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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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die größte Länge einer Brücke zwischen den Endpfeilern 256 m (Tessinbrücke bei Cadenazzo), die größte Lichtweite eines Trägerfeldes 75 m (Inschi-Reußbrücke nachträglich verstärkt) (Abb. 292).

Gewölbte Brücken aus Stein finden sich vor bis 12 m Lichtweite, Gewölbe von 6 m


Abb. 292. Reußbrücke bei Inschi.
Weite und darüber wurden in Schichtenmauerwerk ausgeführt. Die größten Objekte mit steinernen Bogen sind der Viadukt im "Dreiangel" bei Zug mit 21 Öffnungen zu je 7·1 m und die Viadukte von Piantorino und Rodello auf der Cenere-Linie mit 9 Öffnungen zu 12 m und 30 m größter Höhe der Schienen über der Bachsohle (Abb. 293).

Brücken mit eisernem Überbau sind auf der G. sehr zahlreich; die Eisenbauten haben ein Gesamtgewicht von 17.723 t, sind sehr einfach und mit wenigen Ausnahmen geradlinig begrenzt. Eiserne Bogenbrücken kommen nur drei vor: zwei von 60 m und eine von 40 m Lichtweite.


Abb. 293. Piantorino- und Rodello-Viadukt.

Von größeren Bauwerken mit geraden Trägern sind zu erwähnen:

Der nachträglich verstärkte Viadukt über den Kerstelenbach mit zwei Öffnungen zu je 50 m Stützweite, Schienenhöhe über Niederwasser 53 m (Abb. 294); die Reußbrücke bei Inschi mit einer Öffnung von 75 m Weite, Schienenhöhe 76 m über dem Fluß (Abb. 292);

die mittlere Meyenreußbrücke, 65 m weit, Schienenhöhe 72 m über der Bachsohle;

die Tessinbrücke bei Cadenazzo mit fünf Öffnungen zu je 50 m Weite.

Gegen Lawinen, Eis- und Steinfälle, wie gegen das Abstürzen von Stämmen beim Holzfördern wurden zum Teil schon vor der Betriebseröffnung, in noch größerem Maß aber nachher zahlreiche und ausgedehnte Schutzbauten ausgeführt, und noch immer führen neue Beobachtungen und Erfahrungen zur Vermehrung und Erweiterung dieser Anlagen, die in Verpfählungen, Blockwänden, Stein- und Erdwällen, hohen Mauern vor tiefen und breiten Gräben, Stützpfeilern und Verkleidungen in Mörtel- und Trockenmauerwerk, in Galerien aus Stein und Eisen bestehen (siehe Tafel III).

Der Oberbau ist auf den 1874 eröffneten Tessiner Talbahnen aus 7·5 m langen Eisen- und Stahlschienen von etwa 36·5 kg/m auf kyanisierten eichenen und tannenen Schwellen unter Verwendung von Flachlaschen und vierkantigen Nägeln gebildet. Auf den übrigen

die größte Länge einer Brücke zwischen den Endpfeilern 256 m (Tessinbrücke bei Cadenazzo), die größte Lichtweite eines Trägerfeldes 75 m (Inschi-Reußbrücke nachträglich verstärkt) (Abb. 292).

Gewölbte Brücken aus Stein finden sich vor bis 12 m Lichtweite, Gewölbe von 6 m


Abb. 292. Reußbrücke bei Inschi.
Weite und darüber wurden in Schichtenmauerwerk ausgeführt. Die größten Objekte mit steinernen Bogen sind der Viadukt im „Dreiangel“ bei Zug mit 21 Öffnungen zu je 7·1 m und die Viadukte von Piantorino und Rodello auf der Cenere-Linie mit 9 Öffnungen zu 12 m und 30 m größter Höhe der Schienen über der Bachsohle (Abb. 293).

Brücken mit eisernem Überbau sind auf der G. sehr zahlreich; die Eisenbauten haben ein Gesamtgewicht von 17.723 t, sind sehr einfach und mit wenigen Ausnahmen geradlinig begrenzt. Eiserne Bogenbrücken kommen nur drei vor: zwei von 60 m und eine von 40 m Lichtweite.


Abb. 293. Piantorino- und Rodello-Viadukt.

Von größeren Bauwerken mit geraden Trägern sind zu erwähnen:

Der nachträglich verstärkte Viadukt über den Kerstelenbach mit zwei Öffnungen zu je 50 m Stützweite, Schienenhöhe über Niederwasser 53 m (Abb. 294); die Reußbrücke bei Inschi mit einer Öffnung von 75 m Weite, Schienenhöhe 76 m über dem Fluß (Abb. 292);

die mittlere Meyenreußbrücke, 65 m weit, Schienenhöhe 72 m über der Bachsohle;

die Tessinbrücke bei Cadenazzo mit fünf Öffnungen zu je 50 m Weite.

Gegen Lawinen, Eis- und Steinfälle, wie gegen das Abstürzen von Stämmen beim Holzfördern wurden zum Teil schon vor der Betriebseröffnung, in noch größerem Maß aber nachher zahlreiche und ausgedehnte Schutzbauten ausgeführt, und noch immer führen neue Beobachtungen und Erfahrungen zur Vermehrung und Erweiterung dieser Anlagen, die in Verpfählungen, Blockwänden, Stein- und Erdwällen, hohen Mauern vor tiefen und breiten Gräben, Stützpfeilern und Verkleidungen in Mörtel- und Trockenmauerwerk, in Galerien aus Stein und Eisen bestehen (siehe Tafel III).

Der Oberbau ist auf den 1874 eröffneten Tessiner Talbahnen aus 7·5 m langen Eisen- und Stahlschienen von etwa 36·5 kg/m auf kyanisierten eichenen und tannenen Schwellen unter Verwendung von Flachlaschen und vierkantigen Nägeln gebildet. Auf den übrigen

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[359/0369] die größte Länge einer Brücke zwischen den Endpfeilern 256 m (Tessinbrücke bei Cadenazzo), die größte Lichtweite eines Trägerfeldes 75 m (Inschi-Reußbrücke nachträglich verstärkt) (Abb. 292). Gewölbte Brücken aus Stein finden sich vor bis 12 m Lichtweite, Gewölbe von 6 m [Abbildung Abb. 292. Reußbrücke bei Inschi. ] Weite und darüber wurden in Schichtenmauerwerk ausgeführt. Die größten Objekte mit steinernen Bogen sind der Viadukt im „Dreiangel“ bei Zug mit 21 Öffnungen zu je 7·1 m und die Viadukte von Piantorino und Rodello auf der Cenere-Linie mit 9 Öffnungen zu 12 m und 30 m größter Höhe der Schienen über der Bachsohle (Abb. 293). Brücken mit eisernem Überbau sind auf der G. sehr zahlreich; die Eisenbauten haben ein Gesamtgewicht von 17.723 t, sind sehr einfach und mit wenigen Ausnahmen geradlinig begrenzt. Eiserne Bogenbrücken kommen nur drei vor: zwei von 60 m und eine von 40 m Lichtweite. [Abbildung Abb. 293. Piantorino- und Rodello-Viadukt. ] Von größeren Bauwerken mit geraden Trägern sind zu erwähnen: Der nachträglich verstärkte Viadukt über den Kerstelenbach mit zwei Öffnungen zu je 50 m Stützweite, Schienenhöhe über Niederwasser 53 m (Abb. 294); die Reußbrücke bei Inschi mit einer Öffnung von 75 m Weite, Schienenhöhe 76 m über dem Fluß (Abb. 292); die mittlere Meyenreußbrücke, 65 m weit, Schienenhöhe 72 m über der Bachsohle; die Tessinbrücke bei Cadenazzo mit fünf Öffnungen zu je 50 m Weite. Gegen Lawinen, Eis- und Steinfälle, wie gegen das Abstürzen von Stämmen beim Holzfördern wurden zum Teil schon vor der Betriebseröffnung, in noch größerem Maß aber nachher zahlreiche und ausgedehnte Schutzbauten ausgeführt, und noch immer führen neue Beobachtungen und Erfahrungen zur Vermehrung und Erweiterung dieser Anlagen, die in Verpfählungen, Blockwänden, Stein- und Erdwällen, hohen Mauern vor tiefen und breiten Gräben, Stützpfeilern und Verkleidungen in Mörtel- und Trockenmauerwerk, in Galerien aus Stein und Eisen bestehen (siehe Tafel III). Der Oberbau ist auf den 1874 eröffneten Tessiner Talbahnen aus 7·5 m langen Eisen- und Stahlschienen von etwa 36·5 kg/m auf kyanisierten eichenen und tannenen Schwellen unter Verwendung von Flachlaschen und vierkantigen Nägeln gebildet. Auf den übrigen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/369>, abgerufen am 25.11.2024.