Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

Bild:
<< vorherige Seite

Züge mit entsprechender Wagenklasse benutzt werden, die Route der Rückfahrt wird oft der Wahl der Reisenden freigestellt. Ein besonderer Vorteil erwächst den die F. benutzenden Reisenden dadurch, daß ihnen einige Schiffahrtsgesellschaften ermäßigte Schiffskarten für Ausflüge ins Adriagebiet gewähren.

Breusing.


Fernbahnen (long distance railways; grandes lignes; ferrovie direttissime). Unter diesem nicht ganz scharf und einheitlich abgrenzbaren Begriff versteht man Eisenbahnen, die hauptsächlich oder ausschließlich dem Fernverkehr dienen, u. zw. in der Regel sowohl dem Fernpersonen (Schnellzugs-) als auch dem Ferngüterverkehr. Die Fernbahnen stehen daher im Gegensatz zu den Nahbahnen (Stadt- und Vorortbahnen, Städtebahnen). Auch wird man Nebenbahnen, selbst wenn sie in wenig bevölkerten Gegenden auch für Reisen auf größere Entfernungen benutzt werden, nicht zu den Fernbahnen rechnen, ebensowenig reine Güterbahnen. Dagegen gehören hierher reine Personenbahnen für Fernverkehr, wie solche bei sehr starkem Verkehr, namentlich innerhalb und in der Nähe großer Städte dadurch entstehen, daß der Güterverkehr abgezweigt und in besondere Bahnhöfe eingeführt ist.

Cauer.


Fernruf s. Fernsprecher.


Fernbremsen, Fernsperren s. Führerstandsignale.


Fernschreiber, eine von dem Amerikaner Elisha Gray erfundene elektromagnetische Einrichtung, vermittels deren es möglich ist, durch das Schreiben an der einen Stelle einen Schreibstift an einer entfernten Stelle in die gleiche schreibende Bewegung zu versetzen, so daß das an der einen Stelle Geschriebene gleichzeitig an der entfernten Stelle erscheint. Die Wirkungsweise beruht auf Widerstandsänderungen, die in zwei Widerständen des Gebers während des Schreibens durch ein Schreibhebelsystem hervorgerufen werden, wodurch gleichzeitig auch entsprechende Stromänderungen in den zugehörigen Spannungsänderungen entstehen, die auf zwei in einem magnetischen Felde des Empfängers mit einem Schreibhebelsystem in Verbindung stehende bewegliche Spulen derart einwirken, daß das Schreibhebelsystem des Empfängers die gleichen Bewegungen ausführt wie das des Gebers.

Da die Übereinstimmung im Arbeiten des Empfängers mit dem des Gebers lediglich darauf beruht, daß der Empfänger auf verhältnismäßig geringe Veränderungen in der Stromstärke ansprechen muß, darf der Widerstand der verbindenden Leitungen nur klein sein; die Entfernung zwischen Geber und Empfänger kann deshalb nur eine beschränkte sein. Indessen eignet sich die Einrichtung vorzüglich für den schriftlichen Verkehr in großen Verwaltungszentralstellen und sonstigen geschäftlichen Unternehmungen zwischen der Geschäftsleitung und den einzelnen Abteilungen zur Erteilung umfangreicherer Aufträge, für die sich der Fernsprecher wegen mangelnder Festlegung der Aufträge als unzulänglich erweist.

Der Betriebsstrom kann aus der vorhandenen Lichtanlage entnommen werden.

Literatur: Ztg. d. VDEV. 1910, S. 1072.

Fink.


Fernsprecheinrichtungen, Telephone (telephones; telephones; telefoni), Vorrichtungen, die mit Hilfe elektrischer Ströme den Austausch von Gesprächen auf größere Entfernungen ermöglichen. Die einfachste F. sind zwei Bellsche Telephone, wie sie in Abb. 64 dargestellt sind;


Abb. 64. Bell'sches Telephon.
F1 zeigt die Ansicht, F2 den Querschnitt; sie werden durch die beiden Drahtleitungen L1 und L2 miteinander verbunden; jedes kann sowohl zum Hören (als Empfänger), wie zum Sprechen (als Sender) benutzt werden. Der einzelne Apparat besteht aus dem in einem entsprechend ausgebohrten Griff C aus Holz oder Hartgummi steckenden Magnetstab a (Nordpol N, Südpol S), an den ein Polstück a1 aus weichem Eisen angesetzt ist, auf dem eine Spule feinen, isolierten Drahts steckt. Die beiden Enden der Drahtwindungen sind an die Verbindungsklemmen K1, K2 angelötet. Vor dem Polstück a1 wird eine Scheibe p aus Eisenblech durch einen trichterförmigen, am Gehäuse U mittels der Schrauben f befestigten Holzring V festgehalten. Durch die Schraube d läßt sich die Entfernung zwischen Magnetpol und Eisenplatte regeln. Wird bei dem einen Telephon gegen die Blechplatte gesprochen, so gerät diese durch die Luftwellen in Schwingungen, nähert sich also dem Magnetpol oder entfernt sich von ihm, ändert dadurch dessen magnetischen Zustand und induziert demzufolge in der Drahtspule elektrische Wechselströme, die durch die in sich geschlossene

Züge mit entsprechender Wagenklasse benutzt werden, die Route der Rückfahrt wird oft der Wahl der Reisenden freigestellt. Ein besonderer Vorteil erwächst den die F. benutzenden Reisenden dadurch, daß ihnen einige Schiffahrtsgesellschaften ermäßigte Schiffskarten für Ausflüge ins Adriagebiet gewähren.

Breusing.


Fernbahnen (long distance railways; grandes lignes; ferrovie direttissime). Unter diesem nicht ganz scharf und einheitlich abgrenzbaren Begriff versteht man Eisenbahnen, die hauptsächlich oder ausschließlich dem Fernverkehr dienen, u. zw. in der Regel sowohl dem Fernpersonen (Schnellzugs-) als auch dem Ferngüterverkehr. Die Fernbahnen stehen daher im Gegensatz zu den Nahbahnen (Stadt- und Vorortbahnen, Städtebahnen). Auch wird man Nebenbahnen, selbst wenn sie in wenig bevölkerten Gegenden auch für Reisen auf größere Entfernungen benutzt werden, nicht zu den Fernbahnen rechnen, ebensowenig reine Güterbahnen. Dagegen gehören hierher reine Personenbahnen für Fernverkehr, wie solche bei sehr starkem Verkehr, namentlich innerhalb und in der Nähe großer Städte dadurch entstehen, daß der Güterverkehr abgezweigt und in besondere Bahnhöfe eingeführt ist.

Cauer.


Fernruf s. Fernsprecher.


Fernbremsen, Fernsperren s. Führerstandsignale.


Fernschreiber, eine von dem Amerikaner Elisha Gray erfundene elektromagnetische Einrichtung, vermittels deren es möglich ist, durch das Schreiben an der einen Stelle einen Schreibstift an einer entfernten Stelle in die gleiche schreibende Bewegung zu versetzen, so daß das an der einen Stelle Geschriebene gleichzeitig an der entfernten Stelle erscheint. Die Wirkungsweise beruht auf Widerstandsänderungen, die in zwei Widerständen des Gebers während des Schreibens durch ein Schreibhebelsystem hervorgerufen werden, wodurch gleichzeitig auch entsprechende Stromänderungen in den zugehörigen Spannungsänderungen entstehen, die auf zwei in einem magnetischen Felde des Empfängers mit einem Schreibhebelsystem in Verbindung stehende bewegliche Spulen derart einwirken, daß das Schreibhebelsystem des Empfängers die gleichen Bewegungen ausführt wie das des Gebers.

Da die Übereinstimmung im Arbeiten des Empfängers mit dem des Gebers lediglich darauf beruht, daß der Empfänger auf verhältnismäßig geringe Veränderungen in der Stromstärke ansprechen muß, darf der Widerstand der verbindenden Leitungen nur klein sein; die Entfernung zwischen Geber und Empfänger kann deshalb nur eine beschränkte sein. Indessen eignet sich die Einrichtung vorzüglich für den schriftlichen Verkehr in großen Verwaltungszentralstellen und sonstigen geschäftlichen Unternehmungen zwischen der Geschäftsleitung und den einzelnen Abteilungen zur Erteilung umfangreicherer Aufträge, für die sich der Fernsprecher wegen mangelnder Festlegung der Aufträge als unzulänglich erweist.

Der Betriebsstrom kann aus der vorhandenen Lichtanlage entnommen werden.

Literatur: Ztg. d. VDEV. 1910, S. 1072.

Fink.


Fernsprecheinrichtungen, Telephone (telephones; téléphones; telefoni), Vorrichtungen, die mit Hilfe elektrischer Ströme den Austausch von Gesprächen auf größere Entfernungen ermöglichen. Die einfachste F. sind zwei Bellsche Telephone, wie sie in Abb. 64 dargestellt sind;


Abb. 64. Bell'sches Telephon.
F1 zeigt die Ansicht, F2 den Querschnitt; sie werden durch die beiden Drahtleitungen L1 und L2 miteinander verbunden; jedes kann sowohl zum Hören (als Empfänger), wie zum Sprechen (als Sender) benutzt werden. Der einzelne Apparat besteht aus dem in einem entsprechend ausgebohrten Griff C aus Holz oder Hartgummi steckenden Magnetstab a (Nordpol N, Südpol S), an den ein Polstück a1 aus weichem Eisen angesetzt ist, auf dem eine Spule feinen, isolierten Drahts steckt. Die beiden Enden der Drahtwindungen sind an die Verbindungsklemmen K1, K2 angelötet. Vor dem Polstück a1 wird eine Scheibe p aus Eisenblech durch einen trichterförmigen, am Gehäuse U mittels der Schrauben f befestigten Holzring V festgehalten. Durch die Schraube d läßt sich die Entfernung zwischen Magnetpol und Eisenplatte regeln. Wird bei dem einen Telephon gegen die Blechplatte gesprochen, so gerät diese durch die Luftwellen in Schwingungen, nähert sich also dem Magnetpol oder entfernt sich von ihm, ändert dadurch dessen magnetischen Zustand und induziert demzufolge in der Drahtspule elektrische Wechselströme, die durch die in sich geschlossene

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0067" n="59"/>
Züge mit entsprechender Wagenklasse benutzt werden, die Route der Rückfahrt wird oft der Wahl der Reisenden freigestellt. Ein besonderer Vorteil erwächst den die F. benutzenden Reisenden dadurch, daß ihnen einige Schiffahrtsgesellschaften ermäßigte Schiffskarten für Ausflüge ins Adriagebiet gewähren.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Breusing.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fernbahnen</hi><hi rendition="#i">(long distance railways; grandes lignes; ferrovie direttissime).</hi> Unter diesem nicht ganz scharf und einheitlich abgrenzbaren Begriff versteht man Eisenbahnen, die hauptsächlich oder ausschließlich dem Fernverkehr dienen, u. zw. in der Regel sowohl dem Fernpersonen (Schnellzugs-) als auch dem Ferngüterverkehr. Die Fernbahnen stehen daher im Gegensatz zu den Nahbahnen (Stadt- und Vorortbahnen, Städtebahnen). Auch wird man Nebenbahnen, selbst wenn sie in wenig bevölkerten Gegenden auch für Reisen auf größere Entfernungen benutzt werden, nicht zu den Fernbahnen rechnen, ebensowenig reine Güterbahnen. Dagegen gehören hierher reine Personenbahnen für Fernverkehr, wie solche bei sehr starkem Verkehr, namentlich innerhalb und in der Nähe großer Städte dadurch entstehen, daß der Güterverkehr abgezweigt und in besondere Bahnhöfe eingeführt ist.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Cauer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fernruf</hi> s. Fernsprecher.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fernbremsen, Fernsperren</hi> s. Führerstandsignale.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fernschreiber,</hi> eine von dem Amerikaner Elisha Gray erfundene elektromagnetische Einrichtung, vermittels deren es möglich ist, durch das Schreiben an der einen Stelle einen Schreibstift an einer entfernten Stelle in die gleiche schreibende Bewegung zu versetzen, so daß das an der einen Stelle Geschriebene gleichzeitig an der entfernten Stelle erscheint. Die Wirkungsweise beruht auf Widerstandsänderungen, die in zwei Widerständen des Gebers während des Schreibens durch ein Schreibhebelsystem hervorgerufen werden, wodurch gleichzeitig auch entsprechende Stromänderungen in den zugehörigen Spannungsänderungen entstehen, die auf zwei in einem magnetischen Felde des Empfängers mit einem Schreibhebelsystem in Verbindung stehende bewegliche Spulen derart einwirken, daß das Schreibhebelsystem des Empfängers die gleichen Bewegungen ausführt wie das des Gebers.</p><lb/>
          <p>Da die Übereinstimmung im Arbeiten des Empfängers mit dem des Gebers lediglich darauf beruht, daß der Empfänger auf verhältnismäßig geringe Veränderungen in der Stromstärke ansprechen muß, darf der Widerstand der verbindenden Leitungen nur klein sein; die Entfernung zwischen Geber und Empfänger kann deshalb nur eine beschränkte sein. Indessen eignet sich die Einrichtung vorzüglich für den schriftlichen Verkehr in großen Verwaltungszentralstellen und sonstigen geschäftlichen Unternehmungen zwischen der Geschäftsleitung und den einzelnen Abteilungen zur Erteilung umfangreicherer Aufträge, für die sich der Fernsprecher wegen mangelnder Festlegung der Aufträge als unzulänglich erweist.</p><lb/>
          <p>Der Betriebsstrom kann aus der vorhandenen Lichtanlage entnommen werden.</p><lb/>
          <p rendition="#smaller"><hi rendition="#i">Literatur:</hi> Ztg. d. VDEV. 1910, S. 1072.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Fink.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fernsprecheinrichtungen,</hi> Telephone <hi rendition="#i">(telephones; téléphones; telefoni),</hi> Vorrichtungen, die mit Hilfe elektrischer Ströme den Austausch von Gesprächen auf größere Entfernungen ermöglichen. Die einfachste F. sind zwei <hi rendition="#g">Bell</hi>sche Telephone, wie sie in Abb. 64 dargestellt sind;<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0088.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 64. Bell'sches Telephon.</head><lb/></figure><lb/><hi rendition="#i">F</hi><hi rendition="#sub">1</hi> zeigt die Ansicht, <hi rendition="#i">F</hi><hi rendition="#sub">2</hi> den Querschnitt; sie werden durch die beiden Drahtleitungen <hi rendition="#i">L</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">L</hi><hi rendition="#sub">2</hi> miteinander verbunden; jedes kann sowohl zum Hören (als Empfänger), wie zum Sprechen (als Sender) benutzt werden. Der einzelne Apparat besteht aus dem in einem entsprechend ausgebohrten Griff <hi rendition="#i">C</hi> aus Holz oder Hartgummi steckenden Magnetstab <hi rendition="#i">a</hi> (Nordpol <hi rendition="#i">N,</hi> Südpol <hi rendition="#i">S</hi>), an den ein Polstück <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> aus weichem Eisen angesetzt ist, auf dem eine Spule feinen, isolierten Drahts steckt. Die beiden Enden der Drahtwindungen sind an die Verbindungsklemmen <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">K</hi><hi rendition="#sub">2</hi> angelötet. Vor dem Polstück <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> wird eine Scheibe <hi rendition="#i">p</hi> aus Eisenblech durch einen trichterförmigen, am Gehäuse <hi rendition="#i">U</hi> mittels der Schrauben <hi rendition="#i">f</hi> befestigten Holzring <hi rendition="#i">V</hi> festgehalten. Durch die Schraube <hi rendition="#i">d</hi> läßt sich die Entfernung zwischen Magnetpol und Eisenplatte regeln. Wird bei dem einen Telephon gegen die Blechplatte gesprochen, so gerät diese durch die Luftwellen in Schwingungen, nähert sich also dem Magnetpol oder entfernt sich von ihm, ändert dadurch dessen magnetischen Zustand und induziert demzufolge in der Drahtspule elektrische Wechselströme, die durch die in sich geschlossene
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0067] Züge mit entsprechender Wagenklasse benutzt werden, die Route der Rückfahrt wird oft der Wahl der Reisenden freigestellt. Ein besonderer Vorteil erwächst den die F. benutzenden Reisenden dadurch, daß ihnen einige Schiffahrtsgesellschaften ermäßigte Schiffskarten für Ausflüge ins Adriagebiet gewähren. Breusing. Fernbahnen (long distance railways; grandes lignes; ferrovie direttissime). Unter diesem nicht ganz scharf und einheitlich abgrenzbaren Begriff versteht man Eisenbahnen, die hauptsächlich oder ausschließlich dem Fernverkehr dienen, u. zw. in der Regel sowohl dem Fernpersonen (Schnellzugs-) als auch dem Ferngüterverkehr. Die Fernbahnen stehen daher im Gegensatz zu den Nahbahnen (Stadt- und Vorortbahnen, Städtebahnen). Auch wird man Nebenbahnen, selbst wenn sie in wenig bevölkerten Gegenden auch für Reisen auf größere Entfernungen benutzt werden, nicht zu den Fernbahnen rechnen, ebensowenig reine Güterbahnen. Dagegen gehören hierher reine Personenbahnen für Fernverkehr, wie solche bei sehr starkem Verkehr, namentlich innerhalb und in der Nähe großer Städte dadurch entstehen, daß der Güterverkehr abgezweigt und in besondere Bahnhöfe eingeführt ist. Cauer. Fernruf s. Fernsprecher. Fernbremsen, Fernsperren s. Führerstandsignale. Fernschreiber, eine von dem Amerikaner Elisha Gray erfundene elektromagnetische Einrichtung, vermittels deren es möglich ist, durch das Schreiben an der einen Stelle einen Schreibstift an einer entfernten Stelle in die gleiche schreibende Bewegung zu versetzen, so daß das an der einen Stelle Geschriebene gleichzeitig an der entfernten Stelle erscheint. Die Wirkungsweise beruht auf Widerstandsänderungen, die in zwei Widerständen des Gebers während des Schreibens durch ein Schreibhebelsystem hervorgerufen werden, wodurch gleichzeitig auch entsprechende Stromänderungen in den zugehörigen Spannungsänderungen entstehen, die auf zwei in einem magnetischen Felde des Empfängers mit einem Schreibhebelsystem in Verbindung stehende bewegliche Spulen derart einwirken, daß das Schreibhebelsystem des Empfängers die gleichen Bewegungen ausführt wie das des Gebers. Da die Übereinstimmung im Arbeiten des Empfängers mit dem des Gebers lediglich darauf beruht, daß der Empfänger auf verhältnismäßig geringe Veränderungen in der Stromstärke ansprechen muß, darf der Widerstand der verbindenden Leitungen nur klein sein; die Entfernung zwischen Geber und Empfänger kann deshalb nur eine beschränkte sein. Indessen eignet sich die Einrichtung vorzüglich für den schriftlichen Verkehr in großen Verwaltungszentralstellen und sonstigen geschäftlichen Unternehmungen zwischen der Geschäftsleitung und den einzelnen Abteilungen zur Erteilung umfangreicherer Aufträge, für die sich der Fernsprecher wegen mangelnder Festlegung der Aufträge als unzulänglich erweist. Der Betriebsstrom kann aus der vorhandenen Lichtanlage entnommen werden. Literatur: Ztg. d. VDEV. 1910, S. 1072. Fink. Fernsprecheinrichtungen, Telephone (telephones; téléphones; telefoni), Vorrichtungen, die mit Hilfe elektrischer Ströme den Austausch von Gesprächen auf größere Entfernungen ermöglichen. Die einfachste F. sind zwei Bellsche Telephone, wie sie in Abb. 64 dargestellt sind; [Abbildung Abb. 64. Bell'sches Telephon. ] F1 zeigt die Ansicht, F2 den Querschnitt; sie werden durch die beiden Drahtleitungen L1 und L2 miteinander verbunden; jedes kann sowohl zum Hören (als Empfänger), wie zum Sprechen (als Sender) benutzt werden. Der einzelne Apparat besteht aus dem in einem entsprechend ausgebohrten Griff C aus Holz oder Hartgummi steckenden Magnetstab a (Nordpol N, Südpol S), an den ein Polstück a1 aus weichem Eisen angesetzt ist, auf dem eine Spule feinen, isolierten Drahts steckt. Die beiden Enden der Drahtwindungen sind an die Verbindungsklemmen K1, K2 angelötet. Vor dem Polstück a1 wird eine Scheibe p aus Eisenblech durch einen trichterförmigen, am Gehäuse U mittels der Schrauben f befestigten Holzring V festgehalten. Durch die Schraube d läßt sich die Entfernung zwischen Magnetpol und Eisenplatte regeln. Wird bei dem einen Telephon gegen die Blechplatte gesprochen, so gerät diese durch die Luftwellen in Schwingungen, nähert sich also dem Magnetpol oder entfernt sich von ihm, ändert dadurch dessen magnetischen Zustand und induziert demzufolge in der Drahtspule elektrische Wechselströme, die durch die in sich geschlossene

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:45Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/67
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/67>, abgerufen am 03.12.2024.