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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Die Anordnung der Untergestelle, Drehgestelle, Achsen und Tragfedern stimmt bei G. im allgemeinen mit der bei Personenwagen üblichen überein. Die Wagenkasten werden teils wie bei Personenwagen teils wie bei bedeckten Güterwagen mit Blech- oder Holzbekleidung ausgeführt.

In Schnellzüge werden zumeist drei- oder vierachsige (von nordamerikanischen Bahnen auch sechsachsige) G. eingestellt. Für Personenzüge werden zwei und dreiachsige G., für Güterzüge meist zweiachsige G. verwendet.

Die G. werden in der Regel hinter die Lokomotive eingestellt, insbesondere bei den personenführenden Zügen derjenigen Bahnen, die Schutzwagen oder ein Schutzabteil vorschreiben.

Die TV. des VDEV. enthalten diesbezüglich nachfolgende empfehlende Bestimmungen, die mit verschiedenen geringfügigen Abänderungen von den einzelnen dem VDEV. angehörenden Verwaltungen für ihren Geltungsbereich bindend vorgeschrieben werden:

"In den zur Personenbeförderung bestimmten, von Lokomotiven geführten Zügen ist von den Reisenden freizuhalten:

1. bei Hauptbahnen:

a) die vorderste Abteilung des ersten Wagens bei den Zügen:

a) die mit mehr als 40 km, aber höchstens mit 50 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren;

b) die mit mehr als 50 km, aber höchstens mit 60 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren, mit durchgehender Bremse ausgerüstet sind, nicht mehr als 40 Wagenachsen führen und auf zweigleisigen Strecken verkehren, wo alle Züge einander mit derselben Geschwindigkeit folgen;

b) der erste Wagen bei Zügen, die mit mehr als 50 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren.

2. Bei Nebenbahnen:

die vorderste Abteilung des ersten Wagens bei Zügen, die mit mehr als 40 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren.

Im Dienst befindliche Eisenbahn-, Post- und Zollbeamte sowie Begleiter von Leichen und Tieren gelten nicht als Reisende im Sinne dieser Bestimmung."

Als Kurswagen beigegebene G. werden auch in die Mitte des Zuges eingestellt. Bei Lokalpersonenzügen wird vielfach ein G. hinter die Lokomotive und ein solcher am Zugsende eingestellt, damit in Umkehrstationen keine Umstellung des G. nötig ist.

Bei den englischen Bahnen werden bei Güterzügen die G. stets am Ende des Zuges eingestellt, der Zugführer hat dann gleichzeitig den Dienst des Schlußbremsers (Stockmann) zu versehen.

Nachstehend sind einige Gepäckwagentypen dargestellt:

Taf. II, Abb. 1. Zweiachsiger Personenzuggepäckwagen der preuß.-hess. Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet, besitzt überhöhtes Dach und hoch angeordneten Bremsersitz. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftdruckbremse ausgerüstet. Der Hundekasten ist nieder und dient seine Decke als Gepäckauflagebrett.

Abb. 216. Dreiachsiger Personen- und Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftsaugebremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind zwei voneinander getrennte niedere Hundekasten angeordnet.

Taf. II, Abb. 2. Vierachsiger Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform, das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Luftsauge- und Luftdruckbremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind Zollverschlußräume angeordnet.

Taf. II. Abb. 3. Zweiachsiger Postgepäckwagen der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist an einem, das Postabteil am zweiten Stirnende, das Gepäckabteil in der Wagenmitte angeordnet. Im Gepäckabteil sind Legebretter für kleinere Gepäckstücke und ein Hundekasten vorgesehen. Der Abort ist im Dienstabteil. Der Wagen ist mit Gasglühlichtbeleuchtung, Luftdruckbremse und Dampfheizung, im Postabteil außerdem mit Füllofenheizung ausgerüstet.

Taf. II, Abb. 4. Zweiachsiger Güterzuggepäckwagen der preußisch-hessischen Staatseisenbahn und der Reichseisenbahn in Elsaß-Lothringen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet, besitzt überhöhtes Dach und hoch angeordneten Bremsersitz. Im Gepäckabteil sind aufklappbare Bänke und ein aufklappbarer Tisch angeordnet. Der Wagen ist mit Gasglühlichtbeleuchtung, Preßkohlenheizung im Dienstabteil und einem Kochofen im Gepäckabteil ausgerüstet.

Abb. 217. Zweiachsiger Spezialgüterzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen ist als Ballastwagen ausgebildet, hat nur ein Abteil und eine offene Plattform. Am Untergestell, von den Wagenstirnwänden bis zur Wagenbrust sind Gußeisenplatten von einem Gesamtgewicht von 17 t angebracht. Das Gesamtgewicht des Wagens beträgt 24·5 t. Der Wagen ist mit Ölbeleuchtung, Leitung für Luftsaugebremse und Füllofenheizung ausgerüstet.

Reicht ein G. für das zu befördernde Reisegepäck nicht aus, so werden Gepäckbeiwagen in die Züge eingestellt. Es sind dies gewöhnliche gedeckte Güterwagen, die mit den nötigen Leitungen für durchgehende Bremsen,

Die Anordnung der Untergestelle, Drehgestelle, Achsen und Tragfedern stimmt bei G. im allgemeinen mit der bei Personenwagen üblichen überein. Die Wagenkasten werden teils wie bei Personenwagen teils wie bei bedeckten Güterwagen mit Blech- oder Holzbekleidung ausgeführt.

In Schnellzüge werden zumeist drei- oder vierachsige (von nordamerikanischen Bahnen auch sechsachsige) G. eingestellt. Für Personenzüge werden zwei und dreiachsige G., für Güterzüge meist zweiachsige G. verwendet.

Die G. werden in der Regel hinter die Lokomotive eingestellt, insbesondere bei den personenführenden Zügen derjenigen Bahnen, die Schutzwagen oder ein Schutzabteil vorschreiben.

Die TV. des VDEV. enthalten diesbezüglich nachfolgende empfehlende Bestimmungen, die mit verschiedenen geringfügigen Abänderungen von den einzelnen dem VDEV. angehörenden Verwaltungen für ihren Geltungsbereich bindend vorgeschrieben werden:

„In den zur Personenbeförderung bestimmten, von Lokomotiven geführten Zügen ist von den Reisenden freizuhalten:

1. bei Hauptbahnen:

a) die vorderste Abteilung des ersten Wagens bei den Zügen:

α) die mit mehr als 40 km, aber höchstens mit 50 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren;

β) die mit mehr als 50 km, aber höchstens mit 60 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren, mit durchgehender Bremse ausgerüstet sind, nicht mehr als 40 Wagenachsen führen und auf zweigleisigen Strecken verkehren, wo alle Züge einander mit derselben Geschwindigkeit folgen;

b) der erste Wagen bei Zügen, die mit mehr als 50 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren.

2. Bei Nebenbahnen:

die vorderste Abteilung des ersten Wagens bei Zügen, die mit mehr als 40 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren.

Im Dienst befindliche Eisenbahn-, Post- und Zollbeamte sowie Begleiter von Leichen und Tieren gelten nicht als Reisende im Sinne dieser Bestimmung.“

Als Kurswagen beigegebene G. werden auch in die Mitte des Zuges eingestellt. Bei Lokalpersonenzügen wird vielfach ein G. hinter die Lokomotive und ein solcher am Zugsende eingestellt, damit in Umkehrstationen keine Umstellung des G. nötig ist.

Bei den englischen Bahnen werden bei Güterzügen die G. stets am Ende des Zuges eingestellt, der Zugführer hat dann gleichzeitig den Dienst des Schlußbremsers (Stockmann) zu versehen.

Nachstehend sind einige Gepäckwagentypen dargestellt:

Taf. II, Abb. 1. Zweiachsiger Personenzuggepäckwagen der preuß.-hess. Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet, besitzt überhöhtes Dach und hoch angeordneten Bremsersitz. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftdruckbremse ausgerüstet. Der Hundekasten ist nieder und dient seine Decke als Gepäckauflagebrett.

Abb. 216. Dreiachsiger Personen- und Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftsaugebremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind zwei voneinander getrennte niedere Hundekasten angeordnet.

Taf. II, Abb. 2. Vierachsiger Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform, das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Luftsauge- und Luftdruckbremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind Zollverschlußräume angeordnet.

Taf. II. Abb. 3. Zweiachsiger Postgepäckwagen der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist an einem, das Postabteil am zweiten Stirnende, das Gepäckabteil in der Wagenmitte angeordnet. Im Gepäckabteil sind Legebretter für kleinere Gepäckstücke und ein Hundekasten vorgesehen. Der Abort ist im Dienstabteil. Der Wagen ist mit Gasglühlichtbeleuchtung, Luftdruckbremse und Dampfheizung, im Postabteil außerdem mit Füllofenheizung ausgerüstet.

Taf. II, Abb. 4. Zweiachsiger Güterzuggepäckwagen der preußisch-hessischen Staatseisenbahn und der Reichseisenbahn in Elsaß-Lothringen.

Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet, besitzt überhöhtes Dach und hoch angeordneten Bremsersitz. Im Gepäckabteil sind aufklappbare Bänke und ein aufklappbarer Tisch angeordnet. Der Wagen ist mit Gasglühlichtbeleuchtung, Preßkohlenheizung im Dienstabteil und einem Kochofen im Gepäckabteil ausgerüstet.

Abb. 217. Zweiachsiger Spezialgüterzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen.

Der Wagen ist als Ballastwagen ausgebildet, hat nur ein Abteil und eine offene Plattform. Am Untergestell, von den Wagenstirnwänden bis zur Wagenbrust sind Gußeisenplatten von einem Gesamtgewicht von 17 t angebracht. Das Gesamtgewicht des Wagens beträgt 24·5 t. Der Wagen ist mit Ölbeleuchtung, Leitung für Luftsaugebremse und Füllofenheizung ausgerüstet.

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[305/0315] Die Anordnung der Untergestelle, Drehgestelle, Achsen und Tragfedern stimmt bei G. im allgemeinen mit der bei Personenwagen üblichen überein. Die Wagenkasten werden teils wie bei Personenwagen teils wie bei bedeckten Güterwagen mit Blech- oder Holzbekleidung ausgeführt. In Schnellzüge werden zumeist drei- oder vierachsige (von nordamerikanischen Bahnen auch sechsachsige) G. eingestellt. Für Personenzüge werden zwei und dreiachsige G., für Güterzüge meist zweiachsige G. verwendet. Die G. werden in der Regel hinter die Lokomotive eingestellt, insbesondere bei den personenführenden Zügen derjenigen Bahnen, die Schutzwagen oder ein Schutzabteil vorschreiben. 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Bei Nebenbahnen: die vorderste Abteilung des ersten Wagens bei Zügen, die mit mehr als 40 km Geschwindigkeit in der Stunde fahren. Im Dienst befindliche Eisenbahn-, Post- und Zollbeamte sowie Begleiter von Leichen und Tieren gelten nicht als Reisende im Sinne dieser Bestimmung.“ Als Kurswagen beigegebene G. werden auch in die Mitte des Zuges eingestellt. Bei Lokalpersonenzügen wird vielfach ein G. hinter die Lokomotive und ein solcher am Zugsende eingestellt, damit in Umkehrstationen keine Umstellung des G. nötig ist. Bei den englischen Bahnen werden bei Güterzügen die G. stets am Ende des Zuges eingestellt, der Zugführer hat dann gleichzeitig den Dienst des Schlußbremsers (Stockmann) zu versehen. Nachstehend sind einige Gepäckwagentypen dargestellt: Taf. II, Abb. 1. Zweiachsiger Personenzuggepäckwagen der preuß.-hess. Staatsbahnen. Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet, besitzt überhöhtes Dach und hoch angeordneten Bremsersitz. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftdruckbremse ausgerüstet. Der Hundekasten ist nieder und dient seine Decke als Gepäckauflagebrett. Abb. 216. Dreiachsiger Personen- und Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen. Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. Das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung und Luftsaugebremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind zwei voneinander getrennte niedere Hundekasten angeordnet. Taf. II, Abb. 2. Vierachsiger Schnellzuggepäckwagen der österreichischen Staatsbahnen. Der Wagen hat eine geschlossene Plattform, das Dienstabteil ist stirnseitig angeordnet. Der Wagen ist mit Dampfheizung, Luftsauge- und Luftdruckbremse ausgerüstet. Im Gepäckabteil sind Zollverschlußräume angeordnet. Taf. II. Abb. 3. Zweiachsiger Postgepäckwagen der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen. Der Wagen hat eine geschlossene Plattform. 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Der Wagen ist als Ballastwagen ausgebildet, hat nur ein Abteil und eine offene Plattform. Am Untergestell, von den Wagenstirnwänden bis zur Wagenbrust sind Gußeisenplatten von einem Gesamtgewicht von 17 t angebracht. Das Gesamtgewicht des Wagens beträgt 24·5 t. Der Wagen ist mit Ölbeleuchtung, Leitung für Luftsaugebremse und Füllofenheizung ausgerüstet. Reicht ein G. für das zu befördernde Reisegepäck nicht aus, so werden Gepäckbeiwagen in die Züge eingestellt. Es sind dies gewöhnliche gedeckte Güterwagen, die mit den nötigen Leitungen für durchgehende Bremsen,

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/315>, abgerufen am 23.11.2024.