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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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sehr rasch, also unter einem flachen Winkel, so daß die Biegungsbeanspruchungen der in beiden Fällen als Kragplatten wirkenden Teile in letzterem Falle eine bedeutend größere ist, weshalb daselbst als Material der biegungsfeste Eisenbeton namhafte Anwendung findet (Abb. 310). Diese Eisenbetonplatten können nun, wie dies bei Hochbauten der Fall ist, unter jeder einzelnen Säule ausgeführt, oder gegenseitig zu einem Plattenrost verbunden werden; ja es werden ganze Gebäude auf eine einheitliche durchgehende volle oder in Plattenbalken aufgelöste Eisenbetonplatte mit nach oben oder nach unten stehenden Rippen gegründet. Zu den Flachgründungen gehören auch die umgekehrten Gewölbe oder Erdbogen (Abb. 311).

Weiters gehört hierher der liegende Rost, der aus Holz gebildet wird und nur anwendbar ist, wenn er stets unter Wasser zu liegen kommt. Er bildet eine ebene, feste Grundlage für das aufgehende Fundamentmauerwerk und verbindet auch die einzelnen Teile des Fundaments. In der Regel werden zu unterst die 20-30 cm starken Querschwellen in 1-1·5 m Entfernung verlegt, worauf in Abständen von 0·5-1 m die Langschwellen zu liegen kommen, zwischen oder über welchen der durchgehende Bohlenbelag angeordnet wird.

3. Tiefgründungen.

a) Betongründung unter Wasser. Das Einbringen des Betons erfolgt bei geringerer Ausdehnung des Betonbetts und mäßiger Wassertiefe auf schiefen Ebenen mittels Krücken. Handelt es sich aber um Herstellung größerer Schichten in tiefem Wasser, so versenkt man den Beton, um sein Auswaschen durch das Wasser zu vermeiden, mittels Kasten (Trommeln) oder Trichter, die von festen oder schwimmenden Gerüsten aus an jede Stelle der Baugrube gebracht werden können.

Die Betonierungskasten sind in Holz oder Eisen ausgeführt und werden vom Gerüst aus, nachdem sie auf den Grund niedergelassen worden sind, mittels einer Auslösevorrichtung umgekippt oder an ihrem Boden geöffnet und entleert, so daß sich Füllung an Füllung reiht. Zur Versenkung großer Massen in kurzer Zeit, besonders bei Ausführung langer Fundamente in mäßig tiefem Wasser, werden die Trichter mit Vorteil angewendet. Es sind dies hohe, durch die ganze Wassertiefe reichende Gefäße, in Holz oder Eisen ausgeführt, die an ihrem oberen Rand Laufrollen erhalten. Deren Gleis ruht senkrecht zur Baugrubenachse auf einem Gestell oder Wagen (dessen Radstand der Baugrubenbreite gleich ist) und kann in der Richtung der Baugrubenachse verschoben werden. Bei Bewegung des letzteren (nach Feststellung des Trichters auf seinem Gleis) wird aus dem stets voll erhaltenen Gefäß ein Betonstreifen in der Richtung der Grubenachse geschüttet, dessen obere Fläche mittels unten am Trichter angebrachter Walzen geebnet wird. Durch Verstellen des Gefäßes nach der Seite und abermaliger Längsverschiebung des größeren Wagengestells kann so Streifen an Streifen gereiht werden, bis eine zusammenhängende Schicht hergestellt ist. Hat das auszuführende Betonbett eine größere Höhe als die in der eben beschriebenen Weise gebildete Schicht, so muß es aus mehreren Schichten zusammengesetzt werden und es wird dann notwendig, entweder die Höhe des Trichters veränderlich zu machen, indem man diesen oben aus abnehmbaren Stücken der Höhe der Betonschichten entsprechend zusammensetzt, oder indem man die Höhe des Laufgerüstes verschieden annimmt. Die Streifen zweier übereinanderliegenden Schichten können entweder in paralleler Lage mit wechselnden Fugen, oder aber unter 90° gegeneinander ausgeführt werden. Abb. 312 stellt einen hölzernen Betontrichter dar.

Bei der Versenkung des Betons mit Trichtern soll man stets trachten, die oberste Lage in der Querrichtung zu schütten (Abb. 313), da bei einer in der Längsrichtung erfolgten Schüttung infolge der Schlammbildung zwischen den einzelnen Längsstreifen diese nicht gut aneinanderbinden können und dadurch die Festigkeit des Betonbettes herabgedrückt wird. Oft wird man auch die Sohle gleich in voller Stärke schütten, um eine größere Dichtigkeit zu erreichen. Dies wird bei der Trichterbetonierung dadurch bewerkstelligt, daß man gleichzeitig mehrere Trichter unmittelbar hintereinander folgen läßt, von denen jeder eine Lage schüttet, so daß der folgende stets um die Stärke einer Lage kürzer ist als der vorhergehende (Abb. 314).

b) Pfahlgründung. Hierbei ist zu unterscheiden: 1. Die Pfähle gehen mit ihren Spitzen nicht bis zu dem festen, tragfähigen Untergrunde; die Belastung wird in diesem Falle fast ausschließlich durch die Reibung an den Seitenwänden übertragen und eine Art Verdichtung des weniger guten Untergrundes herbeigeführt; es ist dies die sog. Schwebegründung. 2. Die Pfähle stehen mit ihren Spitzen auf dem festen Untergrunde

sehr rasch, also unter einem flachen Winkel, so daß die Biegungsbeanspruchungen der in beiden Fällen als Kragplatten wirkenden Teile in letzterem Falle eine bedeutend größere ist, weshalb daselbst als Material der biegungsfeste Eisenbeton namhafte Anwendung findet (Abb. 310). Diese Eisenbetonplatten können nun, wie dies bei Hochbauten der Fall ist, unter jeder einzelnen Säule ausgeführt, oder gegenseitig zu einem Plattenrost verbunden werden; ja es werden ganze Gebäude auf eine einheitliche durchgehende volle oder in Plattenbalken aufgelöste Eisenbetonplatte mit nach oben oder nach unten stehenden Rippen gegründet. Zu den Flachgründungen gehören auch die umgekehrten Gewölbe oder Erdbogen (Abb. 311).

Weiters gehört hierher der liegende Rost, der aus Holz gebildet wird und nur anwendbar ist, wenn er stets unter Wasser zu liegen kommt. Er bildet eine ebene, feste Grundlage für das aufgehende Fundamentmauerwerk und verbindet auch die einzelnen Teile des Fundaments. In der Regel werden zu unterst die 20–30 cm starken Querschwellen in 1–1·5 m Entfernung verlegt, worauf in Abständen von 0·5–1 m die Langschwellen zu liegen kommen, zwischen oder über welchen der durchgehende Bohlenbelag angeordnet wird.

3. Tiefgründungen.

a) Betongründung unter Wasser. Das Einbringen des Betons erfolgt bei geringerer Ausdehnung des Betonbetts und mäßiger Wassertiefe auf schiefen Ebenen mittels Krücken. Handelt es sich aber um Herstellung größerer Schichten in tiefem Wasser, so versenkt man den Beton, um sein Auswaschen durch das Wasser zu vermeiden, mittels Kasten (Trommeln) oder Trichter, die von festen oder schwimmenden Gerüsten aus an jede Stelle der Baugrube gebracht werden können.

Die Betonierungskasten sind in Holz oder Eisen ausgeführt und werden vom Gerüst aus, nachdem sie auf den Grund niedergelassen worden sind, mittels einer Auslösevorrichtung umgekippt oder an ihrem Boden geöffnet und entleert, so daß sich Füllung an Füllung reiht. Zur Versenkung großer Massen in kurzer Zeit, besonders bei Ausführung langer Fundamente in mäßig tiefem Wasser, werden die Trichter mit Vorteil angewendet. Es sind dies hohe, durch die ganze Wassertiefe reichende Gefäße, in Holz oder Eisen ausgeführt, die an ihrem oberen Rand Laufrollen erhalten. Deren Gleis ruht senkrecht zur Baugrubenachse auf einem Gestell oder Wagen (dessen Radstand der Baugrubenbreite gleich ist) und kann in der Richtung der Baugrubenachse verschoben werden. Bei Bewegung des letzteren (nach Feststellung des Trichters auf seinem Gleis) wird aus dem stets voll erhaltenen Gefäß ein Betonstreifen in der Richtung der Grubenachse geschüttet, dessen obere Fläche mittels unten am Trichter angebrachter Walzen geebnet wird. Durch Verstellen des Gefäßes nach der Seite und abermaliger Längsverschiebung des größeren Wagengestells kann so Streifen an Streifen gereiht werden, bis eine zusammenhängende Schicht hergestellt ist. Hat das auszuführende Betonbett eine größere Höhe als die in der eben beschriebenen Weise gebildete Schicht, so muß es aus mehreren Schichten zusammengesetzt werden und es wird dann notwendig, entweder die Höhe des Trichters veränderlich zu machen, indem man diesen oben aus abnehmbaren Stücken der Höhe der Betonschichten entsprechend zusammensetzt, oder indem man die Höhe des Laufgerüstes verschieden annimmt. Die Streifen zweier übereinanderliegenden Schichten können entweder in paralleler Lage mit wechselnden Fugen, oder aber unter 90° gegeneinander ausgeführt werden. Abb. 312 stellt einen hölzernen Betontrichter dar.

Bei der Versenkung des Betons mit Trichtern soll man stets trachten, die oberste Lage in der Querrichtung zu schütten (Abb. 313), da bei einer in der Längsrichtung erfolgten Schüttung infolge der Schlammbildung zwischen den einzelnen Längsstreifen diese nicht gut aneinanderbinden können und dadurch die Festigkeit des Betonbettes herabgedrückt wird. Oft wird man auch die Sohle gleich in voller Stärke schütten, um eine größere Dichtigkeit zu erreichen. Dies wird bei der Trichterbetonierung dadurch bewerkstelligt, daß man gleichzeitig mehrere Trichter unmittelbar hintereinander folgen läßt, von denen jeder eine Lage schüttet, so daß der folgende stets um die Stärke einer Lage kürzer ist als der vorhergehende (Abb. 314).

b) Pfahlgründung. Hierbei ist zu unterscheiden: 1. Die Pfähle gehen mit ihren Spitzen nicht bis zu dem festen, tragfähigen Untergrunde; die Belastung wird in diesem Falle fast ausschließlich durch die Reibung an den Seitenwänden übertragen und eine Art Verdichtung des weniger guten Untergrundes herbeigeführt; es ist dies die sog. Schwebegründung. 2. Die Pfähle stehen mit ihren Spitzen auf dem festen Untergrunde

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sehr rasch, also unter einem flachen Winkel, so daß die Biegungsbeanspruchungen der in beiden Fällen als Kragplatten wirkenden Teile in letzterem Falle eine bedeutend größere ist, weshalb daselbst als Material der biegungsfeste Eisenbeton namhafte Anwendung findet (Abb. 310). Diese Eisenbetonplatten können nun, wie dies bei Hochbauten der Fall ist, unter jeder einzelnen Säule ausgeführt, oder gegenseitig zu einem Plattenrost verbunden werden; ja es werden ganze Gebäude auf eine einheitliche durchgehende volle oder in Plattenbalken aufgelöste Eisenbetonplatte mit nach oben oder nach unten stehenden Rippen gegründet. Zu den Flachgründungen gehören auch die umgekehrten Gewölbe oder Erdbogen (Abb. 311).</p><lb/>
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[402/0414] sehr rasch, also unter einem flachen Winkel, so daß die Biegungsbeanspruchungen der in beiden Fällen als Kragplatten wirkenden Teile in letzterem Falle eine bedeutend größere ist, weshalb daselbst als Material der biegungsfeste Eisenbeton namhafte Anwendung findet (Abb. 310). Diese Eisenbetonplatten können nun, wie dies bei Hochbauten der Fall ist, unter jeder einzelnen Säule ausgeführt, oder gegenseitig zu einem Plattenrost verbunden werden; ja es werden ganze Gebäude auf eine einheitliche durchgehende volle oder in Plattenbalken aufgelöste Eisenbetonplatte mit nach oben oder nach unten stehenden Rippen gegründet. Zu den Flachgründungen gehören auch die umgekehrten Gewölbe oder Erdbogen (Abb. 311). Weiters gehört hierher der liegende Rost, der aus Holz gebildet wird und nur anwendbar ist, wenn er stets unter Wasser zu liegen kommt. Er bildet eine ebene, feste Grundlage für das aufgehende Fundamentmauerwerk und verbindet auch die einzelnen Teile des Fundaments. In der Regel werden zu unterst die 20–30 cm starken Querschwellen in 1–1·5 m Entfernung verlegt, worauf in Abständen von 0·5–1 m die Langschwellen zu liegen kommen, zwischen oder über welchen der durchgehende Bohlenbelag angeordnet wird. 3. Tiefgründungen. a) Betongründung unter Wasser. Das Einbringen des Betons erfolgt bei geringerer Ausdehnung des Betonbetts und mäßiger Wassertiefe auf schiefen Ebenen mittels Krücken. Handelt es sich aber um Herstellung größerer Schichten in tiefem Wasser, so versenkt man den Beton, um sein Auswaschen durch das Wasser zu vermeiden, mittels Kasten (Trommeln) oder Trichter, die von festen oder schwimmenden Gerüsten aus an jede Stelle der Baugrube gebracht werden können. Die Betonierungskasten sind in Holz oder Eisen ausgeführt und werden vom Gerüst aus, nachdem sie auf den Grund niedergelassen worden sind, mittels einer Auslösevorrichtung umgekippt oder an ihrem Boden geöffnet und entleert, so daß sich Füllung an Füllung reiht. Zur Versenkung großer Massen in kurzer Zeit, besonders bei Ausführung langer Fundamente in mäßig tiefem Wasser, werden die Trichter mit Vorteil angewendet. Es sind dies hohe, durch die ganze Wassertiefe reichende Gefäße, in Holz oder Eisen ausgeführt, die an ihrem oberen Rand Laufrollen erhalten. Deren Gleis ruht senkrecht zur Baugrubenachse auf einem Gestell oder Wagen (dessen Radstand der Baugrubenbreite gleich ist) und kann in der Richtung der Baugrubenachse verschoben werden. Bei Bewegung des letzteren (nach Feststellung des Trichters auf seinem Gleis) wird aus dem stets voll erhaltenen Gefäß ein Betonstreifen in der Richtung der Grubenachse geschüttet, dessen obere Fläche mittels unten am Trichter angebrachter Walzen geebnet wird. Durch Verstellen des Gefäßes nach der Seite und abermaliger Längsverschiebung des größeren Wagengestells kann so Streifen an Streifen gereiht werden, bis eine zusammenhängende Schicht hergestellt ist. Hat das auszuführende Betonbett eine größere Höhe als die in der eben beschriebenen Weise gebildete Schicht, so muß es aus mehreren Schichten zusammengesetzt werden und es wird dann notwendig, entweder die Höhe des Trichters veränderlich zu machen, indem man diesen oben aus abnehmbaren Stücken der Höhe der Betonschichten entsprechend zusammensetzt, oder indem man die Höhe des Laufgerüstes verschieden annimmt. Die Streifen zweier übereinanderliegenden Schichten können entweder in paralleler Lage mit wechselnden Fugen, oder aber unter 90° gegeneinander ausgeführt werden. Abb. 312 stellt einen hölzernen Betontrichter dar. Bei der Versenkung des Betons mit Trichtern soll man stets trachten, die oberste Lage in der Querrichtung zu schütten (Abb. 313), da bei einer in der Längsrichtung erfolgten Schüttung infolge der Schlammbildung zwischen den einzelnen Längsstreifen diese nicht gut aneinanderbinden können und dadurch die Festigkeit des Betonbettes herabgedrückt wird. Oft wird man auch die Sohle gleich in voller Stärke schütten, um eine größere Dichtigkeit zu erreichen. Dies wird bei der Trichterbetonierung dadurch bewerkstelligt, daß man gleichzeitig mehrere Trichter unmittelbar hintereinander folgen läßt, von denen jeder eine Lage schüttet, so daß der folgende stets um die Stärke einer Lage kürzer ist als der vorhergehende (Abb. 314). b) Pfahlgründung. Hierbei ist zu unterscheiden: 1. Die Pfähle gehen mit ihren Spitzen nicht bis zu dem festen, tragfähigen Untergrunde; die Belastung wird in diesem Falle fast ausschließlich durch die Reibung an den Seitenwänden übertragen und eine Art Verdichtung des weniger guten Untergrundes herbeigeführt; es ist dies die sog. Schwebegründung. 2. Die Pfähle stehen mit ihren Spitzen auf dem festen Untergrunde

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/414>, abgerufen am 24.11.2024.