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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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in ähnlicher Weise stattfindet. Die Hebelarme sind aber mittels eines Drehgelenkes unmittelbar an den Obergurten, der H. befestigt.

Angaben über einige ausgeführte Hubbrücken.

Die Gegengewichte sind starr mit den kurzen Hebelarmen verbunden, dagegen sind die Drehachsen der Hebel nicht fest, sondern auf Rädern oder Rollen auf den Turmhäuptern aufgelegt, um die bei dem Hegen, bezw. Senken der H. erfolgende wagerechte Bewegung der Drehachsen zu ermöglichen.

Die Träger und die Fahrbahn der H. werden in derselben Weise berechnet und von demselben Material gebaut wie die der festen Brücken.

Die Arbeit für die Bewegung der mittels Gegengewichte ausgeglichenen H. stellt sich zusammen aus der Arbeit:

1. für die Massenbeschleunigung der sämtlichen beweglichen Teile;

2. für die Überwindung der Zapfenreibung der Trommeln und Rollen, bzw. der Hebel, Hängestäbe und beweglichen Gegengewichte;

3. für die Reibung und Biegung der etwa vorhandenen Drahtseile auf den Trommeln und Rollen;

4. für die Überwindung der Reibung der Führungsrollen, auch bei seitlichem Winddruck, auf die zu bewegenden Massen.

Feststellvorrichtungen. Die Enden des beweglichen Überbaues, bzw. der beweglichen Fahrbahn werden meistens in gesenktem Stande verriegelt.

Bei H. mit beweglicher Fahrbahn werden öfter sämtliche Hängestäbe, sobald die Fahrbahn im unteren Stand angelangt ist, selbsttätig verriegelt, indem es unmöglich gemacht ist, die Bewegungsmotoren in Tätigkeit zu setzen, bevor diese Riegel ausgelöst worden sind. Außerdem werden mehrmals die Motorwellen bei vollständig gehobener, bzw. gesenkter Brücke oder Fahrbahn selbsttätig gebremst.

Oberbau, Brückenbedielung, seitliche Abschlüsse, Auflager, Widerlager und Pfeiler werden bei den H. in ähnlicher Weise wie bei festen Brücken hergestellt.

Es werden meistens in der Richtung des Wasserlaufes hölzerne Leitwerke und Dückdalben angebracht, die den die Hubtürme tragenden Pfeiler gegen antreibendes Eis und Anprall von Schiffen schützen sollen.

Literatur: Näheres über H. s. Hb. d. Ing. W., 2. Bd., 4. Aufl., Leipzig 1907, bearbeitet von Prof. W. Dietz. - Bewegliche Brücken von Prof. W. Dietz, Leipzig 1897 und die in diesen beiden Werken angegebene Literatur; Gen. civ. Nr. 23, 7 Octobre 1911; Railr. Age Gaz. vom 14. Juli 1911 und Engg. News 1911; 5. Juni und 11. September 1913; The Engineer 28. November und 12. Dezember 1913.

Joosting.


Hubschiene, s. Sperrschiene.


in ähnlicher Weise stattfindet. Die Hebelarme sind aber mittels eines Drehgelenkes unmittelbar an den Obergurten, der H. befestigt.

Angaben über einige ausgeführte Hubbrücken.

Die Gegengewichte sind starr mit den kurzen Hebelarmen verbunden, dagegen sind die Drehachsen der Hebel nicht fest, sondern auf Rädern oder Rollen auf den Turmhäuptern aufgelegt, um die bei dem Hegen, bezw. Senken der H. erfolgende wagerechte Bewegung der Drehachsen zu ermöglichen.

Die Träger und die Fahrbahn der H. werden in derselben Weise berechnet und von demselben Material gebaut wie die der festen Brücken.

Die Arbeit für die Bewegung der mittels Gegengewichte ausgeglichenen H. stellt sich zusammen aus der Arbeit:

1. für die Massenbeschleunigung der sämtlichen beweglichen Teile;

2. für die Überwindung der Zapfenreibung der Trommeln und Rollen, bzw. der Hebel, Hängestäbe und beweglichen Gegengewichte;

3. für die Reibung und Biegung der etwa vorhandenen Drahtseile auf den Trommeln und Rollen;

4. für die Überwindung der Reibung der Führungsrollen, auch bei seitlichem Winddruck, auf die zu bewegenden Massen.

Feststellvorrichtungen. Die Enden des beweglichen Überbaues, bzw. der beweglichen Fahrbahn werden meistens in gesenktem Stande verriegelt.

Bei H. mit beweglicher Fahrbahn werden öfter sämtliche Hängestäbe, sobald die Fahrbahn im unteren Stand angelangt ist, selbsttätig verriegelt, indem es unmöglich gemacht ist, die Bewegungsmotoren in Tätigkeit zu setzen, bevor diese Riegel ausgelöst worden sind. Außerdem werden mehrmals die Motorwellen bei vollständig gehobener, bzw. gesenkter Brücke oder Fahrbahn selbsttätig gebremst.

Oberbau, Brückenbedielung, seitliche Abschlüsse, Auflager, Widerlager und Pfeiler werden bei den H. in ähnlicher Weise wie bei festen Brücken hergestellt.

Es werden meistens in der Richtung des Wasserlaufes hölzerne Leitwerke und Dückdalben angebracht, die den die Hubtürme tragenden Pfeiler gegen antreibendes Eis und Anprall von Schiffen schützen sollen.

Literatur: Näheres über H. s. Hb. d. Ing. W., 2. Bd., 4. Aufl., Leipzig 1907, bearbeitet von Prof. W. Dietz. – Bewegliche Brücken von Prof. W. Dietz, Leipzig 1897 und die in diesen beiden Werken angegebene Literatur; Gén. civ. Nr. 23, 7 Octobre 1911; Railr. Age Gaz. vom 14. Juli 1911 und Engg. News 1911; 5. Juni und 11. September 1913; The Engineer 28. November und 12. Dezember 1913.

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[249/0263] in ähnlicher Weise stattfindet. Die Hebelarme sind aber mittels eines Drehgelenkes unmittelbar an den Obergurten, der H. befestigt. Angaben über einige ausgeführte Hubbrücken. Die Gegengewichte sind starr mit den kurzen Hebelarmen verbunden, dagegen sind die Drehachsen der Hebel nicht fest, sondern auf Rädern oder Rollen auf den Turmhäuptern aufgelegt, um die bei dem Hegen, bezw. Senken der H. erfolgende wagerechte Bewegung der Drehachsen zu ermöglichen. Die Träger und die Fahrbahn der H. werden in derselben Weise berechnet und von demselben Material gebaut wie die der festen Brücken. Die Arbeit für die Bewegung der mittels Gegengewichte ausgeglichenen H. stellt sich zusammen aus der Arbeit: 1. für die Massenbeschleunigung der sämtlichen beweglichen Teile; 2. für die Überwindung der Zapfenreibung der Trommeln und Rollen, bzw. der Hebel, Hängestäbe und beweglichen Gegengewichte; 3. für die Reibung und Biegung der etwa vorhandenen Drahtseile auf den Trommeln und Rollen; 4. für die Überwindung der Reibung der Führungsrollen, auch bei seitlichem Winddruck, auf die zu bewegenden Massen. Feststellvorrichtungen. Die Enden des beweglichen Überbaues, bzw. der beweglichen Fahrbahn werden meistens in gesenktem Stande verriegelt. Bei H. mit beweglicher Fahrbahn werden öfter sämtliche Hängestäbe, sobald die Fahrbahn im unteren Stand angelangt ist, selbsttätig verriegelt, indem es unmöglich gemacht ist, die Bewegungsmotoren in Tätigkeit zu setzen, bevor diese Riegel ausgelöst worden sind. Außerdem werden mehrmals die Motorwellen bei vollständig gehobener, bzw. gesenkter Brücke oder Fahrbahn selbsttätig gebremst. Oberbau, Brückenbedielung, seitliche Abschlüsse, Auflager, Widerlager und Pfeiler werden bei den H. in ähnlicher Weise wie bei festen Brücken hergestellt. Es werden meistens in der Richtung des Wasserlaufes hölzerne Leitwerke und Dückdalben angebracht, die den die Hubtürme tragenden Pfeiler gegen antreibendes Eis und Anprall von Schiffen schützen sollen. Literatur: Näheres über H. s. Hb. d. Ing. W., 2. Bd., 4. Aufl., Leipzig 1907, bearbeitet von Prof. W. Dietz. – Bewegliche Brücken von Prof. W. Dietz, Leipzig 1897 und die in diesen beiden Werken angegebene Literatur; Gén. civ. Nr. 23, 7 Octobre 1911; Railr. Age Gaz. vom 14. Juli 1911 und Engg. News 1911; 5. Juni und 11. September 1913; The Engineer 28. November und 12. Dezember 1913. Joosting. Hubschiene, s. Sperrschiene.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/263>, abgerufen am 24.08.2024.