an einer Zentralstelle durch Primärmaschinen unter Aufwand mechanischer Arbeit die fortzuleitende Energieform erzeugt; in entfernter Stelle werden Sekundärmaschinen von der fortgeleiteten Energie betrieben.

Bei der elektrischen K. erzeugen Dynamomaschinen, die z. B. durch Dampfkraft betrieben werden, in einer Zentrale elektrischen Strom, der durch eine Drahtleitung fortgeleitet wird. Er dient an den Verbrauchsstellen zum Betrieb von elektrischen Motoren, sowie auch zur Beleuchtung. Die übertragene Arbeitsleistung ist gegeben durch das Produkt aus der übertragenen Stromstärke J (die in Ampere gemessen wird) und der Spannung (Potentialdifferenz) E zwischen den beiden Leitern, in denen die Übertragung stattfindet. Letztere wird in Volt gemessen. Man findet die übertragene Arbeitsleistung N in Watt (1 Kilowatt = 1000 Watt) nach der Formel
NWatt = JAmp x EVolt     (1)

Diese Formel gilt ohne weiters allerdings nur für Gleichstrom, der für die Übertragung größerer Energiemengen nur auf mäßige Entfernungen in Betracht kommt (ein oder wenige Kilometer). Für große Entfernungen eignet sich die Übertragung durch Gleichstrom deshalb nicht, weil man den Gleichstrom

Gleichzeitig erregt ein Zweigstrom auch den Sperrmagneten am Fahrstraßenschalter, wodurch der Signalsteuerstrom auch bei c solange unterbrochen wird, bis der Fahrstraßenhebel wieder zurückgelegt ist. Dieser sperrt sich dann wieder selbsttätig.

Für den Fall des Versagens der Auflösung durch den Schienenstromschließer ist eine Hilfsauslösetaste vorgesehen.

Über die mit den K. zusammen arbeitenden Streckenblockungen und die Schaltung bei Einfahrsignalen s. Art. Blockeinrichtungen, Bd. II, S. 386.

3. Das Schalterwerk.

Zum Schalterwerk im Stellwerksgebäude wird bei diesem Druckluftstellwerke dasselbe Werk benutzt, wie beim elektrischen Stellwerk von Siemens & Halske. Es erübrigt sich daher dessen Beschreibung. Die Schaltung ist natürlich den Erfordernissen des Luftdruckwerks entsprechend anders ausgebildet.

4. Die Kraftanlage

(Kraftstation) für Druckluft und elektrischen Strom (Abb. 240).

Gewöhnlich wird die zum Betriebe der Stellwerksanlage erforderliche Druckluft in einer elektrisch betriebenen Drucklufterzeugungsanlage der erforderliche Gleichstrom durch einen elektrisch betriebenen Umformer hergestellt und dann werden beide Kraftmittel gespeichert. Eine solche Anlage ist in Abb. 240 übersichtlich dargestellt. Sie enthält die bereits unter I e, 4 beschriebenen Einzeleinrichtungen, so daß hier auf eine Wiederholung verzichtet werden kann.

5. Die Rohrleitung.

Vom Druckluftkessel wird die Druckluft in schmiedeeisernen Rohren, die von 50 mm Durchmesser allmählich auf 13 mm abnehmen, nach dem Antrieb der Weichen und Signale geleitet. Diese Rohre werden in der Regel etwa 80 cm tief in die Erde verlegt, in Sand gebettet und zugleich mit den Kabeln mit Backsteinen abgedeckt.

Literatur: Adams, The block System of signaling on american railroads. New York 1901. – Boda, Die Sicherung des Zugverkehrs auf den Eisenbahnen. Prag 1898 und 1903. – Druckschriften der Signalbauanstalten: Siemens & Halske, Berlin; C. Stahmer in Georgsmarienhütte; Maschinenfabrik Bruchsal. – Gadow, Die Kraftstellwerke. Anhang zum 6. Bd. des Eisenbahnbaues. Hb. d. Ing. W. V. Teil. 1913. – Haßler, Die elektrischen Eisenbahnsignale mit bes. Berücks. der württ. Einrichtungen. Stuttgart 1895. – Scheibner, Die Kraftstellwerke der Eisenbahnen. 2 Bde. Sammlung Göschen. Berlin 1913. – Scholkmann, Der Eisenbahnbau der Gegenwart. 4. Absch. Wiesbaden 1904. – Schubert, Die Sicherungswerke im Eisenbahnbetrieb. Wiesbaden 1903. – Schwerin, Elektrische Eisenbahnsignale und Weichen in „Wärmetechnik und Signalwesen“. Leipzig 1908. – Ztschr. für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen. Berlin. Jahrg. 1912 und 1913.

Hentzen.


Kraftübertragung (Arbeitsübertragung) (transmission of power or energy; transmission ou transport d'énergie; trasporto di forza), die dauernde Fortleitung von Energiemengen auf eine gewisse Entfernung. Der Zweck ist fast immer der, daß man die Energie im großen erzeugen will, um sie dann für den Antrieb kleiner Maschinen an beliebigem Ort zur Verfügung zu haben. In anderen Fällen will man die Energie an einer Stelle erzeugen können, wo sie besonders preiswert zu beschaffen ist (Wasserkraftanlagen, Brennstoffzufuhr zu Wasser), worauf sie an den Ort der Verwendung übertragen werden muß.

Diese Fortleitung der Energie bezeichnet man oft als Kraftübertragung; sie sollte richtiger als Arbeits- oder Energieübertragung bezeichnet werden. Als praktisch meist verwendete Formen der Übertragung sind zu nennen die elektrische Kraftübertragung und die mechanische Kraftübertragung durch Druckwasser (hydraulisch) und Druckluft (pneumatisch). Bei jeder dieser Formen wird an einer Zentralstelle durch Primärmaschinen unter Aufwand mechanischer Arbeit die fortzuleitende Energieform erzeugt; in entfernter Stelle werden Sekundärmaschinen von der fortgeleiteten Energie betrieben.

Bei der elektrischen K. erzeugen Dynamomaschinen, die z. B. durch Dampfkraft betrieben werden, in einer Zentrale elektrischen Strom, der durch eine Drahtleitung fortgeleitet wird. Er dient an den Verbrauchsstellen zum Betrieb von elektrischen Motoren, sowie auch zur Beleuchtung. Die übertragene Arbeitsleistung ist gegeben durch das Produkt aus der übertragenen Stromstärke J (die in Ampere gemessen wird) und der Spannung (Potentialdifferenz) E zwischen den beiden Leitern, in denen die Übertragung stattfindet. Letztere wird in Volt gemessen. Man findet die übertragene Arbeitsleistung N in Watt (1 Kilowatt = 1000 Watt) nach der Formel
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Diese Formel gilt ohne weiters allerdings nur für Gleichstrom, der für die Übertragung größerer Energiemengen nur auf mäßige Entfernungen in Betracht kommt (ein oder wenige Kilometer). Für große Entfernungen eignet sich die Übertragung durch Gleichstrom deshalb nicht, weil man den Gleichstrom

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[433/0450] Gleichzeitig erregt ein Zweigstrom auch den Sperrmagneten am Fahrstraßenschalter, wodurch der Signalsteuerstrom auch bei c solange unterbrochen wird, bis der Fahrstraßenhebel wieder zurückgelegt ist. Dieser sperrt sich dann wieder selbsttätig. Für den Fall des Versagens der Auflösung durch den Schienenstromschließer ist eine Hilfsauslösetaste vorgesehen. Über die mit den K. zusammen arbeitenden Streckenblockungen und die Schaltung bei Einfahrsignalen s. Art. Blockeinrichtungen, Bd. II, S. 386. 3. Das Schalterwerk. Zum Schalterwerk im Stellwerksgebäude wird bei diesem Druckluftstellwerke dasselbe Werk benutzt, wie beim elektrischen Stellwerk von Siemens & Halske. Es erübrigt sich daher dessen Beschreibung. Die Schaltung ist natürlich den Erfordernissen des Luftdruckwerks entsprechend anders ausgebildet. 4. Die Kraftanlage (Kraftstation) für Druckluft und elektrischen Strom (Abb. 240). Gewöhnlich wird die zum Betriebe der Stellwerksanlage erforderliche Druckluft in einer elektrisch betriebenen Drucklufterzeugungsanlage der erforderliche Gleichstrom durch einen elektrisch betriebenen Umformer hergestellt und dann werden beide Kraftmittel gespeichert. Eine solche Anlage ist in Abb. 240 übersichtlich dargestellt. Sie enthält die bereits unter I e, 4 beschriebenen Einzeleinrichtungen, so daß hier auf eine Wiederholung verzichtet werden kann. 5. Die Rohrleitung. Vom Druckluftkessel wird die Druckluft in schmiedeeisernen Rohren, die von 50 mm Durchmesser allmählich auf 13 mm abnehmen, nach dem Antrieb der Weichen und Signale geleitet. Diese Rohre werden in der Regel etwa 80 cm tief in die Erde verlegt, in Sand gebettet und zugleich mit den Kabeln mit Backsteinen abgedeckt. Literatur: Adams, The block System of signaling on american railroads. New York 1901. – Boda, Die Sicherung des Zugverkehrs auf den Eisenbahnen. Prag 1898 und 1903. – Druckschriften der Signalbauanstalten: Siemens & Halske, Berlin; C. Stahmer in Georgsmarienhütte; Maschinenfabrik Bruchsal. – Gadow, Die Kraftstellwerke. Anhang zum 6. Bd. des Eisenbahnbaues. Hb. d. Ing. W. V. Teil. 1913. – Haßler, Die elektrischen Eisenbahnsignale mit bes. Berücks. der württ. Einrichtungen. Stuttgart 1895. – Scheibner, Die Kraftstellwerke der Eisenbahnen. 2 Bde. Sammlung Göschen. Berlin 1913. – Scholkmann, Der Eisenbahnbau der Gegenwart. 4. Absch. Wiesbaden 1904. – Schubert, Die Sicherungswerke im Eisenbahnbetrieb. Wiesbaden 1903. – Schwerin, Elektrische Eisenbahnsignale und Weichen in „Wärmetechnik und Signalwesen“. Leipzig 1908. – Ztschr. für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen. Berlin. Jahrg. 1912 und 1913. Hentzen. Kraftübertragung (Arbeitsübertragung) (transmission of power or energy; transmission ou transport d'énergie; trasporto di forza), die dauernde Fortleitung von Energiemengen auf eine gewisse Entfernung. Der Zweck ist fast immer der, daß man die Energie im großen erzeugen will, um sie dann für den Antrieb kleiner Maschinen an beliebigem Ort zur Verfügung zu haben. In anderen Fällen will man die Energie an einer Stelle erzeugen können, wo sie besonders preiswert zu beschaffen ist (Wasserkraftanlagen, Brennstoffzufuhr zu Wasser), worauf sie an den Ort der Verwendung übertragen werden muß. Diese Fortleitung der Energie bezeichnet man oft als Kraftübertragung; sie sollte richtiger als Arbeits- oder Energieübertragung bezeichnet werden. Als praktisch meist verwendete Formen der Übertragung sind zu nennen die elektrische Kraftübertragung und die mechanische Kraftübertragung durch Druckwasser (hydraulisch) und Druckluft (pneumatisch). Bei jeder dieser Formen wird an einer Zentralstelle durch Primärmaschinen unter Aufwand mechanischer Arbeit die fortzuleitende Energieform erzeugt; in entfernter Stelle werden Sekundärmaschinen von der fortgeleiteten Energie betrieben. Bei der elektrischen K. erzeugen Dynamomaschinen, die z. B. durch Dampfkraft betrieben werden, in einer Zentrale elektrischen Strom, der durch eine Drahtleitung fortgeleitet wird. Er dient an den Verbrauchsstellen zum Betrieb von elektrischen Motoren, sowie auch zur Beleuchtung. Die übertragene Arbeitsleistung ist gegeben durch das Produkt aus der übertragenen Stromstärke J (die in Ampere gemessen wird) und der Spannung (Potentialdifferenz) E zwischen den beiden Leitern, in denen die Übertragung stattfindet. Letztere wird in Volt gemessen. Man findet die übertragene Arbeitsleistung N in Watt (1 Kilowatt = 1000 Watt) nach der Formel NWatt = JAmp × EVolt (1) Diese Formel gilt ohne weiters allerdings nur für Gleichstrom, der für die Übertragung größerer Energiemengen nur auf mäßige Entfernungen in Betracht kommt (ein oder wenige Kilometer). Für große Entfernungen eignet sich die Übertragung durch Gleichstrom deshalb nicht, weil man den Gleichstrom

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/450>, abgerufen am 22.11.2024.