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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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einem kleinsten Krümmungshalbmesser von 400 m projektiert und erbaut, aber 1853 mit Dampflokomotivbetrieb eröffnet. Die eigentliche Gebirgsstrecke beginnt erst nach Überwindung der Wasserscheide südlich von der Station Busalla. Hier tritt die Bahn sofort in einen 3259 m langen Tunnel, der im Gefälle von 29%0 Hegt. Daran schließt sich das stärkste Gefälle von 34·96%0 auf eine Länge von 2124 m, während weiter talwärts sich die Bahnneigungen allmählich auf 20·70%0, bis zu der von Busalla etwa 10 km entfernten Station Ponte Decimo ermäßigen. Von da bis zum Anschlußpunkt Sampierdarena, folgen geringere Neigungen.

Da mit Eröffnung der Gotthardbahn die G. den gesteigerten Ansprüchen nicht mehr genügte, wurde im Jahre 1889 eine Hilfslinie (succursale) eröffnet, die bei Ronco, einer Station der bestehenden G., beginnt und in der Station Rivarolo nächst Sampierdarena endet. Ihre Höchstneigung beträgt 16%0 im Freien und 12%0 in dem 8·3 km langen Roncotunnel. Im Jahre 1909 wurde auf der alten G. elektrischer Drehstrombetrieb eingeführt, wodurch sie instand gesetzt wurde, die dermalen auch schon wieder überlastete Hilfslinie vom Güterverkehr ganz und zum Teil vom Personenverkehr zu entlasten. Nach dem Berichte der ital. StB. f. d. Jahr 1911 hat sich der elektrische Betrieb vollkommen bewährt. (Betreffs der auf der G. verkehrenden elektrischen Lokomotiven s. Art. Elektrische Eisenbahnen, Bd. IV, S. 260.)

Literatur: Verole, Note sur l'electrification de la ligne de Giovi, Rev. gen. d. chem. 1912. Nr. 2.


Glasgow and South Western-Railway (466 engl. Meilen = 750 km) mit dem Sitz der Gesellschaft in Glasgow. Die Hauptlinie geht von Glasgow über Kilmarnock, Dumfries Annan nach Carlisle (Anschluß an die Midland-Bahn).

Weitere Linien führen nach Greenock, Ardrossan, Troon, Ayr, Muirkirk, Dalmellington, Girvan, Stranraer.

Außerdem führt die G. den Betrieb auf mehreren Pachtbahnen gemeinschaftlich mit den Gesellschaften London and North-Western, Midland und Caledonian gehörigen Portpatrick and Wegtownshire Joint-Bahn (die Linien von Castle Douglas über Newton Stewart und Dunragit nach Stranraer und Portpatrick und von Newton Stewart nach Whithorn).

Die G. ging aus der Fusion der Bahnen Glasgow, Paisley, Kilmarnock and Ayr und Glasgow, Dumfries and Carlisle hervor. Mit Akte vom 26. Juni 1855 wurde die Gesellschaft unter der neuen Firma genehmigt. Die Eröffnung der Hauptlinien nach Carlisle erfolgte 1843-1850.

Der ihr 1869 einverleibte Paisley-Kanal wurde 1881 zugeschüttet und durch eine am 1. Juli 1885 eröffnete Eisenbahn Glasgow-Paisley-Elderslie ersetzt.

Das verwendete Anlagekapital betrug 1912 24,934.056 L

Die Betriebseinnahmen stellten sich 1912 auf 2,014.361 L. Hiervon Personen-, Gepäck-, Eilgut-, Fahrzeugverkehr 823.046 und 1,004.383 L auf den Güterverkehr. Die Ausgaben betrugen 1,214.199 L. Der Betriebskoeffizient belief sich auf 60%.


Gleichstromblockung, s. Blockeinrichtungen.


Gleis (line, way, road, track; voie, rails; binario) nennt man eine Fahrbahn, auf der Eisenbahnfahrzeuge sich zwangläufig bewegen. Bei Eisenbahnen gewöhnlicher Bauart besteht, das G. aus zwei Fahrschienen; doch gibt es auch Bahnen, deren G. nur aus einer oder aus mehr als zwei Schienen besteht (s. Einschienenbahnen).

In Deutschland unterscheidet man Hauptgleise und Nebengleise. Nach der EBBO. § 6 (4) sind Hauptgleise solche G., die von geschlossenen Zügen in regelmäßigem Betriebe befahren werden, mit Ausnahme der nur von einzeln fahrenden Lokomotiven benutzten G. Die Hauptgleise der freien Strecke und ihre Fortsetzung durch die Bahnhöfe sind durchgehende Hauptgleise. Alle nicht zu den Hauptgleisen zählenden G. sind Nebengleise. Auf zweigleisigen Bahnen werden in der Regel jedem G. die Züge einer Fahrrichtung zugewiesen - z. B. benutzt man in Deutschland stets das in der Fahrrichtung rechte G. Findet ausnahmsweise eine andere Benutzung statt, so nennt man dies "Fahrt auf falschem G."

Oder.


Gleisabstand, Gleismittenabstand, Gleisentfernung (distance between centres of lines; largeure d'entre axe, ecartement d'axe en axe des voies; interasse dei binari) ist der Achsabstand nebeneinanderliegender Gleise. Er ist auf der freien Strecke von der Umgrenzung der Fahrzeuge und z. T. auch von der Umgrenzung des lichten Raumes (s. Lichtraumprofil) abhängig, auf den Stationen ferner von der Möglichkeit, daß sich die Bediensteten ungefährdet zwischen den Gleisen bewegen können. Da auf einer zweigleisigen freien Strecke weder mit einem gefahrlosen Gehen zwischen den Gleisen noch mit einem gleichzeitigen Offenstehen der beiderseitigen Wagentüren gerechnet zu werden braucht, so hält man hier ein Überdecken

einem kleinsten Krümmungshalbmesser von 400 m projektiert und erbaut, aber 1853 mit Dampflokomotivbetrieb eröffnet. Die eigentliche Gebirgsstrecke beginnt erst nach Überwindung der Wasserscheide südlich von der Station Busalla. Hier tritt die Bahn sofort in einen 3259 m langen Tunnel, der im Gefälle von 29 Hegt. Daran schließt sich das stärkste Gefälle von 34·96 auf eine Länge von 2124 m, während weiter talwärts sich die Bahnneigungen allmählich auf 20·70‰, bis zu der von Busalla etwa 10 km entfernten Station Ponte Decimo ermäßigen. Von da bis zum Anschlußpunkt Sampierdarena, folgen geringere Neigungen.

Da mit Eröffnung der Gotthardbahn die G. den gesteigerten Ansprüchen nicht mehr genügte, wurde im Jahre 1889 eine Hilfslinie (succursale) eröffnet, die bei Ronco, einer Station der bestehenden G., beginnt und in der Station Rivarolo nächst Sampierdarena endet. Ihre Höchstneigung beträgt 16 im Freien und 12 in dem 8·3 km langen Roncotunnel. Im Jahre 1909 wurde auf der alten G. elektrischer Drehstrombetrieb eingeführt, wodurch sie instand gesetzt wurde, die dermalen auch schon wieder überlastete Hilfslinie vom Güterverkehr ganz und zum Teil vom Personenverkehr zu entlasten. Nach dem Berichte der ital. StB. f. d. Jahr 1911 hat sich der elektrische Betrieb vollkommen bewährt. (Betreffs der auf der G. verkehrenden elektrischen Lokomotiven s. Art. Elektrische Eisenbahnen, Bd. IV, S. 260.)

Literatur: Verole, Note sur l'électrification de la ligne de Giovi, Rev. gén. d. chem. 1912. Nr. 2.


Glasgow and South Western-Railway (466 engl. Meilen = 750 km) mit dem Sitz der Gesellschaft in Glasgow. Die Hauptlinie geht von Glasgow über Kilmarnock, Dumfries Annan nach Carlisle (Anschluß an die Midland-Bahn).

Weitere Linien führen nach Greenock, Ardrossan, Troon, Ayr, Muirkirk, Dalmellington, Girvan, Stranraer.

Außerdem führt die G. den Betrieb auf mehreren Pachtbahnen gemeinschaftlich mit den Gesellschaften London and North-Western, Midland und Caledonian gehörigen Portpatrick and Wegtownshire Joint-Bahn (die Linien von Castle Douglas über Newton Stewart und Dunragit nach Stranraer und Portpatrick und von Newton Stewart nach Whithorn).

Die G. ging aus der Fusion der Bahnen Glasgow, Paisley, Kilmarnock and Ayr und Glasgow, Dumfries and Carlisle hervor. Mit Akte vom 26. Juni 1855 wurde die Gesellschaft unter der neuen Firma genehmigt. Die Eröffnung der Hauptlinien nach Carlisle erfolgte 1843–1850.

Der ihr 1869 einverleibte Paisley-Kanal wurde 1881 zugeschüttet und durch eine am 1. Juli 1885 eröffnete Eisenbahn Glasgow-Paisley-Elderslie ersetzt.

Das verwendete Anlagekapital betrug 1912 24,934.056

Die Betriebseinnahmen stellten sich 1912 auf 2,014.361 . Hiervon Personen-, Gepäck-, Eilgut-, Fahrzeugverkehr 823.046 und 1,004.383 auf den Güterverkehr. Die Ausgaben betrugen 1,214.199 . Der Betriebskoeffizient belief sich auf 60%.


Gleichstromblockung, s. Blockeinrichtungen.


Gleis (line, way, road, track; voie, rails; binario) nennt man eine Fahrbahn, auf der Eisenbahnfahrzeuge sich zwangläufig bewegen. Bei Eisenbahnen gewöhnlicher Bauart besteht, das G. aus zwei Fahrschienen; doch gibt es auch Bahnen, deren G. nur aus einer oder aus mehr als zwei Schienen besteht (s. Einschienenbahnen).

In Deutschland unterscheidet man Hauptgleise und Nebengleise. Nach der EBBO. § 6 (4) sind Hauptgleise solche G., die von geschlossenen Zügen in regelmäßigem Betriebe befahren werden, mit Ausnahme der nur von einzeln fahrenden Lokomotiven benutzten G. Die Hauptgleise der freien Strecke und ihre Fortsetzung durch die Bahnhöfe sind durchgehende Hauptgleise. Alle nicht zu den Hauptgleisen zählenden G. sind Nebengleise. Auf zweigleisigen Bahnen werden in der Regel jedem G. die Züge einer Fahrrichtung zugewiesen – z. B. benutzt man in Deutschland stets das in der Fahrrichtung rechte G. Findet ausnahmsweise eine andere Benutzung statt, so nennt man dies „Fahrt auf falschem G.“

Oder.


Gleisabstand, Gleismittenabstand, Gleisentfernung (distance between centres of lines; largeure d'entre axe, écartement d'axe en axe des voies; interasse dei binari) ist der Achsabstand nebeneinanderliegender Gleise. Er ist auf der freien Strecke von der Umgrenzung der Fahrzeuge und z. T. auch von der Umgrenzung des lichten Raumes (s. Lichtraumprofil) abhängig, auf den Stationen ferner von der Möglichkeit, daß sich die Bediensteten ungefährdet zwischen den Gleisen bewegen können. Da auf einer zweigleisigen freien Strecke weder mit einem gefahrlosen Gehen zwischen den Gleisen noch mit einem gleichzeitigen Offenstehen der beiderseitigen Wagentüren gerechnet zu werden braucht, so hält man hier ein Überdecken

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[328/0338] einem kleinsten Krümmungshalbmesser von 400 m projektiert und erbaut, aber 1853 mit Dampflokomotivbetrieb eröffnet. Die eigentliche Gebirgsstrecke beginnt erst nach Überwindung der Wasserscheide südlich von der Station Busalla. Hier tritt die Bahn sofort in einen 3259 m langen Tunnel, der im Gefälle von 29‰ Hegt. Daran schließt sich das stärkste Gefälle von 34·96‰ auf eine Länge von 2124 m, während weiter talwärts sich die Bahnneigungen allmählich auf 20·70‰, bis zu der von Busalla etwa 10 km entfernten Station Ponte Decimo ermäßigen. Von da bis zum Anschlußpunkt Sampierdarena, folgen geringere Neigungen. Da mit Eröffnung der Gotthardbahn die G. den gesteigerten Ansprüchen nicht mehr genügte, wurde im Jahre 1889 eine Hilfslinie (succursale) eröffnet, die bei Ronco, einer Station der bestehenden G., beginnt und in der Station Rivarolo nächst Sampierdarena endet. Ihre Höchstneigung beträgt 16‰ im Freien und 12‰ in dem 8·3 km langen Roncotunnel. Im Jahre 1909 wurde auf der alten G. elektrischer Drehstrombetrieb eingeführt, wodurch sie instand gesetzt wurde, die dermalen auch schon wieder überlastete Hilfslinie vom Güterverkehr ganz und zum Teil vom Personenverkehr zu entlasten. Nach dem Berichte der ital. StB. f. d. Jahr 1911 hat sich der elektrische Betrieb vollkommen bewährt. (Betreffs der auf der G. verkehrenden elektrischen Lokomotiven s. Art. Elektrische Eisenbahnen, Bd. IV, S. 260.) Literatur: Verole, Note sur l'électrification de la ligne de Giovi, Rev. gén. d. chem. 1912. Nr. 2. Glasgow and South Western-Railway (466 engl. Meilen = 750 km) mit dem Sitz der Gesellschaft in Glasgow. Die Hauptlinie geht von Glasgow über Kilmarnock, Dumfries Annan nach Carlisle (Anschluß an die Midland-Bahn). Weitere Linien führen nach Greenock, Ardrossan, Troon, Ayr, Muirkirk, Dalmellington, Girvan, Stranraer. Außerdem führt die G. den Betrieb auf mehreren Pachtbahnen gemeinschaftlich mit den Gesellschaften London and North-Western, Midland und Caledonian gehörigen Portpatrick and Wegtownshire Joint-Bahn (die Linien von Castle Douglas über Newton Stewart und Dunragit nach Stranraer und Portpatrick und von Newton Stewart nach Whithorn). Die G. ging aus der Fusion der Bahnen Glasgow, Paisley, Kilmarnock and Ayr und Glasgow, Dumfries and Carlisle hervor. Mit Akte vom 26. Juni 1855 wurde die Gesellschaft unter der neuen Firma genehmigt. Die Eröffnung der Hauptlinien nach Carlisle erfolgte 1843–1850. Der ihr 1869 einverleibte Paisley-Kanal wurde 1881 zugeschüttet und durch eine am 1. Juli 1885 eröffnete Eisenbahn Glasgow-Paisley-Elderslie ersetzt. Das verwendete Anlagekapital betrug 1912 24,934.056 ₤ Die Betriebseinnahmen stellten sich 1912 auf 2,014.361 ₤. Hiervon Personen-, Gepäck-, Eilgut-, Fahrzeugverkehr 823.046 und 1,004.383 ₤ auf den Güterverkehr. Die Ausgaben betrugen 1,214.199 ₤. Der Betriebskoeffizient belief sich auf 60%. Gleichstromblockung, s. Blockeinrichtungen. Gleis (line, way, road, track; voie, rails; binario) nennt man eine Fahrbahn, auf der Eisenbahnfahrzeuge sich zwangläufig bewegen. Bei Eisenbahnen gewöhnlicher Bauart besteht, das G. aus zwei Fahrschienen; doch gibt es auch Bahnen, deren G. nur aus einer oder aus mehr als zwei Schienen besteht (s. Einschienenbahnen). In Deutschland unterscheidet man Hauptgleise und Nebengleise. Nach der EBBO. § 6 (4) sind Hauptgleise solche G., die von geschlossenen Zügen in regelmäßigem Betriebe befahren werden, mit Ausnahme der nur von einzeln fahrenden Lokomotiven benutzten G. Die Hauptgleise der freien Strecke und ihre Fortsetzung durch die Bahnhöfe sind durchgehende Hauptgleise. Alle nicht zu den Hauptgleisen zählenden G. sind Nebengleise. Auf zweigleisigen Bahnen werden in der Regel jedem G. die Züge einer Fahrrichtung zugewiesen – z. B. benutzt man in Deutschland stets das in der Fahrrichtung rechte G. Findet ausnahmsweise eine andere Benutzung statt, so nennt man dies „Fahrt auf falschem G.“ Oder. Gleisabstand, Gleismittenabstand, Gleisentfernung (distance between centres of lines; largeure d'entre axe, écartement d'axe en axe des voies; interasse dei binari) ist der Achsabstand nebeneinanderliegender Gleise. Er ist auf der freien Strecke von der Umgrenzung der Fahrzeuge und z. T. auch von der Umgrenzung des lichten Raumes (s. Lichtraumprofil) abhängig, auf den Stationen ferner von der Möglichkeit, daß sich die Bediensteten ungefährdet zwischen den Gleisen bewegen können. Da auf einer zweigleisigen freien Strecke weder mit einem gefahrlosen Gehen zwischen den Gleisen noch mit einem gleichzeitigen Offenstehen der beiderseitigen Wagentüren gerechnet zu werden braucht, so hält man hier ein Überdecken

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/338>, abgerufen am 13.11.2024.