Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.Hubreduktors führt die Schnur S2 über eine Lenkrolle zur Schreibtrommel des Indikators I1. Dieser ist auf den Dreiweghahn D1, aufgeschraubt. Von den beiden Enden des rechten Außenzylinders führen umflochtene Kupferrohre zum Dreiweghahn D1. (In Abb. 170 ist nur die zur Kreuzkopfseite des Zylinders führende Leitung L1 sichtbar.) Der Schnurzug S3 kommt von der kleinen Rolle des unter dem Langkessel angebrachten Hubreduktors für den rechten Innenzylinder und führt zur Trommel des Indikators I2. Leitung L2 stellt die Verbindung des hinteren Zylinderendes des rechten Innenzylinders mit dem den Indikator I2 tragenden Dreiweghahn D2 her. Die Leitung zum vorderen Zylinderende des rechten Innenzylinders ist in Abb. 170 nicht sichtbar. Z1 und Z2 bzw. Z3 und Z4 sind die zu dem Dreiweghahn D1 bzw. D2 führenden Drahtzüge, die durch an der Seitenwand des Führerhauses befestigte, drehbare Stellhebel mit Schnurscheiben bedient werden können, wodurch die Einstellung der Dreiweghähne D1 und D2 nach Bedarf erfolgt. Die I. sind, durch Kästchen aus Eisenblech geschützt, auf dem Schieberkasten der Lokomotive angebracht; die Schutzkästchen haben nach hinten keine vollkommen abgeschlossene Wand, sondern nur eine bewegliche Klappe, um die I. während der Fahrt überwachen zu können. Abb. 169. Fernschreibindikator. System Maihak. Abb. 170. Anordnung der Indikatoren an einer Vierzylinderlokomotive. In Abb. 170 ist die Anordnung der I. auf der rechten Maschinenseite dargestellt, die linke Seite der Lokomotive trägt die I. entsprechend symmetrisch angeordnet. Ist pi der mittlere, nützliche Dampfdruck eines Lokomotivdampfzylinders nach einem Indikatordiagramm, so ist die mittlere, indizierte Zugkraft Zi in kg F die wirksame Kolbenfläche (abzüglich des Kolbenstangenquerschnittes) in cm2, h der Kolbenhub in cm und D der Laufkreisdurchmesser der gekuppelten Räder in cm ist. Die indizierte Zugkraft kann man sich am Umfang der Triebräder wirkend denken, wenn die Dampfmaschine als reibungslos vorausgesetzt wird. Die entsprechende Leistung Ni in indizierten PS ergibt sich für einen Dampfzylinder aus der Gleichung Hubreduktors führt die Schnur S2 über eine Lenkrolle zur Schreibtrommel des Indikators I1. Dieser ist auf den Dreiweghahn D1, aufgeschraubt. Von den beiden Enden des rechten Außenzylinders führen umflochtene Kupferrohre zum Dreiweghahn D1. (In Abb. 170 ist nur die zur Kreuzkopfseite des Zylinders führende Leitung L1 sichtbar.) Der Schnurzug S3 kommt von der kleinen Rolle des unter dem Langkessel angebrachten Hubreduktors für den rechten Innenzylinder und führt zur Trommel des Indikators I2. Leitung L2 stellt die Verbindung des hinteren Zylinderendes des rechten Innenzylinders mit dem den Indikator I2 tragenden Dreiweghahn D2 her. Die Leitung zum vorderen Zylinderende des rechten Innenzylinders ist in Abb. 170 nicht sichtbar. Z1 und Z2 bzw. Z3 und Z4 sind die zu dem Dreiweghahn D1 bzw. D2 führenden Drahtzüge, die durch an der Seitenwand des Führerhauses befestigte, drehbare Stellhebel mit Schnurscheiben bedient werden können, wodurch die Einstellung der Dreiweghähne D1 und D2 nach Bedarf erfolgt. Die I. sind, durch Kästchen aus Eisenblech geschützt, auf dem Schieberkasten der Lokomotive angebracht; die Schutzkästchen haben nach hinten keine vollkommen abgeschlossene Wand, sondern nur eine bewegliche Klappe, um die I. während der Fahrt überwachen zu können. Abb. 169. Fernschreibindikator. System Maihak. Abb. 170. Anordnung der Indikatoren an einer Vierzylinderlokomotive. In Abb. 170 ist die Anordnung der I. auf der rechten Maschinenseite dargestellt, die linke Seite der Lokomotive trägt die I. entsprechend symmetrisch angeordnet. Ist pi der mittlere, nützliche Dampfdruck eines Lokomotivdampfzylinders nach einem Indikatordiagramm, so ist die mittlere, indizierte Zugkraft Zi in kg F die wirksame Kolbenfläche (abzüglich des Kolbenstangenquerschnittes) in cm2, h der Kolbenhub in cm und D der Laufkreisdurchmesser der gekuppelten Räder in cm ist. Die indizierte Zugkraft kann man sich am Umfang der Triebräder wirkend denken, wenn die Dampfmaschine als reibungslos vorausgesetzt wird. 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Hubreduktors führt die Schnur S2 über eine Lenkrolle zur Schreibtrommel des Indikators I1. Dieser ist auf den Dreiweghahn D1, aufgeschraubt. Von den beiden Enden des rechten Außenzylinders führen umflochtene Kupferrohre zum Dreiweghahn D1. (In Abb. 170 ist nur die zur Kreuzkopfseite des Zylinders führende Leitung L1 sichtbar.)
Der Schnurzug S3 kommt von der kleinen Rolle des unter dem Langkessel angebrachten Hubreduktors für den rechten Innenzylinder und führt zur Trommel des Indikators I2. Leitung L2 stellt die Verbindung des hinteren Zylinderendes des rechten Innenzylinders mit dem den Indikator I2 tragenden Dreiweghahn D2 her. Die Leitung zum vorderen Zylinderende des rechten Innenzylinders ist in Abb. 170 nicht sichtbar. Z1 und Z2 bzw. Z3 und Z4 sind die zu dem Dreiweghahn D1 bzw. D2 führenden Drahtzüge, die durch an der Seitenwand des Führerhauses befestigte, drehbare Stellhebel mit Schnurscheiben bedient werden können, wodurch die Einstellung der Dreiweghähne D1 und D2 nach Bedarf erfolgt. Die I. sind, durch Kästchen aus Eisenblech geschützt, auf dem Schieberkasten der Lokomotive angebracht; die Schutzkästchen haben nach hinten keine vollkommen abgeschlossene Wand, sondern nur eine bewegliche Klappe, um die I. während der Fahrt überwachen zu können.
[Abbildung Abb. 169. Fernschreibindikator. System Maihak.
]
[Abbildung Abb. 170. Anordnung der Indikatoren an einer Vierzylinderlokomotive.
]
In Abb. 170 ist die Anordnung der I. auf der rechten Maschinenseite dargestellt, die linke Seite der Lokomotive trägt die I. entsprechend symmetrisch angeordnet.
Ist pi der mittlere, nützliche Dampfdruck eines Lokomotivdampfzylinders nach einem Indikatordiagramm, so ist die mittlere, indizierte Zugkraft Zi in kg
[FORMEL] wenn
F die wirksame Kolbenfläche (abzüglich des Kolbenstangenquerschnittes) in cm2,
h der Kolbenhub in cm und
D der Laufkreisdurchmesser der gekuppelten Räder in cm ist.
Die indizierte Zugkraft kann man sich am Umfang der Triebräder wirkend denken, wenn die Dampfmaschine als reibungslos vorausgesetzt wird. Die entsprechende Leistung Ni in indizierten PS ergibt sich für einen Dampfzylinder aus der Gleichung
[FORMEL] wenn
V die Fahrgeschwindigkeit in km/St. ist.
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