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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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nach links verschobenen auf der rechten Kastenlangseite. Der rechte und linke Gang stehen durch den zwischen den beiden Kasten freibleibenden Quergang in Verbindung.


Galizische Carl Ludwig-Bahn, in Österreich (Galizien) gelegene, normalspurige Eisenbahn, 1857 als Privatbahn konzessioniert, 1892 verstaatlicht. Die G. umfaßt nebst mehreren Lokalbahnen und Zweiglinien, die Strecken Krakau - Lemberg - Podwoloczyska - Reichsgrenze und Krasne - Brody - Reichsgrenze.

Die Linien der G. vermitteln nächst dem Lokalverkehr der berührten Gegenden (darunter der Salzbergwerke in Wieliczka und Bochnia) den Verkehr zwischen dem Kronland Galizien und dem Inneren Österreichs, sowie den Durchgangspersonen- und Güterverkehr (hauptsächlich Getreideverkehr) aus Rußland nach dem Westen (s. Österreichische Staatsbahnen).


Gangblech (running board; trottoir, tablier; praticabile), Galerieblech, ein häufig an den Lokomotiven angebrachtes, meist geripptes Blech, das längs beiden Seiten des Lokomotivkessels einen schmalen Gehsteg bildet, und den Zweck hat, die höher gelegenen Teile der Lokomotive leicht zugänglich zu machen. Das G. liegt entweder mit dem Führerhausboden in einer und derselben wagerechten Ebene, oder es ist in stufenförmigen Absätzen angeordnet. Mitunter folgt das G. in seiner Höhenlage genau der Oberkante des Rahmenblechs, bisweilen ist es höher, auf Konsolen gelegt, die an den Rahmen, oder wie an amerikanischen Lokomotiven, am Kessel befestigt sind. Stufenförmige Absätze des Gangbleches werden häufig durch Blechbogenstücke ineinander übergeführt. In manchen Fällen müssen für gewisse Konstruktionsteile der Lokomotive Unterbrechungen im Gangblech freigehalten, und soweit es nötig ist (z. B. bei den Rädern), mit Blechkasten (Radkasten, Raddeckel) abgedeckt werden.


Garantierechnungen, Verrechnungen zwischen dem Staat, Provinzen, Gemeinden u. s. w., die eine Zinsbürgschaft (Garantie) Eisenbahngesellschaften gegenüber übernommen haben, und den letzteren. Die G. bilden die ziffermäßige Grundlage für die Leistungen aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft (s. d.).


Gasanstalten (gas plants; usines a gaz; officine del gas) für Eisenbahnen dienen zur Herstellung von Gas für die Beleuchtung von Zügen und Bahnhöfen.

I. Gasanstalten für Zugbeleuchtung.

A. Gasanstalten für Fettgas. Fettgas (Ölgas) wurde bisher meist in Retortenöfen hergestellt (s. Beleuchtung von Eisenbahnwagen). Neuerdings werden bei größerem Bedarf vielfach stehende Generatoröfen verwendet, die wirtschaftlicher arbeiten. Auch wird durch diese erheblich an Flächenraum gespart.

Der Generatorofen besteht aus dem Vergaser mit der Verbrennungskammer und dem Überhitzer. Beide Vorrichtungen, die mit Schamottesteinen ausgekleidet sind, dienen abwechselnd als Wärmespeicher und als Gaserzeuger. Zum Heizen wird in die Verbrennungskammer durch einen Dampfstrahl Teer eingeführt und dort mit Luft verbrannt. Die dadurch entstehenden heißen Gase werden durch den Vergaser und Überhitzer geleitet, erwärmen die Schamotteauskleidung und gelangen durch einen Schornstein ins Freie. Ist genügend Wärme aufgespeichert, so wird die Teerzufuhr eingestellt und durch eine Zerstäuberdüse Öl in den Vergaser gespritzt. Das sich bildende Gas gelangt durch den Überhitzer und - nach Verschluß der Schornsteinklappe - durch die Teervorlage, den Wäscher, Kühler und Reiniger in die Gasleitung. Ist der Wärmespeicher erneut zu erhitzen, so wird die Ölzufuhr unterbrochen, das in dem Vergaser und Überhitzer befindliche Gas durch Dampfdruck in die Leitung gedrückt und der Verbrennungskammer, die noch genügend Wärme zur Entzündung des Teers enthält, wiederum Teer, Dampf und Luft zugeführt. Die Reinigung und Verdichtung des erzeugten Gases erfolgt dann in gleicher Weise wie nach der Herstellung in Retortenöfen (s. Beleuchtung der Eisenbahnwagen).

Zur Fettgasherstellung werden Schieferöle, Braunkohlenteeröle und Petroleumrückstände verwendet. Durch größere Mengen Kreosot - mehr als 4% - wird das Öl für die Vergasung ungeeignet. Der Schwefelgehalt des Öls beträgt 0·5 bis 1·5%. Nur der in das Gas übergegangene Schwefelwasserstoff wird bei der Reinigung des Gases von der Reinigungsmasse aufgenommen. Die übrigen Schwefelverbindungen verbleiben im Gase. Der Schwefelgehalt des gereinigten Gases wächst mit der Vergasungswärme.

Bei einwandfreier Vergasung werden 50 bis 60 m3 Gas aus 100 kg Rohöl erzeugt. Die Leuchtkraft beträgt dabei 10 bis 12 N K. Sie ist drei- bis viermal größer als die des Steinkohlengases. Mit zunehmender Vergasungswärme nimmt der Gehalt an schweren Kohlenwasserstoffen und an Methan ab. Es wächst dagegen mit der Wärme der Gehalt an Wasserstoff. Die Leuchtkraft des Gases wird dadurch geringer. Es steigt bei gesteigertem Betrieb die Gasausbeute, die Güte des Gases nimmt dabei jedoch ab.

nach links verschobenen auf der rechten Kastenlangseite. Der rechte und linke Gang stehen durch den zwischen den beiden Kasten freibleibenden Quergang in Verbindung.


Galizische Carl Ludwig-Bahn, in Österreich (Galizien) gelegene, normalspurige Eisenbahn, 1857 als Privatbahn konzessioniert, 1892 verstaatlicht. Die G. umfaßt nebst mehreren Lokalbahnen und Zweiglinien, die Strecken Krakau – Lemberg – Podwoɫoczyska – Reichsgrenze und Krasne – Brody – Reichsgrenze.

Die Linien der G. vermitteln nächst dem Lokalverkehr der berührten Gegenden (darunter der Salzbergwerke in Wieliczka und Bochnia) den Verkehr zwischen dem Kronland Galizien und dem Inneren Österreichs, sowie den Durchgangspersonen- und Güterverkehr (hauptsächlich Getreideverkehr) aus Rußland nach dem Westen (s. Österreichische Staatsbahnen).


Gangblech (running board; trottoir, tablier; praticabile), Galerieblech, ein häufig an den Lokomotiven angebrachtes, meist geripptes Blech, das längs beiden Seiten des Lokomotivkessels einen schmalen Gehsteg bildet, und den Zweck hat, die höher gelegenen Teile der Lokomotive leicht zugänglich zu machen. Das G. liegt entweder mit dem Führerhausboden in einer und derselben wagerechten Ebene, oder es ist in stufenförmigen Absätzen angeordnet. Mitunter folgt das G. in seiner Höhenlage genau der Oberkante des Rahmenblechs, bisweilen ist es höher, auf Konsolen gelegt, die an den Rahmen, oder wie an amerikanischen Lokomotiven, am Kessel befestigt sind. Stufenförmige Absätze des Gangbleches werden häufig durch Blechbogenstücke ineinander übergeführt. In manchen Fällen müssen für gewisse Konstruktionsteile der Lokomotive Unterbrechungen im Gangblech freigehalten, und soweit es nötig ist (z. B. bei den Rädern), mit Blechkasten (Radkasten, Raddeckel) abgedeckt werden.


Garantierechnungen, Verrechnungen zwischen dem Staat, Provinzen, Gemeinden u. s. w., die eine Zinsbürgschaft (Garantie) Eisenbahngesellschaften gegenüber übernommen haben, und den letzteren. Die G. bilden die ziffermäßige Grundlage für die Leistungen aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft (s. d.).


Gasanstalten (gas plants; usines à gaz; officine del gas) für Eisenbahnen dienen zur Herstellung von Gas für die Beleuchtung von Zügen und Bahnhöfen.

I. Gasanstalten für Zugbeleuchtung.

A. Gasanstalten für Fettgas. Fettgas (Ölgas) wurde bisher meist in Retortenöfen hergestellt (s. Beleuchtung von Eisenbahnwagen). Neuerdings werden bei größerem Bedarf vielfach stehende Generatoröfen verwendet, die wirtschaftlicher arbeiten. Auch wird durch diese erheblich an Flächenraum gespart.

Der Generatorofen besteht aus dem Vergaser mit der Verbrennungskammer und dem Überhitzer. Beide Vorrichtungen, die mit Schamottesteinen ausgekleidet sind, dienen abwechselnd als Wärmespeicher und als Gaserzeuger. Zum Heizen wird in die Verbrennungskammer durch einen Dampfstrahl Teer eingeführt und dort mit Luft verbrannt. Die dadurch entstehenden heißen Gase werden durch den Vergaser und Überhitzer geleitet, erwärmen die Schamotteauskleidung und gelangen durch einen Schornstein ins Freie. Ist genügend Wärme aufgespeichert, so wird die Teerzufuhr eingestellt und durch eine Zerstäuberdüse Öl in den Vergaser gespritzt. Das sich bildende Gas gelangt durch den Überhitzer und – nach Verschluß der Schornsteinklappe – durch die Teervorlage, den Wäscher, Kühler und Reiniger in die Gasleitung. Ist der Wärmespeicher erneut zu erhitzen, so wird die Ölzufuhr unterbrochen, das in dem Vergaser und Überhitzer befindliche Gas durch Dampfdruck in die Leitung gedrückt und der Verbrennungskammer, die noch genügend Wärme zur Entzündung des Teers enthält, wiederum Teer, Dampf und Luft zugeführt. Die Reinigung und Verdichtung des erzeugten Gases erfolgt dann in gleicher Weise wie nach der Herstellung in Retortenöfen (s. Beleuchtung der Eisenbahnwagen).

Zur Fettgasherstellung werden Schieferöle, Braunkohlenteeröle und Petroleumrückstände verwendet. Durch größere Mengen Kreosot – mehr als 4% – wird das Öl für die Vergasung ungeeignet. Der Schwefelgehalt des Öls beträgt 0·5 bis 1·5%. Nur der in das Gas übergegangene Schwefelwasserstoff wird bei der Reinigung des Gases von der Reinigungsmasse aufgenommen. Die übrigen Schwefelverbindungen verbleiben im Gase. Der Schwefelgehalt des gereinigten Gases wächst mit der Vergasungswärme.

Bei einwandfreier Vergasung werden 50 bis 60 m3 Gas aus 100 kg Rohöl erzeugt. Die Leuchtkraft beträgt dabei 10 bis 12 N K. Sie ist drei- bis viermal größer als die des Steinkohlengases. Mit zunehmender Vergasungswärme nimmt der Gehalt an schweren Kohlenwasserstoffen und an Methan ab. Es wächst dagegen mit der Wärme der Gehalt an Wasserstoff. Die Leuchtkraft des Gases wird dadurch geringer. Es steigt bei gesteigertem Betrieb die Gasausbeute, die Güte des Gases nimmt dabei jedoch ab.

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[253/0262] nach links verschobenen auf der rechten Kastenlangseite. Der rechte und linke Gang stehen durch den zwischen den beiden Kasten freibleibenden Quergang in Verbindung. Galizische Carl Ludwig-Bahn, in Österreich (Galizien) gelegene, normalspurige Eisenbahn, 1857 als Privatbahn konzessioniert, 1892 verstaatlicht. Die G. umfaßt nebst mehreren Lokalbahnen und Zweiglinien, die Strecken Krakau – Lemberg – Podwoɫoczyska – Reichsgrenze und Krasne – Brody – Reichsgrenze. Die Linien der G. vermitteln nächst dem Lokalverkehr der berührten Gegenden (darunter der Salzbergwerke in Wieliczka und Bochnia) den Verkehr zwischen dem Kronland Galizien und dem Inneren Österreichs, sowie den Durchgangspersonen- und Güterverkehr (hauptsächlich Getreideverkehr) aus Rußland nach dem Westen (s. Österreichische Staatsbahnen). Gangblech (running board; trottoir, tablier; praticabile), Galerieblech, ein häufig an den Lokomotiven angebrachtes, meist geripptes Blech, das längs beiden Seiten des Lokomotivkessels einen schmalen Gehsteg bildet, und den Zweck hat, die höher gelegenen Teile der Lokomotive leicht zugänglich zu machen. Das G. liegt entweder mit dem Führerhausboden in einer und derselben wagerechten Ebene, oder es ist in stufenförmigen Absätzen angeordnet. Mitunter folgt das G. in seiner Höhenlage genau der Oberkante des Rahmenblechs, bisweilen ist es höher, auf Konsolen gelegt, die an den Rahmen, oder wie an amerikanischen Lokomotiven, am Kessel befestigt sind. Stufenförmige Absätze des Gangbleches werden häufig durch Blechbogenstücke ineinander übergeführt. In manchen Fällen müssen für gewisse Konstruktionsteile der Lokomotive Unterbrechungen im Gangblech freigehalten, und soweit es nötig ist (z. B. bei den Rädern), mit Blechkasten (Radkasten, Raddeckel) abgedeckt werden. Garantierechnungen, Verrechnungen zwischen dem Staat, Provinzen, Gemeinden u. s. w., die eine Zinsbürgschaft (Garantie) Eisenbahngesellschaften gegenüber übernommen haben, und den letzteren. Die G. bilden die ziffermäßige Grundlage für die Leistungen aus dem Titel der übernommenen Zinsbürgschaft (s. d.). Gasanstalten (gas plants; usines à gaz; officine del gas) für Eisenbahnen dienen zur Herstellung von Gas für die Beleuchtung von Zügen und Bahnhöfen. I. Gasanstalten für Zugbeleuchtung. A. Gasanstalten für Fettgas. Fettgas (Ölgas) wurde bisher meist in Retortenöfen hergestellt (s. Beleuchtung von Eisenbahnwagen). Neuerdings werden bei größerem Bedarf vielfach stehende Generatoröfen verwendet, die wirtschaftlicher arbeiten. Auch wird durch diese erheblich an Flächenraum gespart. Der Generatorofen besteht aus dem Vergaser mit der Verbrennungskammer und dem Überhitzer. Beide Vorrichtungen, die mit Schamottesteinen ausgekleidet sind, dienen abwechselnd als Wärmespeicher und als Gaserzeuger. Zum Heizen wird in die Verbrennungskammer durch einen Dampfstrahl Teer eingeführt und dort mit Luft verbrannt. Die dadurch entstehenden heißen Gase werden durch den Vergaser und Überhitzer geleitet, erwärmen die Schamotteauskleidung und gelangen durch einen Schornstein ins Freie. Ist genügend Wärme aufgespeichert, so wird die Teerzufuhr eingestellt und durch eine Zerstäuberdüse Öl in den Vergaser gespritzt. Das sich bildende Gas gelangt durch den Überhitzer und – nach Verschluß der Schornsteinklappe – durch die Teervorlage, den Wäscher, Kühler und Reiniger in die Gasleitung. Ist der Wärmespeicher erneut zu erhitzen, so wird die Ölzufuhr unterbrochen, das in dem Vergaser und Überhitzer befindliche Gas durch Dampfdruck in die Leitung gedrückt und der Verbrennungskammer, die noch genügend Wärme zur Entzündung des Teers enthält, wiederum Teer, Dampf und Luft zugeführt. Die Reinigung und Verdichtung des erzeugten Gases erfolgt dann in gleicher Weise wie nach der Herstellung in Retortenöfen (s. Beleuchtung der Eisenbahnwagen). Zur Fettgasherstellung werden Schieferöle, Braunkohlenteeröle und Petroleumrückstände verwendet. Durch größere Mengen Kreosot – mehr als 4% – wird das Öl für die Vergasung ungeeignet. Der Schwefelgehalt des Öls beträgt 0·5 bis 1·5%. Nur der in das Gas übergegangene Schwefelwasserstoff wird bei der Reinigung des Gases von der Reinigungsmasse aufgenommen. Die übrigen Schwefelverbindungen verbleiben im Gase. Der Schwefelgehalt des gereinigten Gases wächst mit der Vergasungswärme. Bei einwandfreier Vergasung werden 50 bis 60 m3 Gas aus 100 kg Rohöl erzeugt. Die Leuchtkraft beträgt dabei 10 bis 12 N K. Sie ist drei- bis viermal größer als die des Steinkohlengases. Mit zunehmender Vergasungswärme nimmt der Gehalt an schweren Kohlenwasserstoffen und an Methan ab. Es wächst dagegen mit der Wärme der Gehalt an Wasserstoff. Die Leuchtkraft des Gases wird dadurch geringer. Es steigt bei gesteigertem Betrieb die Gasausbeute, die Güte des Gases nimmt dabei jedoch ab.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/262>, abgerufen am 13.11.2024.