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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Menge der gleichzeitig aufgegebenen Güter für die Gestaltung der Preise mitbestimmend ist. Die Sätze der einzelnen Bahnen sind ungleich, die im Lokalverkehr meist bedeutend höher als die des durchgehenden Verkehrs. Der Durchschnittssatz für die Tonnenmeile betrug (1910) bei allen amerikanischen Bahnen 0·753 c. = 1·71 Pf. f. d. tkm. Neuerdings haben die Eisenbahnen eine Erhöhung ihrer G. um 5 bis 10 v. H. in Aussicht genommen. Bei dem Bundesverkehrsamt schweben Untersuchungen darüber, ob eine solche Erhöhung mit Rücksicht auf die Lage von Handel und Verkehr, sowie auf die Finanzen der Eisenbahnen gestattet werden kann.

Für den durchgehenden Verkehr bestehen Verbandstarife mit einheitlichen Klassifikationen. Das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten ist in drei große Verbände geteilt u. zw. 1. die Trunk Line Association im Osten der Vereinigten Staaten, begrenzt im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Potomac. und Ohio, im Westen vom Mississippi. 2. Die Western freight Association, die das Gebiet westlich von New Orleans bis Chicago und dem Michigansee bis zum Stillen Ozean beherrscht. 3. Die Southern Railway and Steamship Association für das übrige Gebiet der Vereinigten Staaten.

Neben diesen besteht noch eine große Anzahl kleiner und großer Verbände.

Seit längerer Zeit schweben Verhandlungen zu dem Zweck, die verschiedenen Klassifikationen zu einer einheitlichen für das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten umzugestalten.

Die Berechnung der Frachtsätze in diesen Verbänden und auch sonst vielfach erfolgt nicht unter Zugrundelegung der Entfernung, nach dem Einheitsmaß des Landes (in den Vereinigten Staaten der Meile = 1,609 km), sondern es wird eine Normalstrecke, der Abstand zweier großer Verkehrsmittelpunkte, zu grunde gelegt (z. B. in der Trunk Line Association die Strecke New York-Chicago) und hiernach werden die Tarife zwischen anderen Plätzen prozentual erhöht oder ermäßigt. Abfertigungsgebühren werden bei den amerikanischen Eisenbahnen in der Regel nicht berechnet, sie sind in den Einheitssätzen mitenthalten.

Neben den regelmäßigen gibt es auch in den Vereinigten Staaten zahlreiche Ausnahmetarife, insbesondere für Massengüter, mit teils ermäßigten, teils erhöhten Sätzen.

VII. Literatur: Acworth, Grundzüge der Eisenbahnwirtschaftslehre (deutsche Übersetzung). Wien 1907. - v. Bilinski, Die Eisenbahntarife. Wien 1875. - Mc Cain, Report of changer in Railway transportation rates on freight traffic in the United States. Washington 1893. - Cauer, Personen- und Güterverkehr der Vereinigten preußischen und. hessischen Staatseisenbahnen. Berlin 1903. - J. M. Clark, Standards of reasonableness in local freight discriminations. New York 1910. - Cohn, Untersuchungen über die englische Eisenbahnpolitik. Leipzig 1874, 1875, 1883. - Cohn, Nationalökonomie des Handels- und Verkehrswesens, Stuttgart 1898. - Colson, Les travaux publics et les transports. Paris 1907. - Elsas, Die Ausnahmetarife im Güterverkehr der preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft. Stuttgart 1912. Fleck, Entwicklung der G. der preußischen Staatseisenbahnverwaltung. Berlin 1904. - Frahm, Das englische Eisenbahnwesen. Berlin 1911. - Grierson, Railway rates english and foreigen. London 1886. - Hoch, Erster Versuch einer Lösung der Eisenbahntariffrage in Rußland. Petersburg 1885. - Hammond, Railway rate theories of the Interstate Commerce Commission. Cambridge 1911. - Interstate Commerce Commission, General Reports and Statistics. New York, seit 1888/89. - Johnson and Huebner, Railroad traffic and rates. Bd. I. New York u. London 1911. - Krakauer, Über den gerechten Preis für Eisenbahnleistungen. Wien 1913. - Krönig, Die Differentialtarife der Eisenbahnen Berlin 1877. - Der Preußische Landeseisenbahnrat in den ersten 25 Jahren seiner Tätigkeit. 1883 bis 1908. - Lange v. Burgenkron, Das Tarifwesen der österreichischen Privateisenbahnen. Wien 1882. - Laury, Güter- und Tiertarife in "Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart". Berlin 1911. - Lehr, Eisenbahntarifwesen und Eisenbahnmonopol. Berlin 1879. - v. d. Leyen, Die nordamerikanischen Eisenbahnen. Leipzig 1885. - Derselbe, Die Finanz- und Verkehrspolitik der nordamerikanischen Eisenbahnen. Berlin 1895. - Marriott, The fixing of rates and fares. London 1908. - Marlio, Mazerat, Vergniaud, Godfernaux, Voies ferrees. Paris 1912. - Nördling, Die Selbstkosten des Eisenbahntransports und die Wasserstraßenfrage. Wien 1884. - Perrot, Die Differentialtarife der Eisenbahnen. Rostock 1884. - McPherson, Railroad freight rates in relation to the industrie. New York 1909. - Picard, Traite des chemins de fer. 4 Bände. Paris 1887. - Pierce, The tariff and the trusts. New York 1913. - Piot, De l'application des prix des tarifs de chemins de fer. Paris 1912. - Pratt, Railways and their Rates. London 1906. - Quaatz, Ein Kapitel preußischer Verkehrspolitik. Archiv für Eisenbahnwesen. 1909, Heft 6. - Rank, Das Eisenbahntarifwesen in seiner Beziehung zur Volkswirtschaft und Verwaltung. Wien 1895. - Reitzenstein, Über einige Verwaltungseinrichtungen und das Tarifwesen auf den Eisenbahnen Englands. Berlin 1876. - Sax, Die Verkehrsmittel in Volks- und Staatswirtschaft. 2 Bände. Wien 1878. - Scheffler, Transportkosten und der Tarif der Eisenbahnen. Wiesbaden 1860. - Schreiber, Das Tarifwesen der Eisenbahnen. Wien 1884. - Schübler, Über Selbstkosten und Tarifbildung der deutschen Eisenbahnen. Stuttgart 1879. - Schüler, Die natürliche Höhe der Eisenbahntarife. Wien 1872. - Seidler und Freud, Die Eisenbahntarife in ihren Beziehungen zur Handelspolitik. Wien 1904. - Spera, Le ferrovie e le tariffe. Rom 1910. - Tajani, Tariffe ferroviarie. Turin 1911. - Ulrich, Das Eisenbahntarifwesen. Berlin und Leipzig 1886. 2. Auflage in französischer Sprache: Traite general des tarifs de chemins de fer. Paris 1890. - Wehrmann, Die Verwaltung der Eisenbahnen. Berlin 1913.

Ulrich-Grunow.


Menge der gleichzeitig aufgegebenen Güter für die Gestaltung der Preise mitbestimmend ist. Die Sätze der einzelnen Bahnen sind ungleich, die im Lokalverkehr meist bedeutend höher als die des durchgehenden Verkehrs. Der Durchschnittssatz für die Tonnenmeile betrug (1910) bei allen amerikanischen Bahnen 0·753 c. = 1·71 Pf. f. d. tkm. Neuerdings haben die Eisenbahnen eine Erhöhung ihrer G. um 5 bis 10 v. H. in Aussicht genommen. Bei dem Bundesverkehrsamt schweben Untersuchungen darüber, ob eine solche Erhöhung mit Rücksicht auf die Lage von Handel und Verkehr, sowie auf die Finanzen der Eisenbahnen gestattet werden kann.

Für den durchgehenden Verkehr bestehen Verbandstarife mit einheitlichen Klassifikationen. Das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten ist in drei große Verbände geteilt u. zw. 1. die Trunk Line Association im Osten der Vereinigten Staaten, begrenzt im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Potomac. und Ohio, im Westen vom Mississippi. 2. Die Western freight Association, die das Gebiet westlich von New Orleans bis Chicago und dem Michigansee bis zum Stillen Ozean beherrscht. 3. Die Southern Railway and Steamship Association für das übrige Gebiet der Vereinigten Staaten.

Neben diesen besteht noch eine große Anzahl kleiner und großer Verbände.

Seit längerer Zeit schweben Verhandlungen zu dem Zweck, die verschiedenen Klassifikationen zu einer einheitlichen für das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten umzugestalten.

Die Berechnung der Frachtsätze in diesen Verbänden und auch sonst vielfach erfolgt nicht unter Zugrundelegung der Entfernung, nach dem Einheitsmaß des Landes (in den Vereinigten Staaten der Meile = 1,609 km), sondern es wird eine Normalstrecke, der Abstand zweier großer Verkehrsmittelpunkte, zu grunde gelegt (z. B. in der Trunk Line Association die Strecke New York-Chicago) und hiernach werden die Tarife zwischen anderen Plätzen prozentual erhöht oder ermäßigt. Abfertigungsgebühren werden bei den amerikanischen Eisenbahnen in der Regel nicht berechnet, sie sind in den Einheitssätzen mitenthalten.

Neben den regelmäßigen gibt es auch in den Vereinigten Staaten zahlreiche Ausnahmetarife, insbesondere für Massengüter, mit teils ermäßigten, teils erhöhten Sätzen.

VII. Literatur: Acworth, Grundzüge der Eisenbahnwirtschaftslehre (deutsche Übersetzung). Wien 1907. – v. Bilinski, Die Eisenbahntarife. Wien 1875. – Mc Cain, Report of changer in Railway transportation rates on freight traffic in the United States. Washington 1893. – Cauer, Personen- und Güterverkehr der Vereinigten preußischen und. hessischen Staatseisenbahnen. Berlin 1903. – J. M. Clark, Standards of reasonableness in local freight discriminations. New York 1910. – Cohn, Untersuchungen über die englische Eisenbahnpolitik. Leipzig 1874, 1875, 1883. – Cohn, Nationalökonomie des Handels- und Verkehrswesens, Stuttgart 1898. – Colson, Les travaux publics et les transports. Paris 1907. – Elsas, Die Ausnahmetarife im Güterverkehr der preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft. Stuttgart 1912. Fleck, Entwicklung der G. der preußischen Staatseisenbahnverwaltung. Berlin 1904. – Frahm, Das englische Eisenbahnwesen. Berlin 1911. – Grierson, Railway rates english and foreigen. London 1886. – Hoch, Erster Versuch einer Lösung der Eisenbahntariffrage in Rußland. Petersburg 1885. – Hammond, Railway rate theories of the Interstate Commerce Commission. Cambridge 1911. – Interstate Commerce Commission, General Reports and Statistics. New York, seit 1888/89. – Johnson and Huebner, Railroad traffic and rates. Bd. I. New York u. London 1911. – Krakauer, Über den gerechten Preis für Eisenbahnleistungen. Wien 1913. – Krönig, Die Differentialtarife der Eisenbahnen Berlin 1877. – Der Preußische Landeseisenbahnrat in den ersten 25 Jahren seiner Tätigkeit. 1883 bis 1908. – Lange v. Burgenkron, Das Tarifwesen der österreichischen Privateisenbahnen. Wien 1882. – Laury, Güter- und Tiertarife in „Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart“. Berlin 1911. – Lehr, Eisenbahntarifwesen und Eisenbahnmonopol. Berlin 1879. – v. d. Leyen, Die nordamerikanischen Eisenbahnen. Leipzig 1885. – Derselbe, Die Finanz- und Verkehrspolitik der nordamerikanischen Eisenbahnen. Berlin 1895. – Marriott, The fixing of rates and fares. London 1908. – Marlio, Mazerat, Vergniaud, Godfernaux, Voies ferrées. Paris 1912. – Nördling, Die Selbstkosten des Eisenbahntransports und die Wasserstraßenfrage. Wien 1884. – Perrot, Die Differentialtarife der Eisenbahnen. Rostock 1884. – McPherson, Railroad freight rates in relation to the industrie. New York 1909. – Picard, Traité des chemins de fer. 4 Bände. Paris 1887. – Pierce, The tariff and the trusts. New York 1913. – Piot, De l'application des prix des tarifs de chemins de fer. Paris 1912. – Pratt, Railways and their Rates. London 1906. – Quaatz, Ein Kapitel preußischer Verkehrspolitik. Archiv für Eisenbahnwesen. 1909, Heft 6. – Rank, Das Eisenbahntarifwesen in seiner Beziehung zur Volkswirtschaft und Verwaltung. Wien 1895. – Reitzenstein, Über einige Verwaltungseinrichtungen und das Tarifwesen auf den Eisenbahnen Englands. Berlin 1876. – Sax, Die Verkehrsmittel in Volks- und Staatswirtschaft. 2 Bände. Wien 1878. – Scheffler, Transportkosten und der Tarif der Eisenbahnen. Wiesbaden 1860. – Schreiber, Das Tarifwesen der Eisenbahnen. Wien 1884. – Schübler, Über Selbstkosten und Tarifbildung der deutschen Eisenbahnen. Stuttgart 1879. – Schüler, Die natürliche Höhe der Eisenbahntarife. Wien 1872. – Seidler und Freud, Die Eisenbahntarife in ihren Beziehungen zur Handelspolitik. Wien 1904. – Spera, Le ferrovie e le tariffe. Rom 1910. – Tajani, Tariffe ferroviarie. Turin 1911. – Ulrich, Das Eisenbahntarifwesen. Berlin und Leipzig 1886. 2. Auflage in französischer Sprache: Traite général des tarifs de chemins de fer. Paris 1890. – Wehrmann, Die Verwaltung der Eisenbahnen. Berlin 1913.

Ulrich-Grunow.


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[492/0504] Menge der gleichzeitig aufgegebenen Güter für die Gestaltung der Preise mitbestimmend ist. Die Sätze der einzelnen Bahnen sind ungleich, die im Lokalverkehr meist bedeutend höher als die des durchgehenden Verkehrs. Der Durchschnittssatz für die Tonnenmeile betrug (1910) bei allen amerikanischen Bahnen 0·753 c. = 1·71 Pf. f. d. tkm. Neuerdings haben die Eisenbahnen eine Erhöhung ihrer G. um 5 bis 10 v. H. in Aussicht genommen. Bei dem Bundesverkehrsamt schweben Untersuchungen darüber, ob eine solche Erhöhung mit Rücksicht auf die Lage von Handel und Verkehr, sowie auf die Finanzen der Eisenbahnen gestattet werden kann. Für den durchgehenden Verkehr bestehen Verbandstarife mit einheitlichen Klassifikationen. Das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten ist in drei große Verbände geteilt u. zw. 1. die Trunk Line Association im Osten der Vereinigten Staaten, begrenzt im Osten vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Potomac. und Ohio, im Westen vom Mississippi. 2. 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Berlin 1913. Ulrich-Grunow.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/504>, abgerufen am 22.11.2024.