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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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und Station Jungfraujoch, 3457 m ü. M., am 1. August 1912 (9613 m schiefe Baulänge). Die letzte Strecke, von da bis zum Gipfel, wird gebaut. Die Konzession hatte vorgesehen, daß der Bundesrat die Genehmigung der Ausführungspläne für Strecken über 3200 m Höhe ü. M. erst erteilen werde, wenn nachgewiesen sei, daß Bau und Betrieb der Bahn in diesen Höhen Leben und Gesundheit der Menschen keine ausnahmsweisen Gefahren biete. Auf dem Gipfel erhielt die konzessionierte Gesellschaft das Expropriationsrecht nur insoweit, als sie das Land für die Bahnanlage nötig hat. Guyer-Zeller starb während des Baues. Der Jungfraubahntunnel führt bis 7·1 km durch Hochgebirgskalk, dann durch Gneis. Am 31. Dezember 1912 waren auf den Bau 15·0 Mill. Fr. verwendet, in welchem Betrage jedoch für die Kraftwerke Lauterbrunnen und Burglauenen samt Zuleitungen 3·6 Mill. Fr. inbegriffen sind. Der Meteorologie, Physiologie, Biologie und Geologie leistet die Bahn wesentliche Dienste.

Im Sommer wird die J. vom 15. Mai bis 15. Oktober betrieben, u. zw. vom 1. Juni bis 1. Oktober mit täglich 12 Zügen in jeder Richtung nebst allfälligen Bedarfszügen. Im Winter verkehren vom 21. Dezember bis 28. Februar, im Anschluß an die Sportzüge der Wengerenalpbahn, täglich mehrere Züge bis Jungfraujoch und zurück.

Die Station Eigergletscher hat Restaurant, Post, Telegraph und Telephon. Die nachfolgenden Felsstationen haben Seitenstollen und Aussichtsfenster mit Geländern. Auf Station Eismeer befindet sich ein Restaurant mit einem Speisesaal für 200 Personen und ein Postbureau. Auf Station Jungfraujoch sind Buffet und Unterkunftslokale vorhanden.

Der Verkehr hat sich wie folgt entwickelt: 1899 wurden 43.719, 1900 50.092, 1911 86.067 Reisende befördert.

Dietler.


Jura-Neuchatelois (Neuenburger Jurabahn, Schweiz [38 km]) wurde dem Kanton Neuenburg von der schweizerischen Eidgenossenschaft durch Vertrag vom 4. Nov. 1912 abgekauft. Der Übergang in das Netz der schweiz. Bundesbahnen fand am 1. Juli 1913 statt. Der Kaufpreis ohne die Vorräte betrug 9·8 Mill. Fr. Die Bahn verbindet die Hauptstadt Neuenburg mit den durch ihre Uhrenindustrie weltbekannten Ortschaften Chaux-de-fonds und Locle und findet Anschluß an das französische Eisenbahnnetz durch die Linie von der schweizerischen Grenze bei Brenets Col-des-Roches nach Morteau und Besancon.

Die einzelnen Linien der J. wurden 1857 bis 1859 eröffnet. Im Zuge der J. liegt der 3259·1 m lange Juratunnel von Hauts Geneveys nach Convers, 1860 dem Betrieb übergeben.

Dietler.


Jura-Simplon-Bahn (Schweiz), ehemals Privatbahn, seit 1. Mai 1903 Bestandteil der schweiz. Bundesbahnen (s. d.), (937 km). Die J. ist am 1. Januar 1890 durch Fusion der Jura-Bern-Luzern-Bahn mit der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn entstanden. Noch im Laufe desselben Jahres war der Ankauf der Bern-Luzern-Bahn (s. d.) und der Linie Pont-Vallorbes erfolgt.

Die Jura-Bern-Luzern-Bahn umfaßte bei Übergang an die J. 371 km. Zu ihr gehörten: die Linien Bern-Zollikofen und Zollikofen-Biel-Neuenstadt der ehemaligen bernischen Staatsbahn (s. d.); sodann die Brünig-Bahn (s. d.) und mehrere Linien der ehemaligen bernischen Jura-Bahnen mit 94 km Betriebslänge. Von diesen Bahnen hat die Linie Delle-Delemont (Delsberg) -Basel eine internationale Bedeutung als Vermittlerin des englisch-französisch-belgischen Verkehrs nach Basel und der Schweiz, sowie im Transit durch die Schweiz nach Süddeutschland und über die Arlberg-Bahn nach Österreich. Die Bahn Basel-Delsberg-Biel und weiter über Neuenburg bildet die kürzeste Verbindung von Basel nach Genf. Sodann erschlossen diese Bahnen den Berner Jura und verbanden ihn mit dem sog. alten Kantonsteil. Sie wurden in den Jahren 1872-1877 dem Betrieb übergeben. Diese Bahnen haben durchweg den Charakter von Gebirgsbahnen mit zahlreichen Tunneln und Felsarbeiten durch die Ketten und Täler des Jura.

Das Netz der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn hatte vor der Fusion eine Betriebslänge von 602 km. Das alte Netz wurde 1873 durch Fusion aus der ehemaligen Ouest-Suisse und Franco-Suisse gebildet, dem später eine Reihe neuer Linien beigefügt wurden. Sodann betrieb die Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn noch verschiedene kleinere Strecken.

Von der Ouest-Suisse-Bahn sind die Linien von der genferschen Grenze bei Versoix längs des Sees bis an die Grenze von Wallis bei St. Maurice, von Lausanne (Renens) über Yverdon nach Vaumarcus zum Anschluß an die Franco-Suisse-Bahn und die Verbindung Echandens-Bussigny gebaut und 1855/61 dem Betrieb übergeben worden.

Über die Konzession für die Linie von Lausanne nach Freiburg und der Berner Grenze (bei Thörishaus) und von Genf nach Versoix, kurzweg auch Oron-Bahn genannt, haben lebhafte Kämpfe innerhalb der beteiligten

und Station Jungfraujoch, 3457 m ü. M., am 1. August 1912 (9613 m schiefe Baulänge). Die letzte Strecke, von da bis zum Gipfel, wird gebaut. Die Konzession hatte vorgesehen, daß der Bundesrat die Genehmigung der Ausführungspläne für Strecken über 3200 m Höhe ü. M. erst erteilen werde, wenn nachgewiesen sei, daß Bau und Betrieb der Bahn in diesen Höhen Leben und Gesundheit der Menschen keine ausnahmsweisen Gefahren biete. Auf dem Gipfel erhielt die konzessionierte Gesellschaft das Expropriationsrecht nur insoweit, als sie das Land für die Bahnanlage nötig hat. Guyer-Zeller starb während des Baues. Der Jungfraubahntunnel führt bis 7·1 km durch Hochgebirgskalk, dann durch Gneis. Am 31. Dezember 1912 waren auf den Bau 15·0 Mill. Fr. verwendet, in welchem Betrage jedoch für die Kraftwerke Lauterbrunnen und Burglauenen samt Zuleitungen 3·6 Mill. Fr. inbegriffen sind. Der Meteorologie, Physiologie, Biologie und Geologie leistet die Bahn wesentliche Dienste.

Im Sommer wird die J. vom 15. Mai bis 15. Oktober betrieben, u. zw. vom 1. Juni bis 1. Oktober mit täglich 12 Zügen in jeder Richtung nebst allfälligen Bedarfszügen. Im Winter verkehren vom 21. Dezember bis 28. Februar, im Anschluß an die Sportzüge der Wengerenalpbahn, täglich mehrere Züge bis Jungfraujoch und zurück.

Die Station Eigergletscher hat Restaurant, Post, Telegraph und Telephon. Die nachfolgenden Felsstationen haben Seitenstollen und Aussichtsfenster mit Geländern. Auf Station Eismeer befindet sich ein Restaurant mit einem Speisesaal für 200 Personen und ein Postbureau. Auf Station Jungfraujoch sind Buffet und Unterkunftslokale vorhanden.

Der Verkehr hat sich wie folgt entwickelt: 1899 wurden 43.719, 1900 50.092, 1911 86.067 Reisende befördert.

Dietler.


Jura-Neuchâtelois (Neuenburger Jurabahn, Schweiz [38 km]) wurde dem Kanton Neuenburg von der schweizerischen Eidgenossenschaft durch Vertrag vom 4. Nov. 1912 abgekauft. Der Übergang in das Netz der schweiz. Bundesbahnen fand am 1. Juli 1913 statt. Der Kaufpreis ohne die Vorräte betrug 9·8 Mill. Fr. Die Bahn verbindet die Hauptstadt Neuenburg mit den durch ihre Uhrenindustrie weltbekannten Ortschaften Chaux-de-fonds und Locle und findet Anschluß an das französische Eisenbahnnetz durch die Linie von der schweizerischen Grenze bei Brenets Col-des-Roches nach Morteau und Besançon.

Die einzelnen Linien der J. wurden 1857 bis 1859 eröffnet. Im Zuge der J. liegt der 3259·1 m lange Juratunnel von Hauts Geneveys nach Convers, 1860 dem Betrieb übergeben.

Dietler.


Jura-Simplon-Bahn (Schweiz), ehemals Privatbahn, seit 1. Mai 1903 Bestandteil der schweiz. Bundesbahnen (s. d.), (937 km). Die J. ist am 1. Januar 1890 durch Fusion der Jura-Bern-Luzern-Bahn mit der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn entstanden. Noch im Laufe desselben Jahres war der Ankauf der Bern-Luzern-Bahn (s. d.) und der Linie Pont-Vallorbes erfolgt.

Die Jura-Bern-Luzern-Bahn umfaßte bei Übergang an die J. 371 km. Zu ihr gehörten: die Linien Bern-Zollikofen und Zollikofen-Biel-Neuenstadt der ehemaligen bernischen Staatsbahn (s. d.); sodann die Brünig-Bahn (s. d.) und mehrere Linien der ehemaligen bernischen Jura-Bahnen mit 94 km Betriebslänge. Von diesen Bahnen hat die Linie Delle-Delémont (Delsberg) -Basel eine internationale Bedeutung als Vermittlerin des englisch-französisch-belgischen Verkehrs nach Basel und der Schweiz, sowie im Transit durch die Schweiz nach Süddeutschland und über die Arlberg-Bahn nach Österreich. Die Bahn Basel-Delsberg-Biel und weiter über Neuenburg bildet die kürzeste Verbindung von Basel nach Genf. Sodann erschlossen diese Bahnen den Berner Jura und verbanden ihn mit dem sog. alten Kantonsteil. Sie wurden in den Jahren 1872–1877 dem Betrieb übergeben. Diese Bahnen haben durchweg den Charakter von Gebirgsbahnen mit zahlreichen Tunneln und Felsarbeiten durch die Ketten und Täler des Jura.

Das Netz der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn hatte vor der Fusion eine Betriebslänge von 602 km. Das alte Netz wurde 1873 durch Fusion aus der ehemaligen Ouest-Suisse und Franco-Suisse gebildet, dem später eine Reihe neuer Linien beigefügt wurden. Sodann betrieb die Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn noch verschiedene kleinere Strecken.

Von der Ouest-Suisse-Bahn sind die Linien von der genferschen Grenze bei Versoix längs des Sees bis an die Grenze von Wallis bei St. Maurice, von Lausanne (Renens) über Yverdon nach Vaumarcus zum Anschluß an die Franco-Suisse-Bahn und die Verbindung Echandens-Bussigny gebaut und 1855/61 dem Betrieb übergeben worden.

Über die Konzession für die Linie von Lausanne nach Freiburg und der Berner Grenze (bei Thörishaus) und von Genf nach Versoix, kurzweg auch Oron-Bahn genannt, haben lebhafte Kämpfe innerhalb der beteiligten

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[313/0330] und Station Jungfraujoch, 3457 m ü. M., am 1. August 1912 (9613 m schiefe Baulänge). Die letzte Strecke, von da bis zum Gipfel, wird gebaut. Die Konzession hatte vorgesehen, daß der Bundesrat die Genehmigung der Ausführungspläne für Strecken über 3200 m Höhe ü. M. erst erteilen werde, wenn nachgewiesen sei, daß Bau und Betrieb der Bahn in diesen Höhen Leben und Gesundheit der Menschen keine ausnahmsweisen Gefahren biete. Auf dem Gipfel erhielt die konzessionierte Gesellschaft das Expropriationsrecht nur insoweit, als sie das Land für die Bahnanlage nötig hat. Guyer-Zeller starb während des Baues. Der Jungfraubahntunnel führt bis 7·1 km durch Hochgebirgskalk, dann durch Gneis. Am 31. Dezember 1912 waren auf den Bau 15·0 Mill. Fr. verwendet, in welchem Betrage jedoch für die Kraftwerke Lauterbrunnen und Burglauenen samt Zuleitungen 3·6 Mill. Fr. inbegriffen sind. Der Meteorologie, Physiologie, Biologie und Geologie leistet die Bahn wesentliche Dienste. Im Sommer wird die J. vom 15. Mai bis 15. Oktober betrieben, u. zw. vom 1. Juni bis 1. Oktober mit täglich 12 Zügen in jeder Richtung nebst allfälligen Bedarfszügen. Im Winter verkehren vom 21. Dezember bis 28. Februar, im Anschluß an die Sportzüge der Wengerenalpbahn, täglich mehrere Züge bis Jungfraujoch und zurück. Die Station Eigergletscher hat Restaurant, Post, Telegraph und Telephon. Die nachfolgenden Felsstationen haben Seitenstollen und Aussichtsfenster mit Geländern. Auf Station Eismeer befindet sich ein Restaurant mit einem Speisesaal für 200 Personen und ein Postbureau. Auf Station Jungfraujoch sind Buffet und Unterkunftslokale vorhanden. Der Verkehr hat sich wie folgt entwickelt: 1899 wurden 43.719, 1900 50.092, 1911 86.067 Reisende befördert. Dietler. Jura-Neuchâtelois (Neuenburger Jurabahn, Schweiz [38 km]) wurde dem Kanton Neuenburg von der schweizerischen Eidgenossenschaft durch Vertrag vom 4. Nov. 1912 abgekauft. Der Übergang in das Netz der schweiz. Bundesbahnen fand am 1. Juli 1913 statt. Der Kaufpreis ohne die Vorräte betrug 9·8 Mill. Fr. Die Bahn verbindet die Hauptstadt Neuenburg mit den durch ihre Uhrenindustrie weltbekannten Ortschaften Chaux-de-fonds und Locle und findet Anschluß an das französische Eisenbahnnetz durch die Linie von der schweizerischen Grenze bei Brenets Col-des-Roches nach Morteau und Besançon. Die einzelnen Linien der J. wurden 1857 bis 1859 eröffnet. Im Zuge der J. liegt der 3259·1 m lange Juratunnel von Hauts Geneveys nach Convers, 1860 dem Betrieb übergeben. Dietler. Jura-Simplon-Bahn (Schweiz), ehemals Privatbahn, seit 1. Mai 1903 Bestandteil der schweiz. Bundesbahnen (s. d.), (937 km). Die J. ist am 1. Januar 1890 durch Fusion der Jura-Bern-Luzern-Bahn mit der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn entstanden. Noch im Laufe desselben Jahres war der Ankauf der Bern-Luzern-Bahn (s. d.) und der Linie Pont-Vallorbes erfolgt. Die Jura-Bern-Luzern-Bahn umfaßte bei Übergang an die J. 371 km. Zu ihr gehörten: die Linien Bern-Zollikofen und Zollikofen-Biel-Neuenstadt der ehemaligen bernischen Staatsbahn (s. d.); sodann die Brünig-Bahn (s. d.) und mehrere Linien der ehemaligen bernischen Jura-Bahnen mit 94 km Betriebslänge. Von diesen Bahnen hat die Linie Delle-Delémont (Delsberg) -Basel eine internationale Bedeutung als Vermittlerin des englisch-französisch-belgischen Verkehrs nach Basel und der Schweiz, sowie im Transit durch die Schweiz nach Süddeutschland und über die Arlberg-Bahn nach Österreich. Die Bahn Basel-Delsberg-Biel und weiter über Neuenburg bildet die kürzeste Verbindung von Basel nach Genf. Sodann erschlossen diese Bahnen den Berner Jura und verbanden ihn mit dem sog. alten Kantonsteil. Sie wurden in den Jahren 1872–1877 dem Betrieb übergeben. Diese Bahnen haben durchweg den Charakter von Gebirgsbahnen mit zahlreichen Tunneln und Felsarbeiten durch die Ketten und Täler des Jura. Das Netz der Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn hatte vor der Fusion eine Betriebslänge von 602 km. Das alte Netz wurde 1873 durch Fusion aus der ehemaligen Ouest-Suisse und Franco-Suisse gebildet, dem später eine Reihe neuer Linien beigefügt wurden. Sodann betrieb die Suisse-Occidentale-Simplon-Bahn noch verschiedene kleinere Strecken. Von der Ouest-Suisse-Bahn sind die Linien von der genferschen Grenze bei Versoix längs des Sees bis an die Grenze von Wallis bei St. Maurice, von Lausanne (Renens) über Yverdon nach Vaumarcus zum Anschluß an die Franco-Suisse-Bahn und die Verbindung Echandens-Bussigny gebaut und 1855/61 dem Betrieb übergeben worden. Über die Konzession für die Linie von Lausanne nach Freiburg und der Berner Grenze (bei Thörishaus) und von Genf nach Versoix, kurzweg auch Oron-Bahn genannt, haben lebhafte Kämpfe innerhalb der beteiligten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/330>, abgerufen am 23.11.2024.