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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Querträger hinwegfahren kann. Die durch diese Aussparung in dem Gleise entstandenen Schienenlücken werden bei vollständig heruntergelassenem Querträger (Abb. 56 a und b), von diesem ausgefüllt, bei hochgewundenem Querträger müssen sie dagegen durch Paßstücke ausgefüllt werden, wenn Achssätze darüber gerollt werden sollen.

Die Hebevorrichtung wird durch eine Drehstromtriebmaschine von 17 PS. bei 950 Umdrehungen in der Minute und voller Belastung angetrieben. Hebung und Senkung sind durch


Abb. 55. Waggonhebeböcke.
einen selbsttätig wirkenden Sicherheitsschalter begrenzt.

Die vom elektrischen Triebwerke durch ein Stirnräderpaar bewegte Welle trägt eine Kupplungseinrichtung, die den alleinigen Betrieb des feststehenden oder des verstellbaren Hebebockpaares, oder die gleichzeitige Bewegung beider Paare ermöglicht. Die Bewegung wird von der Triebseite nach den Hebeböcken der anderen Seite durch zwei schräg abwärts gerichtete Wellenpaare W1, w2 (Abb. 56 c), übertragen. Die mit der Gleisachse laufenden Übertragungswellen W1, w2 sind in etwa 2 m Teilung durch wegnehmbare Lager unterstützt, die auf den Fahrschienen der beweglichen Hebeböcke stehen. Da die beiden Laufrollen jedes Bockes, die der unter der Hebevorrichtung hinlaufenden Arbeitsgrube zunächst stehen, mit Führungsflanschen versehen, die äußeren Rollen aber zylindrisch sind, die beiden inneren Fahrbahnen also aus je einer Rillenschiene, die äußeren aus gewöhnlichen Schienen gebildet werden, so sind auch die Lagerböckchen verschieden gestaltet. Der Fuß der einen Art (Abb. 56 d u. e) steht glatt auf einer Unterlage auf, der der andern auf der Doppelschiene zu lagernden greift mit einem angenieteten Flansch in den Zwischenraum und bietet so Sicherheit gegen seitliche Verschiebung.

Unmittelbar über den Lagern sind die Übertragungswellen mit wegnehmbaren Hülsen umkleidet, die in den offenen Lagerschalen laufen und gegen Drehung auf der Welle gesichert sind. Werden nun die beweglichen Hebeböcke H1 den festen Hebeböcken H genähert, so schiebt sich die Übertragungswelle durch das Lager und das Kegelrad am fahrbaren Hebebocke hindurch. Um Gefährdungen Vorübergehender durch Anstoßen an die etwa 0·5 m über dem Fußboden liegenden Wellenenden auszuschließen, sind vor diesen abgerundete, hölzerne Schutzkasten angeordnet.

Die Hubgeschwindigkeit beträgt bei voller Last 180 mm/Min., bei Leerlauf etwa 200 mm/Min.

Querträger hinwegfahren kann. Die durch diese Aussparung in dem Gleise entstandenen Schienenlücken werden bei vollständig heruntergelassenem Querträger (Abb. 56 a und b), von diesem ausgefüllt, bei hochgewundenem Querträger müssen sie dagegen durch Paßstücke ausgefüllt werden, wenn Achssätze darüber gerollt werden sollen.

Die Hebevorrichtung wird durch eine Drehstromtriebmaschine von 17 PS. bei 950 Umdrehungen in der Minute und voller Belastung angetrieben. Hebung und Senkung sind durch


Abb. 55. Waggonhebeböcke.
einen selbsttätig wirkenden Sicherheitsschalter begrenzt.

Die vom elektrischen Triebwerke durch ein Stirnräderpaar bewegte Welle trägt eine Kupplungseinrichtung, die den alleinigen Betrieb des feststehenden oder des verstellbaren Hebebockpaares, oder die gleichzeitige Bewegung beider Paare ermöglicht. Die Bewegung wird von der Triebseite nach den Hebeböcken der anderen Seite durch zwei schräg abwärts gerichtete Wellenpaare W1, w2 (Abb. 56 c), übertragen. Die mit der Gleisachse laufenden Übertragungswellen W1, w2 sind in etwa 2 m Teilung durch wegnehmbare Lager unterstützt, die auf den Fahrschienen der beweglichen Hebeböcke stehen. Da die beiden Laufrollen jedes Bockes, die der unter der Hebevorrichtung hinlaufenden Arbeitsgrube zunächst stehen, mit Führungsflanschen versehen, die äußeren Rollen aber zylindrisch sind, die beiden inneren Fahrbahnen also aus je einer Rillenschiene, die äußeren aus gewöhnlichen Schienen gebildet werden, so sind auch die Lagerböckchen verschieden gestaltet. Der Fuß der einen Art (Abb. 56 d u. e) steht glatt auf einer Unterlage auf, der der andern auf der Doppelschiene zu lagernden greift mit einem angenieteten Flansch in den Zwischenraum und bietet so Sicherheit gegen seitliche Verschiebung.

Unmittelbar über den Lagern sind die Übertragungswellen mit wegnehmbaren Hülsen umkleidet, die in den offenen Lagerschalen laufen und gegen Drehung auf der Welle gesichert sind. Werden nun die beweglichen Hebeböcke H1 den festen Hebeböcken H genähert, so schiebt sich die Übertragungswelle durch das Lager und das Kegelrad am fahrbaren Hebebocke hindurch. Um Gefährdungen Vorübergehender durch Anstoßen an die etwa 0·5 m über dem Fußboden liegenden Wellenenden auszuschließen, sind vor diesen abgerundete, hölzerne Schutzkasten angeordnet.

Die Hubgeschwindigkeit beträgt bei voller Last 180 mm/Min., bei Leerlauf etwa 200 mm/Min.

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[125/0136] Querträger hinwegfahren kann. Die durch diese Aussparung in dem Gleise entstandenen Schienenlücken werden bei vollständig heruntergelassenem Querträger (Abb. 56 a und b), von diesem ausgefüllt, bei hochgewundenem Querträger müssen sie dagegen durch Paßstücke ausgefüllt werden, wenn Achssätze darüber gerollt werden sollen. Die Hebevorrichtung wird durch eine Drehstromtriebmaschine von 17 PS. bei 950 Umdrehungen in der Minute und voller Belastung angetrieben. Hebung und Senkung sind durch [Abbildung Abb. 55. Waggonhebeböcke. ] einen selbsttätig wirkenden Sicherheitsschalter begrenzt. Die vom elektrischen Triebwerke durch ein Stirnräderpaar bewegte Welle trägt eine Kupplungseinrichtung, die den alleinigen Betrieb des feststehenden oder des verstellbaren Hebebockpaares, oder die gleichzeitige Bewegung beider Paare ermöglicht. Die Bewegung wird von der Triebseite nach den Hebeböcken der anderen Seite durch zwei schräg abwärts gerichtete Wellenpaare W1, w2 (Abb. 56 c), übertragen. Die mit der Gleisachse laufenden Übertragungswellen W1, w2 sind in etwa 2 m Teilung durch wegnehmbare Lager unterstützt, die auf den Fahrschienen der beweglichen Hebeböcke stehen. Da die beiden Laufrollen jedes Bockes, die der unter der Hebevorrichtung hinlaufenden Arbeitsgrube zunächst stehen, mit Führungsflanschen versehen, die äußeren Rollen aber zylindrisch sind, die beiden inneren Fahrbahnen also aus je einer Rillenschiene, die äußeren aus gewöhnlichen Schienen gebildet werden, so sind auch die Lagerböckchen verschieden gestaltet. Der Fuß der einen Art (Abb. 56 d u. e) steht glatt auf einer Unterlage auf, der der andern auf der Doppelschiene zu lagernden greift mit einem angenieteten Flansch in den Zwischenraum und bietet so Sicherheit gegen seitliche Verschiebung. Unmittelbar über den Lagern sind die Übertragungswellen mit wegnehmbaren Hülsen umkleidet, die in den offenen Lagerschalen laufen und gegen Drehung auf der Welle gesichert sind. Werden nun die beweglichen Hebeböcke H1 den festen Hebeböcken H genähert, so schiebt sich die Übertragungswelle durch das Lager und das Kegelrad am fahrbaren Hebebocke hindurch. Um Gefährdungen Vorübergehender durch Anstoßen an die etwa 0·5 m über dem Fußboden liegenden Wellenenden auszuschließen, sind vor diesen abgerundete, hölzerne Schutzkasten angeordnet. Die Hubgeschwindigkeit beträgt bei voller Last 180 mm/Min., bei Leerlauf etwa 200 mm/Min.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/136>, abgerufen am 23.11.2024.