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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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als Panoramawagen bezeichnet). Besonders gut ausgebildet hat diese Beförderungsweise der Zirkus Barnum Bailey, dessen Eisenbahnwagen mit gleisartigen Platten belegt sind und leichte Stirnrampen mit Winden mitführen, um das Ab- und Aufladen der Straßenfuhrwerke ohne Stationsrampen bewerkstelligen zu können.

Ähnliche Einrichtungen haben in der Umgebung von San Francisco Straßenbahnen für die Approvisionierungstransporte nach dieser Stadt. Diese werden auf Straßenbahnbeiwagen auf weite Strecken befördert und vom Straßenbahnwagen direkt auf Fährboote überstellt. In San Francisco und bis zu den Farmen und Konservenfabriken erfolgt die Beförderung mit Pferden. Das Aufladen auf die Straßenbahnbeiwagen erfolgt in der Weise, daß das Fuhrwerk über bewegliche Eisenrampen vom Motorwagen mit Drahtseil auf den festgebremsten Beiwagen hinaufgezogen wird. In anderen Städten Amerikas bestehen ähnliche Einrichtungen. In Deutschland baut die Firma Orenstein und Koppel derartig zusammengepaßte Straßen- und Bannfahrzeuge, samt Windwerk, für Straßen- und Feldwirtschaftsbahnen (s. Feldbahnen).

In Toledo, U. S. America und anderen Orten wird im Wesen derselbe Zweck dadurch erreicht, daß unter die Achsen der Straßenfuhrwerke kleine zweiachsige Eisenbahndrehgestelle (ähnlich dem Langbeinschen Rollbock, s. "Rollbock") geschoben werden.

Militärfahrzeuge werden, da für solche Massenbeförderungen in keinem Lande eine genügende Zahl bordloser Wagen vorhanden ist, meist in Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert. Die Verladung geschieht von der Stirne aus und werden oft gleichzeitig ganze Gruppen von Wagen ohne Bremserhütten beladen, zu welchem Zwecke Verladebrücken zwischen den einzelnen Wagen angebracht werden.

Straßenbahn- und Schmalspurwagen sowie Schmalspurlokomotiven werden auf gewöhnlichen, bordlosen oder Niederbordwagen, seltener auf Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert, wobei sie auf umgekanteten Eisenbahnschienen ruhen, um die Beanspruchung der Bodenbretter zu verringern und das Auf- und Abladen zu erleichtern.

Normalspurige Eisenbahnwagen werden vereinzelt auf Plattformwagen befördert, so bei den sächsischen Schmalspurbahnen, dann in Frankreich, Holland und England.

In Deutschland werden solche Beförderungen häufiger mit Rollbock (s. d.) vorgenommen.


Fairbairn, Sir William, englischer Ingenieur, geb. 19. Februar 1789 zu Kelso, Roxburgshire (Schottland), gest. 18. August 1874 zu Moor Park bei Farnham in Surrey, war einer der ersten, der nach wissenschaftlichen Grundsätzen umfassende Versuche über die Festigkeit des Eisens anstellte und insbesondere die Gesetze der Festigkeit von schmiede- und gußeisernen Trägern erforschte; seine Formeln und Folgerungen auf diesem Gebiet sind bis heute kaum übertroffen. Bei der Konstruktion der Röhrenbrücken in Conway und über die Monaistraße (Britanniabrücke) war er hervorragend beteiligt. Die ursprüngliche Idee Stephensons erfuhr große Abänderungen namentlich durch den Einfluß F., dem auch die Konstruktion des zellenförmigen Querschnitts des Ober- und Untergurts zugeschrieben wird. Von seinen Hauptschriften seien hervorgehoben: Über "Festigkeit und sonstige Eigenschaften heiß und kalt erblasenen Eisens"; über "Festigkeit von Lokomotivkesseln"; "Festigkeit von Eisen bei verschiedenen Temperaturen".


Falkenstein, Dr. Johann Paul Freiherr v., königl. sächsischer Staatsminister, geboren zu Pegau am 15. Juni 1801, gestorben am 13. Januar 1882 in Dresden, förderte als Kreisdirektor und Regierungsbevollmächtigter in Leipzig (seit Mai 1835) das Zustandekommen der ersten größeren Lokomotivbahn Deutschlands von Leipzig nach Dresden (vergl. Sächsische Eisenbahnen) - deren hohe Bedeutung er ungeachtet der vielfach gegen den Bahnbau bestehenden Vorurteile klar erkannte - insbesondere durch geschickte Vermittlung zwischen den Unternehmern und der Regierung in Dresden in hervorragender Weise.

Literatur: Die Leipzig-Dresdener Eisenbahn in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens, Denkschrift zur Feier des 8. April 1864, herausgegeben auf Veranlassung des Direktoriums, Leipzig 1864, S. 23, 27, 39, 49, 77-68, 87, 123-124, und: Dr. Johann Paul Freiherr v. Falkenstein, sein Leben und Wirken, nach seinen eigenen Aufzeichnungen, herausgegeben von J. Petzholdt. Dresden, R. v. Zahn, 1882, S. 49 ff.

v. Seydewitz.


Familienkarten, Bezeichnung für Abonnementfahrkarten, die Ermäßigungen gewähren, wenn sie für mehrere Angehörige eines Hausstandes gelöst werden. Beispielsweise geben die preußischen Staatsbahnen für mehrere Angehörige eines Hausstandes Monatskarten aus, bei denen der volle Preis nur für eine Karte (Stammkarte) berechnet wird, während für die übrigen Karten (Monatsnebenkarten) ein ermäßigter Preis eingehoben wird.

Auf den französischen Staatsbahnen genießt jeder Besitzer eines Abonnements, der nebst diesem auch für seine mit ihm im gemeinsamen Haushalte lebenden Familienangehörigen (Erzieher und Dienstpersonal inbegriffen)

als Panoramawagen bezeichnet). Besonders gut ausgebildet hat diese Beförderungsweise der Zirkus Barnum Bailey, dessen Eisenbahnwagen mit gleisartigen Platten belegt sind und leichte Stirnrampen mit Winden mitführen, um das Ab- und Aufladen der Straßenfuhrwerke ohne Stationsrampen bewerkstelligen zu können.

Ähnliche Einrichtungen haben in der Umgebung von San Francisco Straßenbahnen für die Approvisionierungstransporte nach dieser Stadt. Diese werden auf Straßenbahnbeiwagen auf weite Strecken befördert und vom Straßenbahnwagen direkt auf Fährboote überstellt. In San Francisco und bis zu den Farmen und Konservenfabriken erfolgt die Beförderung mit Pferden. Das Aufladen auf die Straßenbahnbeiwagen erfolgt in der Weise, daß das Fuhrwerk über bewegliche Eisenrampen vom Motorwagen mit Drahtseil auf den festgebremsten Beiwagen hinaufgezogen wird. In anderen Städten Amerikas bestehen ähnliche Einrichtungen. In Deutschland baut die Firma Orenstein und Koppel derartig zusammengepaßte Straßen- und Bannfahrzeuge, samt Windwerk, für Straßen- und Feldwirtschaftsbahnen (s. Feldbahnen).

In Toledo, U. S. America und anderen Orten wird im Wesen derselbe Zweck dadurch erreicht, daß unter die Achsen der Straßenfuhrwerke kleine zweiachsige Eisenbahndrehgestelle (ähnlich dem Langbeinschen Rollbock, s. „Rollbock“) geschoben werden.

Militärfahrzeuge werden, da für solche Massenbeförderungen in keinem Lande eine genügende Zahl bordloser Wagen vorhanden ist, meist in Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert. Die Verladung geschieht von der Stirne aus und werden oft gleichzeitig ganze Gruppen von Wagen ohne Bremserhütten beladen, zu welchem Zwecke Verladebrücken zwischen den einzelnen Wagen angebracht werden.

Straßenbahn- und Schmalspurwagen sowie Schmalspurlokomotiven werden auf gewöhnlichen, bordlosen oder Niederbordwagen, seltener auf Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert, wobei sie auf umgekanteten Eisenbahnschienen ruhen, um die Beanspruchung der Bodenbretter zu verringern und das Auf- und Abladen zu erleichtern.

Normalspurige Eisenbahnwagen werden vereinzelt auf Plattformwagen befördert, so bei den sächsischen Schmalspurbahnen, dann in Frankreich, Holland und England.

In Deutschland werden solche Beförderungen häufiger mit Rollbock (s. d.) vorgenommen.


Fairbairn, Sir William, englischer Ingenieur, geb. 19. Februar 1789 zu Kelso, Roxburgshire (Schottland), gest. 18. August 1874 zu Moor Park bei Farnham in Surrey, war einer der ersten, der nach wissenschaftlichen Grundsätzen umfassende Versuche über die Festigkeit des Eisens anstellte und insbesondere die Gesetze der Festigkeit von schmiede- und gußeisernen Trägern erforschte; seine Formeln und Folgerungen auf diesem Gebiet sind bis heute kaum übertroffen. Bei der Konstruktion der Röhrenbrücken in Conway und über die Monaistraße (Britanniabrücke) war er hervorragend beteiligt. Die ursprüngliche Idee Stephensons erfuhr große Abänderungen namentlich durch den Einfluß F., dem auch die Konstruktion des zellenförmigen Querschnitts des Ober- und Untergurts zugeschrieben wird. Von seinen Hauptschriften seien hervorgehoben: Über „Festigkeit und sonstige Eigenschaften heiß und kalt erblasenen Eisens“; über „Festigkeit von Lokomotivkesseln“; „Festigkeit von Eisen bei verschiedenen Temperaturen“.


Falkenstein, Dr. Johann Paul Freiherr v., königl. sächsischer Staatsminister, geboren zu Pegau am 15. Juni 1801, gestorben am 13. Januar 1882 in Dresden, förderte als Kreisdirektor und Regierungsbevollmächtigter in Leipzig (seit Mai 1835) das Zustandekommen der ersten größeren Lokomotivbahn Deutschlands von Leipzig nach Dresden (vergl. Sächsische Eisenbahnen) – deren hohe Bedeutung er ungeachtet der vielfach gegen den Bahnbau bestehenden Vorurteile klar erkannte – insbesondere durch geschickte Vermittlung zwischen den Unternehmern und der Regierung in Dresden in hervorragender Weise.

Literatur: Die Leipzig-Dresdener Eisenbahn in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens, Denkschrift zur Feier des 8. April 1864, herausgegeben auf Veranlassung des Direktoriums, Leipzig 1864, S. 23, 27, 39, 49, 77–68, 87, 123–124, und: Dr. Johann Paul Freiherr v. Falkenstein, sein Leben und Wirken, nach seinen eigenen Aufzeichnungen, herausgegeben von J. Petzholdt. Dresden, R. v. Zahn, 1882, S. 49 ff.

v. Seydewitz.


Familienkarten, Bezeichnung für Abonnementfahrkarten, die Ermäßigungen gewähren, wenn sie für mehrere Angehörige eines Hausstandes gelöst werden. Beispielsweise geben die preußischen Staatsbahnen für mehrere Angehörige eines Hausstandes Monatskarten aus, bei denen der volle Preis nur für eine Karte (Stammkarte) berechnet wird, während für die übrigen Karten (Monatsnebenkarten) ein ermäßigter Preis eingehoben wird.

Auf den französischen Staatsbahnen genießt jeder Besitzer eines Abonnements, der nebst diesem auch für seine mit ihm im gemeinsamen Haushalte lebenden Familienangehörigen (Erzieher und Dienstpersonal inbegriffen)

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[32/0040] als Panoramawagen bezeichnet). Besonders gut ausgebildet hat diese Beförderungsweise der Zirkus Barnum Bailey, dessen Eisenbahnwagen mit gleisartigen Platten belegt sind und leichte Stirnrampen mit Winden mitführen, um das Ab- und Aufladen der Straßenfuhrwerke ohne Stationsrampen bewerkstelligen zu können. Ähnliche Einrichtungen haben in der Umgebung von San Francisco Straßenbahnen für die Approvisionierungstransporte nach dieser Stadt. Diese werden auf Straßenbahnbeiwagen auf weite Strecken befördert und vom Straßenbahnwagen direkt auf Fährboote überstellt. In San Francisco und bis zu den Farmen und Konservenfabriken erfolgt die Beförderung mit Pferden. Das Aufladen auf die Straßenbahnbeiwagen erfolgt in der Weise, daß das Fuhrwerk über bewegliche Eisenrampen vom Motorwagen mit Drahtseil auf den festgebremsten Beiwagen hinaufgezogen wird. In anderen Städten Amerikas bestehen ähnliche Einrichtungen. In Deutschland baut die Firma Orenstein und Koppel derartig zusammengepaßte Straßen- und Bannfahrzeuge, samt Windwerk, für Straßen- und Feldwirtschaftsbahnen (s. Feldbahnen). In Toledo, U. S. America und anderen Orten wird im Wesen derselbe Zweck dadurch erreicht, daß unter die Achsen der Straßenfuhrwerke kleine zweiachsige Eisenbahndrehgestelle (ähnlich dem Langbeinschen Rollbock, s. „Rollbock“) geschoben werden. Militärfahrzeuge werden, da für solche Massenbeförderungen in keinem Lande eine genügende Zahl bordloser Wagen vorhanden ist, meist in Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert. Die Verladung geschieht von der Stirne aus und werden oft gleichzeitig ganze Gruppen von Wagen ohne Bremserhütten beladen, zu welchem Zwecke Verladebrücken zwischen den einzelnen Wagen angebracht werden. Straßenbahn- und Schmalspurwagen sowie Schmalspurlokomotiven werden auf gewöhnlichen, bordlosen oder Niederbordwagen, seltener auf Hochbordwagen mit abnehmbaren Stirnwänden befördert, wobei sie auf umgekanteten Eisenbahnschienen ruhen, um die Beanspruchung der Bodenbretter zu verringern und das Auf- und Abladen zu erleichtern. Normalspurige Eisenbahnwagen werden vereinzelt auf Plattformwagen befördert, so bei den sächsischen Schmalspurbahnen, dann in Frankreich, Holland und England. In Deutschland werden solche Beförderungen häufiger mit Rollbock (s. d.) vorgenommen. Fairbairn, Sir William, englischer Ingenieur, geb. 19. Februar 1789 zu Kelso, Roxburgshire (Schottland), gest. 18. August 1874 zu Moor Park bei Farnham in Surrey, war einer der ersten, der nach wissenschaftlichen Grundsätzen umfassende Versuche über die Festigkeit des Eisens anstellte und insbesondere die Gesetze der Festigkeit von schmiede- und gußeisernen Trägern erforschte; seine Formeln und Folgerungen auf diesem Gebiet sind bis heute kaum übertroffen. Bei der Konstruktion der Röhrenbrücken in Conway und über die Monaistraße (Britanniabrücke) war er hervorragend beteiligt. Die ursprüngliche Idee Stephensons erfuhr große Abänderungen namentlich durch den Einfluß F., dem auch die Konstruktion des zellenförmigen Querschnitts des Ober- und Untergurts zugeschrieben wird. Von seinen Hauptschriften seien hervorgehoben: Über „Festigkeit und sonstige Eigenschaften heiß und kalt erblasenen Eisens“; über „Festigkeit von Lokomotivkesseln“; „Festigkeit von Eisen bei verschiedenen Temperaturen“. Falkenstein, Dr. Johann Paul Freiherr v., königl. sächsischer Staatsminister, geboren zu Pegau am 15. Juni 1801, gestorben am 13. Januar 1882 in Dresden, förderte als Kreisdirektor und Regierungsbevollmächtigter in Leipzig (seit Mai 1835) das Zustandekommen der ersten größeren Lokomotivbahn Deutschlands von Leipzig nach Dresden (vergl. Sächsische Eisenbahnen) – deren hohe Bedeutung er ungeachtet der vielfach gegen den Bahnbau bestehenden Vorurteile klar erkannte – insbesondere durch geschickte Vermittlung zwischen den Unternehmern und der Regierung in Dresden in hervorragender Weise. Literatur: Die Leipzig-Dresdener Eisenbahn in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens, Denkschrift zur Feier des 8. April 1864, herausgegeben auf Veranlassung des Direktoriums, Leipzig 1864, S. 23, 27, 39, 49, 77–68, 87, 123–124, und: Dr. Johann Paul Freiherr v. Falkenstein, sein Leben und Wirken, nach seinen eigenen Aufzeichnungen, herausgegeben von J. Petzholdt. Dresden, R. v. Zahn, 1882, S. 49 ff. v. Seydewitz. Familienkarten, Bezeichnung für Abonnementfahrkarten, die Ermäßigungen gewähren, wenn sie für mehrere Angehörige eines Hausstandes gelöst werden. Beispielsweise geben die preußischen Staatsbahnen für mehrere Angehörige eines Hausstandes Monatskarten aus, bei denen der volle Preis nur für eine Karte (Stammkarte) berechnet wird, während für die übrigen Karten (Monatsnebenkarten) ein ermäßigter Preis eingehoben wird. Auf den französischen Staatsbahnen genießt jeder Besitzer eines Abonnements, der nebst diesem auch für seine mit ihm im gemeinsamen Haushalte lebenden Familienangehörigen (Erzieher und Dienstpersonal inbegriffen)

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/40>, abgerufen am 13.11.2024.