2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt.
Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.).
K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben
Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien.
nötig. Dieser Übelstand wird z. T. bei der in Abb. 217 dargestellten Einrichtung vermieden, wie
Abb. 217.
sie schon seit langer Zeit in England in großem Umfang angewandt wurde. Auf einem Viadukt
Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper.
liegt ein Schiebebühnengleis. Rechtwinklig zu diesem sind in Abständen von 6 m mehrere Entladegleise angeordnet. In jedes dieser Gleise sind zwei Trichter eingebaut; der hintere dient dazu, Kohle auf das Lager zu schütten; der vordere zur direkten Beladung der Fuhrwerke. Die Eisenbahnwagen haben Bodenklappen, so daß die Entladung rasch und leicht erfolgt. Ähnliche
2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt.
Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.).
K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben
Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien.
nötig. Dieser Übelstand wird z. T. bei der in Abb. 217 dargestellten Einrichtung vermieden, wie
Abb. 217.
sie schon seit langer Zeit in England in großem Umfang angewandt wurde. Auf einem Viadukt
Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper.
liegt ein Schiebebühnengleis. Rechtwinklig zu diesem sind in Abständen von 6 m mehrere Entladegleise angeordnet. In jedes dieser Gleise sind zwei Trichter eingebaut; der hintere dient dazu, Kohle auf das Lager zu schütten; der vordere zur direkten Beladung der Fuhrwerke. Die Eisenbahnwagen haben Bodenklappen, so daß die Entladung rasch und leicht erfolgt. Ähnliche
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2. K. für den Umschlag der Kohle von der Eisenbahn in Schiffe oder umgekehrt.
Dagegen rechnet man die Ladestellen auf den Kohlengruben, auf denen die Eisenbahnwagen mit der geförderten Kohle beladen werden, nicht zu den K., sondern bezeichnet sie als Grubenbahnhöfe (s. d.).
K. für den Übergang der Kohle in Landfuhrwerke finden sich, wie erwähnt, in erster Linie in Großstädten, in denen der Empfang dieses Gutes einen beträchtlichen Umfang annimmt. Man verbindet hierbei in der Regel mit den Entladegleisen Lagerplätze oder Behälter, um die angekommene Kohle nicht sofort abfahren zu müssen. Um das Ausladen oder Überladen zu erleichtern, legt man die Entladegleise höher als die Ladestraßen auf Dämme oder Pfeilerbahnen oder man vertieft die Ladestraßen unter die sonstige Straßenhöhe. Man pflastert die Böschung und läßt auf ihr die Ladung hinabgleiten. Ein Beispiel bietet der K. der Nordbahn in Wien, der aus fünf gleichlaufenden Dämmen besteht (Abb. 216); an einer Seite liegen Lagerplätze, die an die Empfänger vermietet sind. Bei dieser Anordnung wird zwar die Kohle ohne Hebungsarbeit aus den Eisenbahnwagen entladen, dagegen ist beim Einladen in die Landfuhrwerke ein Heben
[Abbildung Abb. 216. Kohlenbahnhof der Nordbahn in Wien.
]
nötig. Dieser Übelstand wird z. T. bei der in Abb. 217 dargestellten Einrichtung vermieden, wie
[Abbildung Abb. 217.
]
sie schon seit langer Zeit in England in großem Umfang angewandt wurde. Auf einem Viadukt
[Abbildung Abb. 218. Entladung von Kohlenwagen mittels fahrbarer Kipper.
]
liegt ein Schiebebühnengleis. Rechtwinklig zu diesem sind in Abständen von 6 m mehrere Entladegleise angeordnet. In jedes dieser Gleise sind zwei Trichter eingebaut; der hintere dient dazu, Kohle auf das Lager zu schütten; der vordere zur direkten Beladung der Fuhrwerke. Die Eisenbahnwagen haben Bodenklappen, so daß die Entladung rasch und leicht erfolgt. Ähnliche
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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/396>, abgerufen am 16.02.2025.
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