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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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ankommenden Wellen entsprechend, auf verschiedene Längen eingestellt - abgestimmt - werden können. Er erreichte damit, daß innerhalb desselben Gebiets mehrere Sender verschiedener Längen mit Empfängern derselben Längen gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig zu stören.

Auch die Kraft der Senderfunken verstärkte Slaby sehr erheblich, indem er in die Leitungsdrähte


Abb. 183.
des Senders Leidener Flaschen schaltete, was eine weitere Vergrößerung der Reichweite zur Folge hatte.


Abb. 184.

Für den praktischen Gebrauch arbeitete Slaby sein System in Gemeinschaft mit dem Grafen Arco und der Allgem. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin aus. Es fand bald im Schiffsdienste ausgedehnte Verwendung. Ende 1901 wurde nach diesem System unter anderem eine drahtlose Telegraphenverbindung auf 220 km Entfernung von Cuxhaven nach der Westküste von Dänemark hergestellt.

Trotz dieser Erfolge war der Wirkungskreis der Slaby-Arcoschen Stationen immer noch ein verhältnismäßig engbegrenzter. Die Schwingungen der Sender waren noch zu stark gedämpft; sie klangen zu schnell ab. Das Verdienst, die Dämpfung beseitigt oder doch stark vermindert zu haben, hat Prof. Braun in Straßburg. Er erkannte, daß die


Abb. 185.
Dämpfung durch die Funkenstrecke im Sendedraht hervorgerufen wurde und legte deshalb die Funkenstrecke in einen besonderen Kreis,

Abb. 186.
mit dem er den Sendedraht durch Koppelung verband, d. h. er ließ den besonderen Kreis auf den Sendedraht durch Induktion wirken, wie in den Abb. 183 u. 184 schematisch dargestellt ist. In Abb. 183 ist der besondere Kreis durch galvanische Koppelung, in Abb. 184 durch induktive Koppelung mit dem Sendedraht verbunden.

ankommenden Wellen entsprechend, auf verschiedene Längen eingestellt – abgestimmt – werden können. Er erreichte damit, daß innerhalb desselben Gebiets mehrere Sender verschiedener Längen mit Empfängern derselben Längen gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig zu stören.

Auch die Kraft der Senderfunken verstärkte Slaby sehr erheblich, indem er in die Leitungsdrähte


Abb. 183.
des Senders Leidener Flaschen schaltete, was eine weitere Vergrößerung der Reichweite zur Folge hatte.


Abb. 184.

Für den praktischen Gebrauch arbeitete Slaby sein System in Gemeinschaft mit dem Grafen Arco und der Allgem. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin aus. Es fand bald im Schiffsdienste ausgedehnte Verwendung. Ende 1901 wurde nach diesem System unter anderem eine drahtlose Telegraphenverbindung auf 220 km Entfernung von Cuxhaven nach der Westküste von Dänemark hergestellt.

Trotz dieser Erfolge war der Wirkungskreis der Slaby-Arcoschen Stationen immer noch ein verhältnismäßig engbegrenzter. Die Schwingungen der Sender waren noch zu stark gedämpft; sie klangen zu schnell ab. Das Verdienst, die Dämpfung beseitigt oder doch stark vermindert zu haben, hat Prof. Braun in Straßburg. Er erkannte, daß die


Abb. 185.
Dämpfung durch die Funkenstrecke im Sendedraht hervorgerufen wurde und legte deshalb die Funkenstrecke in einen besonderen Kreis,

Abb. 186.
mit dem er den Sendedraht durch Koppelung verband, d. h. er ließ den besonderen Kreis auf den Sendedraht durch Induktion wirken, wie in den Abb. 183 u. 184 schematisch dargestellt ist. In Abb. 183 ist der besondere Kreis durch galvanische Koppelung, in Abb. 184 durch induktive Koppelung mit dem Sendedraht verbunden.

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[248/0257] ankommenden Wellen entsprechend, auf verschiedene Längen eingestellt – abgestimmt – werden können. Er erreichte damit, daß innerhalb desselben Gebiets mehrere Sender verschiedener Längen mit Empfängern derselben Längen gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig zu stören. Auch die Kraft der Senderfunken verstärkte Slaby sehr erheblich, indem er in die Leitungsdrähte [Abbildung Abb. 183. ] des Senders Leidener Flaschen schaltete, was eine weitere Vergrößerung der Reichweite zur Folge hatte. [Abbildung Abb. 184. ] Für den praktischen Gebrauch arbeitete Slaby sein System in Gemeinschaft mit dem Grafen Arco und der Allgem. Elektrizitätsgesellschaft in Berlin aus. Es fand bald im Schiffsdienste ausgedehnte Verwendung. Ende 1901 wurde nach diesem System unter anderem eine drahtlose Telegraphenverbindung auf 220 km Entfernung von Cuxhaven nach der Westküste von Dänemark hergestellt. Trotz dieser Erfolge war der Wirkungskreis der Slaby-Arcoschen Stationen immer noch ein verhältnismäßig engbegrenzter. Die Schwingungen der Sender waren noch zu stark gedämpft; sie klangen zu schnell ab. Das Verdienst, die Dämpfung beseitigt oder doch stark vermindert zu haben, hat Prof. Braun in Straßburg. Er erkannte, daß die [Abbildung Abb. 185. ] Dämpfung durch die Funkenstrecke im Sendedraht hervorgerufen wurde und legte deshalb die Funkenstrecke in einen besonderen Kreis, [Abbildung Abb. 186. ] mit dem er den Sendedraht durch Koppelung verband, d. h. er ließ den besonderen Kreis auf den Sendedraht durch Induktion wirken, wie in den Abb. 183 u. 184 schematisch dargestellt ist. In Abb. 183 ist der besondere Kreis durch galvanische Koppelung, in Abb. 184 durch induktive Koppelung mit dem Sendedraht verbunden.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/257>, abgerufen am 22.07.2024.