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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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die Rauchkammerrohrwand eine ihrer Wände bildet. Senkrechte Scheidewände sollen auch hier den Naßdampf um möglichst alle Röhren führen.


Abb. 67. Überhitzer von Gölsdorf-Clench.

Beide Bauarten können nur eine mäßige Überhitzung bewirken, da um den Kesselinhalt und seine Heizfläche nicht nachteilig zu verkleinern, ihre Heizflächen nur verhältnismäßig klein sein können und die Temperatur der Heizgase, namentlich bei der Gölsdorf-Clench-Bauart, mit der Entfernung der Dampfkammer von der Feuerkistenrohrwand abnimmt und bei dem Pielock-Überhitzer noch ein Temperaturabfall des überhitzten Dampfes durch seine Leitung zum Regulator und von diesem durch den Langkessel nach den Zylindern eintritt.

Die Schwierigkeit des Dichthaltens der Siederöhren und ihrer dauernd guten Unterhaltung mag hier nur angedeutet werden.

Abgasüberhitzer, bei denen die aus den Siederöhren tretenden Abgase zum Überhitzen des Dampfes verwendet werden. Die niedrige Temperatur der Abgase in der Rauchkammer kann eine nennenswerte Überhitzung nicht bewirken. Sie sind als Dampftrockner anzusprechen. Ihr Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffverbrauchs ist nicht bedeutend und steht in einem ungünstigen Verhältnis zu ihren Einbau- und Unterhaltungskosten.

Es sind eine Reihe von Bauarten bekannt geworden, von denen sich jedoch keine ein größeres Verwendungsgebiet erobert hat.

Die Bauart Egestorff legt die Überhitzerröhren und ihre Dampfkammern in den oberen Teil der Rauchkammer.

Die Bauart Ranafier legt die Dampfkammern rechts und links unten in die Rauchkammer. Die Überhitzerröhren sind hufeisenförmig in zwei Bündeln von der Naßdampf- zur Heißdampfkammer
Abb. 68.
geführt. Das Auspuffrohr liegt zwischen den beiden Rohrbündeln.

Die Dampfmaschine erfordert den Eigenschaften des Heißdampfes entsprechend eine Änderung der Zylinder, der Kolben und der Schieber. Die Stopfbüchsen der Zylinder dürfen ebenso wie die Kolben selbst niemals zum Tragen benutzt werden. Die Kolben werden als schwedische mit drei Ringen, die durch dahintertretenden Dampf leicht angedrückt werden, gebaut (Abb. 68). Die Stopfbüchsen sind Metallstopfbüchsen mit Luftkühlung, hinten wird die Kolbenstange durch ein besonderes Lager, vorn durch die Kreuzkopfführungen getragen. Die Stopfbüchsen erhalten am Gründe und unter dem Verschlußdeckel kugelförmige Ringe aus Gußeisen. Die weißmetallenen Dichtungsringe werden durch eine Feder selbsttätig angedrückt und angespannt,

die Rauchkammerrohrwand eine ihrer Wände bildet. Senkrechte Scheidewände sollen auch hier den Naßdampf um möglichst alle Röhren führen.


Abb. 67. Überhitzer von Gölsdorf-Clench.

Beide Bauarten können nur eine mäßige Überhitzung bewirken, da um den Kesselinhalt und seine Heizfläche nicht nachteilig zu verkleinern, ihre Heizflächen nur verhältnismäßig klein sein können und die Temperatur der Heizgase, namentlich bei der Gölsdorf-Clench-Bauart, mit der Entfernung der Dampfkammer von der Feuerkistenrohrwand abnimmt und bei dem Pielock-Überhitzer noch ein Temperaturabfall des überhitzten Dampfes durch seine Leitung zum Regulator und von diesem durch den Langkessel nach den Zylindern eintritt.

Die Schwierigkeit des Dichthaltens der Siederöhren und ihrer dauernd guten Unterhaltung mag hier nur angedeutet werden.

Abgasüberhitzer, bei denen die aus den Siederöhren tretenden Abgase zum Überhitzen des Dampfes verwendet werden. Die niedrige Temperatur der Abgase in der Rauchkammer kann eine nennenswerte Überhitzung nicht bewirken. Sie sind als Dampftrockner anzusprechen. Ihr Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffverbrauchs ist nicht bedeutend und steht in einem ungünstigen Verhältnis zu ihren Einbau- und Unterhaltungskosten.

Es sind eine Reihe von Bauarten bekannt geworden, von denen sich jedoch keine ein größeres Verwendungsgebiet erobert hat.

Die Bauart Egestorff legt die Überhitzerröhren und ihre Dampfkammern in den oberen Teil der Rauchkammer.

Die Bauart Ranafier legt die Dampfkammern rechts und links unten in die Rauchkammer. Die Überhitzerröhren sind hufeisenförmig in zwei Bündeln von der Naßdampf- zur Heißdampfkammer
Abb. 68.
geführt. Das Auspuffrohr liegt zwischen den beiden Rohrbündeln.

Die Dampfmaschine erfordert den Eigenschaften des Heißdampfes entsprechend eine Änderung der Zylinder, der Kolben und der Schieber. Die Stopfbüchsen der Zylinder dürfen ebenso wie die Kolben selbst niemals zum Tragen benutzt werden. Die Kolben werden als schwedische mit drei Ringen, die durch dahintertretenden Dampf leicht angedrückt werden, gebaut (Abb. 68). Die Stopfbüchsen sind Metallstopfbüchsen mit Luftkühlung, hinten wird die Kolbenstange durch ein besonderes Lager, vorn durch die Kreuzkopfführungen getragen. Die Stopfbüchsen erhalten am Gründe und unter dem Verschlußdeckel kugelförmige Ringe aus Gußeisen. Die weißmetallenen Dichtungsringe werden durch eine Feder selbsttätig angedrückt und angespannt,

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[144/0158] die Rauchkammerrohrwand eine ihrer Wände bildet. Senkrechte Scheidewände sollen auch hier den Naßdampf um möglichst alle Röhren führen. [Abbildung Abb. 67. Überhitzer von Gölsdorf-Clench. ] Beide Bauarten können nur eine mäßige Überhitzung bewirken, da um den Kesselinhalt und seine Heizfläche nicht nachteilig zu verkleinern, ihre Heizflächen nur verhältnismäßig klein sein können und die Temperatur der Heizgase, namentlich bei der Gölsdorf-Clench-Bauart, mit der Entfernung der Dampfkammer von der Feuerkistenrohrwand abnimmt und bei dem Pielock-Überhitzer noch ein Temperaturabfall des überhitzten Dampfes durch seine Leitung zum Regulator und von diesem durch den Langkessel nach den Zylindern eintritt. Die Schwierigkeit des Dichthaltens der Siederöhren und ihrer dauernd guten Unterhaltung mag hier nur angedeutet werden. Abgasüberhitzer, bei denen die aus den Siederöhren tretenden Abgase zum Überhitzen des Dampfes verwendet werden. Die niedrige Temperatur der Abgase in der Rauchkammer kann eine nennenswerte Überhitzung nicht bewirken. Sie sind als Dampftrockner anzusprechen. Ihr Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit des Brennstoffverbrauchs ist nicht bedeutend und steht in einem ungünstigen Verhältnis zu ihren Einbau- und Unterhaltungskosten. Es sind eine Reihe von Bauarten bekannt geworden, von denen sich jedoch keine ein größeres Verwendungsgebiet erobert hat. Die Bauart Egestorff legt die Überhitzerröhren und ihre Dampfkammern in den oberen Teil der Rauchkammer. Die Bauart Ranafier legt die Dampfkammern rechts und links unten in die Rauchkammer. Die Überhitzerröhren sind hufeisenförmig in zwei Bündeln von der Naßdampf- zur Heißdampfkammer [Abbildung Abb. 68. ] geführt. Das Auspuffrohr liegt zwischen den beiden Rohrbündeln. Die Dampfmaschine erfordert den Eigenschaften des Heißdampfes entsprechend eine Änderung der Zylinder, der Kolben und der Schieber. Die Stopfbüchsen der Zylinder dürfen ebenso wie die Kolben selbst niemals zum Tragen benutzt werden. Die Kolben werden als schwedische mit drei Ringen, die durch dahintertretenden Dampf leicht angedrückt werden, gebaut (Abb. 68). Die Stopfbüchsen sind Metallstopfbüchsen mit Luftkühlung, hinten wird die Kolbenstange durch ein besonderes Lager, vorn durch die Kreuzkopfführungen getragen. Die Stopfbüchsen erhalten am Gründe und unter dem Verschlußdeckel kugelförmige Ringe aus Gußeisen. Die weißmetallenen Dichtungsringe werden durch eine Feder selbsttätig angedrückt und angespannt,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/158>, abgerufen am 22.11.2024.