Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.angebracht, das den ablaufenden Schlamm nach beiden Seiten des Rohrbündels führt Abb. 191. Abb. 192. Die Größe des Vorkessels wird durch den Rauminhalt bestimmt, den das Kesselwasser zwischen seinem Maximal- und Minimalwasserstand einnimmt. Nicht eigentliche K., sondern nur als Schlammfänger wirksame Einrichtungen stellen die Abb. 191 und 192 dar. Diese Schlammfänger haben die Aufgabe, den im Hauptkessel gebildeten, aus Schlamm und Kesselstein bildenden Stoffen bestehenden Niederschlag von dem Bauche des Kessels, bzw. den an der Wasseroberfläche schwimmenden flockigen und schaumigen Schlamm abzusaugen und in eigene Sammelgefäße zu bringen, aus denen er zeitweise abgelassen werden kann. Bei Verwendung dieser Schlammabscheider wird immer dem Kesselwasser Soda zugesetzt, um die Fällung und Ausscheidung der kesselstein- und schlammbildenden Stoffe zu beschleunigen und wird beabsichtigt, das Kesselwasser durch den Schlammfänger durchlaufen zu lassen. Bei diesen Schlammfängern, die außerhalb des Kessels angebracht sind und die ununterbrochen wirken, kann von einer günstigen Einwirkung auf die Vermeidung der Korrosionen nur insofern gesprochen werden, als die schädlichen Wirkungen des Schlammes durch die Verminderung seiner Menge etwas geringer werden. Die chemischen Einflüsse auf die Kesselbleche bleiben die gleichen wie bei Kesseln ohne solche Schlammfänger, weil die Ausfällung in den Kesseln selbst vor sich geht. Abb. 191 zeigt den K. von Dervaux. Dieser besteht aus einem über dem Kessel angebrachten Standgefäß (G), das mit dem Wasserraum des Kessels durch zwei Rohre R1, R2 in Verbindung ist. Das Rohr R1 bildet eine Verbindung des mittleren Teiles des Kesselwasserraumes mit dem Wasserraum des Standgefäßes, u. zw. durch die Durchbrechung des Deckels und die an ihm angehängten Trichter, deren Hälse ineinandergesteckt und mit Durchgangsöffnungen versehen sind; das Rohr R2 aber bildet eine Verbindung des untersten Teiles des Wasserraumes im Kessel mit einem ober dem Deckel des Standgefäßes angebrachten Rippenkörper und durch diesen mit dem Wasserraum des Standgefäßes. Beide Rohre treten durch einen Stutzen in den Kessel ein, durch den unter Umständen auch die Soda zugeleitet werden kann. Das Rohr R2 ist zwischen dem Stutzen M und dem oberen Flantsch F durch ein Umhüllungsrohr geführt, in dem fortwährend Dampf ansteht. angebracht, das den ablaufenden Schlamm nach beiden Seiten des Rohrbündels führt Abb. 191. Abb. 192. Die Größe des Vorkessels wird durch den Rauminhalt bestimmt, den das Kesselwasser zwischen seinem Maximal- und Minimalwasserstand einnimmt. Nicht eigentliche K., sondern nur als Schlammfänger wirksame Einrichtungen stellen die Abb. 191 und 192 dar. Diese Schlammfänger haben die Aufgabe, den im Hauptkessel gebildeten, aus Schlamm und Kesselstein bildenden Stoffen bestehenden Niederschlag von dem Bauche des Kessels, bzw. den an der Wasseroberfläche schwimmenden flockigen und schaumigen Schlamm abzusaugen und in eigene Sammelgefäße zu bringen, aus denen er zeitweise abgelassen werden kann. Bei Verwendung dieser Schlammabscheider wird immer dem Kesselwasser Soda zugesetzt, um die Fällung und Ausscheidung der kesselstein- und schlammbildenden Stoffe zu beschleunigen und wird beabsichtigt, das Kesselwasser durch den Schlammfänger durchlaufen zu lassen. Bei diesen Schlammfängern, die außerhalb des Kessels angebracht sind und die ununterbrochen wirken, kann von einer günstigen Einwirkung auf die Vermeidung der Korrosionen nur insofern gesprochen werden, als die schädlichen Wirkungen des Schlammes durch die Verminderung seiner Menge etwas geringer werden. Die chemischen Einflüsse auf die Kesselbleche bleiben die gleichen wie bei Kesseln ohne solche Schlammfänger, weil die Ausfällung in den Kesseln selbst vor sich geht. Abb. 191 zeigt den K. von Dervaux. Dieser besteht aus einem über dem Kessel angebrachten Standgefäß (G), das mit dem Wasserraum des Kessels durch zwei Rohre R1, R2 in Verbindung ist. Das Rohr R1 bildet eine Verbindung des mittleren Teiles des Kesselwasserraumes mit dem Wasserraum des Standgefäßes, u. zw. durch die Durchbrechung des Deckels und die an ihm angehängten Trichter, deren Hälse ineinandergesteckt und mit Durchgangsöffnungen versehen sind; das Rohr R2 aber bildet eine Verbindung des untersten Teiles des Wasserraumes im Kessel mit einem ober dem Deckel des Standgefäßes angebrachten Rippenkörper und durch diesen mit dem Wasserraum des Standgefäßes. Beide Rohre treten durch einen Stutzen in den Kessel ein, durch den unter Umständen auch die Soda zugeleitet werden kann. 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angebracht, das den ablaufenden Schlamm nach beiden Seiten des Rohrbündels führt
[Abbildung Abb. 191.
]
und daher dieses vom Kesselschlamm freihält.
[Abbildung Abb. 192.
]
Die Größe des Vorkessels wird durch den Rauminhalt bestimmt, den das Kesselwasser zwischen seinem Maximal- und Minimalwasserstand einnimmt.
Nicht eigentliche K., sondern nur als Schlammfänger wirksame Einrichtungen stellen die Abb. 191 und 192 dar.
Diese Schlammfänger haben die Aufgabe, den im Hauptkessel gebildeten, aus Schlamm und Kesselstein bildenden Stoffen bestehenden Niederschlag von dem Bauche des Kessels, bzw. den an der Wasseroberfläche schwimmenden flockigen und schaumigen Schlamm abzusaugen und in eigene Sammelgefäße zu bringen, aus denen er zeitweise abgelassen werden kann.
Bei Verwendung dieser Schlammabscheider wird immer dem Kesselwasser Soda zugesetzt, um die Fällung und Ausscheidung der kesselstein- und schlammbildenden Stoffe zu beschleunigen und wird beabsichtigt, das Kesselwasser durch den Schlammfänger durchlaufen zu lassen.
Bei diesen Schlammfängern, die außerhalb des Kessels angebracht sind und die ununterbrochen wirken, kann von einer günstigen Einwirkung auf die Vermeidung der Korrosionen nur insofern gesprochen werden, als die schädlichen Wirkungen des Schlammes durch die Verminderung seiner Menge etwas geringer werden. Die chemischen Einflüsse auf die Kesselbleche bleiben die gleichen wie bei Kesseln ohne solche Schlammfänger, weil die Ausfällung in den Kesseln selbst vor sich geht.
Abb. 191 zeigt den K. von Dervaux. Dieser besteht aus einem über dem Kessel angebrachten Standgefäß (G), das mit dem Wasserraum des Kessels durch zwei Rohre R1, R2 in Verbindung ist.
Das Rohr R1 bildet eine Verbindung des mittleren Teiles des Kesselwasserraumes mit dem Wasserraum des Standgefäßes, u. zw. durch die Durchbrechung des Deckels und die an ihm angehängten Trichter, deren Hälse ineinandergesteckt und mit Durchgangsöffnungen versehen sind; das Rohr R2 aber bildet eine Verbindung des untersten Teiles des Wasserraumes im Kessel mit einem ober dem Deckel des Standgefäßes angebrachten Rippenkörper und durch diesen mit dem Wasserraum des Standgefäßes.
Beide Rohre treten durch einen Stutzen in den Kessel ein, durch den unter Umständen auch die Soda zugeleitet werden kann.
Das Rohr R2 ist zwischen dem Stutzen M und dem oberen Flantsch F durch ein Umhüllungsrohr geführt, in dem fortwährend Dampf ansteht.
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