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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Das gereinigte Speisewasser fließt über den Rand der hintersten Zelle und durch den Verbindungsstutzen des "Speisewasserreinigers" zum Kessel ab.

Von Zeit zu Zeit wird der Deckel abgenommen und das Zellensystem sowie der Schlammfänger gründlich gereinigt.


Abb. 188.

Eine außen am Deckel befestigte Rolle, die auf einer Schiene läuft, erleichtert das Herausziehen.

Die mit dieser Einrichtung erzielten Ergebnisse sind günstige zu nennen, denn es wird durch diese Anwendung der Zeitraum des erforderlichen Kesselauswaschens bedeutend verlängert, der im Kessel sich anlegende Schlamm und Kesselstein ist bedeutend verringert; auch das Rohrinnen tritt viel seltener auf.

Zu den K., die innerhalb des Kessels - aber in dessen Wasserraum - angebracht sind, gehören alle jene Einrichtungen, die das Speisewasser im Kessel selbst einige Zeit - räumlich abgetrennt vom Kesselwässer - fortleiten, dadurch erwärmen und zum Ausscheiden der Kesselsteinbildner bringen.

Die einfachste Art dieser Einrichtungen ist ausgeführt worden durch die Wiener-Neustädter Lokomotivfabrik in Form von oben und seitwärts geschlossenen Blechtaschen, die über den Speiskopfmündungen angebracht wurden. Die bei der Vorwärmung ausfallenden Niederschläge werden in ihnen zum Kesselbauch herabgeleitet. Ähnliche Taschen (T) sind in Abb. 188 dargestellt.

Eine weitere Ausbildung hat diese Einrichtung von der Hannoverschen Maschinenbauaktiengesellschaft, bei der auf der Ausstellung in Buenos-Ayres 1910 ausgestellten 1 - D - 1-Lokomotive erfahren, indem der vorderste Teil des Kessels durch eine zweite, nicht ganz nach oben reichende Rohrwand und ein knapp unter dem Dampfzuleitungsrohr liegendes Querblech in eine Vorwärmkammer ausgestaltet wurde, aus der das unter den Taschen T hervorkommende Speisewasser sich weiter vorwärmt und erst dann durch ein Loch in der oberen Querwand in den Langkesselraum abströmt.


Abb. 189.

Die in dieser Vorwärmkammer sich absetzenden Niederschläge sammeln sich in einem Schlammsack und werden von hier möglichst oft abgelassen.

Bedeutend billiger und auch entsprechend wirksam ist der K. von Gölsdorf.

Abb. 189 stellt einen K. dieser Bauart dar.

Der Körper (K) des K. ist aus Gußeisen, der Deckel (D) aus Blech.

Bei Lokomotiven ist je ein solcher K. rechts und links im Anschlusse an die Speiskopfleitung (S) eingebaut und mit einer Austrittsöffnung

Das gereinigte Speisewasser fließt über den Rand der hintersten Zelle und durch den Verbindungsstutzen des „Speisewasserreinigers“ zum Kessel ab.

Von Zeit zu Zeit wird der Deckel abgenommen und das Zellensystem sowie der Schlammfänger gründlich gereinigt.


Abb. 188.

Eine außen am Deckel befestigte Rolle, die auf einer Schiene läuft, erleichtert das Herausziehen.

Die mit dieser Einrichtung erzielten Ergebnisse sind günstige zu nennen, denn es wird durch diese Anwendung der Zeitraum des erforderlichen Kesselauswaschens bedeutend verlängert, der im Kessel sich anlegende Schlamm und Kesselstein ist bedeutend verringert; auch das Rohrinnen tritt viel seltener auf.

Zu den K., die innerhalb des Kessels – aber in dessen Wasserraum – angebracht sind, gehören alle jene Einrichtungen, die das Speisewasser im Kessel selbst einige Zeit – räumlich abgetrennt vom Kesselwässer – fortleiten, dadurch erwärmen und zum Ausscheiden der Kesselsteinbildner bringen.

Die einfachste Art dieser Einrichtungen ist ausgeführt worden durch die Wiener-Neustädter Lokomotivfabrik in Form von oben und seitwärts geschlossenen Blechtaschen, die über den Speiskopfmündungen angebracht wurden. Die bei der Vorwärmung ausfallenden Niederschläge werden in ihnen zum Kesselbauch herabgeleitet. Ähnliche Taschen (T) sind in Abb. 188 dargestellt.

Eine weitere Ausbildung hat diese Einrichtung von der Hannoverschen Maschinenbauaktiengesellschaft, bei der auf der Ausstellung in Buenos-Ayres 1910 ausgestellten 1 – D – 1-Lokomotive erfahren, indem der vorderste Teil des Kessels durch eine zweite, nicht ganz nach oben reichende Rohrwand und ein knapp unter dem Dampfzuleitungsrohr liegendes Querblech in eine Vorwärmkammer ausgestaltet wurde, aus der das unter den Taschen T hervorkommende Speisewasser sich weiter vorwärmt und erst dann durch ein Loch in der oberen Querwand in den Langkesselraum abströmt.


Abb. 189.

Die in dieser Vorwärmkammer sich absetzenden Niederschläge sammeln sich in einem Schlammsack und werden von hier möglichst oft abgelassen.

Bedeutend billiger und auch entsprechend wirksam ist der K. von Gölsdorf.

Abb. 189 stellt einen K. dieser Bauart dar.

Der Körper (K) des K. ist aus Gußeisen, der Deckel (D) aus Blech.

Bei Lokomotiven ist je ein solcher K. rechts und links im Anschlusse an die Speiskopfleitung (S) eingebaut und mit einer Austrittsöffnung

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[346/0363] Das gereinigte Speisewasser fließt über den Rand der hintersten Zelle und durch den Verbindungsstutzen des „Speisewasserreinigers“ zum Kessel ab. Von Zeit zu Zeit wird der Deckel abgenommen und das Zellensystem sowie der Schlammfänger gründlich gereinigt. [Abbildung Abb. 188. ] Eine außen am Deckel befestigte Rolle, die auf einer Schiene läuft, erleichtert das Herausziehen. Die mit dieser Einrichtung erzielten Ergebnisse sind günstige zu nennen, denn es wird durch diese Anwendung der Zeitraum des erforderlichen Kesselauswaschens bedeutend verlängert, der im Kessel sich anlegende Schlamm und Kesselstein ist bedeutend verringert; auch das Rohrinnen tritt viel seltener auf. Zu den K., die innerhalb des Kessels – aber in dessen Wasserraum – angebracht sind, gehören alle jene Einrichtungen, die das Speisewasser im Kessel selbst einige Zeit – räumlich abgetrennt vom Kesselwässer – fortleiten, dadurch erwärmen und zum Ausscheiden der Kesselsteinbildner bringen. Die einfachste Art dieser Einrichtungen ist ausgeführt worden durch die Wiener-Neustädter Lokomotivfabrik in Form von oben und seitwärts geschlossenen Blechtaschen, die über den Speiskopfmündungen angebracht wurden. Die bei der Vorwärmung ausfallenden Niederschläge werden in ihnen zum Kesselbauch herabgeleitet. Ähnliche Taschen (T) sind in Abb. 188 dargestellt. Eine weitere Ausbildung hat diese Einrichtung von der Hannoverschen Maschinenbauaktiengesellschaft, bei der auf der Ausstellung in Buenos-Ayres 1910 ausgestellten 1 – D – 1-Lokomotive erfahren, indem der vorderste Teil des Kessels durch eine zweite, nicht ganz nach oben reichende Rohrwand und ein knapp unter dem Dampfzuleitungsrohr liegendes Querblech in eine Vorwärmkammer ausgestaltet wurde, aus der das unter den Taschen T hervorkommende Speisewasser sich weiter vorwärmt und erst dann durch ein Loch in der oberen Querwand in den Langkesselraum abströmt. [Abbildung Abb. 189. ] Die in dieser Vorwärmkammer sich absetzenden Niederschläge sammeln sich in einem Schlammsack und werden von hier möglichst oft abgelassen. Bedeutend billiger und auch entsprechend wirksam ist der K. von Gölsdorf. Abb. 189 stellt einen K. dieser Bauart dar. Der Körper (K) des K. ist aus Gußeisen, der Deckel (D) aus Blech. Bei Lokomotiven ist je ein solcher K. rechts und links im Anschlusse an die Speiskopfleitung (S) eingebaut und mit einer Austrittsöffnung

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/363>, abgerufen am 25.11.2024.