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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Bei der in Schweden, Norwegen und Finnland in Verwendung stehenden Hochdruckdampfheizung sind die meistens als Rippenheizkörper ausgebildeten Heizelemente unter den Sitzbänken in hölzernen Kasten gelagert, die im Boden Öffnungen für Frischluftzuführung besitzen und mit schweren gußeisernen,


Abb. 96 a-c.
gut isolierten, beweglich angeordneten Deckeln verschlossen sind; diese Deckel werden je nach der gewünschten Wärmeabgabe durch Stellhebel mittels Gestänge geöffnet oder geschlossen, um der an den Heizkörpern erwärmten Frischluft den Zutritt zum Wagenabteil freizugeben oder abzusperren.

Bei der in Abb. 97 dargestellten, früher häufig, heute nur mehr vereinzelt verwendeten sog. schwedischen H. ist ein einziger Heizkörper unter dem Wagenfußboden in einem hölzernen, außen mit Blech verkleideten Kasten angeordnet.

Dieser Wärmekasten, der durch dicht schließende Querwände in ebenso viele Räume geteilt ist, als Abteile im Wagen geheizt werden sollen, besitzt im Boden Luftöffnungen (oder Luftfänger) für die Frischluft; diese gelangt, nachdem sie die Heizkörper umspült hat und erwärmt wurde, durch die zur Regelung der Heizwirkung mit Schieber verschlossenen Öffnungen im Wagenfußboden in die zu beheizenden Abteile.

Die Hochdruckdampfheizung ist in Österreich, Ungarn, Italien und der Schweiz sehr verbreitet und auch in vielen anderen Ländern noch häufig angewendet. Ihre Vorteile liegen in. der Einfachheit der Anordnung und der verhältnismäßig raschen Wirkung; ihre Nachteile in der großen Verschiedenheit der Heizwirkung am Anfang und Ende des Zuges, in der starken Erhitzung der Heizkörper, wodurch der auf diesen befindliche Staub versengt wird, daher einen üblen Geruch verbreitet, schließlich in dem leichten Undichtwerden der Absperrorgane und der Verbindungsstellen der Rohrleitungen.

Bei der in Schweden, Norwegen und Finnland in Verwendung stehenden Hochdruckdampfheizung sind die meistens als Rippenheizkörper ausgebildeten Heizelemente unter den Sitzbänken in hölzernen Kasten gelagert, die im Boden Öffnungen für Frischluftzuführung besitzen und mit schweren gußeisernen,


Abb. 96 a–c.
gut isolierten, beweglich angeordneten Deckeln verschlossen sind; diese Deckel werden je nach der gewünschten Wärmeabgabe durch Stellhebel mittels Gestänge geöffnet oder geschlossen, um der an den Heizkörpern erwärmten Frischluft den Zutritt zum Wagenabteil freizugeben oder abzusperren.

Bei der in Abb. 97 dargestellten, früher häufig, heute nur mehr vereinzelt verwendeten sog. schwedischen H. ist ein einziger Heizkörper unter dem Wagenfußboden in einem hölzernen, außen mit Blech verkleideten Kasten angeordnet.

Dieser Wärmekasten, der durch dicht schließende Querwände in ebenso viele Räume geteilt ist, als Abteile im Wagen geheizt werden sollen, besitzt im Boden Luftöffnungen (oder Luftfänger) für die Frischluft; diese gelangt, nachdem sie die Heizkörper umspült hat und erwärmt wurde, durch die zur Regelung der Heizwirkung mit Schieber verschlossenen Öffnungen im Wagenfußboden in die zu beheizenden Abteile.

Die Hochdruckdampfheizung ist in Österreich, Ungarn, Italien und der Schweiz sehr verbreitet und auch in vielen anderen Ländern noch häufig angewendet. Ihre Vorteile liegen in. der Einfachheit der Anordnung und der verhältnismäßig raschen Wirkung; ihre Nachteile in der großen Verschiedenheit der Heizwirkung am Anfang und Ende des Zuges, in der starken Erhitzung der Heizkörper, wodurch der auf diesen befindliche Staub versengt wird, daher einen üblen Geruch verbreitet, schließlich in dem leichten Undichtwerden der Absperrorgane und der Verbindungsstellen der Rohrleitungen.

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[178/0192] Bei der in Schweden, Norwegen und Finnland in Verwendung stehenden Hochdruckdampfheizung sind die meistens als Rippenheizkörper ausgebildeten Heizelemente unter den Sitzbänken in hölzernen Kasten gelagert, die im Boden Öffnungen für Frischluftzuführung besitzen und mit schweren gußeisernen, [Abbildung Abb. 96 a–c. ] gut isolierten, beweglich angeordneten Deckeln verschlossen sind; diese Deckel werden je nach der gewünschten Wärmeabgabe durch Stellhebel mittels Gestänge geöffnet oder geschlossen, um der an den Heizkörpern erwärmten Frischluft den Zutritt zum Wagenabteil freizugeben oder abzusperren. Bei der in Abb. 97 dargestellten, früher häufig, heute nur mehr vereinzelt verwendeten sog. schwedischen H. ist ein einziger Heizkörper unter dem Wagenfußboden in einem hölzernen, außen mit Blech verkleideten Kasten angeordnet. Dieser Wärmekasten, der durch dicht schließende Querwände in ebenso viele Räume geteilt ist, als Abteile im Wagen geheizt werden sollen, besitzt im Boden Luftöffnungen (oder Luftfänger) für die Frischluft; diese gelangt, nachdem sie die Heizkörper umspült hat und erwärmt wurde, durch die zur Regelung der Heizwirkung mit Schieber verschlossenen Öffnungen im Wagenfußboden in die zu beheizenden Abteile. Die Hochdruckdampfheizung ist in Österreich, Ungarn, Italien und der Schweiz sehr verbreitet und auch in vielen anderen Ländern noch häufig angewendet. Ihre Vorteile liegen in. der Einfachheit der Anordnung und der verhältnismäßig raschen Wirkung; ihre Nachteile in der großen Verschiedenheit der Heizwirkung am Anfang und Ende des Zuges, in der starken Erhitzung der Heizkörper, wodurch der auf diesen befindliche Staub versengt wird, daher einen üblen Geruch verbreitet, schließlich in dem leichten Undichtwerden der Absperrorgane und der Verbindungsstellen der Rohrleitungen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/192>, abgerufen am 26.08.2024.