Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Das untere Ventil bleibt noch oben stehen und gestattet somit die Entlüftung des unteren Teils des Stellzylinders. Nachdem der Kolben etwa 2/3 seines Wegs nach unten gegangen ist, stößt er gegen den Hebel g und nimmt durch dessen Drehen dem Hebel m die Stütze, so daß letzterer abfällt und das untere Ventil sich unten schließt und oben öffnet. Dadurch ist der Luftaustritt nach unten abgeschnitten und die unter dem Kolben verbliebene Luft wird zusammengedrückt. Diese bremst dadurch wie ein Polster den Gang des Flügels bei der Annäherung an seine obere Endlage in Fahrstellung. Soll das Signal auf Halt gehen, so wird der Strom zum Elektromagneten entweder durch Zurücklegen des Signalhebels im Stellwerk oder durch eine Hilfstaste in der Station oder durch Einwirkung des Zuges auf einen Schienenstromschließer unterbrochen, sein Anker und der obere und mittlere Ventilkörper geht unter dem Druck der Abreißfedern und der Federn an dem Ventilkörper in die Höhe. Der Druckluftzutritt nach dem Raum oberhalb des Stellkolbens ist abgeschnitten, dagegen nach dem Raum unterhalb des Kolbens geöffnet. Außerdem ist oben der Luftaustritt nach außen freigegeben. Abb. 239. Signalschaltung des elektrisch gesteuerten Druckluftstellwerks. Der Signalflügel geht daher außer durch sein Eigengewicht auch durch Druckluft in die Haltlage. In dieser Lage wird der oben stehende Stellkolben auch durch den unter Federdruck stehenden Hebel p gehalten. Dieser Hebel p drückt beim Hochgehen der Kolbenstange den Hebel m und damit das untere Ventil in die Höhe, so daß die Druckluft aus dem Raume unterhalb des Stellkolbens ins Freie entweichen kann. Das untere Ventil bleibt noch oben stehen und gestattet somit die Entlüftung des unteren Teils des Stellzylinders. Nachdem der Kolben etwa 2/3 seines Wegs nach unten gegangen ist, stößt er gegen den Hebel g und nimmt durch dessen Drehen dem Hebel m die Stütze, so daß letzterer abfällt und das untere Ventil sich unten schließt und oben öffnet. Dadurch ist der Luftaustritt nach unten abgeschnitten und die unter dem Kolben verbliebene Luft wird zusammengedrückt. Diese bremst dadurch wie ein Polster den Gang des Flügels bei der Annäherung an seine obere Endlage in Fahrstellung. Soll das Signal auf Halt gehen, so wird der Strom zum Elektromagneten entweder durch Zurücklegen des Signalhebels im Stellwerk oder durch eine Hilfstaste in der Station oder durch Einwirkung des Zuges auf einen Schienenstromschließer unterbrochen, sein Anker und der obere und mittlere Ventilkörper geht unter dem Druck der Abreißfedern und der Federn an dem Ventilkörper in die Höhe. Der Druckluftzutritt nach dem Raum oberhalb des Stellkolbens ist abgeschnitten, dagegen nach dem Raum unterhalb des Kolbens geöffnet. Außerdem ist oben der Luftaustritt nach außen freigegeben. Abb. 239. Signalschaltung des elektrisch gesteuerten Druckluftstellwerks. Der Signalflügel geht daher außer durch sein Eigengewicht auch durch Druckluft in die Haltlage. In dieser Lage wird der oben stehende Stellkolben auch durch den unter Federdruck stehenden Hebel p gehalten. Dieser Hebel p drückt beim Hochgehen der Kolbenstange den Hebel m und damit das untere Ventil in die Höhe, so daß die Druckluft aus dem Raume unterhalb des Stellkolbens ins Freie entweichen kann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0448" n="431"/> </p><lb/> <p>Das untere Ventil bleibt noch oben stehen und gestattet somit die Entlüftung des unteren Teils des Stellzylinders.</p><lb/> <p>Nachdem der Kolben etwa <hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> seines Wegs nach unten gegangen ist, stößt er gegen den Hebel <hi rendition="#i">g</hi> und nimmt durch dessen Drehen dem Hebel <hi rendition="#i">m</hi> die Stütze, so daß letzterer abfällt und das untere Ventil sich unten schließt und oben öffnet. Dadurch ist der Luftaustritt nach unten abgeschnitten und die unter dem Kolben verbliebene Luft wird zusammengedrückt. 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Das untere Ventil bleibt noch oben stehen und gestattet somit die Entlüftung des unteren Teils des Stellzylinders.
Nachdem der Kolben etwa 2/3 seines Wegs nach unten gegangen ist, stößt er gegen den Hebel g und nimmt durch dessen Drehen dem Hebel m die Stütze, so daß letzterer abfällt und das untere Ventil sich unten schließt und oben öffnet. Dadurch ist der Luftaustritt nach unten abgeschnitten und die unter dem Kolben verbliebene Luft wird zusammengedrückt. Diese bremst dadurch wie ein Polster den Gang des Flügels bei der Annäherung an seine obere Endlage in Fahrstellung.
Soll das Signal auf Halt gehen, so wird der Strom zum Elektromagneten entweder durch Zurücklegen des Signalhebels im Stellwerk oder durch eine Hilfstaste in der Station oder durch Einwirkung des Zuges auf einen Schienenstromschließer unterbrochen, sein Anker und der obere und mittlere Ventilkörper geht unter dem Druck der Abreißfedern und der Federn an dem Ventilkörper in die Höhe. Der Druckluftzutritt nach dem Raum oberhalb des Stellkolbens ist abgeschnitten, dagegen nach dem Raum unterhalb des Kolbens geöffnet. Außerdem ist oben der Luftaustritt nach außen freigegeben.
[Abbildung Abb. 239. Signalschaltung des elektrisch gesteuerten Druckluftstellwerks.
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Der Signalflügel geht daher außer durch sein Eigengewicht auch durch Druckluft in die Haltlage. In dieser Lage wird der oben stehende Stellkolben auch durch den unter Federdruck stehenden Hebel p gehalten. Dieser Hebel p drückt beim Hochgehen der Kolbenstange den Hebel m und damit das untere Ventil in die Höhe, so daß die Druckluft aus dem Raume unterhalb des Stellkolbens ins Freie entweichen kann.
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