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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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oder hin- und hergehende, die drehende oder umsetzende und die nach Erreichung der größten Hublänge erforderliche vorschiebende Bewegung aus; letztere erfolgt häufig nicht selbsttätig durch die Maschine, sondern von Hand des die Maschine bedienenden Arbeiters; man unterscheidet daher Maschinen mit selbsttätigen und mit Handvorschub; erstere sind länger und schwerer wie letztere. Die Stoßbohrmaschinen arbeiten zumeist nur mit Volldruck der zugeführten Luft; nur wenige sind für die Ausnutzung der Expansionsarbeit eingerichtet. Die Druckluft kommt nicht über 7 Atm. zur Verwendung, da höhere Pressungen mit unverhältnismäßig großen Kosten, Übelständen und Gefahren verbunden sind. Für den Tunnel- und Bergbau sind mit Rücksicht auf die engen Räume und die geringeren Kräfte, die die kleinen Bohrlöcher erheischen, wegen leichterer Beweglichkeit und Bedienung, häufiger die kurzen Maschinen mit Handvorschub wie die langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub, in Gebrauch. Einfacher, kräftiger Bau der Maschine sowie ein guter Schutz der einzelnen Teile gegen Staub und Nässe ergeben geringe Reparatursbedürftigkeit, daher länger dauernden gesicherten Betrieb und geringere Kosten.


Abb. 234. Stoßbohrmaschine Bauart Ferroux.

Der Wirkungsgrad der Druckluft-Stoßbohrmaschinen ist allerdings ein verhältnismäßig geringer. Er setzt sich, von der Krafterzeugungsstelle


Abb. 235. Stoßbohrmaschine Bauart Frölich.
ausgehend, zusammen aus den Wirkungsgraden des Kompressors, der Luftleitung und der Bohrmaschine und wird sich

Abb. 236. Stoßbohrmaschine Bauart Meyer.
mit der Zweckmäßigkeit und Behandlung dieser Anlagen ändern. Die geringeren Einflüsse der Änderung der Wärmeverhältnisse und Höhenlage der Anlage können außer Betracht bleiben. Unter recht günstigen Verhältnissen wird man den Wirkungsgrad etwa mit
W = 0·8 · 0·9 · 0·25 = 0·18
annehmen können, wobei der Wirkungsgrad

oder hin- und hergehende, die drehende oder umsetzende und die nach Erreichung der größten Hublänge erforderliche vorschiebende Bewegung aus; letztere erfolgt häufig nicht selbsttätig durch die Maschine, sondern von Hand des die Maschine bedienenden Arbeiters; man unterscheidet daher Maschinen mit selbsttätigen und mit Handvorschub; erstere sind länger und schwerer wie letztere. Die Stoßbohrmaschinen arbeiten zumeist nur mit Volldruck der zugeführten Luft; nur wenige sind für die Ausnutzung der Expansionsarbeit eingerichtet. Die Druckluft kommt nicht über 7 Atm. zur Verwendung, da höhere Pressungen mit unverhältnismäßig großen Kosten, Übelständen und Gefahren verbunden sind. Für den Tunnel- und Bergbau sind mit Rücksicht auf die engen Räume und die geringeren Kräfte, die die kleinen Bohrlöcher erheischen, wegen leichterer Beweglichkeit und Bedienung, häufiger die kurzen Maschinen mit Handvorschub wie die langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub, in Gebrauch. Einfacher, kräftiger Bau der Maschine sowie ein guter Schutz der einzelnen Teile gegen Staub und Nässe ergeben geringe Reparatursbedürftigkeit, daher länger dauernden gesicherten Betrieb und geringere Kosten.


Abb. 234. Stoßbohrmaschine Bauart Ferroux.

Der Wirkungsgrad der Druckluft-Stoßbohrmaschinen ist allerdings ein verhältnismäßig geringer. Er setzt sich, von der Krafterzeugungsstelle


Abb. 235. Stoßbohrmaschine Bauart Frölich.
ausgehend, zusammen aus den Wirkungsgraden des Kompressors, der Luftleitung und der Bohrmaschine und wird sich

Abb. 236. Stoßbohrmaschine Bauart Meyer.
mit der Zweckmäßigkeit und Behandlung dieser Anlagen ändern. Die geringeren Einflüsse der Änderung der Wärmeverhältnisse und Höhenlage der Anlage können außer Betracht bleiben. Unter recht günstigen Verhältnissen wird man den Wirkungsgrad etwa mit
W = 0·8 · 0·9 · 0·25 = 0·18
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[317/0327] oder hin- und hergehende, die drehende oder umsetzende und die nach Erreichung der größten Hublänge erforderliche vorschiebende Bewegung aus; letztere erfolgt häufig nicht selbsttätig durch die Maschine, sondern von Hand des die Maschine bedienenden Arbeiters; man unterscheidet daher Maschinen mit selbsttätigen und mit Handvorschub; erstere sind länger und schwerer wie letztere. Die Stoßbohrmaschinen arbeiten zumeist nur mit Volldruck der zugeführten Luft; nur wenige sind für die Ausnutzung der Expansionsarbeit eingerichtet. Die Druckluft kommt nicht über 7 Atm. zur Verwendung, da höhere Pressungen mit unverhältnismäßig großen Kosten, Übelständen und Gefahren verbunden sind. Für den Tunnel- und Bergbau sind mit Rücksicht auf die engen Räume und die geringeren Kräfte, die die kleinen Bohrlöcher erheischen, wegen leichterer Beweglichkeit und Bedienung, häufiger die kurzen Maschinen mit Handvorschub wie die langen Maschinen mit selbsttätigem Vorschub, in Gebrauch. Einfacher, kräftiger Bau der Maschine sowie ein guter Schutz der einzelnen Teile gegen Staub und Nässe ergeben geringe Reparatursbedürftigkeit, daher länger dauernden gesicherten Betrieb und geringere Kosten. [Abbildung Abb. 234. Stoßbohrmaschine Bauart Ferroux. ] Der Wirkungsgrad der Druckluft-Stoßbohrmaschinen ist allerdings ein verhältnismäßig geringer. Er setzt sich, von der Krafterzeugungsstelle [Abbildung Abb. 235. Stoßbohrmaschine Bauart Frölich. ] ausgehend, zusammen aus den Wirkungsgraden des Kompressors, der Luftleitung und der Bohrmaschine und wird sich [Abbildung Abb. 236. Stoßbohrmaschine Bauart Meyer. ] mit der Zweckmäßigkeit und Behandlung dieser Anlagen ändern. Die geringeren Einflüsse der Änderung der Wärmeverhältnisse und Höhenlage der Anlage können außer Betracht bleiben. Unter recht günstigen Verhältnissen wird man den Wirkungsgrad etwa mit W = 0·8 · 0·9 · 0·25 = 0·18 annehmen können, wobei der Wirkungsgrad

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/327>, abgerufen am 25.08.2024.